Hans Becker & Sophinette Becker

Die Legende von der Bewältigung des Unerträglichen (PDF)

psychosozial 36 (1988), 44-54

Die Schwierigkeiten mit der Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit werden am Beispiel von Selbstzeugnissen sogenannter Täterkinder, also Söhnen und Töchtern prominenter Nationalsozialisten, aufgezeigt und psychoanalytisch diskutiert. Vergangenheitsbewältigung wird in diesem Zusammenhang als individuell spezifische Verarbeitung gekennzeichnet, die auch kritische Übergangsphasen umfasst. Im Einzelfall kann dieses Übergangsstadium ... [ mehr ]

Edna Brocke

Eindrücke von Gesprächen mit jüdischen Überlebenden, ihren Kindern und Enkeln (PDF)

psychosozial 36 (1988), 38-43

Eindrücke aus 16 Jahren in den jüdischen Gemeinden Regensburg und Krefeld werden wiedergegeben. Der Umgang von Überlebenden der Konzentrationslager und ihrer Nachkommen mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und ihrem eigenen Schicksal wird anhand literarischer Zeugnisse und persönlicher Gespräche nachgezeichnet.

Stichworte: Holocaust-Überlebende, Judentum, Bewältigungsverhalten, Antisemitismus

Keywords: Holocaust ... [ mehr ]

Dörte von Westernhagen

Die Kinder der Täter. Das Dritte Reich in Familienkonflikten (PDF)

psychosozial 36 (1988), 30-37

Der Einfluss der nationalsozialistischen Vergangenheit der Eltern auf die psychische Entwicklung ihrer Kinder und auf die Dynamik der Eltern-Kind-Beziehung wird aus der Sicht der Tiefenpsychologie analysiert. In einer Reihe von Gesprächen mit Kindern von Tätern wurde festgestellt, dass es kein spezifisches Nazi- oder Verfolgersyndrom gibt. Die Schuldbelastung der Eltern oder ihre Verstrickung im Dritten Reich kann zwar psychisches Leid der Kinder beeinflussen, ist ... [ mehr ]

Thea Bauriedl

Die Wiederkehr des Verdrängten und die Veränderung gegenwärtiger Beziehungen. Vergangenheitsbewältigung in Psychotherapie und Politik (PDF)

psychosozial 36 (1988), 23-29

Bedingungen und Folgen der Vergangenheitsbewältigung in Psychotherapie und Politik werden aus der Sicht der Psychoanalyse thesenartig zusammengefasst und diskutiert. Hierbei wird auf das Verhältnis von Macht und Unbewusstheit, Angst und Verdrängung und der Bedeutung der Erforschung der Vergangenheit für Verständnis und Veränderung der Gegenwart eingegangen.

Stichworte: Politik, Bewältigungsverhalten, Geschichte, Psychoanalytische ... [ mehr ]

Sebastian Fetscher

Der Dünkel der Betroffenheit. Die moralische Stellung der Nachgeborenen zum Dritten Reich (PDF)

psychosozial 36 (1988), 7-22

Die historisch-moralischen Fragen nach der Schuld an den Verbrechen im Dritten Reich und dem Umgang mit dieser Schuld heute werden diskutiert. In diesem Zusammenhang wird eine undifferenzierte moralische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus kritisiert. Eine selbstgerechte Behandlung des Schuldthemas gerade durch junge Deutsche verhindert, dass sich ein wirklicher Dialog und Konsens zwischen allen Betroffenen herstellt. Dies gilt auch für die Linke, die leicht in ... [ mehr ]

psychosozial 36: Die Vergangenheit ist gegenwärtig. Zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus

(11. Jg., Nr. 36, 1988/89)

Die öffentliche Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus hat in den letzten Jahren eine neue Qualität erreicht. Das kommt nicht erst in dem großen Interesse an den Tagebüchern Victor Klemperers zum Ausdruck. Schon der Erfolg von Spielbergs Film »Schindlers Liste«, die Kontroversen um Goldhagens Buch »Hitlers willige Vollstrecker« oder zuletzt die Resonanz auf die ... [ mehr ]

