psychosozial

Hans Mommsen

Aufarbeitung und Verdrängung. Die Rolle der Zeitgeschichte (PDF)

psychosozial 114 (2008), 7-11

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Peter Conzen

Rache ist nie süß. Das Feuer der Scham als Wurzel menschlichen Extremismus und Fanatismus (PDF)

psychosozial 113 (2008), 135-147

Mit Blick auf die weltweite Zunahme von militantem religiösem Fundamentalismus, Extremismus und terroristischer Gewalt wird aus psychoanalytischer Sicht der Frage nachgegangen, wie Schamgefühle und kompensierende Größenattitüden einen Beitrag zum radikalen Potenzial des Menschen leisten können und wie in Extremsituationen übermäßige Scham in große Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit umschlagen kann. Ausgehend von Bemerkungen ... [ mehr ]

Gerald Bühring

Die »legitime Schwester der Individualpsychologie« (PDF)

psychosozial 113 (2008), 127-134

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen W. Sterns personalistischer Psychologie und A. Adlers Individualpsychologie werden erörtert. Ausgehend von Hinweisen auf deren gegenseitige Wertschätzung und Akzeptanz werden dabei folgende Positionen behandelt: (1) die Verankerung des Individuums in der Biosphäre und Wertsphäre, (2) die Kompensationen von Minderwertigkeitsgefühlen, (3) das Streben nach Vollkommenheit, (3) die evolutionistische Grundlegung, (4) ... [ mehr ]

Frank Reichert

Ist das Gefängnis eine sinnvolle Strafmaßnahme für rechtsextreme jugendliche Gewalttäter? (PDF)

psychosozial 113 (2008), 119-125

In einer Erörterung der Frage, ob das Gefängnis eine sinnvolle Maßnahme der Bestrafung von rechtsextremen jugendlichen Gewalttätern darstellt, wird herausgearbeitet, dass der Strafvollzug weniger zu Resozialisierung und Reintegration führt, sondern repressiv wirkt und insbesondere bei der genannten Tätergruppe zu einer Einstellungsverstärkung beiträgt. Es werden verschiedene Gründe dafür genannt, dass das Gefängnis gerade ... [ mehr ]

Svenja Taubner

Gewalt als Symptom? - Antisoziales Verhalten in der Adoleszenz zwischen Normalität und Pathologie (PDF)

psychosozial 113 (2008), 101-117

Vor dem Hintergrund der kriminologischen und klinischen Forschung sowie einer aktuellen Studie wird diskutiert, welchen diagnostischen Hinweiswert Gewalttätigkeit in der Adoleszenz für die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen hat und welche Rolle die Fähigkeit zur Mentalisierung als Schutzfaktor dabei einnimmt, der Gefahr chronischer Gewalttätigkeit entgegenzuwirken. Risikofaktoren und Schutzfaktoren kriminellen und gewalttätigen Verhaltens ... [ mehr ]

Franziska Lamott, Michael B. Buchholz & Kathrin Mörtl

Vom Strafgefangenen zum Patienten. Tatnarrative im Kontext einer Gruppentherapie (PDF)

psychosozial 113 (2008), 85-99

Initiationsriten und Strategien, die den Übergang von Gefangenen aus dem Strafvollzug in die Gruppentherapie einer sozialtherapeutischen Abteilung charakterisieren, werden am Beispiel einer Therapiegruppe bestehend aus 16 wegen sexuellen Missbrauchs, Exhibitionismus und Inzest verurteilten Männern herausgearbeitet und kommentiert. Dabei wird deutlich gemacht, dass die Gefangenen mit dem Eintritt in die Sozialtherapie ihren bisherigen Status verlassen und sich in eine ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Das Konzept der Reflexiven Kompetenz. Ein Beitrag zum Verständnis der Entstehung von Gewaltbereitschaft (PDF)

psychosozial 113 (2008), 45-84

Der Beitrag des Konzepts der reflexiven Kompetenz (RK) zum Verständnis der Entstehung von Gewaltbereitschaft und Kriminalität wird beschrieben. Die RK ist eine Operationalisierung von wesentlichen Kriterien, die über die metakognitiven geistigen Kompetenzen eines Subjekts Aufschluss geben. Sie ist in der Mentalisierungstheorie von P. Fonagy verortet und leistet eine Verbindung zwischen Psychoanalyse und Bindungstheorie. Der individuelle Ausprägungsgrad der ... [ mehr ]

Hans-Volker Werthmann

Die Leere war weg! Psychoanalytische Anmerkungen zum Rotenburger Kannibalismus-Fall (PDF)

psychosozial 113 (2008), 29-44

Das als Rotenburger Kannibalismusfall bekannt gewordene Tötungsdelikt (ein Mann hat einen anderen Mann auf dessen Wunsch hin getötet und gegessen) wird aus psychoanalytischer Sicht kommentiert. Die Psychodynamik des Falls wird nachgezeichnet und in Beziehung zur Entdeckungsgeschichte einer psychodynamischen Konfiguration gesetzt, die sich in der Zeit von etwa 1897 bis 1916 ereignet und dazu geführt hat, dass der Ausdruck der kannibalistischen Phase als Terminus ... [ mehr ]

Götz Eisenberg

Der Einbau des Zünders in eine Bombe. Gewalt verherrlichende Computerspiele im Gefängnis (PDF)

psychosozial 113 (2008), 21-27

Auf der Grundlage eigener Erfahrungen im Umgang mit inhaftierten Straftätern wird die Paradoxie erörtert, dass Strafgefangene während ihrer Haftzeit einerseits an Maßnahmen wie dem Anti-Aggressions-Training teilnehmen, sich andererseits jedoch in ihren Zellen in starkem Ausmaß mit Gewalt verherrlichenden Computerspielen die Zeit vertreiben. In der Argumentation, in der unter anderem auf Ergebnisse einer Studie zu gewalttätigem ... [ mehr ]

