Psychotherapie & Sozialwissenschaft
Geschichten mit und ohne Bart: Narrative Konstruktionen von Alter und Geschlecht (PDF)
Aus der Einleitung:
Die Mitglieder des Postdoc-Kollegs Alter - Geschlecht - Gesellschaft der Universität Greifswald, Heike Hartung, Christiane Streubel und Angelika Uhlmann, hatten vom 4. bis 6. September 2006 zu einer internationalen Tagung uber narrative Konstruktionen von Alter und Geschlecht nach Greifswald geladen. Unter dem Titel Geschichten mit und ohne Bart wurde die Narratologie als methodisches Verbindungselement zwischen geistes- und ... [ mehr ]
Alt und älter (PDF)
Aus dem Inhalt:
Meine Mutter ist aus Glas. Ihre Haut ist durchsichtig. Sie wiegt nur noch vierunddreißig Kilo, denn sie hat einen Hungerstreik hinter sich. Wenn sie noch einmal hinfällt, geht sie in Scherben.
Sie hatte zwölf Stunden auf der Terrasse ihrer kleinen Wohnung gelegen, bis sie jemand entdeckt hat. Sie hatte sich das Gesicht aufgeschlagen und den rechten Arm verstaucht.
Als ich sie im Spital besuche, winkt sie fröhlich mit dem ... [ mehr ]
Eine qualitative Studie zur Lebendorganspende. Werkstattbericht (PDF)
Es wird über eine geplante Interviewstudie informiert, in der die emotionale Situation von Organspenderinnen und -spendern sowie -empfängerinnen und -empfängern kurz vor einer Lebendorganspende analysiert werden soll. Schwerpunkte sind dabei zum einen die Entscheidungsprozesse, die vor einer Lebendspende stattfinden, und die Spendemotivationen. Zum anderen wird die Herstellung von Geschlecht (doing gender) im Spendeprozess thematisiert. Dabei interessiert, wie ... [ mehr ]
Narrative Gerontologie: Eine Interviewstudie (PDF)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der narrativen Vergegenwärtigung autobiografischer Episoden aus dem Leben älterer Menschen. Vorgestellt wird eine Interviewstudie im Rahmen des Projekts »Glücks- und Unglückserfahrungen im Lebensrückblick alter Menschen«. In der qualitativen Studie wurden 78 Erzählungen aus narrativ-biografischen Interviews mit vier älteren Menschen mittels der von B. Boothe entwickelten Erzählanalyse ... [ mehr ]
Eine Komparative Kasuistik auf der Grundlage quantitativer Ergebnismessungen und qualitativer Prozessbeschreibungen als Beitrag zum Verständnis therapeutischer Prozesse (PDF)
Die vorliegende Studie geht von zwei Behandlungsprotokollen einer in Basel durchgeführten Studie zu Prozess und Ergebnis psychoanalytischer Psychotherapien aus. Eine Behandlung war nach dem Verlauf eines Jahres symptomatisch erfolgreich, die andere nicht. Die quantitativen Ergebnisse werden mit den Ratingbefunden der OPD-Diagnostik und den qualitativen Auswertungen der von den Therapeuten notierten Prozessnotizen kontrastiert. Es zeigte sich dabei, dass ein ... [ mehr ]
Narrative Gerontologie. Ein Literatur- und Forschungsbericht (PDF)
In einem Überblick über aktuelle Literatur und Forschung der Narrativen Gerontologie werden verschiedene Forschungszugänge und Befunde zu altersspezifischen Kernthemen vorgestellt und in Beziehung zu benachbarten Gebieten gesetzt. Auf einige Grundannahmen der Narrativen Psychologie folgt eine Zusammenfassung allgemeiner Funktionen und kurativer Wirkungen des Erzählens aus Sicht der psychologischen Erzählforschung. Das Thema Erzählen im Alter wird ... [ mehr ]
»Volle Palette in Flammen«. Zur Orientierung an vorgeformten Strukturen beim Reden über Angst (PDF)
Theoretische Grundlage ist ein Konzept von Vorgeformtheit, das in gemeinsamen Arbeiten mit Ulrich Dausendschön-Gay und Ulrich Krafft entwickelt wurde. Demzufolge wird der Rekurs auf (mehr oder weniger komplexe) vorgeformte Strukturen bei der Lösung konversationeller Formulierungsaufgaben als Orientierung an »Modellen« aufgefasst. Dazu gehören sowohl konventionalisierte Formen, etwa Redewendungen, als auch individuelle Routinen, die Sprecher angesichts ... [ mehr ]