Psyche

42. Jahrgang Heft 5 1988
5,60 €

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Psyche

42. Jahrgang Heft 4 1988
5,60 €

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Monica Budowski & Maria Winiger

Die religiösen Gruppierungen wuchern: Ein Signal für die Demokratie? (PDF)

psychosozial 35 (1988), 127-142

Die Bedeutung der Attraktivität von religiösen Gruppierungen für junge Menschen in westeuropäischen Ländern heute wird erörtert. Das Phänomen religiöser Gruppierungen wird theoretisch im Bereich religiöser Bewegungen angesiedelt und als gesellschaftliches Konfliktverhältnis verstanden. Als Illustration wird die religiöse Gruppierung der »Scientology Church« analysiert. Verschiedene Erklärungsansätze ... [ mehr ]

Renate Köcher

Die Deutsche Familie der Nachkriegszeit (PDF)

psychosozial 35 (1988), 117-126

Die Bedeutung der Familie für die Menschen im Nachkriegsdeutschland wird diskutiert und anhand von Daten verschiedener demoskopischer Umfragen illustriert. Es wird festgestellt, dass die Bedeutung der Familie in der Bundesrepublik groß ist und tendenziell weiter zunimmt. Zugleich erscheinen einzelne Funktionen der Familie als beeinträchtigt. Hierzu gehört die Vermittlung von Wertvorstellungen und die Einbindung der Familienmitglieder, die, insbesondere im ... [ mehr ]

Michael B. Buchholz

Die »Antifamilie-Familien«: Neue Konfliktzumutungen an alternative Lebensformen (PDF)

psychosozial 35 (1988), 103-116

Aus familientherapeutischer Perspektive werden alternative Familienlebensformen (»Antifamilie-Familie«) erörtert. Zunächst werden diese Lebensformen im Rahmen soziologischer Theorien, etwa Habermas' Konzept der Rationalisierung der Lebenswelten, diskutiert. Daran anschließend werden familientherapeutisch-psychoanalytische Momente in der Lebensform »Antifamilie« aufgezeigt (Wiederholungszwang, Abwehrmechanismen, gespaltenes Partnerideal, ... [ mehr ]

Felix Tretter

Altern, Umwelt und Gesundheit ganzheitlich betrachtet: Wege zu einer ökologisch-systemischen Perspektive in der geriatrischen Praxis (PDF)

psychosozial 35 (1988), 97-102

Der praktische Nutzen einer ganzheitlichen ökologisch-systemischen Perspektive in klinischen Handlungsfeldern wird am Beispiel des psychiatrisch kranken alten Menschen demonstriert. Es wird gezeigt, dass bereits die Klinikaufnahme als ein ökologischer Übergang verstanden werden muss und dass subjektives Umwelterleben und objektive Expertensicht aufeinander abgestimmt werden müssen. Dabei müsse der Arzt sich selbst als Teil eines übergreifenden ... [ mehr ]

Peter Meyer-Fehr

Soziale Benachteiligung und Gesundheit von Immigranten (PDF)

psychosozial 35 (1988), 84-96

Der Zusammenhang zwischen sozialer Benachteiligung und Gesundheit bei Immigranten wird untersucht. Zunächst wird ein Überblick über die Ergebnisse relevanter empirischer Studien in Westeuropa gegeben. Dabei wird deutlich, dass die vorliegenden Befunde widersprüchlich sind. Daran anschließend werden Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 155 Italienern in der Stadt Zürich mit einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren ... [ mehr ]

