Monique Kaulertz

Von der Erzählung zur Illustration in der intersubjektiven Artikulation von Widerstand (PDF)

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In intersubjektiven Artikulationsprozessen mit Geflüchteten eröffnen sich multimodale Artikulationsformen, die auch präsentative Modi wie Zeichnungen umfassen. Anhand eines Artikulationsmomentes während der Feldforschung wird gezeigt, wie sich in ko-produktiver Artikulation zwischen Interaktionspartner und Ethnografin ein Moduswechsel von narrativer zu illustrativer Symbolisierung vollzieht. Die spontane Zeichnung einer Szene des erzählten Widerstands gegen militärische Zwänge durch die Forscherin lädt zur Reflexion über die Unterschiede und Potenziale der Artikulationsmodi in den ethnografischen Begegnungen ein. Der Beitrag plädiert für eine kulturpsychologisch fundierte Erweiterung qualitativer Forschung um bildbasierte Ausdrucksformen, die nicht nur als Forschungsgegenstand, sondern als methodische Artikulationsmittel in der Interaktionsforschung ernst genommen werden. Er wirbt in diesem Zuge dafür, Artikulation als kulturpsychologischen Grundbegriff nutzbar zu machen.

Abstract:
In intersubjective processes of articulation with refugees, multimodal forms of expression emerge, including presentational modes such as drawing. Using a moment of articulation during the fieldwork, this paper explores a co-constructed shift between researcher and researched from narrative to illustrative symbolization. The spontaneous drawing of a scene by the researcher depicting resistance to military constraints invites reflection on the differences and potentials of symbolic modes within ethnographic encounters. The contribution advocates for a culturally and psychologically grounded expansion of qualitative research to include image-based forms of expression—not merely as objects of analysis but as methodological means of articulation within interaction research. In doing so, it argues for the conceptualization of articulation as a foundational term in cultural psychology.