Barbara Dehm-Gauwerky

»Doch alle Lust will Ewigkeit...«. Über die totale Metaphorisierung im Prozess des Sterbens

Psyche, 2007, 61(5), 493-515

Anhand einer Fallvignette aus der psychoanalytischen Musiktherapie mit hochgradig altersdementen Menschen wird gezeigt, wie Einblicke in das innere Erleben von Sterbenden und in deren sich verändernden Weltbezug mit Hilfe der Methode des szenischen Verstehens (A. Lorenzer) möglich werden. Wenn die Symbolbildung gelingt, kann auch der Sterbeprozess gelingen. Musik als freie Improvisation und als Zitat spielt hierbei eine wichtige Rolle. Es werden Formen und ... [ mehr ]

Oliver Decker, Katharina Rothe & Burkhard Brosig

»Wie nehmen die Analytiker zu brennenden Zeitfragen Stellung?« Paul Parins Aufsatz von 1978 wiedergelesen

Psyche, 2007, 61(12), 1270-1280

Anhand einer Sichtung der Beiträge der Zeitschrift Psyche der Jahrgänge 2005 und 2006 wird der Frage nachgegangen, ob die von P. Parin in seinem Beitrag Warum die Psychoanalytiker so ungern zu brennenden Zeitproblemen Stellung nehmen (Psyche 1978, 32 (5-6)) konstatierte Abstinenz der psychoanalytischen Beschäftigung mit zeitpolitischen Fragen auch in der Gegenwart besteht. Die Auswertung der beiden Jahrgänge umfasst insgesamt 103 Beiträge, von ... [ mehr ]

Mahrokh Charlier

Macht und Ohnmacht. Religiöse Tradition und die Sozialisation des muslimischen Mannes

Psyche, 2007, 61(11), 1116-1131

Es wird die Auffassung vertreten, dass den Auseinandersetzungen und Konflikten zwischen der westlichen und der islamischen Welt eine grundsächliche Divergenz zugrunde liegt. Diese ergibt sich einerseits aus dem absolutistischen Anspruch der islamischen Theologie und der Idealisierung von Vergangenheit und Tradition mit dem Ziel der Unveränderbarkeit und andererseits aus dem stetigen Fortschritts- und Veränderungsbestreben der westlichen Welt. Es wird ... [ mehr ]

Jorge Canestri

Supervision in der psychoanalytischen Ausbildung: Zur Verwendung impliziter Theorien in der psychoanalytischen Praxis

Psyche, 2007, 61(9-10), 1017-1041

Das Konzept der Supervision und seine Funktion in der psychoanalytischen Ausbildung wird reflektiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den impliziten Theorien, auf die der Analytiker in der klinischen Praxis zurückgreift. Anhand eines konzeptuellen Instrumentariums, das einem Projekt qualitativer Forschung im Rahmen der Europäischen Psychoanalytischen Föderation (EPF) entstammt, wird ein Beispielfall einer Supervision analysiert. (c) Psyindex.de 2009 alle ... [ mehr ]

Isolde Böhme

»Dogville« von Lars von Trier

Psyche, 2007, 61(7), 710-717

Der Film Dogville des dänischen Regisseurs L. von Trier wird aus psychoanalytischer Sicht interpretiert. Der Film, der in den 1930er Jahren in einer kleinen Gemeinde in den Rocky Mountains spielt, behandelt die Entstehung, Entwicklung und in einer Katastrophe von Gewalt und Zerstörung endende Beziehung von Grace, einer schönen jungen Frau und Tochter eines Gangsterbosses, die es auf der Flucht in die kleine Stadt verschlagen hat, zu Tom, einem Bürger ... [ mehr ]

Stefano Bolognini

Probleme der psychoanalytischen Einfühlung: Eine theoretisch-klinische Studie

Psyche, 2007, 61(9-10), 864-888

Wie hat sich das Konzept der Einfühlung entwickelt? Was ist psychoanalytische Einfühlung, und wodurch unterscheidet sie sich von der natürlichen Einfühlung? Um das Phänomen der psychoanalytischen Einfühlung zu beschreiben, wird eine von vielen normalen , unspektakulären Sitzungen einer Analyse ausgewählt, und die Einfühlung, die die Patientin erkennen lässt, und diejenige, die dem Analytiker aufgrund seiner Ausbildung und ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Erinnerung, Trauma und kollektives Gedächtnis - Der Kampf um die Erinnerung in der Psychoanalyse

