Alex Holder & Christopher Dare

Narzissmus, Selbstwertgefühl und Objektbeziehungen

Psyche, 1982, 36(9), 788-812

Die klassischen Definitionen des Narzissmus und des Selbstwertgefühls werden geklärt und erweitert. Die Tendenz, Narzissmus mit der Ökonomie der libidinösen Besetzung des Selbst gleichzusetzen, wird als zu begrenzt abgelehnt. Das Selbstwertgefühl wird als Gleichgewicht narzisstischer und gegennarzisstischer Komponenten verstanden. Anhand der Entwicklung des Selbstwertgefühls bis zur ödipalen Phase hin wird dargestellt, dass das jeweilige ... [ mehr ]

Ludger M. Hermanns

John F. Rittmeister und C. G. Jung

Psyche, 1982, 36(11), 1022-1031

Der 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtete Psychoanalytiker John F. Rittmeister hat Mitte der dreißiger Jahre eine Arbeit verfasst, die sich kritisch mit der Jungschen Archetypenlehre auseinandersetzt (im gleichen Heft erstmals veröffentlicht). Es wird der biographische, intellektuelle und politische Kontext hergestellt, der den Text von Rittmeister verständlich werden lässt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Bela Grunberger

Von der Analyse des Ödipus zum Ödipus des Analytikers

Psyche, 1982, 36(6), 515-540

Die ödipale Dimension in der Person des Psychoanalytikers bestimmt grundlegend die analytische Tätigkeit und ihre Möglichkeiten (wie Grenzen) in Bezug auf die analytische Kur. Erst die Überwindung des Narzissmus, der für das Lustprinzip steht, und die Anerkennung und Bearbeitung des Ödipus weisen den Weg zur Erkenntnis der Realität und zum angemessenen analytischen Umgang mit ihr. In der Auseinandersetzung mit bestimmten Strömungen ... [ mehr ]

Henning Graf von Schlieffen

Der schweigende Analytiker

Psyche, 1982, 36(4), 289-306

Die Bedeutung des Schweigens des Analytikers wird kritisch diskutiert. Das Schweigen des Analytikers ist nicht immer Zeichen seiner Bereitschaft zum einfühlenden Zuhören, das dem Analysanden die aktive Gestaltung des Gesprächs überlässt, es kann ebenso die Unfähigkeit bedeuten, auf passive Wünsche des Analysanden einzugehen, wodurch ein therapeutisch wirksames Gespräch verhindert wird. Hinter dieser Unfähigkeit des Analytikers, ... [ mehr ]

Josef Dantlgraber

Bemerkungen zur subjektiven Indikation für Psychoanalyse

Psyche, 1982, 36(3), 193-225

Das Konzept der subjektiven Indikation rückt bei der Beurteilung der Analysierbarkeit des Analysanden im Erstinterview die Reaktion des Therapeuten, die Gegenübertragung, in den Mittelpunkt. Somit wird die Analysierbarkeit nicht als eine nach objektiven - auf den Analysanden angewendeten - Kriterien messbare Größe gesehen, sie wird vielmehr ebenso an den subjektiven Möglichkeiten des Analytikers gemessen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Johannes Cremerius

Kohuts Behandlungstechnik

Psyche, 1982, 36(1), 17-46

Die Veränderungen seiner Behandlungstechnik, an denen Kohut den Prozess seiner Entwicklung vom klassischen Analytiker zum Analytiker des Selbst dokumentiert, werden einer kritischen Analyse unterzogen. Kohut hat im Abstand von zehn Jahren ein und denselben Patienten zweimal analysiert: das erste Mal - erfolglos - mit Hilfe einer (von ihm als klassisch etikettierten) auf die Mutterbeziehung zentrierten rigiden Widerstandsanalyse, das zweite Mal - erfolgreich - auf ... [ mehr ]

Johannes Cremerius

Die Bedeutung des Dissidenten für die Psychoanalyse

Psyche, 1982, 36(6), 481-514

Schon seit Freuds Zeiten ist der Diskurs der psychoanalytischen Gemeinschaft durch Denkformen überlagert worden, die eher einer Glaubensgemeinschaft entsprächen (Kanonisierung der rechten Lehre, Ausgrenzung heterodoxer und scheinbar heterodoxer Auffassungen mit nachfolgender Abspaltung und Sektenbildung). Dies wird an der offiziellen Theorie der psychoanalytischen Technik demonstriert, die sich auf Freuds Arbeiten aus den Jahren 1912 bis 1915 stützt. Dabei ... [ mehr ]

