Einige Anmerkungen zu Freuds Aufgabe der Verführungstheorie
Die Gründe, die Freud zur Aufgabe der Verführungstheorie bewogen, werden erörtert. Die Verführung als spezifische Noxe der Neurosenätiologie verlor mit Freuds Entdeckung von Abwehr und Widerstand in der Übertragung und schließlich dem Ödipuskomplex an Bedeutung. Seine klinischen Forschungen entfernten Freud vom naturwissenschaftlichen Kausalitätsprinzip und führten ihn zu einer komplexen Theorie der Persönlichkeit ... [ mehr ]
Eine Deutung der Freudschen Traumtheorie im Lichte der Computerwissenschaft
Parallelen zwischen der von Freud entdeckten Traumarbeit und den Denk- und Operationsmustern, wie sie von der Sprach- und Computerwissenschaft konstruiert wurden, werden aufgezeigt und erörtert. Dabei werden folgende Aspekte angesprochen: (1) Transformationsgrammatik, Mustererkennung, semantische Datenbanken, (2) Handlungsgrammatik der Träume, (3) Animation von Simulationen in der Handlungsanalyse beim Roboter Engineering , (4) Spracherwerb durch Erlernen ... [ mehr ]
Der komplexe Charakter weiblicher Identität
Ein Drei-Phasen-Konzept der Entwicklung der weiblichen Sexualität (mütterliche Phase, Phase des phallischen Leistungsstrebens und ödipale Phase) wird vorgestellt. Es wird die Ansicht vertreten, dass die Integration dieser drei Phasen im Erwachsenenalter eine Koexistenz bzw. ein Alternieren widersprüchlicher Eigenschaften ermöglicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Brief von Jochen Kemper an die Psychoanalytische Gesellschaft von Rio de Janeiro (SPRJ)
In einem offenen Brief an die Psychoanalytische Gesellschaft von Rio de Janeiro werden kritische Anmerkungen zu mehreren Artikeln von Schneider und Füchtner (in Psyche 1984, 38 (7) und 1985, 39 (12)) über die Situation der Psychoanalyse in Brasilien gemacht. Dabei werden insbesondere das Verhältnis von Psychoanalyse und Politik und die Darstellung der Rolle von Werner und Katrin Kemper angesprochen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Linker Antisemitismus?
Das Phänomen des Linken Antisemitismus wird analysiert. Dabei wird gezeigt, dass sich der linke Antisemitismus aus der Identifizierung von jüdisch und kapitalistisch herleitet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Auf dem Rücken fliegen. Thrills am Computer
Die Erlebniswelt von Computerkonstrukteuren, wie sie in Kidders Bericht Die Seele einer neuen Maschine beschrieben wird, wird mit Hilfe von Balints Philobatiekonzept gedeutet. Dabei wird auf die Erfahrungen mit Angstlust Bezug genommen, von denen der Bergsteiger Reinhold Messner in seinen Büchern erzählt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalyse und soziales Engagement
Ausgehend von der Feststellung, dass das Realitätsprinzip den Patienten nicht zu unabhängigem und kritischem Denken führen muss, sondern ihn auf Kosten seiner infantilen und neurotischen Züge den symbiotischen Bedürfnissen der Kultur anpasst, wird die Gefahr aufgewiesen, reale Realität seitens des Analysanden wie des Analytikers als gewünschte Realität zu interpretieren. Diese durch die gehobene gesellschaftliche Stellung des ... [ mehr ]
Popmusik, Pubertät, Narzißmus
Wirkungsweise und Bedeutung der Popmusik bei Jugendlichen werden aus psychoanalytischer Perspektive analysiert. Es wird insbesondere darauf hingewiesen, dass das auf Kompromissen basierende Verhältnis von wahrem und falschem Selbst (Winnicott) in der Pubertät erschüttert und transformiert wird und dass in dieser Krise die Popmusik den Jugendlichen helfen kann, die Integrität ihres Selbst aufrechtzuerhalten. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Probleme aus der Geschichte der psychoanalytischen Praxis und Technik
Die Bedeutung von Ferenczis Variationen der psychoanalytischen Behandlungstechnik in der Geschichte der psychoanalytischen Praxis und Technik wird erörtert. Dabei wird die These aufgestellt, dass durch Ferenczis Ansatz, der den Analytiker in den Mittelpunkt der Betrachtungen rückte, eine grundsätzliche Wende der psychoanalytischen Behandlungstechnik vollzogen worden sei. Seit Ferenczis Variationen der psychoanalytischen Behandlungstechnik setzte sich die ... [ mehr ]
Der Selbstdialog im Selbstmitleid
Mit Hilfe von Beispielen aus der psychoanalytischen Therapie werden der Abwehrcharakter und die Schutzfunktion des Selbstmitleids verdeutlicht. Dabei wird deutlich, dass das Selbstmitleid als Teil des in der Regel ichsynton erlebten Selbstdialogs die Vermeidung von Schamgefühlen und Aggressionsausbrüchen um den Preis des Rückzuges auf sich selbst und der Realitätsverleugnung ermöglicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Aussetzen der Erinnerung
In einem Gespräch zwischen F. Gantheret und C. Lanzmann über dessen Film Shoah wird die für die Täter und Mitwisser des Holocaust lebenserhaltende Funktion des Hasses deutlich gemacht. Es wird gezeigt, dass der Hass die immerwährende Rückkehr zu den alten Vorurteilen ermöglicht und dass er eine realistische Erinnerung und Veränderung verhindert. Lanzmann erzwingt diese Erinnerung im Film, indem er Gesten und Gegenständen aus ... [ mehr ]
Der Psychoanalytiker als hellhöriger Gesprächsteilnehmer
