Psychoanalytische Familientherapie

Anne-Sophie Metz & Jakob Johann Müller

Wie erleben postpartal erkrankte Mütter die Beziehung zu ihren Kindern? (PDF)

Eine qualitative Untersuchung im Kontext der stationären Mutter-Kind-Therapie

Ziel der Studie und des vorliegenden Beitrags ist es, das Beziehungserleben von postpartal erkrankten Müttern zu untersuchen: Dazu wurden sechs qualitative Interviews mit Müttern geführt, die sich aufgrund einer postpartalen Depression in einer stationären Mutter-Kind-Therapie befanden. Die Interviews wurden mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie ausgewertet. Kernkategorie des mütterlichen Erlebens war die eigene Überforderung, die mit dem ... [ mehr ]

Kati Albert-Horzetzky

Ein schweigendes Paar mit totem Baby (PDF)

Zu mir kommt ein Paar Ende 30 nach dem Tod ihres Babys im achten Lebensmonat. Ihr Junge kam schon in der 28. Schwangerschaftswoche viel zu früh auf die Welt. Das Paar, beide eher »im Schweigen« aufgewachsen, verloren sich in ihren alten biografischen Mustern. Keiner konnte dem anderen erzählen oder zuhören, beide waren erstarrt. Die intraund interpsychische Dynamik der beiden konnte in der Behandlung deutlich werden. Dieser Fallbericht zeigt das ... [ mehr ]

Martin Altmeyer

Zwischen Trieb und Narzissmus (PDF)

»Fremdgehen« aus Sicht einer relationalen Psychoanalyse

Dass die Psyche ein Beziehungsorgan ist, gilt insbesondere für den Fall eines Seitensprungs oder einer Affäre. Denn das »fremde« Objekt, auf das sich unser sexuelles Begehren richtet, erfüllt nicht bloß Trieb-, sondern auch narzisstische Wünsche. Wir fühlen uns von ihm oder von ihr begehrt und – hoffentlich – auch beachtet, bestätigt, anerkannt und geliebt. Diese narzisstische Unterseite der Sexualität jenseits der ... [ mehr ]

Franz Herberth

Verrat am Anderen. Verrat am Selbst (PDF)

Wir entwickeln von Kindheit an unsere Fähigkeit, in Parallelwelten zu leben: In der linearen Welt der äußeren Wirklichkeit und in der grandiosen kreativen Welt, die wir im Spiel und in der Liebe erschaffen. Die gelingende Integration dieser beider Welten ist eine Voraussetzung für das Entstehen der Erfahrung einer kohärenten Innenwelt, ebenso wie der wechselseitigen loyalen Bezogenheit zwischen Selbst und Welt. Dilemmata entstehen, wenn eingegangene ... [ mehr ]

Axel Thomas

Zwischen Belebung und Trauma (PDF)

Das Fremdgehen - eine explosive Tat-Sache für das Paar und die Paartherapie

Das Fremdgehen soll als Selbstverletzungs-Symptom von Paarbeziehungen in der Krise phänomenologisch beschrieben werden. Wir erleben in der Paartherapie eine Paarbeziehung, die sich aus einem vielversprechenden Anfang zu einer unerträglichen Beziehungsform entwickelt hat, da erbarmungslos an überfordernden Entwürfen festgehalten wird. Das Fremdgehen lässt die Folgen dieser Deformation als ein Trauma zutage treten. In der Paartherapie wird diese ... [ mehr ]

Jürgen Maurer

Fremdgehen oder fremd gehen: Symptom oder Normalität? (PDF)

Risiken und Chancen einer Beziehungskrise

Fremdgehen ist ein erschütterndes traumatisches Ereignis, welches Paare in der Paartherapie entweder wieder zusammenführt oder in eine unausweichliche Trennung mündet. Die Dialektik zwischen exklusiver Zweisamkeit und potenzieller Öffnung in Richtung Dritter und eines überindividuellen Dritten schafft einen Spannungsbogen, welcher als Nottriangulierung zum Fremdgehen führt oder aber der Beziehung Lebendigkeit verleiht. Im Gegensatz zur ... [ mehr ]

Jürgen Maurer

Editorial (PDF)

Das Paar und der Dritte - Fremdgehen

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Peter Dott

Angst und Regression in der Zeit des Coronavirus (PDF)