Luc Ciompi

Über Affektlogik

Psyche, 1982, 36(3), 226-266

Auf der Suche nach den angenommenen Gemeinsamkeiten und Zusammenhängen zwischen Denken und Fühlen, Kognitivem und Affektivem werden die psychoanalytische Theorie Freuds und die Theorie der genetischen Epistemologie von Piaget einander gegenübergestellt. Es wird herausgearbeitet, dass sie sich in einem Bereich, der als Affektlogik bezeichent wird, überschneiden und dass dieser mehr als jeder Einzelbereich (Affekte/Psychoanalyse, Kognition/genetische ... [ mehr ]

Gerd Burzig

Der Psychoanalytiker und der transsexuelle Patient

Psyche, 1982, 36(9), 848-856

Erfahrungen als konsiliarischer Psychoanalytiker in Interviews mit Transsexuellen im Rahmen eines sexualwissenschaftlichen Untersuchungs- und Behandlungsprogramms werden diskutiert. Davon ausgehend wird die Kooperation zwischen Sexualmedizin und Psychoanalyse bei der Behandlung Transsexueller in Frage gestellt; als unbewusstes Motiv für die Zusammenarbeit wird der Wunsch nach Entlastung von der Unsicherheit in Bezug auf Sinn und Erfolg von Geschlechtsoperationen bei ... [ mehr ]

Elisabeth Brainin & Isidor J. Kaminer

Psychoanalyse und Nationalsozialismus

Psyche, 1982, 36(11), 989-1012

Die Folgen des Nationalsozialismus für die psychoanalytische Bewegung werden untersucht. Zunächst wird ein Überblick über die Geschichte der Psychoanalyse nach der Machtergreifung Hitlers gegeben. Bei den Überlegungen zur psychischen Verarbeitung dieser Realität wird folgende These entwickelt: Aufgrund der Tatsache, dass sich die nicht emigrierten deutschen Psychoanalytiker zwischen 1933 und 1945 auf zweifelhafte Weise mit dem ... [ mehr ]

Hermann Argelander

Textstruktur und Interpretation

Psyche, 1982, 36(8), 700-725

Mit Hilfe eines Signierungssystems, das zur Auswertung von psychoanalytischen Beratungsprotokollen entwickelt wurde, werden drei mit verschiedenen Absichten geschriebene Texte miteinander verglichen: Ein Zeitungskommentar, ein Märchen und ein Romanpassus werden hinsichtlich ihrer formalen Struktur untersucht, um Aufschluss über ihren jeweiligen Sinn zu gewinnen. Dabei wird in Abgrenzung von einer (Text-)Interpretation als wesentliche Qualität einer ... [ mehr ]

Psyche

36. Jahrgang Heft 1 1982
5,60 €

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PSYCHE Jahrgang 36 (1982)

Paket mit allen Heften des Jahrgangs

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Psyche

35. Jahrgang Heft 12 1981

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Psyche

35. Jahrgang Heft 11 1981

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Hans Kronsbein

Wie kann ich als Experte Selbsthilfegruppen für chronisch Kranke anregen? (PDF)

psychosozial 12 (1981), 151-158

Bei der Diskussion der Funktion und des Stellenwertes von Selbsthilfegruppen bei der Rehabilitation chronisch Kranker werden zwei Idealtypen von Selbsthilfegruppen unterschieden: ein Typ, dessen Ziel es ist, unmittelbare Leistungen wie Beratung, Hilfe und Informationen zu geben, und ein zweiter Typ, dessen Tätigkeit eher die Öffentlichkeitsarbeit ist. Die Schritte bei der Anregung einer Selbsthilfegruppe des ersten Typs für Multiple-Sklerose-Kranke werden ... [ mehr ]

Wolfgang Zeidler

Grundrechte und Grundentscheidungen der Verfassung im Widerstreit (PDF)

psychosozial 12 (1981), 118-123

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Ulrich Stuhr

Die Bedeutung der Arbeit für die Familiendynamik und für die Entstehung und Behandlung psychosomatischer Erkrankungen (PDF)

psychosozial 12 (1981), 99-115

Der Erfahrung von Patienten und ihren Familienangehörigen am Arbeitsplatz wird für die Entstehung und Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen bislang zu wenig Bedeutung beigemessen. Dieses Defizit soll mit Hilfe eines Ansatzes behoben werden, der die vermittelte Wirkung von Arbeitsplatzbelastungen über die Familienkonstellation theoretisch begründet. Dies wird anhand exemplarischer Einzelfälle dargestellt. Die Folgerungen für ... [ mehr ]

