Christa Rohde-Dachser

Ausformungen der ödipalen Dreieckskonstellation bei narzißtischen und bei Borderline-Störungen

Psyche, 1987, 41(9), 773-799

Zur Beschreibung verschiedener Ausformungen der ödipalen Dreieckskonstellation bei narzisstischen und Borderline-Störungen wird eine Unterscheidung zwischen reifem und strategischem Ödipuskomplex vorgenommen. Der reife Ödipuskomplex umschreibt die Konstellation einer voll entwickelten Triade zwischen Individuen, die in ihrer Entwicklung von dyadischen Selbst-Objektbeziehungen zum ödipalen Stadium vorgedrungen sind, um schließlich zu reifen, ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Psychoanalytisches Verstehen im soziotherapeutischen Setting

Psyche, 1987, 41(10), 900-914

Methodologische Überlegungen zu einem Modellprojekt, in dessen Rahmen eine psychoanalytisch orientierte Soziotherapie für Straftäter angeboten wurde, werden dargestellt (Projektbeschreibung in Psyche 1982, 36 (2)). Als Kernprobleme des Projekts werden narzisstische Übertragungen und häufig auftretende Spaltungstendenzen beschrieben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johann Georg Reicheneder

Die Entdeckung der Absicht im Zufall

Psyche, 1987, 41(4), 307-330

Die Entwicklung des Konzepts der freien Assoziation in der psychoanalytischen Therapie wird beschrieben. Dabei wird auf die Abkehr Freuds vom hypnotischen Behandlungsverfahren nach Bernheim und auf die Entdeckung der Wirksamkeit der ungelenkten Konversation eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hans Quint

Die Perversion im Dienste der Selbstregulierung

Psyche, 1987, 41(5), 411-431

An einem Fallbeispiel wird demonstriert, dass Perversionen nicht nur der Abwehr von Kastrationsängsten dienen, sondern primär dem Schutz vor der Auflösung des Selbst- bzw. Identitätsgefühls. Triebschicksal und Genese der Objektbeziehung werden an den Störungen der Ich-Selbst-Struktur theoretisch differenziert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Reinhard Plassmann

Die supportive Behandlung des Exhibitionismus

Psyche, 1987, 41(2), 140-147

Auf der Basis von zwei Fallbeispielen wird die psychoanalytische Behandlung von Exhibitionisten beschrieben. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung eines funktionierenden Arbeitsbündnisses, auf die Behandlungsmotivation und auf die einzelnen Phasen der Behandlung eingegangen. Die Bedeutung der frühkindlichen Reifungsbedingungen für die Entstehung des Exhibitionismus wird erläutert. Abschließend werden einige Empfehlungen für den ... [ mehr ]

Reinhard Plassmann

Der Arzt, der Artefakt-Patient und der Körper

Psyche, 1987, 41(10), 883-899

Die mit zunehmender Häufigkeit auftretenden, durch Schädigung des eigenen Körpers bewirkten artifiziellen Krankheitsbilder werden vorgestellt. Im Anschluss an eine Erläuterung des Mimikry-Begriffs und der Abwehr durch Projektion in den eigenen Körper, werden die Ergebnisse eines psychoanalytischen Behandlungskonzepts dargelegt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Victor Pambuccian

Elias Canettis »Blendung«

Psyche, 1987, 41(10), 915-928

Mit den Mitteln der psychoanalytischen Textdeutung und unter Bezug auf E. Fromm wird nachgewiesen, dass es sich bei der Figur des Kien in Canettis Roman Die Blendung um die literarische Gestaltung eines nekrophilen Charakters handelt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Bernd Nitzschke

Nachtrag zur Debatte um die Herkunft des »Es«

Psyche, 1987, 41(4), 357-359

Freuds Behauptung, der Begriff des Es leite sich vom Sprachgebrauch Nietzsches her, wird erörtert. Dabei wird auf die wesentliche Aufgabe der Analyse des Erlebens in der Psychoanalyse eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Christian Niemeyer

Der Praktiker als Forscher - Psychoanalyse als Erkenntnistheorie und als Metatheorie psychologischen und pädagogischen Erkennens und Handelns?

Psyche, 1987, 41(3), 193-237

Der Zusammenhang von theoretischer Erkenntnis und praktischem, insbesondere pädagogischem Handeln wird erörtert. Dabei wird die These vertreten, dass auch die nomothetisch verfahrenden Wissenschaften auf die Reflexion ihrer vorkommunikativen Rationalität angewiesen sind und dass ein die Selbstreflexion tabuisierender Rigorismus experimenteller Erklärungsverfahren sich als Illusion erweist. Aus dieser These wird für die Psychologie und Pädagogik ... [ mehr ]

Mario Muck

Pathologie und Gesellschaft. Zur Psychologie atomarer Energiegewinnung

Psyche, 1987, 41(7), 604-609

Aus psychoanalytischer Sicht werden Überlegungen zur atomaren Energiegewinnung angestellt. Die pathologische Forcierung menschheitsbedrohender technischer Entwicklungen wird als Ausdruck der gesellschaftlich geförderten Identifizierung der Individuen mit paranoiden Größenideen betrachtet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Margarete Mitscherlich-Nielsen

