Michael Dörr

Toyota-Mann. Die Arbeitsamkeit des japanischen Firmenmenschen (PDF)

psychosozial 62 (1995), 115-135

Die Ursachen der extremen Arbeitsorientierung von festangestellten Mitarbeitern in japanischen Großunternehmen werden analysiert. Dabei wird besonders auf den historischen Prozess der Institutionalisierung des Beschäftigungssystems Großunternehmen eingegangen, und Kulturmomente wie »ie« (Hausgemeinschaft), »mura« (Dorf), »bushido« (Weg des Kriegers) sowie »amae« (Bedürfnis nach Abhängigkeit) werden ... [ mehr ]

Christina Schachtner

Softwareentwicklerinnen. Zur lebensgeschichtlichen Konstitution eines Berufes (PDF)

psychosozial 62 (1995), 105-113

Aus lebensgeschichtlicher Perspektive wird der Zugang zu und die Akzeptanz von Frauen in einem technischen Berufsfeld am Beispiel von Software-Entwicklerinnen analysiert. Herausgearbeitet werden dabei vor allem jene gesellschaftlich begründeten und individuell wirksamen Erfahrungen, die die Professionalisierung der Entwicklerinnen initiiert haben, die sie begleiten, fördern, aber auch behindern. Eine zentrale These lautet: Die Entwicklerinnen sind konfrontiert mit ... [ mehr ]

Rainer Zech

Subjekte im Übergang. Eigenes und Fremdes (PDF)

psychosozial 62 (1995), 89-103

Ein Gemeinschaftsprojekt ost- und westdeutscher Sozialwissenschaftler wird vorgestellt, die in kollektiven autobiographischen Subjektanalysen Prozesse der Fremd- und Selbstpolitisierung in der Deutschen Demokratischen Republik und in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich analysierten. Dabei zeigte sich, dass die Ostdeutschen ihre Geschichten strukturell eher tragisch und moralisch erzählten, während die autobiographischen Selbstdarstellungen der Westdeutschen ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Psychoanalyse und Politik (PDF)

psychosozial 62 (1995), 79-86

Überlegungen zum Verhältnis von Psychoanalyse und Politik werden angestellt. Dabei wird unter anderem die Ansicht vertreten, dass psychische Emanzipation Demokratie braucht und dass Demokratie nur mit psychisch emanzipierten Menschen möglich ist. Anhand von historischen Beispielen aus der Gründerzeit der Psychoanalyse und aus der Zeit der Studentenbewegung werden Möglichkeiten der Einbeziehung politischer und gesellschaftlicher Aspekte in die ... [ mehr ]

Dieter Beckmann

Theorie der Bindungsfähigkeit (PDF)

psychosozial 62 (1995), 57-78

Ausgehend von der modernen psychoanalytischen Entwicklungspsychologie wird ein Modell zur Bindungsfähigkeit dargestellt. Es basiert auf der Ontogenese der Affektregulation über Neurotransmittersysteme, Neuropeptide und Hormone. Fehlentwicklungen und ihre psychischen und psychosomatischen Folgen werden auf dem Hintergrund von Organsystemen erklärt, die besondere Bindungsfunktionen haben.

Stichworte: Bindungsverhalten, Humanentwicklung, Emotionen, ... [ mehr ]

Gudrun Beckmann

Der Traum als soziale Verpflichtung der anderen. Traum, Traumdeutung und Traumerfüllung am Beispiel der Irokesen (PDF)

psychosozial 62 (1995), 45-56

Am Beispiel der Irokesen aus Nordamerika wird anhand zahlreicher Quellen aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert deren Umgang mit Träumen und den »unbewussten Wünschen der Seele« beschrieben. Dabei wird verdeutlicht, dass in den traditionellen Kulturen der Waldlandindianer der persönliche Traum eine große gesellschaftliche Rolle spielte. Im Unterschied zu psychoanalytischen Auffassungen war die Wunscherfüllung jedoch nicht auf das Selbst ... [ mehr ]

