Das Unbehagen in der Subkultur oder Die Heidelberg Free Clinic und ihr OB
Der Konflikt zwischen der Stadt Heidelberg und der Free Clinic , die als sozialpsychologisches und medizinisches Alternativmodell konzipiert war, wird dargestellt. Der Konflikt um die Free Clinic wurde personifiziert durch den Oberbürgermeister von Heidelberg und Dr. Geck, einem Mitarbeiter der Free Clinic , der wegen seiner Herkunft aus der Drogenszene den Verleumdungen des Oberbürgermeisters ausgesetzt war. Von der Free Clinic wurden vielfältige ... [ mehr ]
Über den Symbolbegriff in der Psychoanalyse
Seit Freuds Traumdeutung wurde der dort eingeführte Symbolbegriff in der psychoanalytischen Tradition dominant, obwohl Freud vor und nach der Traumdeutung (explizit und implizit) mit einem umfassenderen Symbolbegriff arbeitete. Die frühe inneranalytische Diskussion um den Symbolbegriff kam mit dem von E. Jones (1916) vorgeschlagenen Kompromiss zum Abschluss. Die späteren Versuche, Jones Definition zu sprengen, um an die außeranalytische Diskussion ... [ mehr ]
Psychoanalyse und Psychoboom
Es wird dafür plädiert, den Psychoboom , die Entstehung einer kaum mehr überschaubaren Vielzahl von konkurrierenden Therapien und therapeutischen Sekten, nicht länger zu ignorieren, sondern anlässlich der neuartigen Situation die psychoanalytische Reflexion auf die Bedingungen der eigenen Theorie und Praxis zu erneuern, um deren Potential für sinnvolle Interventionen besser nutzen zu können. Auf der Psycho-Szene werden drei ... [ mehr ]
Die Entdeckung der Lebensgeschichte
Identität bildet sich in der Arbeit, vielleicht zuerst im Spiel der Erinnerung. Ein Ausschnitt aus der Kinderanalyse mit einem drei- bis vierjährigen Jungen zeigt - transponiert in die therapeutische Situation -, dass die Fähigkeit, sich zu erinnern, sich selbst in lebensgeschichtlicher Perspektive zu sehen, im Spiel von Mutter und Kind mit den gemeinsamen Erinnerungen erworben (bzw. nicht erworben) wird. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Über die Bedeutung des Vaters in der »Wiederannäherungs-Phase«
Im Anschluss an M. Mahler, E. L. Abelin und andere psychoanalytische Autoren wird die Bedeutung des ( nicht-kontaminierten , nicht so ambivalent wie die Mutter besetzten ) Vaters in der präödipalen Drei-Personen-Beziehung herausgearbeitet und durch Fallskizzen belegt. Die Triangulierung der frühkindlichen Sozialbeziehung (um den 18. Lebensmonat) wird als ein psychischer Organisator (im Sinne von R. A. Spitz) bezeichnet, ohne dessen Intervention weder die ... [ mehr ]
Zur heutigen Diskussion der weiblichen Sexualität in der psychoanalytischen Bewegung
Vorgestellt werden die im Rahmen der Diskussion über Freud and Female Sexuality auf dem 29. Internationalen Psychoanalytischen Kongress 1975 in London vorgetragenen neuen Auffassungen der psychosexuellen Entwicklung der Frau (von J. Chasseguet-Smirgel und B. E. Moore). Die Revision der Thesen über den phallischen Monismus und den Penis-Neid bringt Folgeprobleme für andere psychoanalytische Theorien (etwa die Triebtheorie) mit sich. Das erklärt ... [ mehr ]
With friends like that who needs enemies?
