Alexithymie und soziale Schichtung
Die Arbeit von von Rad und Lolas zur Unterscheidung von psychosomatischen und psychoneurotischen Patienten (Psyche 1978, 32 (10)) wird kritisiert. Auf die methodischen Mängel, insbesondere auf unklare Kriterien für die Parallelisierung der Stichproben, wird hingewiesen. Es wird aufgezeigt, dass aufgrund unzureichender Parallelisierung des Merkmals soziale Schichtzugehörigkeit alle getroffenen Aussagen nicht nur für den Vergleich psychosomatischer und ... [ mehr ]
Alexithymie und soziale Schichtung
Die Kritik von Wittmann (im gleichen Heft) an einer Arbeit des Autors über die Unterscheidung von psychosomatischen und psychoneurotischen Patienten (Psyche 1978, 32 (10)) wird durch eine genauere Darstellung der Untersuchungsmethode entkräftet. Der Vorwurf, durch die Untersuchung werde die Alexithymie lediglich als Schichtproblem bestätigt, wird zurückgewiesen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Opus-Phantasie
Es wird gezeigt, dass die schlichte Annahme, die dichterische Fiktion werde durch die (hier: geschlechtsspezifischen) Tagtraumphantasien des Autors (bzw. der Autorin) determiniert, unhaltbar ist. Jene lebensgeschichtlich bestimmten Wünsche werden im Medium der Opus-Phantasie, die den kreativen Prozess steuert und wesentlich von literarischen Vorbildern und vom imaginierten potentiellen Leser bestimmt ist, verarbeitet und gebrochen. Die Opus-Phantasie vermittelt ... [ mehr ]
Experimentelle Rorschach-Untersuchung zur »pensee operatoire«
Der Begriff der pensee operatoire wird als Phantasiemangel definiert, die psychoanalytische Theorie der Phantasie umrisshaft dargestellt und anhand des Rorschachtests zu einem Rorschachphantasie-Syndrom operationalisiert. Der quantitative Vergleich einer Gruppe von 40 psychosomatischen Patienten mit 40 psychoneurotischen Patienten, die hinsichtlich Alter, Geschlecht, sozio-ökonomischem Status und allgemeiner Intelligenz annähernd gleichgestellt waren, mittels ... [ mehr ]
Überlegungen zur Struktur und Psychodynamik von Kopfschmerz-Patienten
Ausgehend von Erfahrungen mit Kopfschmerz-Patienten in einer psychoanalytischen Therapie-Gruppe wird darauf hingewiesen, dass sie häufig aus vaterlosen bzw. als vaterlos erlebten Familien stammen. Ihre Konflikte deuten auf eine von den (alleinstehenden) Müttern verzögerte Ablösung hin. In den charakteristischen Abhängigkeits- und Trieb-Überich-Konflikten werden Spaltung und Isolierung als Abwehrmechanismen bevorzugt. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]
Beobachtungen zur Psychodynamik einer Intensivstation
Das Personal von Intensivstationen (dessen Aufgabe als Abschaffung des Todes interpretiert wird) wird von einer Gesellschaft überfordert, deren Mitglieder sich auf Kosten dieser Randgruppe die Konfrontation mit dem Tod zu ersparen suchen. Die Abgrenzungsrituale, die das Leben auf solchen Stationen beherrschen, die eigentümlichen Umgangsformen mit den Patienten, deren Karriere in jedem Fall mit dem Ausscheiden aus der Station endet, werden als ... [ mehr ]
Schatten der Zeitgeschichte auf psychoanalytischen Behandlungen
Die Auseinandersetzung zwischen Teilhabern und Gegnern der Hitlerdiktatur dauert an. Was noch immer in Familien und Öffentlichkeit nicht Thema werden kann, wird es unvermeidlich in den freien Assoziationen der psychoanalytischen Kur. Es werden Fallskizzen mitgeteilt, die solche Erfahrungen dokumentieren. Danach erscheinen Triebschicksale und Identitätskrisen der Patienten als historisch strukturiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Borderline-Syndrom
Die Borderline-Störung ist, phänomenologisch gesehen, im Grenzbereich von Neurose, Psychose und schwerer Charakterstörung angesiedelt. Es wird versucht, das Borderline-Syndrom in seiner Eigenständigkeit differentialdiagnostisch zu charakterisieren. Die von Otto Kernberg entwickelte Theorie der Borderline-Persönlichkeitsorganisation wird mit anderen theoretischen Ansätzen und mit Hypothesen der Autorin integriert. Die Entwicklung zur ... [ mehr ]