Manfred Zumtobel

Gemeindeorientierte Prävention als Motivations- und Organisationsprozeß (PDF)

psychosozial 35 (1988), 70-83

Die Rolle von Motivations- und Organisationsprozessen im Rahmen der gemeindeorientierten Prävention wird erörtert. Als ein Hauptziel gemeindeorientierter Prävention wird der Versuch gesehen, Menschen zu aktivieren, ihre eigene Gesundheit und die ihres Umfeldes aktiv zu erhalten. Dies könne vor allem durch vier Faktoren erreicht werden: (1) Gelegenheit zur Eigeninitiative geben, (2) eine wirksame Arbeitsorganisation anbieten, (3) Möglichkeiten zur ... [ mehr ]

Barbara Rehberger

Gesunder Lebensraum Vorarlberg. Ein Beispiel gemeindenaher Prävention (PDF)

psychosozial 35 (1988), 55-69

Auf Initiative von zwei Ärzten entstand 1983 in der Gemeinde Frastanz, Vorarlberg (Österreich), ein gemeindenahes Konzept der Vorsorge- und Sozialmedizin, das etwa zehn Selbsthilfegruppen umfasst. Aus den anfänglich rein medizinischen Programmen hat sich durch das Engagement der Bevölkerung eine auch den sozialen Bereich umfassende Aktion entwickelt. Nach einer Kurzdarstellung der einzelnen Präventionsprogramme wird abschließend auf das ... [ mehr ]

Susanne Rothlin

Der Aufbau einer Vermittlungsstelle für Nachbarschaftshilfe (PDF)

psychosozial 35 (1988), 45-54

Erfahrungen mit einer Vermittlungsstelle für Nachbarschaftshilfe werden mitgeteilt. Die Vermittlungsstelle entstand im Zusammenhang mit dem Projekt »Soziale Unterstützung und Mobilisierbarkeit für Selbst- und Nachbarschaftshilfe in einem Stadtquartier« des Universitätsspitals Zürich. Im Rahmen einer Aktionsforschungsphase des Projektes wird die Quartierbevölkerung für Selbst-, Nachbarschafts- und Freiwilligenhilfe mobilisiert. ... [ mehr ]

Jakob Bösch

Nachbarschaftshilfe-Förderung in der Stadt (PDF)

psychosozial 35 (1988), 30-44

Ziele und Chancen der Nachbarschaftshilfe-Förderung werden am Beispiel des Projektes »Soziale Unterstützung und Mobilisierbarkeit für Selbst- und Nachbarschaftshilfe in einem Stadtquartier« des Universitätsspitals Zürich diskutiert. Hierbei wird die von Fachleuten organisierte bzw. durch Organisation vermittelte Nachbarschaftshilfe, der spontan entstandenen bzw. vorhandenen gegenübergestellt. Vor- und Nachteile einer ... [ mehr ]

Felix Tretter

Humanökologie - ein Forschungsansatz und Handlungsansatz im Umgang mit Mensch - Umwelt - Beziehungen (PDF)

psychosozial 35 (1988), 22-29

Es wird gezeigt, dass Humanökologie nicht nur als eigenständiger disziplinübergreifender Forschungsansatz wissenschaftlich fundierbar ist, sondern auch nützliche Handlungsorientierungen in Anwendungen der Einzelwissenschaften wie Psychologie und Medizin bieten kann. Zunächst werden wesentliche wissenschaftsgeschichtliche Grundlagen der ökologischen Perspektive angeführt. Daran anschließend wird die Notwendigkeit angesprochen, das sich ... [ mehr ]

Jürg Willi

Der Begriff der »sozialen Nische« und seine Anwendung in der psychiatrischen Praxis (PDF)

psychosozial 35 (1988), 11-21

Die Bedeutung des Begriffs der »sozialen Nische« in der psychiatrischen Praxis wird erörtert. Mit diesem Begriff wird das Wirkungsfeld einer Person in ihren Lebensgemeinschaften verstanden. Jeder Mensch strebt ein produktives Verhältnis zu seiner Umwelt an, in welcher er sich als wirksam und wichtig erfährt, und in der er sich mit seinem Potential gebraucht fühlt. Für einen wirksamen Austausch ist erforderlich, dass die Konstruktsysteme der ... [ mehr ]