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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2025
Bestell-Nr.: 29297
https://doi.org/10.30820/1616-8836-2025-2-15
»Psychoanalytische Familientherapie«
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Angelika Censebrunn-Benz

Intergenerationelle Auswirkung kindlicher Heimunterbringung in der DDR (PDF)

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Kinder und Jugendliche, die wegen sozialer Auffälligkeit, Verweigerung, familiärer Probleme oder einer unliebsamen politischen Gesinnung (der eigenen oder der Eltern) das Heimsystem der DDR durchliefen, leiden oft bis heute unter den Folgen der Zwangserziehung. Schlaflosigkeit, körperliche Gebrechen, posttraumatische Belastungsstörungen und leichte bis schwere psychische Probleme begleiten sie. Die familiären Auswirkungen einer Heimunterbringung im Kindesund Jugendalter und die damit verbundenen Erfahrungen in der späteren Lebenswelt, in der eigenen Familie, im Umgang mit Ehepartnern und Kindern, Enkelkindern und Eltern sind in Öffentlichkeit und Forschung bislang nicht oder nur am Rande thematisiert. Die intergenerationelle Auswirkung der Heimerziehung hat aber große Bedeutung in der späteren familiären und beruflichen Karriere, ist doch ein Großteil der ehemaligen Heimkinder infolge traumatischer Erfahrungen wie dem psychischen und physischen Missbrauch, (sexualisierter) Gewalt und des Stigmas »Heimkind« geschädigt. Dies zeigt sich u. a. durch posttraumatische Belastungsstörungen aber eben auch durch Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang. Gescheiterte Beziehungen, Selbstzweifel und depressive Stimmungen belasten viele Betroffene. Wie sich dies auf ihre Beziehungen und Familien auswirkt, soll hier kurz umrissen werden.

Abstract:
Children and adolescents who went through the GDR’s residential care system because of social conspicuousness, refusal, family problems or unpleasant political views (their own or their parents’) often still suffer from the consequences of forced education today. Insomnia, physical ailments, post-traumatic stress disorders and mild to severe psychological problems accompany them. The familial effects of institutionalisation in childhood and adolescence and the associated experiences in later life, in one’s own family, in dealing with spouses and children, grandchildren and parents have so far not been addressed in public and research, or only marginally. However, the intergenerational impact of residential care is of great importance in later family and professional careers. After all, the majority of former institutionalised children are damaged as a result of traumatic experiences such as psychological and physical abuse, (sexualised) violence and the stigma of »institutionalised child«. This can be seen in post-traumatic stress disorders, but also in difficulties with interpersonal relationships. Failed relationships, self-doubt and depressive moods are a burden for many of those affected. How this affects their relationships and families will be briefly outlined here.