Entwicklung und Veränderung
Allen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen wohnt dabei eine Ambivalenz inne: Wandel ist notwendig, aber therapeutische Bemühungen stoßen oft auf Widerstand. Patient*innen stecken aufgrund dysfunktionaler Veränderungskonzepte in seelischen Sackgassen. Auch in Geschichte und Politik zeigt sich die Bedeutung von Veränderung in historischen Umbrüchen und politischen Krisen. [ mehr ]
Urphantasie
Dieser Text markiert den Moment, an dem sich Jean Laplanche und J.-B. Pontalis, die Autoren des Vokabular der Psychoanalyse, von ihrem Lehrer Lacan abwenden, um ihre eigene Rückkehr zu Freud zu vollziehen. Sie graben auf unnachahmliche Weise einen vergessenen Begriff Freuds – die Urphantasie – aus, um ihn für das psychoanalytische Denken fruchtbar zu machen. Der erstmals 1964 erschienene Essay liegt hier in deutscher Neuübersetzung vor. [ mehr ]
Trauma Kultur Gesellschaft 3/2023: Gewaltfolgen
Interdisziplinär, diskursiv und am Puls gegenwärtiger Debatten verbindet die dritte Ausgabe der Trauma Kultur Gesellschaft klinische, sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Im Fokus stehen die Folgen und Auswirkungen von Traumatisierung und Gewalt. Beiträge und Interviews beleuchten Perspektivenvielfalt und praxisnahe Erfahrungen zu individuell verschiedenen und sozial wie kulturell geprägten Zugängen zu Gewaltfolgen. [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87
Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir erfassen, was wir nicht wissen? Oder übersetzt ins Psychoanalytische: Wie können wir das Unbewusste (nach Sandler das ›Un-gewusste‹) erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, in denen sich unmittelbar beobachtete Gefühlszustände offenbaren. Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, später beschäftigte er sich ... [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87
Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir das Unbewusste erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, beschäftigte sich allerdings mit Gedankenübertragung, die er sich als einen Prozess der direkten Kommunikation von unbewusst zu unbewusst vorstellte. Doch was genau macht Intuition aus? Die Beiträger*innen gehen anhand diverser klinischer Beispiele und vielfältiger theoretischer Bezüge dieser Frage nach. [ mehr ]
psychosozial 173: Kultureller Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität
Gegenstand von psychosozial 173 (III/2023) ist der gegenwärtig beobachtbare kulturelle Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven wird untersucht, welche Veränderungen zu konstatieren sind – auch im Hinblick auf Folgen der Digitalisierung – und welche neuen Formen und Varianten von Beziehungsmodellen, Wünschen und Anforderungen an Partnerschaften, Sehnsüchte, Fantasien und Utopien zu verzeichnen sind. [ mehr ]
Lieber Pat ...
Die Familie Groddeck verstand sich als verschworene Gemeinschaft: Man unterstützte einander, intrigierte und stritt sich; wenn es jedoch darauf ankam, hielt man zusammen, war man eine Familie. Das funktionierte alles nur, weil es klare familiäre Hierarchien gab. Nach dem Tod des Vaters und Patriarchen Carl Theodor Groddeck stand der erstgeborene Sohn Carl eine Weile an der Spitze der Familie. Als Chefredakteur der freikonservativen Zeitung Die Post verdiente er das Geld, von dem er einen Teil an die Geschwister weitergab. Die Briefe zwischen ihm und Georg Groddeck bilden den Mittelpunkt des Bandes. [ mehr ]
Keine wörtliche Übersetzung - eher performativ … (PDF)
Der Film First Reformed und die ökologische Krise (PDF)
Die Natur war schon immer ein integraler Bestandteil unserer Existenz; mit wachsender Dringlichkeit sind wir heute gezwungen, unsere Annahmen über diese Verbindung zu überdenken. Individuelle Reaktionen auf die Umwelt werden nicht nur von der soziokulturellen Umgebung beeinflusst, sondern auch von der eigenen inneren Welt, insbesondere davon, ob die eigenen inneren Objekte als irreparabel beschädigt oder als potenziell zu retten gesehen werden. ... [ mehr ]
Der Mord am toten Vater (PDF)
