Psychotherapie im Alter Nr. 13: Persönlichkeitsstörungen, herausgegeben von Meinolf Peters und Bertram von der Stein

4. Jahrgang, Nr. 13, 2007, Heft 1

Immer die gleichen »Fehler« auch im Alter zu machen und an starren Mustern scheinbar unbelehrbar festzuhalten, scheint dem propagierten Wunschbild des aktiven, aufgeschlossenen älteren Menschen ebenso zu widersprechen wie dem Bild vom weisen Alten. Bei dem Thema Persönlichkeitsstörungen im Alter sehen wir uns in der Tat einem schwierigen Feld gegenüber, und manch einer mag sich an den
Begriff des Altersstarrsinns erinnert fühlen. ... [ mehr ]

Hanspeter Hongler

Soziokulturelle Animation: Handeln in Übergangsräumen (PDF)

Freie Assoziation 2007, 10(1), 59-78

Überall dort, wo gesellschaftliche und kulturelle Lebens- und Handlungszusammenhänge durch fehlende oder prekär gewordene Gleichgewichte auseinander fallen oder auseinander zu fallen drohen, erweisen sich intermediäre Räume zur Klärung und Neustrukturierung der Handlungsfelder als hilfreich. Manchmal müssen solche Räume erst geschaffen werden, oft geht es lediglich darum, sie sichtbar zu machen oder neue Formen der Kommunikation zu ... [ mehr ]

Claus-Dieter Hohmann

Die neuen Möglichkeiten des Überlebens: Flucht aus der Realität in Welten des Verlangens - Folgen für den Wettbewerb in der Automobilindustrie (PDF)

Freie Assoziation 2007, 10(1), 35-58

In diesem Beitrag wird aufgezeigt, dass deutsche Automobilhersteller seit geraumer Zeit ihre Konkurrenz über Bau und Betrieb von Erlebniswelten austragen, in denen sie sowohl ihre glorreiche Vergangenheit als auch ihre determinierte Zukunft sowie ihre Werte und Produkte darstellen. Die Automobilbranche ist in Deutschland immer noch eine Schlüsselindustrie fordistischer Prägung, und gerade deswegen wirkt sich ihr Kampf um Marktanteile und Nettogewinne, die zu ... [ mehr ]

Yiannis Gabriel

Das Unbehagen in Organisationen - Zu einer Theorie organisatorischen Miasmas (PDF)

Freie Assoziation 2007, 10(1), 7-34

Im Anschluss an einige psychoanalytische Schlüsselideen wird eine Theorie organisatorischen Miasmas entwickelt. Miasma ist ein Begriff, der einen ansteckenden Zustand physischer, psychologischer und geistiger Verunreinigung beschreibt und sich auf alle auswirkt, die in davon betroffenen Organisationen arbeiten. Dabei wird Miasma nicht als eine weitere Organisationsmetapher verstanden, sondern als theoretisches Konzept, das mit einer Lähmung des Widerstandes, der ... [ mehr ]

Michael Mayer

Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) bei einer 68-jährigen Patientin mit Borderline-Persönlichkeitsstörung - eine Falldarstellung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 103-113

Dargestellt wird die bislang 15 Monate dauernde ambulante Psychotherapie einer 68 Jahre alten Patientin mit einer Borderline-Störung. Die Therapie orientierte sich an der DBT (dialektisch-behavioralen Therapie der Borderline-Störung). Dabei wird auf die Schwierigkeiten der Diagnosestellung bei älteren Patienten eingegangen. Es wird festgestellt, dass die Diagnose der Borderline-Störung in der Gerontopsychiatrie ein geeignetes diagnostisches Konzept ... [ mehr ]

Veronika Bergstein & Amelie Jüttemann-Lembke

Persönlichkeitsstörungen und Paarkonflikte im Alter - eine Fallstudie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 91-101

Bei älteren Patienten zwischen 55 und 75 Jahren fordern die anstehenden Entwicklungsaufgaben erhöhte Anpassungsleistungen, wobei gleichzeitig viele stabilisierende Faktoren entfallen. Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung fällt diese Anpassung, die eine hohe Flexibilität im Bereich der Beziehungen voraussetzt, besonders schwer. Vor diesem Hintergrund werden zwei abgestufte tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapien von Patientinnen mit ... [ mehr ]

Meinolf Peters

Narzisstische Persönlichkeitsstörungen im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 79-89

Thematisiert werden narzisstische Persönlichkeitsstörungen im Alter. Zunächst wird das Alter als narzisstische Krise beschrieben, anschließend wird auf das Konzept der narzisstischen Persönlichkeitsstörung eingegangen und zwei Typen dieser Störungsform, nämlich der unbeirrte und der hypervigilante Narzisst werden unterschieden. Einige Überlegungen im Hinblick auf mögliche Altersveränderungen schließen sich daran an. ... [ mehr ]

Rolf Tüschen & Petra Gruber

»Vater Rhein sollte sie erlösen« - Suizidale Phantasien als Schlüssel zur Persönlichkeit (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 69-78

In der Frühphase nach einem überlebten Suizidversuch ist die Abwehr gelockert. Der Therapeut kann Phantasien erfahren, die die Dynamik der Suizidalität erklären. Am Beispiel eines gemeinsamen Suizidversuchs eines älteren Ehepaares wird geschildert, wie die suizidalen Phantasien auch zum Schlüssel zur Persönlichkeitsstruktur und zum vorherrschenden Muster der Objektbeziehungen werden.