Wolfgang Leuschner

Zur Arbeitsweise des Vorbewußten. Experimentelle Untersuchungen von Träumen einäugiger Blinder (PDF)

psychosozial 62 (1995), 35-43

Die Wirkungen tachistoskopischer Bildpräsentationen wurden bei zwei amblyopen Patienten untersucht. Die Darbietung erfolgte im Gesichtsfeld des hochgradig schwachsichtigen Auges. Anhand der nachfolgend von den Patienten angefertigten Zeichnungen von Träumen und Freien Imaginationen wird demonstriert, dass in diesen Fällen ein subliminaler optischer Reiz formal und inhaltich nicht nur residual wahrgenommen wurde, sondern dass die subliminalisierten Stimulusgehalte ... [ mehr ]

Stella Reiter-Theil

Von der Ethik in der Psychotherapie zur patientenorientierten Medizinethik. Das Modell Patientenforum Medizinische Ethik (PDF)

psychosozial 62 (1995), 25-33

Grundlegende Aspekte einer medizinischen Ethik werden erörtert. Einleitend wird die Bedeutung des Psychoanalytikers Hans Strotzka im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Ethik in der Psychotherapie und einer medizinischen Ethik gewürdigt. Dann wird das Modell »Patientenforum Medizinische Ethik« vorgestellt, das die Betroffenen und deren Angehörigen in den Expertendiskurs zur medizinischen Ethik mit einbezieht. Prinzipien der Ethik in den ... [ mehr ]

Marianne Springer-Kremser, Elisabeth Jandl-Jager & Eva Presslich-Titscher

Psychotherapeutische Möglichkeiten einer psychosomatischen Ambulanz. Ergebnisse einer empirischen Studie an der psychosomatischen Ambulanz der II. Universität-Frauenklinik in Wien

psychosozial 62 (1995), 15-24

Die Ergebnisse einer Studie werden vorgestellt, in der die psychotherapeutischen Möglichkeiten der psychosomatisch-gynäkologischen Ambulanz einer Frauenklinik evaluiert wurden. Daten wurden im Rahmen von Interviews und mit Fragebögen an einer Stichprobe von 109 Patientinnen im Rahmen des Erstinterviews erhoben. 62 von ihnen nahmen an einer Nachuntersuchung teil. Außerdem lagen Befunde von 44 weiteren Patientinnen vor. Die Kontrollgruppe bildeten 100 ... [ mehr ]

Ludwig Reiter & Egbert Steiner

Zur Generationsdynamik in der Psychotherapie. Hans Strotzkas Rolle als Pionier und Förderer der Familientherapie (PDF)

psychosozial 62 (1995), 7-13

Die Bedeutung des Psychoanalytikers Hans Strotzka im Rahmen der Entwicklung der Familientherapie wird aus psychologiegeschichtlicher Perspektive erörtert. Dabei stehen die folgenden Aspekte im Mittelpunkt: (1) bibliometrische Befunde zu Strotzkas wissenschaftlichem Lebenswerk, (2) Strotzkas Rolle als Pionier der Familientherapie, (3) Strotzkas Beitrag in der internationalen Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung und Familientherapie sowie im Institut für Ehe- ... [ mehr ]

Margarete Mitscherlich(Hg.)

Psyche

Doppelheft: Variationen des Geschlechts (49. Jahrgang, Heft 9/10 1995)

 [ mehr ]

Psyche

49. Jahrgang Heft 8 1995

 [ mehr ]

Psyche

Psychoanalytische Traumtheorien 49. Jahrgang Heft 7 1995

 [ mehr ]

Hans-Dieter König(Hg.)

psychosozial 61: Mediale Inszenierungen rechter Gewalt

(18. Jg., Nr. 61, 1995, Heft III)

Dieser Band ist aus einer Tagung des Arbeitskreises »Politische Psychologie« (POPSY) am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt hervorgegangen. [ mehr ]

Psyche

49. Jahrgang Heft 6 1995
5,60 €

 [ mehr ]

Léon Wurmser

»Die Schändung ist das Gleichnis für mein ganzes Leben.« Zur Psychoanalyse im Spiegel eines Falles (PDF)

psychosozial 61 (1995), 113-133

Überlegungen zur Zukunft der Psychoanalyse werden angestellt und anhand eines Fallbeispiels erläutert. Nach einleitenden Anmerkungen zu Trauma und Verdrängung wird die Behandlung einer drogenabhängigen, HIV-(Human Immunodeficiency Virus-)infizierten Patientin mit einer masochistischen Persönlichkeitsstruktur unter Berücksichtigung folgender Aspekte geschildert: (1) Arbeitstechniken bei Patienten mit schweren Neurosen, (2) phänomenologische ... [ mehr ]