Psyche, 2007, 61(4), 293-321

Lebensgeschichtliche Erinnerung und die Rekonstruktion der Vergangenheit haben in der gegenwärtigen klinischen Theorie der Psychoanalyse ihre zentrale therapeutische Funktion eingebüßt, die sie bei Freud hatten. Der Autor zeichnet diese Entwicklung nach und zeigt, wie das Trauma und seine Erinnerung dazu quer steht. Er diskutiert das Problem der Veridikalität von Erinnerungen. Traumatische Erinnerungen unterliegen beim Wiedererinnern nicht einer ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Der Gebrauch von offiziellen und von privaten impliziten Theorien in der klinischen Situation

Psyche, 2007, 61(9-10), 995-1016

Probleme, die sich aus der Anwendung psychoanalytischer Theorien in der Praxis ergeben können, werden untersucht. Dabei werden folgende Aspekte thematisiert: Theorien erweisen sich als subjektgebunden. Der Analytiker geht ein aktives und persönliches Engagement mit bestimmten Theorien ein. Theorien haben eine Funktion für die Identitätsbildung des Analytikers, und sie vermitteln in schwierigen klinischen Situationen Sicherheit. Die Untersuchung des ... [ mehr ]

Ewa Bielska-Content

Die Realität fühlen: Das »Modell der Multiplen Theories of Mind« und die Erweiterung der »Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik«

Psyche, 2007, 61(8), 754-780

Ein Modell der Multiplen Theories of Mind wird vorgestellt, das vor allem auf die Theorien zur Mentalisierung der Forschergruppe um P. Fonagy Bezug nimmt. Das Modell ermöglicht es, ein breites Spektrum der Phänomene, die bei Strukturstörungen auftreten können, besser zu verstehen. Davon ausgehend wird empfohlen, eine Theory-of-Mind -Dimension in die Strukturachse der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) aufzunehmen. Es wird ... [ mehr ]

Lothar Bayer

Sublimierung. Zur Metapsychologie ästhetischer Erfahrung

Psyche, 2007, 61(5), 516-534

Freuds Begriff der Sublimierung wird dargestellt und dem der Verdrängung kontrastiert. Im Gegensatz zu abwehrbedingten Prozessen soll die Sublimierung eine zweckmäßige und freie Verwendung von Triebenergien ermöglichen. Das bei Freud fragmentarisch gebliebene Sublimierungskonzept wird in strukturtheoretischer Richtung weiterentwickelt und für eine Neuinterpretation des psychoanalytischen Triebkonzepts genutzt. Unter Bezugnahme auf P. Ricoeur, ... [ mehr ]

Martin Altmeyer

Dem Gespräch der Neuronen lauschen. Zu Eric Kandels Versuch einer Biologie der Seele

Psyche, 2007, 61(7), 726-732

Die Arbeiten des Neurobiologen und Nobelpreisträgers Eric Kandel zur Molekularbiologie elementarer Lern- und Gedächtnisvorgänge werden vor dem Hintergrund der Frage der Position der Psychoanalyse mit Blick auf die Neurobiologie betrachtet. Als Bezugspunkte werden zwei 2006 erschiene Bücher Kandels, die Forscherautobiographie Auf der Suche nach dem Gedächtnis. Die Entstehung einer neuen Wissenschaft des Geistes und die kommentierte Aufsatzsammlung ... [ mehr ]

Jorge L. Ahumada

Die doppelte Arbeit an den klinischen Evidenzen - Symbolisierung und ihre Grenzen

Psyche, 2007, 61(9-10), 889-912

Auf der Grundlage der Ebenenvielfalt der menschlichen Psyche und von S. Freuds erweiterter Idee eines nicht verdrängten Unbewussten wird die psychoanalytische Arbeit an den klinischen Evidenzen als doppelte informelle Logik von Enthüllungen und Widerlegungen beschrieben, die beide, Analysand und Analytiker, ins Werk setzen. Es wird gezeigt, dass sich die Objektivitätsfrage auf diese Weise von der Überprüfung der Deutungen oder Theorien des ... [ mehr ]

