Der Selbstdialog im Selbstmitleid
Mit Hilfe von Beispielen aus der psychoanalytischen Therapie werden der Abwehrcharakter und die Schutzfunktion des Selbstmitleids verdeutlicht. Dabei wird deutlich, dass das Selbstmitleid als Teil des in der Regel ichsynton erlebten Selbstdialogs die Vermeidung von Schamgefühlen und Aggressionsausbrüchen um den Preis des Rückzuges auf sich selbst und der Realitätsverleugnung ermöglicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Aussetzen der Erinnerung
In einem Gespräch zwischen F. Gantheret und C. Lanzmann über dessen Film Shoah wird die für die Täter und Mitwisser des Holocaust lebenserhaltende Funktion des Hasses deutlich gemacht. Es wird gezeigt, dass der Hass die immerwährende Rückkehr zu den alten Vorurteilen ermöglicht und dass er eine realistische Erinnerung und Veränderung verhindert. Lanzmann erzwingt diese Erinnerung im Film, indem er Gesten und Gegenständen aus ... [ mehr ]
Der Psychoanalytiker als hellhöriger Gesprächsteilnehmer
Der Stellenwert der Deutung in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Ausgehend von der Sprachlichkeit des Körpers und der Körperlichkeit der Sprache wird die in der Psychoanalyse oft vorkommende nährwertlose Deutungsartistik (T. Moser) als identifizierende Anwendung der undialektisch verstandenen Theorie kritisiert. Es wird gezeigt, dass fruchtbares Deuten nicht definitiv ist, sondern die Auslegung eines zunächst noch verhüllten ... [ mehr ]
Briefe einer Emigrantin
Die Psychoanalytikerin Clara Happel (1936-1945) floh mit ihren Kindern aus Nazi-Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie sich kurz nach Kriegsende das Leben nahm. In Briefen an ihren Sohn Peter hat sie ihre Erfahrungen dokumentiert. Diese Briefe werden auszugsweise abgedruckt und erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum Problem der gleichschwebenden Aufmerksamkeit
Die Beziehung von gleichschwebender Aufmerksamkeit und freier Assoziation in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Es wird gezeigt, dass diese beiden Elemente wichtige Mittel auf dem Weg zum Unbewussten in der Therapie darstellen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
John Gedos Auseinandersetzung mit Kohut
Die Kritk an Kohuts Psychoanalyseverständnis, die J. Gedo in seinem Buch Conceptual Issues in Psychoanalysis formulierte, wird referiert und kritisch erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Psychodynamik der traumatischen Reaktion
Introjektionsschicksale und Wiederholungszwang in der Opfer-Täter-Beziehung bei Verfolgungsstraumen (Folter, Vergewaltigung) werden erörtert. Dabei werden die psychodynamischen Konflikte beschrieben, auf Grund deren das Opfer masochistisch an den Täter gebunden bleibt und bei diesem für sein schuldhaft erlebtes Leiden Entlastung sucht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Freud und Jung
Der Briefwechsel zwischen Freud und Jung aus den Jahren 1906 bis 1914 wird vor dem Hintergrund von Freuds Lebenssituation im Wien der ersten Jahre dieses Jahrhunderts und der Situation der Wiener Juden erörtert. Dabei wird besonders auf die Bedeutung der Beziehung und des Konflikts zwischen Freud und Jung für die psychoanalytische Bewegung eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die negative Übertragung: von der Spaltung zur Integration
Die Bedeutung negativer Übertragungen in der psychoanalytischen Therapie wird untersucht. Dabei werden kollusionsbefangene und einsichtsfundierte Deutungen negativer Übertragungen unterschieden. Die therapeutische Bearbeitung der negativen Übertragung wird mit Hilfe von zwei Fallbeispielen illustriert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das neue Interesse an der Psychoanalyse
Alfred Lorenzers Psychoanalyseauffassung wird im Rahmen einer Festrede übersichtsartig dargelegt. Kennzeichen seiner Weiterentwicklung des Freudschen Programms der Psychoanalyse auf den Spuren von Marcuse und Adorno sind die Insistenz auf der Querstellung zum etablierten Wissenschaftssystem, die Frontstellung gegen soziologistische und biologistische Vereinnahmungsversuche und die Forderung nach einem utraquistischen Vorgehen bei der Lösung gesellschaftlicher ... [ mehr ]
Edgar Allan Poe: Detektivik und Poetik (mit Blick auf Marie Bonaparte)