Stichworte: Suizidversuch, Geriatrische Patienten, ... [ mehr ]

Bertram von der Stein

Aggressive alte Männer: Zwischen Persönlichkeitsstörung, Naziideologie, Narzissmus und Identitätsdiffusion (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 55-68

In Fallvignetten wird der schwierige therapeutische Umgang mit aggressiven alten Männern verdeutlicht. Für die Entstehung dieser Aggressivität spielen neben aktuellen Belastungen unter anderem dekompensierte präödipale Störungen, Folgen von Traumatisierungen und biographische Belastungen eine Rolle. Aus psychohistorischer Perspektive wird auf die besondere Problematik älterer Deutscher vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus und ... [ mehr ]

Mechthilde Kütemeyer

Normopathie - hypersoziale Traumaverarbeitung und somatoforme Dissoziation (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 39-53

Eine große Gruppe alter Patienten, die überangepasst und leistungsbewusst ihre traumatischen Kriegserfahrungen über Jahrzehnte hinweg gut kompensiert haben, verdient besondere klinische Beachtung. Die internalisierten Durchhalteparolen der NS-Zeit, das Schweigen und die Unfähigkeit, Fragen zu stellen, haben bei diesen das Kriegsende, die Phasen des Hungers und des »Wiederaufbaus« überdauert. Die Narben scheinbar verheilter Wunden brechen ... [ mehr ]

Ingeborg Lackinger Karger

Schönheitsklinik oder Zen-Kloster? Oder: Wie Frau trotz hysterisierten Zeitgeists in Schönheit und Würde altern kann (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 21-38

Gegenstand der Diskussion ist die Situation von Frauen um die Menopause. Es wird gezeigt, wie die Umbruchphase Klimakterium in ihrer Dynamik der Adoleszenz ähnelt und wie hysterische Verarbeitungsmechanismen einerseits nahe liegen, andererseits aber gesellschaftlich erwartet und gefördert werden und damit Reifung hemmen. In den mittleren Jahren, ihren Wechseljahren – erleben Frauen eine besondere Schwellensituation, die sich zunächst an körperlichen ... [ mehr ]

Norbert Hartkamp

Persönlichkeitsstörungen im Alter - Ein Blick in die Forschung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2007, 4(1), 9-20

Der Forschungsstand zur Frage der Persönlichkeitsstörungen im höheren Lebensalter wird diskutiert. Insgesamt wird er als unbefriedigend eingeschätzt. Die vorhandenen Befunde legen die Annahme nahe, dass Persönlichkeitsstörungen besonders des DSM-Clusters B eine Tendenz haben, im höheren Lebensalter symptomatisch zurückzutreten. Persönlichkeitsstörungen weisen insgesamt im Langzeitverlauf eine weitaus größere ... [ mehr ]

PSYCHE 03/2007

61. Jahrgang Heft 3 2007

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Michael Tillmann

Der gesellschaftliche Prozess der Globalisierung und die Notwendigkeit von Intimität. Ein Versuch zum individuellen und kulturellen Verständnis der psychodynamischen Bedeutungen

psychosozial 107 (2007), 109-131

Es wird die Frage aufgeworfen, was gesellschaftliche Wirklichkeit im Zeitalter der Globalisierung, Privatisierung und Individualisierung mit Subjekten macht und inwieweit sich bei der Symptomatik des Tinnitus eine Dialektik von Individuum und Kultur andeutet, bei der subjektive Bedürfnisse mit gesellschaftlichen Bedürfnissen im Konflikt stehen. Zunächst wird versucht, Transformationen in Ökonomie, Staat und Gesellschaft einerseits und Transformationen in den ... [ mehr ]

Manfred Clemenz

Kunst und Neurose. Psychoanalytische Überlegungen zum Leben und Werk von Niki de Saint Phalle (PDF)

psychosozial 107 (2007), 97-108

Unter besonderer Bezugnahme auf eine von S. Niemeyer-Langer verfasste Biographie werden Leben und Werk der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930 bis 2003), die im Laufe ihres Lebens mehrere schwere psychische Krisen zu bewältigen hatte, aus psychoanalytischer Sicht interpretiert. Im Zentrum stehen dabei drei Fragen: (1) Welche Rolle spielten bewusste und unbewusste Konflikte im Leben und in der Kunst von N. de Saint Phalle? (2) Kann bei N. de Saint ... [ mehr ]

