Lucia Staib, Julia Heusner, Nico Leonhardt & Saskia Schuppener

»Ich kann das nicht verstehen, dass die Leute dann manchmal wegschauen« (PDF)

Plurale Perspektiven auf Exklusion und Solidarität im Corona-Diskurs

Der vorliegende Beitrag stellt den Versuch dar, die Sichtweisen und Erfahrungen von Menschen mit Behinderungserfahrungen zu Beginn der Coronapandemie aufzuzeigen und diese mit einer (kritischen) Reflexion bestehender medialer und theoretischer Diskurse zu verknüpfen. Hierzu erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Konstrukt der ›Risikogruppe‹ und dem Konzept der Solidarität. Auf der Basis einer Pluralisierung wird für ein Konzept von ... [ mehr ]

Christian Bradl

Systemische Risiken für Gewalt und mangelnden Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe bei erheblich herausforderndem Verhalten (PDF)

Die Lebensund Betreuungssituation in großen Einrichtungen der Behindertenhilfe liegen trotz aller Inklusionsbekundungen und Teilhabeansprüche auch heute noch wenig im Blick der Öffentlichkeit, insbesondere in sog. geschlossenen Bereichen mit freiheitsentziehenden Maßnahmen. Der Beitrag nimmt die im Jahr 2020 einsetzenden Berichte und Ermittlungen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen und schwerwiegenden Übergriffen in einem Heilpädagogischen ... [ mehr ]

Patrizia Tolle & Thorsten Stoy

»Unterstützte Entscheidungsfindung« im Spiegel der Rehistorisierung (PDF)

Mit der Betreuungsrechtsreform rückt in Bezug auf Art. 12 UN-BRK das Thema der »Unterstützten Entscheidungsfindung« in die fachliche Diskussion. Es zeigen sich nicht nur im Handlungsfeld der rechtlichen Betreuung Mängel bei der praktischen Umsetzung unterstützter Entscheidungsfindung, sondern auch in anderen Handlungsfeldern der Eingliederungshilfe. Noch immer werden ersetzend von anderen Personen Entscheidungen für Menschen mit Behinderungen ... [ mehr ]

Birgit Homuth & Monika Krimmer

Gegen den Strom (PDF)

Der Film als »ein ungeträumter Traum des Zuschauers«

Die vorliegende Arbeit umfasst eine kurze theoretische Einleitung zum Verständnis der psychoanalytischen Filmbetrachtung, ein szenisches Betrachten des isländischen Spielfilms Gegen den Strom (2018) von Benedikt Erlingsson und persönliche Eindrücke zur Rezeption des Films. Anhand von Ralf Zwiebels Modell der psychoanalytischer Filminterpretation, die in engem theoretischen Bezug zu W.R. Bion steht, soll der Film als »ungeträumter Traum des ... [ mehr ]

Daniel Bischof

Forschen und Erstarren (PDF)

Ein prekäres Feld der Psychoanalyse

Ich möchte zeigen, wie es in Freuds Werk eine Ebene gibt, in welcher er der Subjektivität und persönlichen Freiheit einen besonderen Stellenwert einräumt. Ich finde dies in seiner Theorie des Traumes und des Sexuellen, aber vor allem auch dem Konzept der freien Assoziation und gleichschwebenden Aufmerksamkeit. Es stehen jedoch weder Theorie noch Praxis der Psychoanalyse ausschließlich unter diesem Stern der freien und kreativen Entfaltung. Das Gesetz ... [ mehr ]

Olaf Knellessen

Zur Medialisierung der Unmittelbarkeit (PDF)

Psychoanalyse und Digitalität - Digitalität und Traumarbeit

Die Pandemie hat die Psychoanalytiker*innen, wie auch die Psychoanalyse vor besondere Herausforderungen gestellt. Nicht unähnlich wie bei der Ohrfeige von Dora im »Bruchstück einer Hysterie-Analyse« wurde mit einem Schlag die Bedeutung der Übertragung als Störung zentral. Die digitale Medialität, die eher als Einschränkung und Verarmung sprachlicher Kommunikation und als Jenseits des psychoanalytischen Settings verortet wurde, ... [ mehr ]

Thomas Auchter

Spaltung - ohne Ende? (PDF)

Vom seelischen Abwehrmechanismus zur Volkskrankheit

Spaltung umfasst sowohl destruktive als auch konstruktive Aspekte. Spaltungen kommen sowohl im individuellen als auch im sozialen Bereich vor. Die Genese und Funktion von Spaltungen werden herausgearbeitet. Spaltungen in verschiedenen Bereichen werden dargestellt. Schließlich wird nach Möglichkeiten einer Überwindung von Spaltungstendenzen gefragt.