Der von Pritz und Mitterauer (Psyche 1977, 31 (11)) formulierte Anspruch, die Psychoanalyse durch Reformulierung in systemtheoretischen Kategorien einer von ihnen vertretenen theoretisch-biologischen Alltheorie zu unterwerfen, wird als eine unhistorische und unkritische Vermischung unterschiedlicher wissenschaftlicher Paradigmata zurückgewiesen. Das Theorie- und Methodologie-Verständnis der beiden Autoren wird in Bezug auf die monistischen und reduktionistischen ... [ mehr ]
Katamnese zur analytischen Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter
Die katamnestische Untersuchung von 78 Kindern und Jugendlichen nach einer analytischen Psychotherapie soll - vor allem mit Hilfe der Differenzierung bestimmter Therapievariablen und eines Gruppenvergleichs von Patienten mit beendeten und abgebrochenen Therapien - zur Klärung des Problems der Erfolgssicherung beitragen. Ein Vergleich der Einschätzungen von vier Informandengruppen (Therapeuten, Eltern, Patienten, Katamnestiker) stützt das Resultat, dass ... [ mehr ]
Warum die Psychoanalytiker so ungern zu brennenden Zeitproblemen Stellung nehmen
Angeregt durch eine Herausgeberkonferenz der Psyche wird die Apathie vieler Psychoanalytiker gegenüber aktuellen Fragen wie Terror, Folter, Drogen, Elektroschocktherapie, therapeutische Sekten, Frauenbewegung und Sexualität heute diskutiert. In einer ethnologisch orientierten Untersuchung der Psychoanalytiker, die in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) zusammengeschlossen sind, wird gezeigt, warum und wie sich diese ursprünglich einer ... [ mehr ]
Zunehmende Intoleranz in der Bundesrepublik
Es wird versucht, einen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten, wie der vermehrten Anwendung von Gewalt auf seiten der staatlichen Organe einerseits und der Gegner des Staates andererseits begegnet werden kann. Zunächst wird festgestellt, dass ein Prozess der sekundären Identifikation mit dem autoritären Über-Ich in Gang gesetzt wird, wenn das Selbstgefühl bei der Erziehung zu einem autoritären oder strengen Über-Ich ... [ mehr ]
Das Asthma bronchiale im Zusammenhang familiendynamischer Vorgänge
Ausgehend von der Familientherapie eines fünfjährigen Mädchens, das mit einem Asthma bronchiale auf seine familiale und psychische Situation reagierte, wird gezeigt, dass das Symptom ebensowohl auf rollentheoretisch-familiendynamischer Ebene wie auf psychoanalytisch-psychosomatischer Ebene verständlich gemacht werden kann. Verschiedene Brückenschlagkonzepte dienen dazu, das theoretische Verständnis der realen Verschränkung von inter- und ... [ mehr ]
Sprechzimmer, Buschflugzeug und Sozialarbeit
Am Beispiel des verhaltenstherapeutischen Programms von Tharp und Wetzel wird, im Hinblick auf die Wahrung kritischer Berufspraxis und verantwortungsvoller kausaler Therapie, vor Entspezialisierung der Technik und Dequalifikation der Sozialarbeiter gewarnt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalytische Überlegungen zur künstlerischen Kreativität
Klinisches und biographisches Material deutet auf gewisse Determinanten der psychischen Entwicklung hin, die vielen künstlerisch produktiven Menschen gemeinsam zu sein scheinen. Die reparative Funktion der ästhetischen Produktion tritt besonders in Fällen hervor, bei denen Anomalien des Körperbildes und andere traumatische Erfahrungen nachweisbar sind. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Sozialpsychologische Reflexionen zum Symptomwandel psychischer Störungen
Die Symptombilder psychischer Störungen haben sich in den letzten Jahrzehnten in charakteristischer Weise verändert - als folgten die Patienten einer Tendenz zur Symptomgestaltung im Sinne sozialer Unauffälligkeit, Anonymität. Neben den diffusen, lebensgeschichtlich früh zu lokalisierenden Störungen vom Typus der strukturellen Verwahrlosung und der präpsychotischen Zustände sind narzisstische Charaktere und psychosomatische ... [ mehr ]
Psychoanalytische Überlegungen zur Struktur menschlicher Beziehungen
Erörtert wird die Verschränkung von Übertragung und Gegenübertragung (aktualisierter Übertragungsbereitschaft) und die Unterscheidung von Übertragung und Arbeitsbündnis im Hinblick auf die Möglichkeit, mit Hilfe dieser Kategorien eine allgemeine psychoanalytische Beziehungstheorie zu entwickeln, die für Kur und Alltag gleichermaßen relevant wäre. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Affektsignal und aggressives Verhalten