In diesem Aufsatz wird die Annahme verfolgt, dass es in der Shoah um die Konfrontation mit der Abkehr vom Gesetz des toten Vaters sowie um die Wieder-Einsetzung der Tyrannei des narzisstischen Vaters geht. In der Vernichtung der Juden Europas in der Shoah sollten die Regeln der Genealogie und Abstammung von Mutter und Vater zerstört werden, die die Gesellschaft begründen sowie die Entstehung von Personalität ermöglichen und sich im Kern der ödipalen ... [ mehr ]
Ansätze einer zeitgenössischen psychoanalytischen Feldtheorie (PDF)
Heute arbeitet insbesondere in Italien eine Gruppe von Psychoanalytikern mit der Feldtheorie. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass eine Denklinie von den Anfängen der Feldtheorie in der Physik, Philosophie und Psychologie zur Konzeption des Feldes von Antonino Ferro und Giuseppe Civitarese führt. Grundlegend für die Konzeption des analytischen Feldes ist die Annahme einer kontinuierlichen Dynamik und einer direkten Beziehung zwischen allen Teilen des ... [ mehr ]
Madeleine und Willy Barangers Beitrag zur Psychoanalyse (PDF)
Dieser Text gibt einen Überblick über den Werdegang von Madeleine und Willy Baranger als Psychoanalytiker, den Kontext, in dem sich ihre Ideen entwickelten und ihre Beiträge zur Ausbildung in den psychoanalytischen Instituten Lateinamerikas, die in der Gründung der Uruguayischen Psychoanalytischen Vereinigung gipfelten. Weiter wird die Theorie des bipersonalen Feldes beschrieben, die später unter dem Begriff des intersubjektiven Feldes bekannt wurde. ... [ mehr ]
Das Mütterliche Bündnis (PDF)
Juliet Mitchell hat den Vorschlag gemacht, das Regulierungsprinzip, das auf der Ebene des Geschwistermordes eingreift, in Anlehnung an Jacques Lacans ›Gesetz des Vaters‹ das ›Gesetz der Mutter‹ zu nennen. Dieses Gesetz bindet zwar die Mutter und das Kind an eine Vereinbarung, besitzt aber nicht alle Eigenschaften eines Gesetzes. Diese Art der formellen Vereinbarung existiert im juristischen Denken seit den antiken Hochkulturen und wird als Bund ... [ mehr ]
Avatar of Desire? (PDF)
In diesem Aufsatz wird untersucht, wie die Beziehung des analytischen Paars in einer Behandlung mithilfe von digitalen Medien und damit, wenn die körperliche Präsenz des Anderen nicht gegeben ist, in einer doppelt virtuellen Beziehung erlebt wird. Die Autorin führt aus, dass die »Fernanalyse« eine Regression auf idealisierte Objektimagines befördere, weil sie in einem doppelt virtuellen Raum – dem des Mediums und dem der Psychoanalyse ... [ mehr ]
»Wahrheit wird sprossen aus der Erde« (PDF)
In dieser Arbeit denkt der Autor über den Versuch des Analytikers nach, sich der unfassbaren, letzten Realität der psychoanalytischen Erfahrung und dem nicht verdrängten Unbewussten anzunähern. Freuds Begriff der ›Aufmerksamkeit‹ und Bions Betonung der Macht der Beobachtung folgend untersucht die Arbeit die klinischen Implikationen des Konzepts der Intuition als einem hervorragenden Handwerkszeug für dieses Unternehmen. Intuition wird ... [ mehr ]
Mütterlicher Neid - ein Vermächtnis (PDF)
Die Auswirkungen intergenerationeller Weitergabe von Traumata und der dissoziativen Zustände, die von den Eltern auf ihre Kinder übergehen, sind eine wichtige Erweiterung der psychoanalytischen Theorie geworden. Anhand einer Diskussion klinischen Materials wird aufgezeigt, wie der frühe Tod einer Mutter das Leben vieler Generationen von Müttern und Töchtern heimgesucht hat. Brüche in Bindungen, Trauma, Neid, tödliche und betäubende ... [ mehr ]
Nabel-Phantome (PDF)
Ausgehend von der Beobachtung, dass in nahezu allen Wissenschaften, die sich mit dem Selbst und seinen Grenzen befassen, die Rolle von Plazenta und Nabelschnur unbeachtet geblieben ist, untersucht dieser Essay unser Verständnis der Entwicklung von seelischem Leben. In der Embryologie sei ein Trend zu verzeichnen, dem Fötus immer mehr Fähigkeiten zuzuschreiben, und dabei die vollkommene Abhängigkeit seines Gedeihens vom lebendigen Körper der schwangeren Frau aus dem Blick zu verlieren. Diese ... [ mehr ]
Tragetasche »Opus magnum«
Hochwertige Baumwolltasche mit einseitigem Cartoon-Druck und langen Griffen.