Abstract:
Splitting encompasses both destructive and constructive manifestations. Splitting occur in ... [ mehr ]

Hans Hopf

Familienleben unter »verschärften Bedingungen« (PDF)

Entwicklungsräume von Kindern und Jugendlichen während des Lockdowns

Während der Bewältigung der Coronakrise sind Kinder und Jugendliche überwiegend vergessen worden. Die Welt wurde zu einem bedrohlichen Ort, was sofort frei flottierende Ängste erzeugte. Im ersten Abschnitt wird beschrieben, in welchen verrückten Zeiten Kinder überleben mussten. Die Gesellschaft war aus den Fugen geraten. Rechthaberei, Streit, zunehmende Gewalt bestimmten immer mehr öffentliche Auseinandersetzungen. Die Streitereien und ... [ mehr ]

Konstanze Müller-Gerlach

Editorial (PDF)

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Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten (PDF)

Neue Herausforderungen - alte Reaktionen? / Leipziger Autoritarismus Studie 2022

Welche Auswirkungen haben aktuelle Entwicklungen wie Klimawandel COVID-19-Pandemie und der Angriffskrieg Russlands auf die politische Kultur und Gesellschaft der Bundesrepublik? Auf Grundlage der Ergebnisse der seit 2002 zum elften Mal durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren der Leipziger Autoritarismus Studie, wie die Deutschen diese unsicheren Zeiten wahrnehmen, wie sich ihre Krisenwahrnehmung auf die politische Einstellung im Allgemeinen und auf autoritäre Dynamiken im Besonderen auswirkt.  [ mehr ]

Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten

Neue Herausforderungen - alte Reaktionen? / Leipziger Autoritarismus Studie 2022

Welche Auswirkungen haben aktuelle Entwicklungen wie Klimawandel, COVID-19-Pandemie und der Angriffskrieg Russlands auf die politische Kultur und Gesellschaft der Bundesrepublik? Auf Grundlage der Ergebnisse der seit 2002 zum elften Mal durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren der Leipziger Autoritarismus Studie, wie die Deutschen diese unsicheren Zeiten wahrnehmen, wie sich ihre Krisenwahrnehmung auf die politische Einstellung im Allgemeinen und auf autoritäre Dynamiken im Besonderen auswirkt.  [ mehr ]

Claire Denis

Körper, Intimität und Fremdheit

Claire Denis erzählt visuelle Geschichten durch Gesten, Blicke, betonte Körperlichkeit in einer eigenwilligen, auf dem Nebeneinanderstellen von Bildern basierenden Erzählweise. Neben dem Motiv der Fremdheitserfahrung, das sich in markanter Weise durch ihre Filme zieht, bildet die Inszenierung von Körperlichkeit ein wiederkehrendes Thema. Ihre Figuren agieren nicht als Individuen, sondern werden zu (Fremd-)Körpern, die nur noch auf ihre Umwelt reagieren. Nicht zuletzt lotet sie im Spiel mit dem Genre des Horrorfilms das Feld zwischen Gewalt und Sinnlichkeit, Trieb und Liebe aus und erzeugt dabei eine kaum zu ertragende Form der Intimität.
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Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg-Mannheim und Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie(Hg.)

Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 68: Im und gegen den Strom

Nr. 68, 2022, Heft 2

Wenn die Welt zu bedrohlich, widersprüchlich und komplex wird, neigen Menschen zu einem Rückfall in archaische Erlebens- und Verhaltensweisen, in der Hoffnung, auf diese Weise Ordnung, Übersichtlichkeit und Eindeutigkeit zu gewinnen. Dennoch, wenn die Not neue Umstände schafft, kann die Lust am Bruch mit dem Gewohnten und am Aufbruch wachsen und die Faktoren für Wehrhaftigkeit und Resilienz können klarer identifiziert werden.

Das Heft Nr. 68 beschreibt die verschiedenen Strömungen – die schmerzlich behindernden und die Neues erschaffenden hilfreichen.
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Einladung ins Panoptikum der Psyche - aus der Perspektive des Verhaltensdiagnostiksystems

Psychotherapie 2022, 27 (2)

Traditionell hat sich die Verhaltenstherapie von zwei zentralen Aspekten eher ferngehalten: diese sind einerseits die Theorie und andererseits die Diagnostik. Dabei führt qualifizierte Diagnostik nicht nur zu dem notwendigen tieferen Fallverständnis, sondern stets auch indirekt zu einer stabileren theoretischen Untermauerung therapeutischen Handelns. Wir schulen dadurch unser Denken in theoretischen Dimensionen wie Störungstheorie oder Therapietheorie. ... [ mehr ]

Fachverband für Behindertenpädagogik Landesverband Hessen e.V. im Verband Sonderpädagogik e.V.

