29 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2025
Bestell-Nr.: 34137
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2025-2-52
»Journal für Psychologie«
abonnieren
Roswitha Breckner

Soziale Medien (PDF)

Bildbiografische Denkräume erkennenden Sehens in Prozessen der Selbstgestaltung

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

Wie lässt sich Max Imdahls kunstwissenschaftliche Konzeption eines erkennenden Sehens mit Aby Warburgs kulturwissenschaftlichen Überlegungen zu einem bildlichen Denkraum verbinden? Wie können beide Ansätze aus soziologischer, sozialund kulturwissenschaftlicher Perspektive schließlich auf die Analyse von Bildphänomenen in Sozialen Medien übertragen werden? Diesen Fragen geht der Beitrag nach, indem er die Überlegungen Warburgs zum kulturbildenden Potenzial von Bildern mit den methodologischen Überlegungen Max Imdahls zum wiedererkennenden, sehenden und erkennenden Sehen verknüpft. Anhand einer Fallanalyse der bildlichen Selbstdarstellung einer jungen Frau auf Instagram in Kombination mit einem biografisch-narrativen Interview wird geprüft und plausibel zu machen versucht, welcher Gewinn mit Bildanalysen in einer Verbindung von Warburgs Gegenstandsperspektiven mit Imdahls methodischen Werkzeugen für ein zeitgenössisches gesellschaftliches Phänomen zu erzielen ist. Soziale Medien können auf diesem Weg, so die These, auch als bildbiografische Denkräume verstanden werden.

Abstract:
How can Max Imdahl’s art-historical concept of perceptive seeing (erkennendes Sehen) be brought into dialogue with Aby Warburg’s cultural-historical reflections on the image-based space for reflection (Denkraum)? And how might both approaches, from sociological as well as social and cultural theoretical perspectives, be applied to the analysis of image phenomena in social media? This article addresses these questions by connecting Warburg’s ideas on the affective and culture-forming potential of images with Imdahl’s methodological reflections on recognition, the act of seeing and perceptive seeing. Drawing on a case study of a young woman’s pictorial self-presentation on Instagram, combined with a biographical-narrative interview, the article demonstrates how an image-analytical approach informed by both Warburg and Imdahl can illuminate contemporary visual self-formations in social media. The argument put forward is that social media can be understood as pictorial spaces of biographical reflection (bildbiografischer Denkraum).