Lothar W. - Klaus Holzkamps berühmtester Fall
Bei dem von der Gruppe um Klaus Holzkamp entwickelten theoretisch-therapeutischen Konzept der Kritischen Psychologie geht es wesentlich darum, den kategorialen Rahmen der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie zu erweitern, um ihm auch subjektwissenschaftliche Einsichten abzugewinnen. Die psychoanalytisch entscheidende Dimension der Lebensgeschichte wird dabei systematisch zugunsten der Analyse von Soziallagen relativiert. Die Krankheitslehre steht unter ... [ mehr ]
Die Notwendigkeit zu trauern
Die Beziehung der Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu ihrer jüngsten Vergangenheit wird diskutiert. Es wird konstatiert, dass die Deutschen dazu neigen, die Ereignisse des Dritten Reiches zu verdrängen und zu verleugnen. Die Technik des Ausblendens expandiere, und die Unfähigkeit zu trauern ziehe den psychischen Immobilismus nach sich, nämlich die Unfähigkeit, für die aktuellen Probleme der Gesellschaft angemessene, neuartige ... [ mehr ]
Depression und Grandiosität als wesensverwandte Formen der narzisstischen Störung
Die Depression und ihr Gegenstück, die Grandiosität, sind Erscheinungsformen der zeittypischen narzisstischen Störung. Deren Wesen wird im notwendigen Aufgeben des wahren Selbst um der Objekterhaltung willen gesehen. Die Ursprünge solcher Selbstentfremdung liegen in der frühen Kindheit: Die Patienten versuchen lebenslang, den Erwartungen der introjizierten Mutter nachzuleben. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Selbstkontrolle und Selbstsicherheit
Veränderte Krankheitsbilder und entsprechend neuartige Anforderungen an die Therapie nötigen die Theoretiker der Verhaltenstherapie zu Erweiterungen ihres Interventionsbereichs, zu Innovationen (Selbst und Selbstwertkonflikt) und zur stillschweigenden Aufgabe bestimmter klassischer Prinzipien. Freilich bewegen sich die Neuerungen im Rahmen des allgemeinen Programms der Verhaltenstherapie: Störungen zu isolieren und wegzutrainieren. Das Ignorieren des ... [ mehr ]
Der Fall Dora und der psychosomatische Gesichtspunkt
Anknüpfend an Freuds Konzeption der Aktualneurosen wird die von den Autoren entwickelte Theorie der psychosomatischen Erkrankung (der Somatisierung ) erörtert. Diskussionsgrundlage ist der Fall Dora aus Freuds Werk. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalyse im Wandel
Auf fünf aktuelle Themen der psychoanalytischen Diskussion wird hingewiesen: auf das Interesse an einer Theorie der Emotionen, auf die überwiegende Beschäftigung mit nachklassisch-narzisstischen Neurosen, auf das Problem der psychosomatischen Leiden und der körperlichen Subjektivität, auf die präödipale Dreipersonenbeziehung (als Matrix der Identitätsbildung) und auf die Verschiebung des Interesses von den Phantasien der ... [ mehr ]
Probleme der psychoanalytisch ausgerichteten Psychotherapie mit männlichen Adoleszenten
Probleme in der psychoanalytisch ausgerichteten Behandlung junger männlicher Adoleszenten werden diskutiert. Die Fälle dreier Jungen zeigen, wie schwer, aber auch wie notwendig es ist, die entscheidende Rolle zu interpretieren, die dem Eltern-Kind-Verhältnis gerade bei Adoleszenten zukommt, die die Bedeutung der Eltern verneinen. Es wird gezeigt, wie die Abwehr durch Intellektualisierung dazu dienen kann, das therapeutische Bündnis zu festigen, und wie ... [ mehr ]
Zur Technik des Interviews bei »unergiebigen« Patienten
Unergiebige Patienten, wie sie in Beratungsstellen, Ambulanzen und anderen Institutionen häufig auftauchen, sind in der Regel (von anderen) geschickte Patienten, die versuchen, sich der Untersuchungssituation zu entziehen. Bei Berücksichtigung ihrer sozialen Schichtzugehörigkeit, der Persönlichkeitsstruktur und ihrer aktuellen Situation wird ihr Verhalten verständlich und nötigt zu Modifikationen der Interview-Technik, die darauf abzielen, ... [ mehr ]