Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 87 (PDF)

Intuition

Welche Rolle spielt Intuition in psychoanalytischen Prozessen? Wie können wir erfassen, was wir nicht wissen? Oder übersetzt ins Psychoanalytische: Wie können wir das Unbewusste (nach Sandler das ›Un-gewusste‹) erkennen? Bion spricht von Vorahnungen als Vorläufer von Intuition, in denen sich unmittelbar beobachtete Gefühlszustände offenbaren. Freud selbst betrachtete die Intuition mit Skepsis, später beschäftigte er sich ... [ mehr ]

Kulturpsychoanalyse heute

Grundlagen, aktuelle Beiträge, Perspektiven

Als ein Erbe Sigmund Freuds gehört die Kulturpsychoanalyse zur Kernidentität der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Die AutorInnen umreißen den aktuellen kulturpsychoanalytischen Diskurs in der DPV. Sie wenden sich dabei jedoch nicht nur den klassischen Feldern Literatur-, Kunst-, Film- und Musikpsychoanalyse zu, sondern widmen sich auch gegenwärtigen soziokulturellen Phänomenen und setzen sich kritisch mit den Anwendungen und methodischen Adaptionen in der Psychoanalyse auseinander. [ mehr ]

Die Rundbriefe des »Geheimen Komitees« (PDF)

Nachtragsband: 1927-1936

1927 erhielten einige Mitglieder des »Geheimen Komitees« offizielle Funktionen im Vorstand der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Mit diesem Zeitpunkt hörte die Korrespondenz jedoch keineswegs auf; auch danach wurden Rundbriefe verschickt, die vordergründig Themen rund um die Psychoanalyse behandeln, bei genauer Betrachtung jedoch Rückschlüsse auf die Dynamik, Konflikte und Spannungen zwischen einigen der bedeutendsten Figuren der Psychoanalyse aufzeigen. Die Briefe nach 1927 sind in diesem Nachtragsband versammelt. [ mehr ]

Herausgegeben von Udo Hock

Urphantasie (PDF)

Phantasien über den Ursprung, Ursprünge der Phantasie

Dieser Text markiert den Moment, an dem sich Jean Laplanche und J.-B. Pontalis, die Autoren des Vokabular der Psychoanalyse, von ihrem Lehrer Lacan abwenden, um ihre eigene Rückkehr zu Freud zu vollziehen. Sie graben auf unnachahmliche Weise einen vergessenen Begriff Freuds – die Urphantasie – aus, um ihn für das psychoanalytische Denken fruchtbar zu machen. Der erstmals 1964 erschienene Essay liegt hier in deutscher Neuübersetzung vor. [ mehr ]

Josef Christian Aigner

Sex heute: »Wohllust statt Wollust« (PDF)

Zum Gedenken an den Frankfurter Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch

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Uwe Sielert

Rezension von: Gerhard Schreiber (2022). Im Dunkel der Sexualität (PDF)

Sexualität und ihr Schatten als Thema der Sexualethik

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Julia Schreiber

»Also, das bringt einen ja in ’ner Beziehung nochmal auf ’ne andere Stufe« (PDF)

Psychisches Erleben und Deutung von Paarbeziehungen im Kontext von Reproduktionsmedizin

Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass Fortpflanzungstechnologien auf vielfältige Weise die Bedingungen für die Planung und Realisierung des Elternwerdens verändern, womit sie die Gestaltungsmöglichkeiten für partnerschaftliche Beziehungen erweitern, aber auch neue Formen des psychischen Erlebens und der Deutung von Kinderwunsch, Paarbeziehung und gemeinsamer Elternschaft hervorbringen. Anhand von zwei Falldarstellungen wird illustriert, wie ... [ mehr ]

Aaron Lahl

Guilty pleasure (PDF)

Rekonstruktion eines Falles von konflikthaftem Pornografiekonsum

Der Artikel beleuchtet, welche zum Teil unbewussten Konflikte im Konsum von Pornografie einen Ausdruck finden können. Hintergrund der Ausführungen bildet die psychoanalytische Theorie, welche Pornografie als perverse Abwehrfantasie fasst, in der psychische Traumatisierungsund Konflikterfahrungen triumphal verkehrt und von relevanten Objektbeziehungen ferngehalten werden. Es wird ein exemplarischer Fall aus einer Interviewstudie vorgestellt. Als latente ... [ mehr ]

Carolin Schnackenberg

»Ein unheimliches Sprungbrett« (PDF)

Tiefenhermeneutische Untersuchung subjektiver und psychodynamischer Bedeutungen der Dating-App Tinder

Dieser Beitrag befragt die gegenwärtige kulturelle Praxis des Mobile-Dating am Beispiel der Dating-App Tinder auf ihre subjektiven und psychodynamischen Bedeutungen. Die wesentlichen Merkmale dieser Anwendung werden erläutert und um kollektiv geteilte Vorstellungen gegenüber dieser Praxis ergänzt, wie sie sich im populären und wissenschaftlichen Diskurs zeigen. Anhand von zwei Fallbeispielen aus einer psychoanalytisch-tiefenhermeneutisch ausgerichteten ... [ mehr ]

