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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2019
Bestell-Nr.: 22492
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2019-1-27
»Psychoanalyse im Widerspruch«
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Sebastian Leikert

Wie viel Body überträgt sich via Internet? (PDF)

Leibliche Aspekte der Behandlungstechnik im klassischen Setting und in der Teleanalyse

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Die Diskussion um die Teleanalyse erfolgt entlang dreier Argumentationslinien. Neben der fehlenden Möglichkeit zur Garantie der Diskretion und der Kontrolle des äußeren Settings wird das Fehlen der sinnlichen Verbindung zwischen Analytiker oder Analytikerin und Analysand ins Feld geführt. Vor allem mit dem letzten Argument beschäftigt sich der Autor. Es wird argumentiert, dass die leiblichen Vorgänge innerhalb des klassischen Settings noch nicht gut untersucht sind und eine spezifische Behandlungstechnik, die auf leibliche Prozessanteile zugeht, noch fehlt. Es wird, ausgehend von Freuds Arbeit Hemmung, Symptom und Angst (1926d), der Vorschlag gemacht, neben den verbalen und bildlichen Repräsentationssystemen ein drittes System, das Körperselbst, zu beschreiben. Dieses leibliche System verfügt über eine eigene Abwehrstruktur. Anhand eines klinischen Beispiels wird eine spezifische Behandlungstechnik vorgestellt. Es wird argumentiert, dass auch in der Teleanalyse auf dem Weg des Stimmklangs sinnliche Elemente übertragen werden und eine leibliche Resonanz bei der Analytikerin oder dem Analytiker auslösen. Sicherlich begünstigt die Teleanalyse die Zwischenleiblichkeit nicht, dieser Mangel ist aber umso besser auszugleichen, je spezifischer Theorie und Behandlungstechnik auf sinnliche Prozesse eingestellt werden können.

Abstract:
The discussion on teleanalysis is organised by three perspectives. Besides the impossibility to guarantee confidentiality and to control the outer setting, the lack of sensual interaction, being an integral part of the psychoanalytic process, is discussed. The author argues, that preverbal interaction and its role in the therapeutical process is not yet investigated to a satisfying degree and that a lack of a specific technique of treatment of bodily processes must be described in psychoanalysis. Departing from Freuds text Hemmung, Symptom und Angst (1926d), the author proposes to differenciate between two systems of representation – word and image – and the body self, which comprises a specific system of defence strategies. A specific technique of treatment is described and illustrated by a clinical example. Concerning teleanalysis, the author argues that also in this setting the voice transfers specific messages and evokes bodily resonances within the analysts body self. Certainly, teleanalysis does not facilitate the sensual aspects of communication, but this disadvantage can best be compensated if one has specific theories and therapeutical strategies to integrate these aspects into psychoanalytical treatment.