Der abgebildete Cartoon ist Nico Stenz’ und Marina Milevs Buch Psychoanalytische Traumdeutung entnommen. [ mehr ]
Micro-Phenomenology as Experientially Based Access to Consciousness (PDF)
Auch wenn bewusste Erfahrungen in der zeitgenössischen Psychologie mit verschiedenen Methoden untersucht werden, bleibt eine bedeutende Frage bestehen: Können erstpersonale Erfahrungen mit gerechtfertigten und reliablen Methoden erforscht werden? Warum sollte man solchen erstpersonalen Berichten überhaupt vertrauen? Und ist nicht das artikulierte Resultat solcher Erfahrungen das Produkt eines bloßen Konstruktionsprozesses und nicht nur einer methodischen ... [ mehr ]
Transaktionale Stimmungen und Prozesse der Individuation (PDF)
Der Beitrag entwirft in Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten in der Stimmungsforschung eine transaktionale und prozesstheoretisch fundierte Perspektive auf Stimmungen als Übergangsphänomene. Zunächst werden einige der prominenten Ansätze in der psychologischen und phänomenologischen Erkundung von Stimmungen und verwandten Phänomenen kritisch diskutiert. Anschließend greift der Beitrag auf Gilbert Simondons Theorie der Individuation ... [ mehr ]
Subjectivity as Critique (PDF)
Der Begriff der Kritischen Phänomenologie wird in philosophischen Debatten derzeit verstärkt diskutiert. In der psychologischen Forschung verbleibt der kritische Impetus der Phänomenologie jedoch wenig beachtet. Der vorliegende Artikel untersucht daher kritische Potenziale der phänomenologischen Psychologie mithilfe der subjektwissenschaftlichen Kritischen Psychologie, welche die Phänomenologie als wichtige Inspirationsquelle heranzieht. Insbesondere das ... [ mehr ]
Making the Invisible Visible (PDF)
Vertreter:innen der Erste-Person-Perspektive-Methoden (EPPM) fordern die deskriptive Fundierung aller psychologischen Konzepte. Es wird jedoch häufig davon ausgegangen, dass das Unbewusste inkompatibel mit dieser Forderung ist. Dieser Ansicht liegt die Annahme zugrunde, dass entweder EPPM generell keinen Zugang zum Unbewussten haben, oder nicht für dessen systematische Eigenständigkeit argumentieren können. In diesem Artikel soll gezeigt werden, dass a) die ... [ mehr ]
Gegenstand und Realität (PDF)
Paul Ferdinand Linke (1876–1955) war ein Philosoph und Psychologe an der Universität Jena, der angeregt durch Bernard Bolzano, Gottlob Frege und Franz Brentano eine fruchtbare Verbindung zwischen Psychologie und Phänomenologie suchte. Linke arbeitete selbst experimentell über Bewegungswahrnehmung und entwickelt eine eigene Wahrnehmungslehre. Er unterscheidet eine phänomenologische von einer empirischen Betrachtungsweise: Wahrnehmung ist aus der ... [ mehr ]