Der Psychoanalytiker als Militärpsychiater
Der Aufsatz enthält kritische Anmerkungen zu Ausführungen von Kutter (in DPV-Information 4/1988), in denen dieser Vorwürfe von Cremerius, Lorenzer und Richter wegen eines Gutachtens, das Kutter im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums erstellt hatte, zurückweist. Im vorliegenden Aufsatz wird insbesondere kritisiert, dass Kutter sich in diesem Gutachten als Repräsentant einer Richtung der Psychoanalyse darstelle, die sich als unpolitisch ... [ mehr ]
Zur gesundheitspolitischen Institutionalisierung der Psychoanalyse
Die wesentlichen Ergebnisse einer Studie zum Stellenwert psychoanalytisch ausgebildeter Therapeuten in der psychotherapeutischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland werden vorgestellt. In dieser Studie wurden insgesamt 801 psychoanalytisch ausgebildete Psychotherapeuten zu Ausbildung, Tätigkeiten, Patienten und Leistungen schriftlich befragt. Verschiedene Fassungen der Studie (Kurz- und Langfassung) werden überblicksartig dargestellt. Die Ergebnisse ... [ mehr ]
Antisemitismus in Psychoanalysen
Überlegungen zur Identität österreichischer Psychoanalytiker werden angestellt, wobei vor allem auf die Antisemitismus-Problematik eingegangen wird. Es wird die Ansicht vertreten, dass heute in Österreich lebende Juden für die Nichtjuden sowohl verdrängte eigene Triebwünsche als auch die Erinnerung an den Massenmord repräsentieren, in den die Elterngeneration verstrickt war. Das führte eher zur Verstärkung als zur ... [ mehr ]
Psychoanalyse, romantische Naturphilosophie und deutsches idealistisches Denken
Die geschichtlichen Wurzeln der Freud-Revision am Stuttgarter Institut für Psychotherapie und Tiefenpsychologie in der Nachkriegszeit werden dargestellt. Es wird gezeigt, dass an diesem Institut eine Synthese der materialistischen, analytischen Lehre Freuds und der ganzheitlichen, weltgeistlichen Lehre vor allem C. G. Jungs und der philosophischen Anthropologie angestrebt wurde. Es wird die These vertreten, dass diese Freud-Revision in spezifisch deutschen ... [ mehr ]
Übertragung, Tabu und Wahrheit
Die Entwicklung des Begriffs der Übertragung in Freuds Werk wird unter besonderer Berücksichtigung des 1912/13 erschienenen Werks Totem und Tabu analysiert. Es wird die These aufgestellt, dass Freuds völlig ungesicherte Hypothesen in diesem Werk aufschlussreich und verständlich werden, wenn Totem mit Psychoanalytiker und Tabu mit Übertragung(sneurose) übersetzt wird. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
HIV-Infektion - psychische Verarbeitung und politische Realität
Auf der Grundlage von Erfahrungen mit der Beratung HIV-(Human Immunodeficiency Virus-)Infizierter werden die psychische Verarbeitung der HIV-Infektion und der politische Umgang mit der erworbenen Immunschwäche (AIDS) erörtert. Dabei wird vor einer Verharmlosung der AIDS-Problematik und vor dem Ruf nach staatlicher Kontrolle gewarnt. Es wird dafür plädiert, den Zusammenhang zwischen den inneren Konflikten HIV-Infizierter und den äußeren ... [ mehr ]
Plädoyer für eine gesunde Stadt (PDF)
Am Beispiel der Stadt wird aufgezeigt, wie eine gesellschaftliche Entwicklung, die sich auf eine fortschreitende Technisierung beschränkt, zu Anonymität und sozialer Isolation führt. Die Folgen sind psychische und psychosomatische Störungen sowie das Ausgrenzen der sozial schwächer Gestellten wie Kinder, alte Leute, Behinderte und Randgruppen. Abschließend werden Gegenstrategien im politischen und privaten Bereich aufgezeigt.