Rolf Haubl

Konsumieren als Freiheitskampf. Die kommerzielle Inszenierung eines politschen Mythos (PDF)

psychosozial 61 (1995), 85-110

Es wird analysiert, wie ein nationaler Mythos, der kriegerische Gewalt zu Heldentaten stilisiert, in der Werbung inszeniert wird. Dabei wird eine Werbeanzeige herangezogen, auf der junge Leute in den entsprechenden Jeans einen Mast mit der Fahne des Markerherstellers zu errichten versuchen. Diese Anzeige erweist sich als das Zitat eines Fotos mit einer Gruppe von amerikanischen Marinesoldaten, die im Zweiten Weltkrieg nach der Eroberung einer Pazifikinsel das Sternenbanner ... [ mehr ]

Mechthild Zeul

Verspätete Rückkehr. Eine psychoanalytische Interpretation des Films »Before the rain« (PDF)

psychosozial 61 (1995), 75-83

Die Darstellung rechter Gewalt in M. Manchevskis Film »Before the Rain«, wird im Rahmen einer psychoanalytischen Interpretation erörtert. Dabei wird gezeigt, dass dieser Film von der immer wieder in Bild gesetzten Spannung lebt, die sich zwischen der Schönheit der Naturlandschaft und den von den Menschen begangenen Gräueltaten entfaltet. Während die von einer eindrucksvollen Naturidylle und vom Warten auf den Regen erzählenden Bilder ein ... [ mehr ]

Hans-Dieter König

Hitler und die Jugend. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion dreier Szenesequenzen aus Leni Riefenstahls »Triumpf des Willens« (PDF)

psychosozial 61 (1995), 47-73

Anhand von drei ausgewählten Szenensequenzen aus Leni Riefenstahls Film »Triumph des Willens« wird die Frage erörtert, wie die Nationalsozialisten über mediale Inszenierungen die Massen zu begeistern versuchten. Die Besonderheit einer tiefenhermeneutischen Filmanalyse besteht darin, dass vor dem Hintergrund der Wirkung des Films auf eine Gruppe von Interpreten die bewussten und unbewussten Lebensentwürfe rekonstruiert werden, die diese Bilderwelt ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Flucht ins Autoritäre? Der Film »Beruf Neonazi« als Lehrstück (PDF)

psychosozial 61 (1995), 43-46

In einer Analyse des Films »Beruf Neonazi« wird gezeigt, dass es sich bei dem von W. Bonengel portraitierten Neonaziführer Althans um einen herrschsüchtigen Narzissten handelt, der es genießt, seine Mitmenschen zu provozieren und zu faszinieren. Darüber hinaus wird das Wiederaufleben des menschenverachtenden Autoritarismus der Nazis diagnostiziert, und es wird die Ansicht vertreten, dass Althans den Versuch unternehme, die Jugendlichen durch das ... [ mehr ]

Thomas Kleinspehn

Doch im Inneren des Landes... Insezenierung rechtsradikaler Politik und die (un)heimlichen Bilder (PDF)

psychosozial 61 (1995), 27-41

Anhand von zwei Dokumentarfilmen wird die Frage untersucht, wie sich Neonazis mit Hilfe der Medien inszenieren. Für besonders auffällig wird dabei gehalten, wie diese Jugendlichen ganz im Trend eines postmodernen Narzissmuskults ihren Körper in den Mittelpunkt ihrer Selbstdarstellung rücken. Auf diese Weise demonstrieren sie eine männliche Autonomie und Stärke, der ihr unsicheres und angepasstes Auftreten im persönlichen Gespräch mit dem ... [ mehr ]

Hans-Dieter König

Die Holocaust-Überlebende und der grinsende Neonazi. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion einer Szenensequenz aus dem Bonengel-Film »Beruf Neonazi« (PDF)

psychosozial 61 (1995), 13-25

Die kontrovers diskutierte Frage, ob der Film »Beruf Neonazi« von W. Bonengel eine aufklärerisch wirksame Dokumentation darstellt oder ob er in politische Werbung für den Nationalsozialismus zurückfällt, bildet den Ausgangspunkt für eine tiefenhermeneutische Rekonstruktion. Dabei wird der Film anhand jener Szenensequenz analysiert, in der eine serbische Holocaust-Überlebende unter dem Eindruck ihrer leidvollen Erfahrungen in Tränen ... [ mehr ]