Der Stellenwert der Deutung in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Ausgehend von der Sprachlichkeit des Körpers und der Körperlichkeit der Sprache wird die in der Psychoanalyse oft vorkommende nährwertlose Deutungsartistik (T. Moser) als identifizierende Anwendung der undialektisch verstandenen Theorie kritisiert. Es wird gezeigt, dass fruchtbares Deuten nicht definitiv ist, sondern die Auslegung eines zunächst noch verhüllten ... [ mehr ]
Briefe einer Emigrantin
Die Psychoanalytikerin Clara Happel (1936-1945) floh mit ihren Kindern aus Nazi-Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie sich kurz nach Kriegsende das Leben nahm. In Briefen an ihren Sohn Peter hat sie ihre Erfahrungen dokumentiert. Diese Briefe werden auszugsweise abgedruckt und erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum Problem der gleichschwebenden Aufmerksamkeit
Die Beziehung von gleichschwebender Aufmerksamkeit und freier Assoziation in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Es wird gezeigt, dass diese beiden Elemente wichtige Mittel auf dem Weg zum Unbewussten in der Therapie darstellen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
John Gedos Auseinandersetzung mit Kohut
Die Kritk an Kohuts Psychoanalyseverständnis, die J. Gedo in seinem Buch Conceptual Issues in Psychoanalysis formulierte, wird referiert und kritisch erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Psychodynamik der traumatischen Reaktion
Introjektionsschicksale und Wiederholungszwang in der Opfer-Täter-Beziehung bei Verfolgungsstraumen (Folter, Vergewaltigung) werden erörtert. Dabei werden die psychodynamischen Konflikte beschrieben, auf Grund deren das Opfer masochistisch an den Täter gebunden bleibt und bei diesem für sein schuldhaft erlebtes Leiden Entlastung sucht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Freud und Jung
Der Briefwechsel zwischen Freud und Jung aus den Jahren 1906 bis 1914 wird vor dem Hintergrund von Freuds Lebenssituation im Wien der ersten Jahre dieses Jahrhunderts und der Situation der Wiener Juden erörtert. Dabei wird besonders auf die Bedeutung der Beziehung und des Konflikts zwischen Freud und Jung für die psychoanalytische Bewegung eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die negative Übertragung: von der Spaltung zur Integration
Die Bedeutung negativer Übertragungen in der psychoanalytischen Therapie wird untersucht. Dabei werden kollusionsbefangene und einsichtsfundierte Deutungen negativer Übertragungen unterschieden. Die therapeutische Bearbeitung der negativen Übertragung wird mit Hilfe von zwei Fallbeispielen illustriert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das neue Interesse an der Psychoanalyse
Alfred Lorenzers Psychoanalyseauffassung wird im Rahmen einer Festrede übersichtsartig dargelegt. Kennzeichen seiner Weiterentwicklung des Freudschen Programms der Psychoanalyse auf den Spuren von Marcuse und Adorno sind die Insistenz auf der Querstellung zum etablierten Wissenschaftssystem, die Frontstellung gegen soziologistische und biologistische Vereinnahmungsversuche und die Forderung nach einem utraquistischen Vorgehen bei der Lösung gesellschaftlicher ... [ mehr ]
Edgar Allan Poe: Detektivik und Poetik (mit Blick auf Marie Bonaparte)
Detektivik und Poetik im Werk E. A. Poes werden aus psychologischer Perspektive erörtert. Es wird gezeigt, dass Poe der Erfinder der Detektivgeschichte und einer der interessantesten Poetologen der Moderne war. M. Bonapartes Studie über Poe aus dem Jahre 1933 wird referiert, wobei insbesondere auf die lebensgeschichtliche Thematik von Poes Dichtung eingegangen wird. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Hundert Jahre Psychoanalyse: Beginn der Reife
In einem Rückblick auf die hundertjährige Geschichte der Psychoanalyse werden zentrale Entwicklungslinien herausgearbeitet. Der Rückblick führt zu folgendem Fazit: Galt es in der Pionierzeit der Psychoanalyse, deren wissenschaftliche Identität durch Abgrenzungsrituale nach außen und Negierung konventioneller Organisationsformen zu sichern, so verlangt ihre Professionalisierung heute gegenteilige Maßnahmen. Es wird für eine ... [ mehr ]
Zur Psychologie der Weiblichkeit
Ein kritischer Überblick über traditionelle und neuere Konzepte der weiblichen Entwicklung in der Psychoanalyse und deren therapeutische Bedeutung wird gegeben. Anhand von drei Beispielen aus der Kinder- und Erwachsenentherapie wird dabei insbesondere der Abwehrcharakter des Penisneides verdeutlicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Schuld und Sühne im Zeitalter »befreiter« Sexualität: der Fall AIDS
Aus psychoanalytischer Sicht werden kritische Anmerkungen zum Umgang mit der erworbenen Immunschwäche (AIDS) in Politik und Gesellschaft gemacht. Dabei wird auf die spezifische (Psycho-)Dynamik der Diskriminierung von Personengruppen hingewiesen. Im einzelnen werden angesprochen: (1) Täter und Opfer, (2) physische, psychische und soziale Abwehrschwächen und (3) Triebkräfte der Mystifikation. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Der Traum in der Familientherapie
Der Stellenwert des Traums in der Familientherapie wird erörtert. Dabei wird deutlich, dass der Traum einerseits einen Widerstand des Traumerzählers innerhalb der Familientherapie darstellt und andererseits kommunikative Funktion hat. Vom Therapeuten ist er im Zusammenhang mit den szenischen Reaktionen der anderen Familienmitglieder zu verstehen und zu deuten. Die unbewusste Tendenz des Traums wird dabei im Modus der Traumerzählung deutlich. Auszüge aus ... [ mehr ]