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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2019
Bestell-Nr.: 22496
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2019-1-90
»Psychoanalyse im Widerspruch«
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Gianluca Crepaldi

Das Subjekt der Arbeit (PDF)

Psychoanalytische und kulturkritische Provokationen

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Der Autor versucht das vielerorts von Ideologien und Selbstverständlichkeiten geprägte Nachdenken über Arbeit, nicht zuletzt im Bereich der Psychoanalyse, mit einigen provokanten Thesen herauszufordern. Insbesondere soll dabei die allgemein behauptete Unhintergehbarkeit von Arbeit hinterfragt werden. Freuds Psychoanalyse wird gemeinsam mit Kant und Marx in einer abendländischen Traditionslinie verortet, die im Arbeiten den entscheidenden Weltbezug des Menschen zu finden glaubt. Die Psychoanalyse folgt in ihren durchaus häufigen Bezügen auf »Arbeit« (Arbeitsbündnis, Durcharbeiten, Traumarbeit, Trauerarbeit etc.) einer weitestgehend unreflektierten Arbeits-Obsession und verwirkt dadurch Teile ihres emanzipatorischen Potentials. So kommt in Freuds Begriff der Kulturarbeit die innige Verschränkung des psychoanalytischen Arbeitsund Kulturbegriffs zum Ausdruck, durch welche Arbeit zum allgemeinen Handlungsbegriff totalisiert wird. Der Autor argumentiert für die Wiederentdeckung einer »inneren Arbeitslosigkeit« oder, in Anlehnung an Werner Hamacher, für eine »an-ergologische Psychoanalyse«. Diese Konzepte können einen Beitrag zur Befreiung des Einzelnen leisten, der sich den ubiquitären Zwängen einer übermächtigen Arbeitsmetaphysik gegenübersieht, die unsere soziale Realität konstituiert. Im Verlauf des Textes werden nicht nur psychoanalytische Diskurse reflektiert, sondern darüber hinaus auch Verbindungen zu Philosophie, Essayistik, Film und Literatur hergestellt.

Abstract:
The author tries to challenge concepts of work (especially psychoanalytic concepts), which are shaped by predominant and unquestioned ideologies; with some provocative theses the text wants to question today’s assertion that work can never be evaded. Together with Kant and Marx, Freud’s psychoanalysis is located within an occidental line of tradition, which believes to find the most important relation of man and world in in concepts of working. Modern Psychoanalysis shows frequent references to various forms of work (work alliance, working through, dream work, mourning work etc.) and follows for the most part an unreflected obsession with labour; it thereby forfeits parts of its emancipatory potential. In Freud’s concept of »culturework« [Kulturarbeit], the close entanglement of the psychoanalytic concept of work and the concept of culture becomes obvious. The author argues for the rediscovery of »inner unemployment« or, by following Werner Hamacher, argues for »an an-ergological psychoanalysis« that could make a contribution to the liberation of the individual who faces the ubiquitous constraints of the metaphysics of labour that represent a superior force in our social reality. In the course of the text, not only psychoanalytic discourses are discussed, but also connections to philosophy, essay, film and literature are established.