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Lustfeindlichkeit und Feminismus. Zur Verleugnung weiblicher Sexualität in der Pornographiedebatte (PDF)
Die feministische Forderung nach einem Verbot gewaltverherrlichender Pornographie wird aus psychoanalytischer Sicht kritisiert. Aggression und Sexualität werden als ein geschlechtsübergreifendes Ganzes betrachtet und im Kontext von Autonomiebestrebungen im kindlichen Individuationsprozess abgeleitet. Eine Verdrängung der aggressiven Komponente bei der Frau beziehungsweise ihre Projektion auf den Mann wird als Ausdruck von Triebangst interpretiert. Anstatt eines ... [ mehr ]
Medizin ohne Sterblichkeit (PDF)
Ethische Probleme der modernen Medizin werden am Beispiel des Sterbens diskutiert. Die Konzentration auf das technisch Machbare und die Vernachlässigung psychosozialer Aspekte des Patienten führen zu einer sinnlosen Lebensverlängerung oder überlassen den Sterbenden sich selbst. Die Ursachen dafür werden in der Ausbildung der Mediziner und in der ungenügenden ethischen Verankerung des ärztlichen Handelns gesehen. Einen möglichen Ausweg ... [ mehr ]
Der Mythos vom Todestrieb (PDF)
Im Zusammenhang mit dem Wiederaufleben einer psychoanalytischen Kulturtheorie wird ein neues Interesse am Konzept des Todestriebes konstatiert. Als Ursache dafür wird die zunehmende Beschäftigung mit Phänomenen menschlicher Destruktivität wie drohende ökologische und atomare Katastrophen, aber auch Depression, Autismus und Selbstzerstörung angesehen. In einer kurzen Übersicht werden verschiedene Aggressionstheorien und Freuds Todestriebtheorie ... [ mehr ]
Zusammenfassung der Diskussionen der vierten Fachtagung des Vereins für Psychoanalytische Sozialarbeit e.V. in Rottenburg am Neckar vom 2.-5. Juni 1988 (I. Teil) (PDF)
Versuch einer Psychologie des Terrors (PDF)
Ausgehend von persönlichen Erfahrungen als Inhaftierter in einem Konzentrationslager werden Überlegungen zur Psychologie des Terrors und der Folter angestellt. Zunächst werden verschiedene Formen physischer Folter und Schmerzerleidung beschrieben, und es wird gezeigt, dass Gewalt Schmerzen erzeugt, auf die der Leidende mit »Schmerzarbeit« reagiert. Der physischen Folter wird die psychische Folter gegenübergestellt. Der Begriff des ... [ mehr ]
Psychoanalytische Sozialarbeit mit Gefolterten in Chile (PDF)
Von der über zehnjährigen Arbeit mit den Opfern der Repression in Chile wird berichtet. Das Leiden der behandelten Patienten wird als Folge einer Extremtraumatisierung im Zusammenhang mit Folter, Haft und Verfolgung aufgefasst. Hierbei handelt es sich um vielfältige Symptomatiken, die mit Angstzuständen, Depressionen und psychosomatischen Störungen einhergehen. Als wesentlich für eine effektive Hilfe wird eine Parteinahme für den Verfolgten ... [ mehr ]
Fragmentierung und Mehrpersonen-Setting in der Behandlung eines psychotischen Jugendlichen (PDF)
Die Mitarbeiter, Lehrer und Supervisoren eines Therapeutischen Heimes beschreiben einzeln ihren Eindruck über einen 22-jährigen psychotischen Jugendlichen. Die Texte stellen eine Momentaufnahme der therapeutischen Situation dar. Es wird davon ausgegangen, dass sie Ausdruck von Gegenübertragungsreaktionen sind.
Stichworte: Psychose, Psychoanalytische Therapie, Psychotherapeutische Prozesse
Keywords: Psychosis, Psychoanalysis, Psychotherapeutic ... [ mehr ]
Ein Prototyp der Traumabewältigung? Zu Freuds Dilemma in »Jenseits des Lustprinzips« (PDF)
Ausgehend von einer Kritik an Freuds Todestriebtheorie werden seine früheren Ansätze einer Theorie der Bemächtigung und Bewältigung aufgegriffen und mit neueren entwicklungspsychologischen Befunden angereichert. Am Beispiel eines kindlichen Spieles bei dem das Kind ein Objekt immer wieder verschwinden und wieder erscheinen lässt, wird die symbolische Auseinandersetzung mit der Problematik der Trennung von der Mutter aufgezeigt. Was zunächst als ... [ mehr ]
Todestrieb und Eros - Zur Geschichte und aktuellen klinischen Relevanz von Freuds »Jenseits des Lustprinzips« (PDF)
Die Geschichte sowie die aktuelle klinische Relevanz von Freuds Hypothese eines Todestriebs werden erörtert. Es wird gezeigt, dass vor allem Psychotherapeuten, die sich mit sozialen und individuellen Zerstörungstendenzen und dem Phänomen der Selbstzerstörung beschäftigen, den Begriff des Todestriebs in ihrer praktischen Arbeit hilfreich finden. Der Todestrieb wird als Fehlen des Triebs zum Überleben definiert. Möglichkeiten der Behandlung ... [ mehr ]