Vorgestellt werden zwei systemtheoretisch formulierte Varianten der psychoanalytischen Theorie der Aggression, die sich von den traditionellen metapsychologischen Konzeptualisierungen vor allem dadurch unterscheiden, dass sie sich ohne weiteres mit allgemeinpsychologischen und neurophysiologischen Aggressionstheorien integrieren lassen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Gustave Flaubert und Max Weber
Die Interferenzen von politischer Geschichte und Lebensgeschichte bei Flaubert und Weber werden analysiert. Die von ihnen durchlebten und sublimierten Konflikte tragen den Stempel spezifischer nationaler Traditionen. In ihren (generationstypischen) Reaktionen auf die postheroische Entwicklungsphase der Bourgeoisie ihrer Länder aber wird eine transnationale Gemeinsamkeit deutlich: dem Programm der l art pour l art korrespondierte das der wertfreien Soziologie. (c) ... [ mehr ]
Zur Psychoanalyse der Weiblichkeit
Kernprobleme der psychosexuellen Entwicklung der Frau - die Ueber-Ich-Entwicklung, die Entdeckung der Vagina, die Bedeutung des Penisneides, die Rolle des Vaters, die Ungleichbewertung männlicher und weiblicher Kinder, Masochismus und Narzissmus - werden anhand der Resultate neuerer sexualwissenschaftlicher und nach-freudscher psychoanalytischer Untersuchungen diskutiert. Die Veränderungen der sozialen Definition und des Selbstverständnisses der Frauen in den ... [ mehr ]
Der psychosomatisch Kranke in der analytischen Kurzpsychotherapie
Berichtet wird über die Resultate einer Nachuntersuchung von 28 psychosomatisch Kranken (mit meist chronifizierter vegetativer Polysymptomatik), die mit analytischer Kurz-Psychotherapie behandelt worden waren. Dabei wird vor allem auf die Vorbedingungen der Behandlungserfolge und -fehlschlaege in der Krankengeschichte eingegangen. Die Dringlichkeit einer Umorientierung der medizinischen Ausbildung auf eine patientenzentrierte Medizin und die Notwendigkeit einer ... [ mehr ]
Das operative Denken (»Pensee operatoire«)
Beschrieben wird ein Typus von psychosomatisch Kranken, der sich durch fehlende Phantasie- und Traumtätigkeit sowie fehlende Identifikationsmöglichkeiten in Objektbeziehungen auszeichnet. Der Weltbezug dieser Patienten, der auch unter dem Druck spezifischer beruflicher Anpassungsleistungen zustande kommen kann, erscheint als konkretistisch und technizistisch. Die beschriebene, vom Zwangcharakter abgegrenzte Denk- und Verhaltensweise erinnert (vor allem wegen der ... [ mehr ]
Freuds Behandlungstechnik und die Technik der klientenzentrierten Gesprächs-Psychotherapie nach Rogers
Verglichen werden die von Rogers entwickelte nondirektive Gesprächs-Psychotherapie und die - als Kanon technischer Regeln vorgestellte - Freudsche Psychoanalyse. Der Vergleich führte zu dem Resultat, dass Rogers eine im Vergleich zum Hauptziel der Psychoanalyse (die Erforschung des Unbewussten) eher randständige Komponente der Freudschen Technik - die Herstellung günstiger Übertragungs- und Arbeitsbedingungen - auf Kosten der übrigen ... [ mehr ]
Über einige Aspekte der Behandlung narzisstischer Persönlichkeitsstörungen im Lichte der historischen Entwicklung psychoanalytischer Theoriebildung
Skizziert wird zunächst die Geschichte der psychoanalytischen Auffassungen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Auf diesem Hintergrund wird anschließend gezeigt, dass Kohuts Theorie des Selbst und der Selbstobjekte - und die von ihm empfohlene empathische Einstellung - auf dem Wege zu einem angemesseneren Verständnis der Kranken von großer Bedeutung sind. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Neurosen im dörflich-ländlichen Milieu
Im Vergleich mit Patienten der städtischen Mittelschichten ergeben sich spezifische Merkmale der dörflichen Sozialstruktur, die für die Therapie von Patienten aus bäuerlichem Milieu relevant sind: Neurotische Störungen repraesentieren sich hier vorwiegend als extern gebliebene Dauerkonflikte; soziale Rollen (Familien-Rollen) sind deutlich stärker stereotypisiert; Mechanismen sozialer Kontrolle ueberwiegen die Binnensteuerung der Individuen; die ... [ mehr ]
Die Schule der seelischen Leidenschaften
Die Grundzüge der - vor allem an Heideggers Philosophie orientierten - Psychoanalyse-Auffassung Lacans werden entwickelt. Lacan lehrt den Vorrang der symbolischen Ordnung(en) vor Geschichte und Lebensgeschichte; die Sprache ist für die Subjekte präexistent, nicht hinterfragbar. Ihr Unbewusstes ist der ihnen nicht verfügbare Teil des ueberindviduellen Diskurses. Das Subjekt selbst, das Ich, ist unaufhebbar gespalten, exzentrisch, Instanz der Maskerade, ... [ mehr ]