Hans Bosse

Ein gruppenanalytischer Blick auf Religion - das endliche und das unendliche Wir (PDF)

psychosozial 107 (2007), 77-96

Drei subjektiv als »wir« empfundene und benannte Gruppen - das familiale Wir, das Wir der analytischen Gruppe und das religiöse Wir - werden erörtert. Dabei stehen die folgenden Aspekte im Mittelpunkt: (1) Selbst und Wir, (2) die Spannung zwischen dem endlichen und unendlichen Wir in analytischen Gruppen, (3) das unendliche Wir magischer, mythisch-ancestoraler und monotheistischer Religion, (4) die Ausdifferenzierung eines endlichen Wir und Ich als ... [ mehr ]

Robi Friedman

In der Gruppenanalyse heilen die Störungen einander - eine Beziehungsperspektive (PDF)

psychosozial 107 (2007), 57-76

Es wird versucht, die interpersonelle klinische Erfahrung in Gruppen mit einer beziehungsorientierten Sicht der Psychopathologie zu verbinden. Dabei werden Kategorien von Beziehungsstörungen unterschieden, die es ermöglichen sollen, die Sichtweise des Gruppenanalytikers sowohl auf Indikationen als auch auf Interventionen von einer individuellen hin zu einer interpersonellen Sichtweise zu verändern. Es werden Fallstudien vorgestellt, in denen die Analyse durch ... [ mehr ]

Thomas Mies

Das Unbewusste in der Gruppenanalyse. Vorläufiger Versuch einer Begriffsbestimmung (PDF)

psychosozial 107 (2007), 41-56

Es wird ein vorläufiger Versuch unterbreitet, den Begriff des Unbewussten in der Gruppenanalyse hinsichtlich der deskriptiven, dynamischen und topischen Perspektive zu bestimmen: (1) Im deskriptiven Sinne unbewusst werden alle Mitteilungen aufgefasst, die in einer Gruppe möglich sind, aber in der symbolischen Kommunikation der Gruppenmitglieder nicht aktualisiert und aufeinander bezogen sind. (2) Das im gruppenanalytischen Verständnis dynamisch Unbewusste ... [ mehr ]

Kenneth Bledin

Was steckt in einem Namen? Foulkes, Identität und das Soziale Unbewusste (PDF)

psychosozial 107 (2007), 31-39

Großbritanniens Einwanderern wird es oft selbst überlassen, sich in ihrer neuen Umgebung einen neuen Namen und damit eine neue Identität zu (er)finden. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie relevant Foulkes' Erfahrungen der Migration von Nazi-Deutschland nach England für die Entwicklung seiner Theorien und Konzepte über Gruppen waren. Themen wie Identität, Identifikation und Gruppenzugehörigkeiten werden unter Bezugnahme auf ... [ mehr ]

Regine Scholz

Zur Sozialität des Unbewussten (PDF)

psychosozial 107 (2007), 25-29

Im Rahmen einer geringfügig überarbeiteten Fassung einer theoretischen Einführung zu einem Workshop, der 2006 in Münster unter dem Titel »Spurensuche - die deutsch-jüdisch-israelischen Beziehungen im Spiegel der Träume« stattgefunden hat, werden Überlegungen zur Sozialität des Unbewussten angestellt. Mit Bezug auf das Konzept der Grundlagenmatrix von S. H. Foulkes wird zunächst auf einige Thesen über die soziale ... [ mehr ]

Cristiane Maiss

»Wenn unbewältigte traumatische Erfahrungen der Eltern in den Töchtern lebendig werden«. Aus der psychoanalytischen Arbeit einer ambulanten Frauengruppe (PDF)

psychosozial 107 (2007), 13-23

Erfahrungen aus der psychoanalytischen Arbeit mit Frauengruppen werden vorgetragen. Nach Anmerkungen zum Gruppenprozess im Allgemeinen werden die Besonderheiten der Frauengruppen herausgestellt. Dabei wird betont, dass die Enttäuschung über schweigende, entwertende oder überfordernde Mütter die zentrale Thematik in der Frauengruppen war. Das alte intime Beziehungsgefühl zwischen Müttern und Töchtern wurde schnell und intensiv wiederbelebt, ... [ mehr ]

Helga Hess

Gruppenpsychotherapieforschung in der ehemaligen DDR (PDF)

psychosozial 107 (2007), 7-12

Untersuchungen und Ergebnisse der gruppenpsychotherapeutischen Forschung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) werden im Überblick dargestellt. Die auf die von K. Höck begründete intendierte dynamische Gruppenpsychotherapie bezogene Forschung ging von einigen Grundpostulaten aus: interaktionelles Geschehen, biopsychosozialer Aspekt, zeitlicher Verlauf zwischen Beginn und Ende, Wirkbedingungen zur angezielten Veränderung der Persönlichkeit. Die ... [ mehr ]