Der Artikel startet vor dem Hintergrund der Krebserkrankung, der einbrechenden Todessangst und der jahrelang währenden Krankheitsverarbeitung des Autors. Der Einbruch der Pandemie wird wie eine Traumatisierung betrachtet. Todesangst wird als Angst vor Ich-Verlust verstanden, was immer mit Angst vor Objektverlust und dem Erleben von Hilflosigkeit verbunden ist. Konkret besteht die Bedrohung zunächst durch ein unbekanntes Virus, das vor allem für Risikogruppen ... [ mehr ]

Angelika Schaak

Falldarstellung »Gehen lernen« (PDF)

Dynamik, Verlauf und Übergang von einer unterstützenden Einzelarbeit nach einem Schlaganfall hin zur Familienarbeit werden dargestellt. Dabei zeigen sich Schwierigkeiten der Settingänderung und Auftragsklärung. Transgenerationale Rollenübernahmen und Kollusionen in der Familie, die als unterstützende Gemeinschaft erlebt wird, werden aufgedeckt und erkennbar gemacht, unter besonderer Berücksichtigung der ... [ mehr ]

Grit Jahn-Jokschies

Zu einer Familie werden im Angesicht von Trennungs- und Verlusterfahrungen (PDF)

Eine Fallstudie

Die vorliegende Arbeit beschreibt Ausschnitte einer Analytischen Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) mit einem sieben Monate alten Baby über den Zeitraum von ca. zwei Jahren. Vorstellungsgrund waren Regulationsstörungen und Einschränkungen des kleinen Mädchens in seinem affektiven Ausdruck sowie leichte motorische Entwicklungsverzögerungen. Die SKEPT wurde nach deutlicher Symptomreduktion beim Kind in eine Paartherapie umgewandelt. An ... [ mehr ]

Astrid Kunze

Der Begriff der Anerkennung in den Frühen Hilfen (PDF)

In der Anerkennungstheorie von Axel Honneth wird der Einfluss der frühen Eltern-Kind-Beziehung auf gesellschaftliche Prozesse hervorgehoben. Die Fähigkeit, einen anderen Menschen anzuerkennen, entsteht in der Beziehung zwischen Eltern und Kind. Honneth bezieht sich in seiner Arbeit auf die Objektbeziehungstheorie und auf Erkenntnisse der modernen Säuglingsforschung. Im folgenden Beitrag wird der Versuch unternommen, die theoretischen Annahmen Honneths mit der ... [ mehr ]

Hans von Lüpke

Das Konstrukt Diagnose zwischen Psychodynamik und Medizin (PDF)

Chancen einer komplexen Perspektive

Die Abhängigkeitsbeziehung psychodynamischer Konzepte von medizinischer Methodik führt ohne kritische Reflexion zur Übertragung unbewiesener medizinischer Modelle auf psychodynamische Phänomene. Dies soll in der Theorie und am Beispiel der AD(H)S diskutiert werden. Zunehmende Anreicherung von Daten kann letztlich keine genaueren Informationen geben, da es hierbei zu unkalkulierbaren Interaktionen der beteiligten Elemente kommt. Auch Resultate von Tests ... [ mehr ]

Joseph Kleinschnittger

Die psychoanalytisch-beziehungsdynamische Perspektive in der Gemeindepsychiatrie (PDF)

Familienähnliche Muster in und zwischen beteiligten Institutionen

Der Autor greift Entwicklungen im Kontext der Psychiatriereform aus seiner 30-jährigen Erfahrung ambulanter Tätigkeit in Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA-en) und als Psychiatriekoordinator eines Landkreises auf. Nach einer kurzen Einführung in die Aufgabe und Problematik der ambulanten klinisch-psychiatrischen Betreuung von Heimbewohnern wirft er einen Blick auf die übliche Praxis bei der Wahrnehmung dieser wichtigen Aufgabe. Er entwickelt eine ... [ mehr ]

Peter Möhring

Ein Brandstifter (PDF)

Es ist bestürzend, wie in unseren Tagen politisch rechtes Gedankengut und in diesem Zusammenhang auch kriminelle Handlungen entstehen, die in Einzelfällen bis hin zur Tötungsdelinquenz reichen. Auch wenn dies gesellschaftlicher Trend ist, stehen dahinter doch einzelne Personen mit individueller und familiärer Geschichte. Darauf einen Blick zu werfen und die individuelle, gesellschaftliche und familiäre Situation des Protagonisten sowie seine auch ... [ mehr ]

