Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Linehans Grundlagenwerk kann als das wichtigste Therapiebuch für Borderline-Störungen bezeichnet werden. Es bietet das umfassendste Verständnis der Psyche betroffener Menschen, erläutert die exzellenteste Beziehungsarbeit und die wirksamsten Therapiestrategien. Es ist das Ergebnis zwanzigjähriger Entwicklung des dialektischen Therapieansatzes ergänzt um wissenschaftliche Nachweise der therapeutischen Wirksamkeit. [ mehr ]
Alles schon (unerkannt) bekannt? Die Aporie als Unbekanntes in Anna Elisabeth Landis Dialektik-These
Die Dialektik als unbekanntes Bekanntes in Gerhard Schneiders »Aporie-These«
Freud vor den eigenen Karren gespannt. Zu Hans-jürgen Wirths Edition von Thomas Woodrow Wilson
Scham, Rache, Ressentiment und Verzeihung
Eine relativ typische Abfolge von stark pathogenen Affektzuständen wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert: (1) Beziehungstraumata von Beschämung und Sich-verraten-Fühlen; (2) Wunsch nach Vergeltung; (3) oft lange anhaltende Bebrütung der aus Hilflosigkeit und Ohnmacht blockierten Rachewünsche in Form eines giftigen Ressentiments; (4) Ausbrechen der Rachsucht und der sadistischen Freude daran, anderen Scham und Qual zuzufügen ... [ mehr ]
Über die Position eines Analytikers, der keiner Schule entstammt. Eine Fallstudie zum Verhältnis von privater und öffentlicher Theorie
In der Diskussion über die Pluralität psychoanalytischer Positionen verschiebt sich derzeit die Perspektive von den offiziellen Theorien hin zu den einzelnen Analytikern, ihren Ausgangspunkten und Arbeitsweisen. Angeregt durch eine Veranstaltung über Psychoanalytische Schulen im Vergleich, nimmt der Autor diesen Perspektivwechsel auf und versucht, seine eigene Position zu bestimmen, die nicht durch eine spezifische Schulentradition geprägt wurde. Er ... [ mehr ]
Jakob Freuds ambivalentes Vermächtnis
Es wird zu zeigen versucht, dass die Vorstellung eines gottlosen Juden kein Widerspruch in sich ist, wie Kritiker häufig argumentieren, sondern ein Konzept, das sich durchaus einleuchtend erläutern lässt. Grundlage ist dabei die Beschreibung der ambivalenten Botschaft, die Jakob Freud seinem Sohn Sigmund mit dem Geschenk der Philippsonschen Bibel zuteil werden ließ. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Mythologie. Der Einfluß von Heymann Steinthals Völkerpsychologie auf die angewandte Psychoanalyse
Ausgehend von der These, dass die Kultur- und Religionsschriften S. Freuds und C. G. Jungs nicht nur aus der Anwendung psychoanalytischer Methoden und Theorien auf religionswissenschaftliches und völkerpsychologisches Material resultieren, sondern dass dieses Quellenmaterial auch einen prägenden Einfluss auf einzelne psychoanalytische Religionsschriften, auf Debatten in der psychoanalytischen Bewegung und auf immer wiederkehrende Themen ausgeübt hat, wird der ... [ mehr ]
Groll, Scham und Zorn. Überlegungen zur Differenzierung narzißtischer Zustände
Aus psychoanalytischer Perspektive wird versucht, Groll, Scham und Zorn als narzisstische Zustände anhand der Rolle des Blicks zu differenzieren. Während im Groll der Blick anklagend von unten nach oben gerichtet ist, sieht sich der Beschämte einem Objekt gegenüber, das in demütigender Absicht auf ihn herabblickt. Im Zorn hingegen ist der Blick verurteilend von oben nach unten gerichtet. Alle drei Gefühlszustände können zum ... [ mehr ]
Bewegung und Bedeutung. Aus einer psychoanalytisch-psychotherapeutischen Behandlung eines sogenannten »ADHS-Kindes«
In der gegenwärtigen kontroversen Diskussion um die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verbinden sich die deskriptive psychiatrische Diagnose AD(H)S und die medizinisch-physiologische Annahme einer funktionellen Störung des dopaminergen Systems zu einem imaginären Wissen , worum es sich bei ADHS handle. Infolge dieses biologistischen Denkens scheint, gleichsam automatisch, die Frage nach der psychodynamischen Situation des ... [ mehr ]
Die psychotische Organisation: Eine sozioanalytische Perspektive
Zu Beginn des Beitrags erläutert der Autor seine sozioanalytische Perspektive von Organisationen, um danach kurz die Erfahrung in einer Tavistock-Konferenz zu beschreiben, die in hohem Maße durch organisatorische Verrücktheit geprägt war. Anschließend stellt er sein Verständnis der psychotischen Organisation dar und zeigt einige der Denker und Quellen auf, die ihn zu diesem Begriff veranlasst haben. Der nächste Teil enthält einige ... [ mehr ]
Die zwei Gesichter der Scham
Ursprünge und Formen der Scham werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Zunächst wird betont, dass Scham nicht in erster Linie als intrasubjektives, sondern als intersubjektives Geschehen, als Drama der Enthüllung und Verwerfung vor dem Blick des Anderen zu verstehen ist. Zwei Formen der Scham werden unterschieden, die Scham der passiven Enthüllung und die Scham der scheiternden Hybris . Um den inneren Zusammenhang beider zu ... [ mehr ]
«Mein Baby wird keine Probleme machen...« Konfliktdiagnosen im Zusammenhang mit früher außerfamiliärer Betreuung