Maike Stenger, Ramona Franz, Benedikt Salfeld, Micha Schlichting, Benigna Gerisch & Vera King

Beziehungsgestaltung im Kontext des digitalen Wandels (PDF)

Zwei Fallstudien zu Social Media und Selftracking

Der Beitrag betrachtet soziale Beziehungen im Kontext des digitalen Wandels der Gegenwartsgesellschaft und der im Zuge dessen gestiegenen Bedeutung des Messens und Vergleichens. Anhand von Befunden aus dem Forschungsprojekt »Das vermessene Leben« wird analysiert, wie sich Formen der Beziehungsgestaltung mit digitalen Messpraktiken verbinden, insbesondere durch Selftracking in seiner körpernahen Qualität sowie Zahlenund Vergleichslogiken auf Social Media ... [ mehr ]

Anna Rosa Ostern

Ringen um romantische Liebe (PDF)

Subjekte zwischen neuem Liebesideal und inneren Wünschen

Die hier vorgestellte Forschungsarbeit untersuchte romantische Liebe in heterosexuellen Paarbeziehungen der Gegenwart. Hierzu wurden sechs problemzentrierte Interviews (drei Männer und drei Frauen) mittels einer doppelten Analyse ausgewertet: Eine erste Deutungsmusteranalyse erfasst den manifesten Sinngehalt, also das Sprechen der Proband*innen über die Liebe. Eine zweite tiefenhermeneutische Analyse erfasst den latenten Sinngehalt, also die unbewussten Wünsche ... [ mehr ]

Jule Räuchle & Peer Briken

Die Granularität von Geschlechtlichkeit (PDF)

Mit neuen psychosexuellen Phänomenen, z.B. Verflüssigung und Verlust an Eindeutigkeit von Gender, sowie zunehmender Distanzierung von körpergeschlechtlicher Binarität, stehen u.a. Sexualwissenschaft und Psychoanalyse vor der Aufgabe, ihre Konzepte und grundlegenden Anschauungen auf eine Passung mit der gesellschaftlichen und individuellen Lebensrealität zu prüfen und zu modifizieren. Ausgehend von Freuds Ödipuskomplex, sowie in ... [ mehr ]

Benigna Gerisch & Vera King

Liebesordnungen der Gegenwart (PDF)

Sozialpsychologisch-psychoanalytische Perspektiven. Editorial

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psychosozial 173: Kultureller Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität (PDF)

(46. Jg., Nr. 173, 2023, Heft III)

Gegenstand von psychosozial 173 (III/2023) ist der gegenwärtig beobachtbare kulturelle Wandel von Beziehungen, Begehren und Sexualität. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven wird untersucht, welche Veränderungen zu konstatieren sind – auch im Hinblick auf Folgen der Digitalisierung – und welche neuen Formen und Varianten von Beziehungsmodellen, Wünschen und Anforderungen an Partnerschaften, Sehnsüchte, Fantasien und Utopien zu verzeichnen sind.  [ mehr ]

Wolfgang Wöller

Körperliche Traumafolgen (PDF)

Medizinische und psychologische Befunde und Perspektiven

Die Arbeit vermittelt einen Überblick über körperbezogene Folgen von physischen, sexuellen und emotionalen Traumatisierungen. Körpersymptome können Manifestationen der aktivierten Stressphysiologie sein. Zahlreiche Störungsbilder können aber auch als Auswirkungen des Körpergedächtnisses auf der Basis einer traumatisch veränderten Erinnerungsverarbeitung verstanden werden. Körperbezogene Störungen können auch ... [ mehr ]

Carol A. Kidron

Die Wiederbelebung unterbrochener Bindungen (PDF)

Eine vergleichende Studie über die Beziehung israelischer Nachkommen des Holocaust und kambodschanischer Nachkommen des Völkermordtraumas zu den Toten des Genozids

Diese vergleichende Studie untersucht die Wege, auf denen israelische Nachfahren des Holocaust und die Nachfahren des kambodschanischen Völkermordes die ›unterbrochenen‹ Nachfahren-Vorfahren-Beziehungen mit den persönlich nie gekannten Toten des Genozids wiederherstellen. In der empirischen Untersuchung der Art und Weise, wie entfernte Verbindungen, die in Zeiten des Krieges und des massiven Leidens ›unterbrochen‹ wurden, im ... [ mehr ]

Marcelo N. Viñar

Das Rätsel der extremen Traumatisierung (PDF)

Notizen über das Trauma, den gesellschaftlichen Ausschluss und die Auswirkungen auf die Subjektivität

Der Begriff der Traumatisierung hat eine solche Reichweite und Heterogenität bekommen, dass es geboten scheint, spezifische Bedeutungsdimensionen näher zu skizzieren. Extreme Traumatisierung reißt eine Lücke in das Kontinuum der psychischen Repräsentierbarkeit der Erfahrung, weder Repräsentationen noch Narrationen werden erzeugt. Stattdessen entsteht eine repräsentationale Leere, sodass das, was geschehen ist, nicht mitgeteilt oder ... [ mehr ]