PSYCHE 01/2007

61. Jahrgang Heft 1 2007

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Hans-Jürgen Wirth

Schismatic processes in the psychoanalytic movement and their impact on the formation of theories (PDF)

International Forum of Psychoanalysis 2007; 16: 4-11

Abstract:
Of the first generation of psychoanalysts, Otto Rank was the one to discover how immensely significant the importance of the early mother-child relation is for the psychosocial development of the human being. The basic perspective of the psychoanalytic theory and treatment technique, which had first and foremost before then concentrated on the father, was not broadened until Rank's book The Trauma of Birth and its ... [ mehr ]

Margit Koemeda-Lutz

Rückkehr in einen verlassenen Körper? Welchen Beitrag kann eine bioenergetisch-analytische Therapie dazu leisten? Sylvia - eine Fallstudie (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 11 (2007), 73-93

Zusammenfassung:
Es wird über die letzten sechs Jahre einer mehr als zwanzig Jahredauernden Krankengeschichte berichtet, die bislang eine Vielzahl von HelferInnen, diverse Diagnosen und eine breite Palette von Behandlungsangeboten auf den Plan gerufen hat. In der vorliegenden Einzelfallstudie geht es um bioenergetisch-analytische Sitzungen mit einer heute 44-jährigen Patientin, die vor allem unter dem Blickwinkel einer emotional instabilen ... [ mehr ]

Thomas Reinert

Bericht über eine letztlich gescheiterte analytische Psychotherapie (oder: Wie der grüne Wolf das weiße Häschen doch noch fraß) (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 11 (2007), 37-71

Zusammenfassung:
Anhand des resümierenden Nachvollzuges der letztlich gescheiterten langfristigen modifiziert-analytischen Behandlung einer multimorbiden Patientin kann deutlich gemacht werden, in welch starkem Ausmaß der Verlauf einer Therapie abhängig ist von der Grundstruktur des Patienten im Zusammenwirken mit den äußeren oder inneren (z.B. auch körperbedingten) Rahmenbedingungen und den gegebenen Außen-Beziehungen, die der Patient ... [ mehr ]

Jacques Berliner

Ein unerwarteter Selbstmord (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 11 (2007), 15-36

Zusammenfassung:
Der Suizid einer dreißigjährigen Patientin ist das Ende einer zwanzig Monate dauernden bioenergetischen Therapie. Charakterstrukturelle Merkmale, der körperliche Prozess und die Entwicklung der Übertragungsbeziehung werden dargestellt. In einem Kommentar zwanzig Jahre später wird aus retrospektiver Perspektive versucht, Hypothesen zum Verlauf anzustellen.

Schlüsselwörter:
Bioenergetische Analyse, orale Struktur, ... [ mehr ]

Michael Hepke

Jacques Berliner, Lehrer, Meister, Freund - eine ganz subjektive Sicht (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 11 (2007), 7-13

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Rudolf Müller-Schwefe

EMDR und Körperpsychotherapie: Ein neuer Zugang zum salutogenen Prozess (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 10 (2007), 49-72

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Christine Geißler, Peter Geißler & Otto Hofer-Moser

»Traumtherapie zwischen Körper-, imaginativer und Beziehungsarbeit«: Zusammenfassung und Diskussion (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 10 (2007), 5-47

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Der Mensch als Symbol

Unmaßgebliche Meinungen über Sprache und Kunst. Werke

Dem Ursprung der Worte nachzugehen, um sich dem Es anzunähern, ist Groddecks große Passion. In dieser, seiner letzten Schrift, dringt er mit immer neuen Anläufen noch einmal ins Labyrinth der Sprache ein und deckt den Bedeutungshintergrund der Worte auf. Seine Vermutung, dass Sprechen ursprünglich sexuell gefärbt ist, erläutert er an vielen Beispielen aus Literatur und Kunst. Sein Interesse an Etymologie führt er hier beispielhaft und umfassend vor. [ mehr ]