Helm Stierlin

Familientherapeutische Aspekte der Übertragung und Gegenübertragung (1977) (PDF)

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In der psychoanalytischen Theorie blieb der Übertragungsbegriff bis heute zentral. Ist er es auch in der Familientherapie? Für viele, möglicherweise die meisten Familientherapeuten, ist die Antwort negativ. Denn ihrer Meinung nach arbeitet ein Familientherapeut wesentlich mit den in der Familie wirksamen Beziehungskräften. Übertragungen auf den Therapeuten treten demgegenüber an Bedeutung zurück. Diese Antwort scheint der familientherapeutischen Erfahrung zu entsprechen. Sie hält sich jedoch an eine enge Definition des Begriffs Übertragung. Gehen wir davon ab, lassen sich auch in Familienbeziehungen komplexe Übertragungsphänomene erkennen, die therapeutisch relevant sind. Mit der Blickrichtung auf diese Phänomene findet das psychoanalytische Übertragungskonzept seinen Platz in einer übergreifenden Familienund Beziehungstheorie. Zugleich erschließen sich neue therapeutische Perspektiven. Dabei gewinnt auch der Begriff Gegenübertragung eine neue Bedeutung.

Abstract:
Until today the concept of transference has remained central to psychoanalytic theory. Is it also central to family therapy? Many, if not most family therapists would probably answer negatively. According to them, a family therapist works mainly with relational forces of the families, while transferences onto the therapist become less important. Such answer seems to grow out of the experience of family therapy. Yet, it implies a narrow definition of transference. If we abandon such narrow definition, we recognize complex and therapeutically relevant transference processes also in family relations. With these phenomena in focus, the psychoanalytic concept of transference finds its place within a wider relational and family theory. At the same time, new therapeutic perspectives open up, and the concept of counter transference gains new meaning.