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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Oktober 2019
Bestell-Nr.: 34021
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2019-1-30
Leseprobe »Journal für Psychologie«
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Sabine Klinger, Daniela Jauk & Nicole Pruckermayr

Teaching with/out the F-Word. Ein autoethnografischer Trialog auf der Suche nach einer feministischen Lehrhaltung (PDF)

Journal für Psychologie 1, 2019, 30-50

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In diesem Beitrag denkt und schreibt das interdisziplinäre Autor*innenteam im Rahmen von autoethnografischen Trialogen zum Thema feministische Lehre beziehungsweise Lehren innerund außerhalb der Geschlechterforschung. Verbindend ist dabei die Suche nach einer feministischen Lehrhaltung und -praxis, die mit und/oder ohne den Begriff Feminismus respektive Feminismen gelingen kann. Diese Diskussion erfolgt vor dem Hintergrund verschiedener disziplinärer Perspektiven der Autor*innen. Angeregt wurde dieser Austausch durch voneinander unabhängige Erfahrungen der Autor*innen, dass das Wort Feminismus (F-Wort) bei unterschiedlichen Akteur*innengruppen (z.B. Studierende, Fördergeber*innen) im Kontext von Lehre und Forschung auf Widerstand und Unbehagen stößt. Diese Erfahrungen werden im Beitrag mittels theoretischer Referenzpunkte kontextualisiert. Dabei fokussieren wir auf aktuelle Gesellschaftsdiagnosen, die aktuelle Genderdiskurse als »rhetorische Modernisierung« (Wetterer 2003) identifizieren und einen »neuen Geschlechtervertrag« (McRobbie 2010) konstatieren, welche antifeministische Tendenzen beinhalten und wo Feminismen als etwas Überholtes in die Vergangenheit verlegt werden (McRobbie 2010). Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutieren wir in diesem Beitrag die Frage, ob feministische Lehre und Forschung möglich oder notwendig ist, ohne das F-Wort anzusprechen und somit subversiv zu agieren. Wir wollen in diesem Beitrag bewusst nicht feministische Wissenschaft als Kanon oder Teil eines Kanons präsentieren, sondern zeigen in unseren Trialogen, dass wir Wissenschaft als historisch entlang von patriarchalen Machtlinien gewachsen verstehen, und es wichtig und notwendig ist, in die Gestaltung der Wissenschaft als soziale Produktion einzugreifen. Mit und ohne F-Wort.

Abstract:
In this paper the interdisciplinary team of authors analyzes a series of autoethnographic trialogues addressing feminist pedagogy, respectively teaching within and beyond gender studies environments. The authors find common ground in their search for a feminist stance in teaching and educational practices which may work with or without making the concept of feminism(s) explicit. The conversations evolved against the backdrop of the diverse disciplinary backgrounds of the authors and the universal experience by the authors that the mere mention of the word feminism(s) (the F-Word) evokes resistance among different actors (students, funders, etc.) in the field of education. We contextualize our experiences within the framework of »rhetorical modernization« (Wetterer 2003) and the »new gender contract« (McRobbie 2010) which both denote a re-traditionalization of gender discourses. Keeping in mind these contemporary developments we discuss if feminist teaching and research is necessary, and if it might be a legitimate strategy to avoid the F-Word and act more subversively. It is not our goal in this paper to present feminist research and teaching as a canon or part of a canon; instead we have developed an awareness in our trialogues that science is historically constructed along axes of inequality. Because of this fact it is particularly important to intervene in this ongoing social production. With and without the F-Word.