»Im Dezember bin ich umgekippt«. Erzählen über Kontrollverlust (PDF)
In Anknüpfung an Elisabeth Gülichs Analyse der Verwendung vorgeformter Ausdrücke bei Patienten im ärztlichen oder klinischen Interview wird dieses sprachliche Formulierungsmuster anhand eines ausgewählten Fallbeispiels auf Beziehungs- und psychodynamische Perspektiven hin untersucht. Besondere Beachtung finden dabei narrative Darstellungen, die erlauben, die vorgeformte Formulierung vom »Umkippen« sowie die Wendung »Ich bin der Typ, ... [ mehr ]
Handlung und Handlungserklärung. Ein Kommentar zum Dialog zwischen Rüdiger und Günther Bittner (PDF)
Der Dialog zwischen R. Bittner und G. Bittner zu Handlungen und zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird kommentiert. Im Rahmen des Kommentars werden einige mögliche Kritikpunkte an den beiden Beiträgen herausgegriffen, und es werden einige Fragen gestellt im Hinblick auf psychologische Forschungsinteressen. Im Einzelnen werden dabei die Relevanz einer handlungs- und kulturtheoretisch ausgerichteten Psychologie, R. ... [ mehr ]
Die eigene Sterblichkeit als Thema im Leben von jungen Erwachsenen - eine qualitative Untersuchung (PDF)
Es wird untersucht, inwiefern die eigene Sterblichkeit ein Thema für junge Erwachsene im Sinne von Thomae (1996) ist. In seiner biografisch fundierten Persönlichkeitstheorie ist die Welt des Individuums als individuelle Deutung von Realität und den daraus hervorgegangenen Überzeugungen (beliefs) konzipiert. Der Tod und dessen Antizipation sind eine von vielen möglichen inhaltlichen Aspekten kognitiver Repräsentation. Der Studie liegt eine ... [ mehr ]
Hausarzt und Placebo: Ergebnisse aus einer Fokusgruppe und Rückblick auf Balints »apostolische Funktion« (PDF)
Eine hausärztliche Fokusgruppe diskutierte den hausärztlichen Umgang mit »Placebo«. Die Diskussion wurde aufgezeichnet, transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Als implizites Ergebnis war die Reformulierung von »Placebo« als einem »Behandlungsauftrag« und das damit verbundene theologische Vokabular (»Wahrhaftigkeit«, »Sünde«, »kommunizieren«) sowie der moralische ... [ mehr ]
Personen und ihr Gehirn (PDF)
Angesichts des zunehmenden Interesses der Neurowissenschaften am Phänomen des Bewusstseins ist es nicht verwunderlich, dass auch die Formen des bewussten Lebens, die mit der Existenz von Personen verbunden werden, in das Zentrum der Diskussion gerückt sind. Wie der Begriff der Person dabei genauer zu bestimmen ist, ist nicht so klar; vielleicht lässt sich als Minimal-Konsens festhalten, dass Personen Wesen sind, die sich zu sich selbst verhalten, ihr eigenes Tun ... [ mehr ]
Handeln aus Gründen, Handeln aus unbewussten Gründen (PDF)
Nach Freud sind die Gründe, aus denen jemand etwas tut, diesem Menschen manchmal nicht bewusst. In einer früheren eigenen Arbeit (»Aus Gründen handeln«) wurde hingegen behauptet, dass die Gründe, aus denen man etwas tut, einem in irgendeiner Weise bekannt sind. Der Konflikt lässt sich so lösen: Die Gründe, also dasjenige, in Anbetracht dessen man etwas tut, sind einem bekannt, denn sonst bliebe kein Unterschied zwischen Handlungen ... [ mehr ]
Aus unbewussten Gründen handeln? (PDF)
In Anmerkungen zu einem Beitrag von R. Bittner zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird die dort erörterte Frage allgemeiner gestellt: Was macht Menschen handeln? Bestimmte neuronale Erregungen, sagen die Neurowissenschaftler. Zustände, Ereignisse in der Welt sagt Bittner. Demgegenüber wird die Ansicht vertreten, dass Situationen, in denen Personen sich befinden, teilweise unbewusste Kontexte, in denen sie ... [ mehr ]