Angelika Ebrecht-Laermann

Die illusionierende Normalisierung von Destruktivität (PDF)

Zur Abwehr von Gefährlichkeitsvorstellungen in der Arbeit mit extremistischen Gewalttätern

Der Beitrag geht davon aus, dass pathologische Ausformungen von Religion und Ideologie oft dazu dienen, einen Menschen vor dem psychischen Zusammenbruch zu schützen und ihm dabei zu helfen, den Anschein psychischer Normalität zu erwecken. Das führt in Institutionen wie dem Strafvollzug mitunter dazu, dass mit der Pathologie auch die Gefährlichkeit des Insassen unterschätzt oder nicht wahrgenommen wird. Dieser Verleugnung entspricht eine kollusionäre ... [ mehr ]

Kerstin Sischka

Ist eine Deradikalisierung möglich? (PDF)

Eine sozialpsychologisch-psychoanalytische Perspektive auf Jugendliche und ihre Familien im Bann des dschihadistischen Terrorismus

Der Beitrag führt anhand der Situation von jungen Menschen, die sich radikalisiert haben und in den »Islamischen Staat« (»IS«) ausgereist sind, eine sozialpsychologisch-psychoanalytische Perspektive in die Extremismusprävention ein. Wie kam es dazu, dass sie sich einer radikalen, salafistischen Version des Islam zuwandten und ihrem Leben in Deutschland den Rücken zukehrten? Können psychoanalytische Konzepte helfen, zu verstehen was in ... [ mehr ]

Benjamin Balser

»Das Reden tut mir gut« (PDF)

Ein Projekt zur psychosozialen Krisenintervention an einer Förderschule

Viele Schülerinnen und Schüler an Förderschulen stammen aus sozial schwierigen Verhältnissen. Entsprechend häufig zeigen sie emotionale Auffälligkeiten und psychische Störungen. Mit dem Projekt zur psychosozialen Krisenintervention an einer Förderschule wird versucht, diesen Mädchen und Jungen ein niedrigschwelliges sozialtherapeutisches Hilfesystem vor Ort zur Verfügung zu stellen. In dem Artikel werden die Planung und Umsetzung ... [ mehr ]

Terje Neraal

Die Suche nach der Bedeutung der ADHS-Symptome in der Diagnostik (PDF)

Mit psychodynamischen und familiendynamischen Verstehens-Zugängen werden die Kernsymptome der Verhaltensstörung ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität und Impulsivität – auf ihre Bedeutung untersucht. Dadurch werden die »Botschaften« der Kinder mit ADHS verstehbar – und eine Voraussetzung für die Herstellung eines Kontaktes mit ihnen geschaffen.

Abstract:
With psychodynamic and family-dynamic approaches ... [ mehr ]

Peter Rottländer

Wie sind Beratung und Therapie politisch? (PDF)

Eine mentalisierungsorientierte Perspektive

Angesichts der zunehmenden Stärke und Bedrohlichkeit rechtsradikaler Bewegungen fragt der Autor, was Paarund Familientherapeut*innen dem in ihrer therapeutischen Praxis entgegensetzen können. Statt einer inhaltlichen »Politisierung« der therapeutischen Situation verortet er die politische Wirkung von Beratung und Therapie wesentlich in der Form therapeutischer Arbeit, wie sie in der mentalisierungsbasierten Therapie ausgearbeitet wurde. Beispielhaft werden ... [ mehr ]

Andreas Vasilache

Globalisierung und Entfremdung (PDF)

Ein kurzer Essay

Der Beitrag behandelt den Zusammenhang von Globalisierung und Entfremdung. Zunächst sollen einige strukturelle Merkmale der zeitgenössischen Globalisierung herausgestellt werden. Danach wird auszuweisen sein, was unter Entfremdung verstanden werden kann. Im Anschluss daran sollen schließlich einige wesentliche Veränderungen der Lebenswelt der Gesellschaft und der Individuen durch Globalisierung ausgewiesen werden, die zu Entfremdungserfahrungen führen ... [ mehr ]

Burkhard Brosig & Peter Möhring

Unruhe nicht nur in Familien! (PDF)

Zeitdiagnostische Befunde

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Stefan Postpischil

Nachruf auf Dr. Friedrich Wölpert (PDF)

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