Theorie in der Krise

Psyche, 1987, 41(11), 961-968

Die Enge des Denkens in der institutionalisierten Psychoanalyse wird kritisch erörtert. Im kontinuierlichen Hinterfragen eigener Denkgewohnheiten wird die einzige Chance gesehen, kollektive und individuelle Vorurteilsstrukturen in Ausbildung und Behandlung zu erkennen und die Psychoanalyse aus ihrer geschichtslos ideologisierten Erstarrung zu lösen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Steven Marcus

Psychoanalytischer und kultureller Wandel

Psyche, 1987, 41(2), 97-128

Freuds Begriff des Überichs wird theoriegeschichtlich dargestellt. Dabei zeigt sich, dass der kulturelle Wandel der letzten 100 Jahre einen Wandel in der psychoanalytischen Konzeptualisierung des Verhältnisses von Innen- und Außenwelt bewirkt hat. Indizien hierfür werden aus den zentralen Werken und Begriffen von Kardiner ( basic personality ), Erikson ( identity ) und Kohut ( self ) angeführt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Helmut König

Öffentliche Gefühlsorganisation und nukleare Bedrohung

Psyche, 1987, 41(7), 577-595

Aus einer politisch-psychologischen Betrachtung heraus wird postuliert, dass eine dauerhafte Beherrschung des weltbedrohenden militärischen Vernichtungspotentials nur denkbar ist, wenn die leidenschaftliche Triebnatur des Menschen auf gesellschaftlicher und individueller Ebene reflektiert wird. Unterdrückte Triebe und Triebwünsche werden als Quellen von Allmachtsphantasien gesehen, die sich der Staat zunutze macht, indem er das von Triebwünschen ... [ mehr ]

Oswald Ulrich Kästle

Einige bisher unbekannte Texte von Sigmund Freud aus den Jahren 1893/94 und ihr Stellenwert in seiner wissenschaftlichen Entwicklung

Psyche, 1987, 41(6), 508-528

Vorgestellt werden einige Lexikonartikel von Sigmund Freud aus den Jahren 1893 und 1894. Die Texte beziehen sich auf den neurologisch-psychiatrischen Bereich und umfassen aphasische Sprachstörungen, Amnesien, Anosmien sowie Störungen der Bewegung. Der Stellenwert der Texte für die Entwicklung Freuds von der Neuropathologie zur Psychopathologie wird aufgezeigt. Im Anhang werden zwei Artikel von Freud abgedruckt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Klaus Kennel

Alexander Mitscherlichs »Reiterbuch«

Psyche, 1987, 41(12), 1057-1066

Das Reiterbuch , Alexander Mitscherlichs Erstlingswerk aus dem Jahr 1935, wird besprochen. Das Buch führt nicht nur den Untertitel Gedanken und Gesänge , sondern breitet in der von seinem Autor später beklagten idealisierenden und moralisierenden Sprache ein kunstvolles Gewebe sich wechselseitig interpretierender Bilder und Gedanken aus. Die Bewegungsgestalt des Reitens balanciert historische Verhältnisse (Domestizierung des Pferdes) mit traumatischen ... [ mehr ]

Ludwig Janus

Die Bedeutung des Konzepts der Geburtsangst in der Geschichte der Psychoanalyse

Psyche, 1987, 41(9), 832-845

In einem historischen Abriss wird die kontroverse Diskussion zum Konzept der Geburtsangst bei Freud, Rank, Ferenczi und anderen rekapituliert. Aufgrund eigener klinischer Erfahrungen und neuer Erkenntnisse der pränatalen Psychologie wird für eine stärkere Einbeziehung und Wiederbelebung des Konzeptes Geburtsangst in Theorie und Praxis der Psychoanalyse plädiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Carz Hummel

Gen Italien! Jugend und Reifung im »Taugenichts«

Psyche, 1987, 41(2), 148-172

Mit den Mitteln psychoanalytischer Textdeutung wird Eichendorffs Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts als psychosexuelles Pubertätsdrama interpretiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Albrecht Hirschmüller

»Balsam auf eine schmerzende Wunde«

Psyche, 1987, 41(1), 55-59

Zwei Briefe, die Freud nach dem Tod Breuers 1925 an dessen Sohn schrieb, werden abgedruckt und kommentiert. In ihnen wird das Verhältnis von Freud und Breuer thematisiert. Freud macht deutlich, dass er die Haltung seines früheren Mentors zur Psychoanalyse neurotisch verzerrt wahrgenommen hat. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Mathias Hirsch & Marga Hirsch-Löwer

Ein Märchen vom Übergangsobjekt

Psyche, 1987, 41(11), 1024-1033

In der Interpretation des russischen Märchens Wassilissa, die Wunderschöne werden Bedeutung und Funktion des Übergangsobjekts verdeutlicht. Dabei wird insbesondere auf Prozesse der Entwicklung von der Abhängigkeit in der frühen Mutter-Kind-Beziehung hin zur Loslösung und Selbstfindung im Erwachsenenalter eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Eike Hinze

Übertragung und Gegenübertragung in der psychoanalytischen Behandlung älterer Patienten

Psyche, 1987, 41(3), 238-253

Aspekte der Übertragung und Gegenübertragung, die in der psychoanalytischen Behandlung älterer Patienten beobachtet werden können, werden anhand von zwei Fallbeispielen beschrieben. Diese Beschreibung mündet in die These, dass sich die Ablehnung vieler Psychoanalytiker von psychoanalytischen Psychotherapien mit älteren Patienten, die im allgemeinen mit zunehmender psychischer Unbeweglichkeit älterer Menschen begründet wird, als ... [ mehr ]