Heinfried Duncker

Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt (PDF)

psychosozial 113 (2008), 7-20

Im Anschluss an grundsätzliche Überlegungen zu Aggression und Aggressivität wird erörtert, in welcher Beziehung die Gewalt im Sinne der Beherrschung des Anderen oder des Brechens seines Willens mit dem Thema des Narzissmus steht und wann oder warum der Narzissmus den Anderen benötigt. Ausgehend von der Feststellung, dass die Entwicklung des Narzissmus ohne die Beziehung zum Anderen nicht möglich ist und eine Entwicklung ohne die genaue Beobachtung ... [ mehr ]

Stephan Ellinger & Andreas Leschinger

Kultur und psychische Erkrankungen in Schweden. Zur Bedeutung der Homogenisierung für die Anerkennungsproblematik (PDF)

psychosozial 112 (2008), 129-141

Am Beispiel Schwedens wird untersucht, warum Menschen in hoch entwickelten und fortschrittlichen Gesellschaften überdurchschnittlich häufig psychisch krank werden. Welche Faktoren bedingen langwierige Krankschreibungen? Handelt es sich hierbei um gesellschaftliche tolerierte oder sogar vorgegebene Strategien, die im Zuge sich entwickelnder Gleichberechtigung, Gleichwerdung oder Gleichmachung verlangt werden? Auf dem Hintergrund der kulturellen und ... [ mehr ]

David Rosenfeld

Psychotische Abhängigkeit von Videospielen (PDF)

psychosozial 112 (2008), 108-127

Am Beispiel eines gewalttätigen video- und computersüchtigen Jugendlichen (Lorenzo) wird der Ablauf der psychoanalytischen Behandlung beschrieben und das klinische Material (Träume und Briefe) vorgestellt. Ziel ist dabei, theoretische Hypothesen über solche speziellen Abhängigkeitstypen und deren Behandlung aufzustellen. Die im Rahmen der Psychoanalyse behandelten zentralen Themen beziehen sich auf die Mechanismen der projektiven Identifikation, der ... [ mehr ]

Gert Hellerich & Daniel White

Eine postmoderne Auseinandersetzung mit dem Begriff »Sinnhaftigkeit« der Moderne (PDF)

psychosozial 112 (2008), 97-107

Es wird der Frage nachgegangen, wie sich die postmoderne Suche nach Sinnhaftigkeit von der modernen unterscheidet. Dabei wird dargestellt, dass die Postmoderne keine durch Machtsysteme oktroyierten Sinnstrukturen übernimmt, wie dies in der Moderne der Fall ist bzw. war, sondern dass sie darauf ausgerichtet ist, dass jedes Individuum seinen Sinn in der Welt selbst konstruiert. Dazu bedarf es ständigen Schaffens von Werten und einer neuen Geisteshaltung, die das Leben ... [ mehr ]

Götz Eisenberg

Alles mitreißen in den Untergang. In den westlichen Metropolen scheint sich der Amoklauf als ein »Modell des Fehlverhaltens« zu etablieren (PDF)

psychosozial 112 (2008), 89-96

Auf dem Hintergrund der revolutionären Ereignisse der linken Protestbewegung in Paris 1968 wird die Frage nach dem Sinn des heutzutage in westlichen Gesellschaften verbreiteten Amoklaufs diskutiert, beispielhaft dargestellt an dem im November 2006 aufgeführten Amoklauf des 18-jährigen Schülers Sebastian B. in Emsdetten nach dem Vorbild des im April 1999 stattgefundenen Amoklaufs an der Columbine High School in Littleton, Colorado. Dabei wird der These von ... [ mehr ]

Vera Kattermann

Soziales Erinnern als identifikatorischer Prozess: Das Beispiel der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (PDF)

psychosozial 112 (2008), 77-87

Vorgestellt wird die Arbeit und Zielsetzung der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission und die durchgeführten Anhörungsformen. Drei Hauptgremien arbeiteten an den Aufträgen: das Komitee für Menschenrechtsverletzung, das Amnestierungskomitee sowie das Komitee der Wiedergutmachung. Für eine umfassende Analyse der Bedeutungen der südafrikanischen Vergangenheitsbewältigung wird die Theorie des englischen Ethnologen Victor ... [ mehr ]

Aglaja Stirn & Patrick Weigand

Intimpiercing (PDF)

psychosozial 112 (2008), 65-73

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Erich Kasten

Genitale BodyModification bei Männern (PDF)

psychosozial 112 (2008), 56-64

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Isabell Utz-Billing & Herbert Kentenich

Weibliche Genitalverstümmelung - eine Intimmodifikation mit langer Tradition (PDF)

psychosozial 112 (2008), 31-39

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Joachim Armbrust

Überlegungen zur Begleitung von Heilprozessen (PDF)

psychosozial 111 (2008), 115-120

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Thilo Maria Naumann

Prävention in der Kindertageseinrichtung (PDF)

psychosozial 111 (2008), 97-113

Ausgehend von der These, dass in Kindertageseinrichtungen mit der alltäglich bedürfnis- und beziehungsorientierten Begleitung von Selbstbildungsprozessen auch die Salutogenese der Kinder befördert werden kann, werden Möglichkeiten der Prävention in solchen Einrichtungen unter salutogenetischer Perspektive diskutiert. Zunächst werden Chancen und Gefahren der Prävention unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen ... [ mehr ]