Ausgehend von der Beobachtung der polarisierten öffentlichen Diskussion über die Krippenbetreuung, die ihr verschiedene Funktionen (wie Frühförderung des Kleinkindes oder Ermöglichung mütterlicher Berufstätigkeit) zuschreibt und die von unterschiedlichen Frauen-, Mütter- und auch Väter-Bildern ausgeht, wird die Funktion der Krippe ausschließlich dahingehend definiert, die frühe Trennung von Mutter und Kind zu ... [ mehr ]
Befreit Hamlet! Eine neue Sicht der »Sphinx der modernen Literatur«
Der Essay bietet eine kritische Zusammenfassung verschiedener psychoanalytischer Interpretationen von Hamlet, darunter die des französischen Psychoanalytikers Pierre Bayard (Enquête sur Hamlet, 2002), der mit detektivischer Akribie den Helden als Schuldigen überführt. Shakespeares Theaterstück gilt als Höhepunkt des Paradoxons und der Ambiguität, die viel zu seiner bis heute ungebrochenen Faszination beitragen. Statt willkürlich zu ... [ mehr ]
Sexualität als inneres Theater. Zur Psychodynamik der Hysterie
Hysterie wird aus psychoanalytischer Sicht als eine pathologische innere Organisation an der Schwelle zur symbolischen Ordnung verstanden, in der Phantasmen, die um die unsichtbare Urszene kreisen, dazu dienen, die Trennung der Mutter-Kind-Einheit zu verleugnen. Das Kind identifiziert sich dabei wechselnd projektiv mit Vater und Mutter als Protagonisten der Urszene. Das damit verbundene Gefühl der Erregung überdeckt die katastrophischen Ängste, die die ... [ mehr ]
Performanz in der Psychoanalyse: Inszenierung - Aufführung - Verwandlung
Der Begriff der Performanz und des Performativen wird seit geraumer Zeit in den Kultur- und Geisteswissenschaften diskutiert. In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, inwieweit das Konzept der Performanz für das psychoanalytische Verständnis hilfreich sein könnte. Diese Sichtweise legt die Rollen von Zuschauer und Akteur - und das gilt auch für die psychoanalytische Situation - nicht mehr eindeutig fest, ohne eine bestehende Asymmetrie ... [ mehr ]
Die Psychoanalyse: ein Zimmer ohne Aussicht?
Der problematische Stellenwert der äußeren Realität in der psychoanalytischen Theorie und Praxis wird erörtert. Kollegen, die über Traumata schreiben, behandeln historische Ereignisse so, als traten diese in der Analyse an die Stelle von persönlichen Motiven und Konflikten. In der Fachliteratur wird das traumatische Geschehen so dargestellt, als halte es das Individuum besetzt, ähnlich der Vorstellung, von den historischen Ereignissen ... [ mehr ]
Rituelle Erfahrung - Rituelle Praxis: Psychoanalytische und theologische Überlegungen zur Feier des christlichen Gottesdienstes
Menschen brauchen Rituale und bilden sie aus, auch im religiösen Kontext. Welche Bedeutung aber haben Rituale für das Seelenleben? Im Beitrag werden Psychoanalyse und Theologie in ein interdisziplinäres Gespräch gebracht, um auf dieser Grundlage eine Theorie des christlichen Gottesdienstes zu erarbeiten, die mit der Annahme des seelisch Unbewussten arbeitet. Ausgehend von einer erneuten Lektüre des Freudschen Garnrollenspiels und der Theorie ... [ mehr ]
Zur Behandelbarkeit der Schizophrenie
Die Frage der Behandelbarkeit der Schizophrenie wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Im ersten Teil wird die Psychodynamik der Schizophrenie unter Zuhilfenahme der bestehenden psychoanalytischen Theorien beschrieben. Als spezifische Störung bei der Schizophrenie erweist sich eine Ich-Schwäche, die sich besonders in Beziehungskonflikten manifestiert und die zur Desintegration der psychischen Prozesse führt. In der psychotischen Regression ... [ mehr ]
Nationalsozialismus und Schamabwehr
Das 1998 gegründete Forschungsprojekt Geschichte und Erinnerung wird dargestellt. In diesem Projekt wurden Interviews mit Anhängern des Nationalsozialismus durchgeführt und tiefenhermeneutisch ausgewertet. Ziel war es herauszufinden, was die aktiv am Nationalsozialismus Beteiligten zu ihren Taten fähig machte. Das methodische Vorgehen (Analyse der Gegenübertragungen) und die Forschungsergebnisse werden zusammengefasst. Besonders eingegangen wird ... [ mehr ]
Stupor und Haß in der Gegenübertragung - als Resonanz der Psychose
Anhand einer psychoanalytischen Behandlung eines damals 27-jährigen Mannes mit einer schizophrenen Psychose wird dargestellt, wie die mächtigen emotionalen Bewegungen, die die Psychose erzwingen, Ausdruck in der Gegenübertragung finden, wenn die intrapsychischen psychodynamischen Gegebenheiten in interaktionelle Vorgänge verwandelt werden. Stupor und Hass werden dabei als Abkömmlinge von in den Analytiker hineinprojizierten, weil verworfenen ... [ mehr ]
Eros im Dienste des Thanatos? Der (Liebes-)Tod in Venedig
Es wird eine Lektüre von Thomas Manns Erzählung Der Tod in Venedig unter dem Gesichtspunkt von Freuds Todestrieb- und Narzissmustheorie versucht im Kontext der Philosophie des fin de siècle, die sowohl Thomas Manns als auch Freuds Denken beeinflusst hat. Dabei wird über eine Betrachtung des Todestriebkonzepts und seiner symbolischen Realisierungen in der Novelle hinaus das Zusammenspiel von Eros und Thanatos in Thomas Manns Stil, in dem sich der ... [ mehr ]