Detektivik und Poetik im Werk E. A. Poes werden aus psychologischer Perspektive erörtert. Es wird gezeigt, dass Poe der Erfinder der Detektivgeschichte und einer der interessantesten Poetologen der Moderne war. M. Bonapartes Studie über Poe aus dem Jahre 1933 wird referiert, wobei insbesondere auf die lebensgeschichtliche Thematik von Poes Dichtung eingegangen wird. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Hundert Jahre Psychoanalyse: Beginn der Reife
In einem Rückblick auf die hundertjährige Geschichte der Psychoanalyse werden zentrale Entwicklungslinien herausgearbeitet. Der Rückblick führt zu folgendem Fazit: Galt es in der Pionierzeit der Psychoanalyse, deren wissenschaftliche Identität durch Abgrenzungsrituale nach außen und Negierung konventioneller Organisationsformen zu sichern, so verlangt ihre Professionalisierung heute gegenteilige Maßnahmen. Es wird für eine ... [ mehr ]
Zur Psychologie der Weiblichkeit
Ein kritischer Überblick über traditionelle und neuere Konzepte der weiblichen Entwicklung in der Psychoanalyse und deren therapeutische Bedeutung wird gegeben. Anhand von drei Beispielen aus der Kinder- und Erwachsenentherapie wird dabei insbesondere der Abwehrcharakter des Penisneides verdeutlicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Schuld und Sühne im Zeitalter »befreiter« Sexualität: der Fall AIDS
Aus psychoanalytischer Sicht werden kritische Anmerkungen zum Umgang mit der erworbenen Immunschwäche (AIDS) in Politik und Gesellschaft gemacht. Dabei wird auf die spezifische (Psycho-)Dynamik der Diskriminierung von Personengruppen hingewiesen. Im einzelnen werden angesprochen: (1) Täter und Opfer, (2) physische, psychische und soziale Abwehrschwächen und (3) Triebkräfte der Mystifikation. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Der Traum in der Familientherapie
Der Stellenwert des Traums in der Familientherapie wird erörtert. Dabei wird deutlich, dass der Traum einerseits einen Widerstand des Traumerzählers innerhalb der Familientherapie darstellt und andererseits kommunikative Funktion hat. Vom Therapeuten ist er im Zusammenhang mit den szenischen Reaktionen der anderen Familienmitglieder zu verstehen und zu deuten. Die unbewusste Tendenz des Traums wird dabei im Modus der Traumerzählung deutlich. Auszüge aus ... [ mehr ]
Über die psychologische Bedeutung des Abschiedsgrußes
Die psychologische Bedeutung des Abschiedsgrußes wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei wird gezeigt, dass das Vorbild des Abschiedsgrußes die Abläufe in der Separations- und Individuationsphase der Mutter-Kind-Beziehung sind, die im Grußritual kondensiert werden. Das Erlernen und die Entwicklung eines Abschiedsgrußes bei der Bewältigung wiederholter Trennungen von der Mutter im Verlauf vieler Monate wird anhand der ... [ mehr ]
Psychoanalyse und Politik in Brasilien
Ausgehend von der Kontroverse zwischen Füchtner und Schneider über die Situation der Psychoanalyse in Brasilien (in Psyche 1984, 38 (7) und 1985, 39 (12)) und der Kommentierung dieser Kontroverse durch Parin (in Psyche 1984, 38 (7)) wird anhand umfangreichen Dokumentationsmaterials geschildert, in welchem Ausmaß sich das politische Klima der brasilianischen Gesellschaft insgesamt in den psychoanalytischen Gesellschaften von Rio de Janeiro widerspiegelt. ... [ mehr ]
Augenblicke verändern mehr als die Zeit
Die Bedeutung und die Funktionen des psychoanalytischen Erstinterviews werden erörtert. Dabei wird für eine szenische, synthetische Orientierung des Therapeuten im Erstinterview plädiert, da eine solche Orientierung dem Therapeuten in der Kürze des Interviews eine holistische Wahrnehmung des Patienten und damit eine rasche, einfühlsame Begegnung mit ihm ermögliche. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Der abgefangene Untergang: Tristram Shandys Traumen
Die Traumatisierungsgeschichte des Helden Tristram Shandy wird als strukturierendes Prinzip des berühmten gleichnamigen Romans von Laurence Sterne (in neun Bänden zwischen 1760 und 1767 herausgegeben) kenntlich gemacht. Dabei wird insbesondere auf den Stellenwert der Verdrängung der Sexualität im Rahmen dieses Textes sowie auf den Humor des Autors hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Höhepunkte der Analyse von »Mamas kleinem Mädchen«
Die Fallgeschichte einer zu Beginn der psychoanalytischen Behandlung 30-jährigen Patientin wird vorgestellt. Als besondere psychodynamische Faktoren erscheinen die Zweisprachigkeit (Deutsch und Englisch) in der Analyse und die ödipale Ehe der Patientin. Als wichtiger Aspekt der Behandlungstechnik wird der Zusammenhang von Traum und Übertragung erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]