Kurt Buchinger

Von der Einzeltherapie zur psychosozialen Selbsthilfe (PDF)

psychosozial 12 (1981), 77-98

Die psychosoziale Selbsthilfearbeit hat verschiedene Wurzeln. Es wird hervorgehoben, dass sie unter anderem als nicht professionelles Ergebnis einer Tendenz angesehen werden kann, die in der Psychotherapie psychoanalytischer Prägung angelegt ist. Aspekte dieser Tendenz sind: (1) deren Auffassung von psychischer Störung aus dem Resultat eines Mehrpersonengeschehens, (2) die Bedeutung der aktuellen Interaktion zwischen den Partnern des Therapieprozesses und (3) die ... [ mehr ]

Michael Theunissen

Was ist das - Innerlichkeit? Beitrag zum Thema der Römerberggespräche 1981: »Innerlichkeit - Flucht oder Rettung?« (PDF)

psychosozial 12 (1981), 66-76

Bei dem Versuch, den Begriff »Innerlichkeit« zu bestimmen, wird sowohl gegenüber einem leeren Innerlichkeitskult wie auch gegenüber einer voreiligen Kritik, die ihren Gegenstand auf gewisse sentimentale Formen reduziert, eine produktive Innerlichkeit geltend gemacht. Diese wird zunächst mit Kierkegaard als Kraft der Aneignung verstanden, um sie sodann, im Anschluss an Hegels Differenzierung der Selbstbeziehung, als Innerlichkeit der Zuwendung zu ... [ mehr ]

Elisabeth Hesse

Herrschaft und Anpassungsdruck in medizinischen Prüfungsverfahren. Zur Problematik zentralisierter Leistungskontrollen (PDF)

psychosozial 12 (1981), 51-64

Ausgehend von dem schlechten Ergebnis der Ärztlichen Vorprüfung im März 1981 in der Bundesrepublik Deutschland werden Entwicklung und Strukturmerkmale zentralisierter Prüfungsverfahren in der medizinischen Ausbildung erörtert. Es werden die verschiedenen Prüfungssysteme dargestellt und die unterschiedlichen Formen von Herrschaft diskutiert, die in den traditionellen mündlichen Prüfungen der Ordinarienuniversität und den ... [ mehr ]

Wolfgang Lührmann

Zur Problematik des Eignungstestes in der Zulassung von Medizinstudenten (PDF)

psychosozial 12 (1981), 37-50

Die besondere Problematik des Hochschulzugangs, die zu sehr harten Zulassungsbeschränkungen geführt hat, wird vor dem Hintergrund des sozialen Wandels und der Veränderungen im Bildungsbereich interpretiert. Der Versuch, die Zulassung mit Hilfe von Eignungstests zu regeln, wird beschrieben, auf seine Legitimität hin untersucht und kritisiert. Der Beitrag beschäftigt sich weitergehend mit den sozialen Folgewirkungen, die auf Grund des Tests als einem ... [ mehr ]

Manfred Jäger & Michael Peter Maiwald

Aufklärung chirurgischer Patienten (PDF)

psychosozial 12 (1981), 23-36

Ärzte sind vor Operationen zur Aufklärung des Patienten über den bevorstehenden Eingriff verpflichtet. Die einschlägige Rechtsprechung stellt zunehmend die Selbstbestimmung des Patienten in den Vordergrund und fordert die Berücksichtigung der individuellen psychosozialen Bedingungen und persönlichen Informationsbedürfnisse des Patienten. Aus bisherigen Studien ist bekannt, dass bei der präoperativen Information und Vorbereitung des ... [ mehr ]

Rainer Richter

Über den Sinn und Unsinn von Geräten in der Psychotherapie (PDF)

psychosozial 12 (1981), 10-22

Die Verwendung elektronischer Geräte in Diagnostik und Psychotherapie wird beschrieben und diskutiert. Unter Berufung auf erkenntnistheoretische Forderungen werden die in Diagnostik und Therapieverlaufskontrolle praktizierten psychophysiologischen Laboruntersuchungen kritisiert, wobei auf einen möglichen Ausweg einer psychosomatischen Funktionsdiagnostik unter natürlichen Lebensbedingungen hingewiesen wird. Am Beispiel des Biofeedback wird die apparative ... [ mehr ]