Sozialwissenschaftliche Biographieanalyse von chronisch kranken Patientinnen auf der empirischen Grundlage des autobiographisch-narrativen Interviews. Exemplifiziert an der
Der Beitrag expliziert und erläutert beispielbezogen die grundlagentheoretischen Einsichten in die Entfaltung von Lebensgeschichten (insbesondere von biographischen Prozessstrukturen) und in die für deren Erforschung geeigneten methodischen Grundlagen und Schritte der Erzählanalyse, wie sie in der qualitativen Sozialforschung in den letzten 30 Jahren erntwickelt worden sind. Die Forschungsschritte, die bei der Analyse autobiographisch-narrativer Interviews zur ... [ mehr ]
»Ich würde es mir dreimal überlegen (...)«. Problemkonstellationen biographischer Arbeit vor und nach einer Leberlebendspende (PDF)
Die Entwicklung der Medizin konfrontiert die Menschen mit neuen Möglichkeiten und gleichzeitig mit neuen Fragen und Dilemmata. So bietet die Medizin Spendern die Möglichkeit der Leberlebendspende und delegiert damit die Entscheidung über das Leben oder den Tod eines Menschen an den Spender, der einem nicht zu unterschätzenden Risiko ausgesetzt wird. Die subjektive Sichtweise und Bewertung der Entscheidung zur Spende hängt zentral davon ab, ob man die ... [ mehr ]
Die Bedeutung der Biographie für das subjektive Erleben einer Herztransplantation (PDF)
Obwohl Herztransplantationen aus Sicht der betroffenen Patienten dramatische Eingriffe darstellen, die ihr Leben verändern, wird die Wechselwirkung zwischen individueller Biographie und Transplantationseingriff in empirischen Untersuchungen häufig nicht ausreichend gewürdigt. In einer qualitativen Studie wurden 18 Patienten vor und nach Herztransplantation in narrativen Interviews befragt. Die Interviews wurden mit der Methode der »Grounded Theory« ... [ mehr ]
Normalisierung durch Übernahme der Patientenrolle - Subjektive Krankheitsvorstellungen, Bewältigungsstrategien und Zukunftserwartungen bei Patienten mit akuter Leukämie nach
Die subjektiven Krankheitsvorstellungen, Behandlungserfahrungen, Bewältigungsstrategien und Prognoseeinschätzungen von Patienten mit akuter Leukämie werden zu Beginn des zweiten Chemotherapiezyklus im Rahmen der Krankenhausbehandlung untersucht. Mit zwölf an akuter myeloischer Leukämie erkrankten Patienten wurden etwa sechs bis acht Wochen nach Diagnosestellung ausführliche semistrukturierte Interviews durchgeführt. Die transkribierten ... [ mehr ]
Online-Beratung bei Arbeitsstörungen und Prüfungsängsten (PDF)
Ausgehend von der Feststellung, dass Arbeitsstörungen zwar keine eigene Störungskategorie in den derzeitigen Klassifikationssystemen sind, dass sie aber dennoch extrem beeinträchtigende Zustände darstellen, wird eine kurze Einführung in Arbeitsstörungen und Prüfungsängste mit einem Schwerpunkt auf chronischem Aufschiebeverhalten (procrastination) gegeben. Dann wird anhand von zwei Fallvignetten Vorgehen und Inhalt bei der ... [ mehr ]
Delinquenz aus Sicht von Eltern und Kindern - Herausforderungen und Chancen der Triangulation subjektiver Perspektiven (PDF)
Im Hinblick auf Delinquenz bei Kindern und unter Heranziehung von vorliegenden Daten aus einem Forschungsprojekt werden Eltern- und Kinder-Perspektiven sowohl generationen- als auch fallbezogen miteinander kombiniert. Auf diese Weise kann die familiale Bearbeitung kindlicher Delinquenz, die für die weitere Entwicklung abweichenden Verhaltens bedeutsam ist, klarer herausgearbeitet werden. Generationenspezifische Differenzen zeigten sich vor allem hinsichtlich der ... [ mehr ]