Zur Gegenwart einer Illusion (PDF)
Aus psychoanalytischer Sicht lassen sich Utopien zunächst einmal als Illusionen bestimmen. Charakteristisch für sie ist ihre »Ableitung aus menschlichen Wünschen«. Über ihren Realitätsgehalt ist damit noch nichts gesagt: Illusionen müssen »nicht notwendig falsch«, »unrealisierbar«, »im Widerspruch mit der Realität sein« (Freud, 2000, S. 134). Was sich in ihnen Geltung verschafft, ist das ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2023: Utopie (PDF)
Freie Assoziation - Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie 1/2023: Utopie
Sind Utopien heute noch Statthalter des guten Lebens oder nur mehr Ausdruck maligner Regression? In welchem Verhältnis stehen sie zu den gesellschaftlichen Verhältnissen und zu den Krisen des Kapitalismus? In Zeiten, in denen sich junge, progressiv verstehende Gruppen »Letzte Generation« nennen, scheinen Utopien anachronistisch. Sind Utopien, mit der Hoffnung und dem Bestehen darauf, dass es anders, dass es besser werden muss, noch denkbar? Ausgehend von diesen Fragen setzen sich die Autor:innen mit Konzepten und Vorstellungen von Utopie auseinander. [ mehr ]
»Der aller Liebe und Achtung werth ist« (PDF)
»Wen die Jofie nicht mag, bei dem stimmt auch was nicht« (PDF)
Traumbilder, autoerotische Zustände und die Fähigkeit, alleine zu sein (PDF)
Ein wesentlicher, wenn auch oft vernachlässigter Aspekt des Traums ist, dass wir in Bildern träumen. Freud hat wiederholt die halluzinatorische Qualität der Traumbilder betont: Der Träumende sieht die Bilder nicht, er erlebt sie. Ohne den Erlebnischarakter des Traums gäbe es keine Wunscherfüllung, verlangt doch der Wunsch nach dem Anschein des Wirklichen. Das halluzinierte Traumbild ist somit ein Hüter des Wunsches. Im Traum kommt dem ... [ mehr ]
Raumerleben und Affektivität (PDF)
Ausgehend von Vermischungen und Störungen von Innenund Außenraum im Traum und in psychotischen Zuständen wird die Entwicklung von Wahrnehmung und Erleben von Raum untersucht. Dazu werden die Konzepte von euklidischer und intuitiver Geometrie herangezogen (metrische oder affektive Distanz). Der affektive Raum des Subjekts enthält ein »bassin« (s. Moser, 2021), eine Blase allgemeiner Sensibilität unlokalisierbarer sensueller Empfindungen, die ... [ mehr ]
Die Passion der Spuren (PDF)
In diesem Artikel geht es mir darum, zu zeigen, wie die Chimäre, so wie ich sie verstehe, aus der beunruhigenden Begegnung der traumatischen Spuren der beiden Protagonisten resultiert, was in einem Prozess der Reverie, ja in einem halluzinatorischen Prozess der Entstehung eines Geschöpfes stattgibt, das aus der emotionalen Glut ihres traumatischen Lehms hervorgeht. Obwohl ich Michel de M’Uzans Auffassung der Depersonalisation aufgreife, möchte ich gerne ... [ mehr ]
Überlegungen zur Intuition (PDF)
Den Begriff der intuition, der weithin anhand der Kant’schen Definition17 als die Berührung mit der Wirklichkeit ohne die Vermittlung rationalen Denkens gefasst wird, wurde von Bion in den psychoanalytischen Wortschatz zurückgeholt. Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht Bions Terminus der Intuition, wie er in dessen späten Schriften dargelegt ist, insbesondere in den kontrovers diskutierten Notes on Memory and Desire (1967b), in denen Bion mit ... [ mehr ]
Intuition und Einssein (PDF)
In diesem Aufsatz greifen wir zwei miteinander verbundene Fragen auf, die sich uns in der heutigen analytischen Praxis stellen: Wie können wir erfassen, was wir nicht wissen? Wie kann in der analytischen Begegnung etwas Neues entstehen? Wir nähern uns beiden Fragen aus der Perspektive, die uns Bion und jene Kollegen bieten, die seine Konzepte und Erkenntnisse weiterentwickelt haben. In seinen späten Schriften führte Bion das Konzept von O ein und betrachtete ... [ mehr ]
Die Vorahnung (PDF)
Das analytische Bewusstsein für den Prozess der Bedeutungsgebung beinhaltet das Aufspüren von Vorahnungen und Intuitionen bis hin zu ihren Quellen. Als Vorläufer der symbolischen Verarbeitung gelten Vorahnungen als wesentliche Elemente in jeder Beziehung – die analytische Beziehung mit einbezogen. Sie stellen die unbewusste Kommunikation bereit, durch die unsere inneren und äußeren Körperund Objektbeziehungen geprägt und erweitert ... [ mehr ]
Ein Schmetterling, der seine Farben selbst wählt (PDF)
Anhand eines klinischen Beispiels wird untersucht, welche Erkenntnisse sich aus den Körperempfindungen und den visuellen Vorstellungen einer Psychotherapeutin ergeben, die während einer Behandlungsstunde körperliche Symptome entwickelte, die sie vorübergehend arbeitsunfähig machten. Durch eine anschließende imaginative Visualisierung konnte sie die Bedeutung dieser Unterbrechung erkennen und aufgrund ihrer körperlichen Reaktion intuitiv den ... [ mehr ]
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87 (PDF)
Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir erfassen, was wir nicht wissen? Oder übersetzt ins Psychoanalytische: Wie können wir das Unbewusste (nach Sandler das ›Un-gewusste‹) erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, in denen sich unmittelbar beobachtete Gefühlszustände offenbaren. Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, später beschäftigte er sich ... [ mehr ]
Kulturpsychoanalyse heute
Als ein Erbe Sigmund Freuds gehört die Kulturpsychoanalyse zur Kernidentität der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Die AutorInnen umreißen den aktuellen kulturpsychoanalytischen Diskurs in der DPV. Sie wenden sich dabei jedoch nicht nur den klassischen Feldern Literatur-, Kunst-, Film- und Musikpsychoanalyse zu, sondern widmen sich auch gegenwärtigen soziokulturellen Phänomenen und setzen sich kritisch mit den Anwendungen und methodischen Adaptionen in der Psychoanalyse auseinander. [ mehr ]
Die Rundbriefe des »Geheimen Komitees« (PDF)
1927 erhielten einige Mitglieder des »Geheimen Komitees« offizielle Funktionen im Vorstand der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Mit diesem Zeitpunkt hörte die Korrespondenz jedoch keineswegs auf; auch danach wurden Rundbriefe verschickt, die vordergründig Themen rund um die Psychoanalyse behandeln, bei genauer Betrachtung jedoch Rückschlüsse auf die Dynamik, Konflikte und Spannungen zwischen einigen der bedeutendsten Figuren der Psychoanalyse aufzeigen. Die Briefe nach 1927 sind in diesem Nachtragsband versammelt. [ mehr ]
Urphantasie (PDF)
Dieser Text markiert den Moment, an dem sich Jean Laplanche und J.-B. Pontalis, die Autoren des Vokabular der Psychoanalyse, von ihrem Lehrer Lacan abwenden, um ihre eigene Rückkehr zu Freud zu vollziehen. Sie graben auf unnachahmliche Weise einen vergessenen Begriff Freuds – die Urphantasie – aus, um ihn für das psychoanalytische Denken fruchtbar zu machen. Der erstmals 1964 erschienene Essay liegt hier in deutscher Neuübersetzung vor. [ mehr ]