Behindertenpädagogik - Vierteljahresschrift für Behindertenpädagogik und Integration Behinderter in Praxis, Forschung und Lehre

61. Jahrgang, 2022, Heft 4

Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Behindertenpädagogik befasst sich mit behindertenpädagogischen Problemen der Erziehung und Bildung und des Unterrichts an Vorschulen, allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, Hochschulen und Fachhochschulen sowie in der Erwachsenenbildung. Sie wird vom Landesverband Hessen e.V. im Verband Sonderpädagogik e.V., Fachverband ... [ mehr ]

psychosozial 170: Indien-Bilder

(45. Jg., Nr. 170, 2022, Heft IV)

Mit dem britischen Kolonialismus und Imperialismus kam seit dem 18. Jahrhundert neben Persien und China vor allem Indien, dem »Juwel in der britischen Krone«, eine zentrale, auch psychologische Rolle in der Entwicklung eines breiteren europäischen Selbstverständnisses zu. Waren einige prominente Gelehrte fasziniert von vermeintlichen linguistischen, mythologischen und philosophischen Verwandtschaften zwischen Europa und Indien, so waren viele Missionare und Politiker vor allem bemüht, die europäische Herrschaft über den indischen Subkontinent und seine riesige Bevölkerung durch Strategien der Infragestellung und pauschalen Abwertung indischer Kulturleistungen zu legitimieren. Wie die einzelnen Beiträge illustrieren, zeigen sich in der Auseinandersetzung mit dem, was den einen verwandt und vertraut, den anderen fremd und abartig erscheint, neben Brüchen auch Kontinuitäten, deren Untersuchung von interdisziplinärer aber auch psychosozialer Relevanz ist. [ mehr ]

Weiterleben nach Flucht und Trauma (PDF)

Konzepte für die Arbeit mit besonders vulnerablen Geflüchteten

Die Autor*innen dieses Buches zeigen in einer praxisnahen Darstellung des Modellprojekts aacho, wie bindungs- und entwicklungsorientierte, kultursensible und traumaspezifische therapeutische Herangehensweisen es ermöglichen, den individuellen Bedürfnissen von Geflüchteten zu entsprechen. In einer Kombination aus systemischen und psychodynamischen Perspektiven veranschaulicht das Buch neue Wege für die Arbeit mit besonders vulnerablen Geflüchteten. [ mehr ]

Erzählen als Lebensform (PDF)

Ernst-E.-Boesch-Preis für Kulturpsychologie 2021

Mit dem Erzählen kommen grundlegende psychologische Fragen ins Spiel. Wichtige Aspekte des menschlichen Bewusstseins wie Erfahrung, Erinnerung, Denken, Imagination sind ebenso narrativ geprägt wie unsere Vorstellungen von Selbst, Identität und Zeit. Das gilt auch für unser Leben als Ganzes: Wie wir es verstehen, wie wir es leben und leben könnten – diese Fragen stellen sich nicht unabhängig von dem narrativen Gewebe unserer Kultur mitsamt all der Geschichten, die wir erzählen, die uns umgeben und in die wir verstrickt sind. So verortet Jens Brockmeier in den prägnanten Studien dieses Buches die Erzählung als Lebensform. [ mehr ]

Die Therapie als Beziehungsraum (PDF)

Modifizierte psychoanalytische Traumatherapie

Mathias Hirsch versteht Therapie als Beziehungsraum, in dem Übertragungs-, Gegenübertragungs-, Identifikations- und Projektionsprozesse ablaufen. Er zeigt, wie in psychoanalytischen Einzel- und Gruppenpsychotherapien mit Metaphern und konstruierten Bildern gearbeitet wird und hebt die Bedeutung der analytischen Gruppenpsychotherapie für die Entwicklung von Symbolisierung und Mentalisierung traumatisierter Patient*innen hervor. [ mehr ]

Junge Männer und ihre Gesundheit (PDF)

Fünfter Deutscher Männergesundheitsbericht

Der fünfte Deutsche Männergesundheitsbericht stellt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 16–28 Jahre alten jungen Männern in Deutschland vor und liefert Informationen zu der Frage, wie es um die körperliche und psychische Gesundheit von jungen Männern im Vergleich zu der junger Frauen bestellt ist. In einem zweiten Schritt ordnen die Autor*innen die Ergebnisse der Studie aus interdisziplinärer Perspektive (Medizin, Psychologie, Soziologie etc.) ein und liefern so Wissenschaft, Politik und der interessierten Öffentlichkeit Anhaltspunkte für gezielte Unterstützung gesundheitsförderlichen Verhaltens. [ mehr ]

Herausgegeben von Udo Hock

Nachträglichkeit (PDF)

Problemstellungen VI

Mit der Vorlesungsreihe »L’après-coup« (1989–1990) nahm Laplanche die erste umfassende Analyse des Freud’schen Begriffes der Nachträglichkeit in der Geschichte der Psychoanalyse vor und eröffnete einen Raum für verschiedene Interpretationen, um am Ende eine eigene Lesart vorzulegen. Dieser Band macht die Vorlesungsreihe erstmals in deutscher Sprache zugänglich.
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