Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches

Eine sozialpsychologische Untersuchung

Die 1930 von Erich Fromm durchgeführte aber erst 1980 veröffentlichte empirische Untersuchung war die erste überhaupt, die psychoanalytisch nach unbewussten Einstellungen und Haltungen fragte. Fromms früher empirischer Beleg für seine sozialpsychologische Theorie und den autoritären Charakter ist nicht nur ein faszinierendes Dokument psychoanalytischer Sozialforschung.  [ mehr ]

Im Schatten von Krieg und Holocaust

Psychoanalyse in Polen im polnisch-deutsch-jüdischen Kontext 

Im Schatten von Krieg und Holocaust erzählt bislang unbekannte Schicksale aus Polen stammender jüdischer PsychoanalytikerInnen vor dem Hintergrund von Krieg, Holocaust, Flucht und Emigration. Untersucht werden individuelle wie kollektive Bewältigungsversuche. Dazu zählen das sogenannte »Auschwitzprogramm« oder auch politisch manipulierte Bewältigungsdiskurse. Viele traumatische Erfahrungen, die die polnische Gesellschaft verändert haben, sind bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet. Welche Rolle kommt dabei der Psychoanalyse zu? [ mehr ]

Tanzen - Glücklich mit Tango, Salsa und Co

Tanzen ist Teil unserer biologischen und kulturellen Menschheitsgeschichte. Zudem ist Tanzen gesund: Es fördert Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität über die gesamte Lebensspanne. Gunter Kreutz, Professor für Systematische Musikwissenschaft, zeigt wissenschaftlich fundiert die Wirkungen und Bedeutungen des Tanzens für den Einzelnen und die Gesellschaft auf und veranschaulicht, welche Potenziale in dieser ebenso spannenden wie sinnvollen Art der Freizeitgestaltung stecken. [ mehr ]

Ich bin der Rede wert

Dialog über eine Psychoanalyse

Annelie Sand und ihr Psychoanalytiker Paul L. Janssen geben einen authentischen Einblick in den Verlauf einer Psychoanalyse. Auf der Grundlage von Tagebucheinträgen und Erinnerungen begeben sie sich noch einmal auf die Reise der psychoanalytischen Begegnung und machen so die Höhen und Tiefen, traumatischen Felder und tiefen Veränderungsprozesse auch für die Leserinnen und Leser erlebbar. [ mehr ]

Sexuelle Bildung und sexualisierte Gewalt in Schulen

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Strukturelle Barrieren hindern selbst motivierte Lehrkräfte daran, im Schulalltag effektiv zur Prävention von sexualisierter Gewalt und damit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beizutragen. Maria Urban zeigt, dass sich die Mängel vom Lehramtsstudium über den Zugang zu Fort- und Weiterbildung bis hin zum schulischen Alltag erstrecken: Es gibt keine allgemeinen Leitlinien für Lehrkräfte, wie sie im Verdachtsfall von sexuellen Grenzverletzungen präventiv oder interventiv vorgehen könnten. [ mehr ]

Abenteuer Kinderwunsch

Wege und Umwege in die Elternschaft

Von überraschender Elternschaft bis zur Kinderwunschbehandlung: Waltraud Cornelißen zeigt, dass es viele Wege in die Elternschaft gibt. In den zahlreichen Fallgeschichten kommen junge Mütter und Väter selbst zu Wort und berichten, wie sie ihre Familiengründung im Spannungsfeld von persönlichem Planungsanspruch, begrenzten Handlungsmöglichkeiten und beschleunigtem sozialen Wandel erlebt haben. Leserinnen und Leser erhalten so tiefe Einblicke, die hilfreich sind, eigene Fragen und Probleme einzuordnen und den Mut zum nächsten Schritt zu fassen. [ mehr ]

Herausgegeben von John Steiner

Vorlesungen zur Behandlungstechnik

Melanie Kleins klinische Vorlesungen, nun erstmals auf Deutsch veröffentlicht, zeigen ihre analytische Haltung und die Besonderheiten ihrer Behandlungstechnik. Anhand klinischer Beispiele veranschaulicht Klein die Interaktion von realer Erfahrung mit unbewussten Fantasien, die Deutungstechnik der Übertragungs-Gegenübertragungs-Analyse und das Konzept der projektiven Identifizierung. John Steiner verdeutlicht in seinen Kommentaren die Aktualität und Relevanz der kleinianischen Behandlungstechnik.
 [ mehr ]

Grenzerfahrungen

Migration, Flucht, Vertreibung und die deutschen Verhältnisse

Spätestens seit der spektakulären Entscheidung der Bundesregierung unter Merkel vom 4. September 2015, die Grenzen für Tausende Flüchtlinge zu öffnen, steht Deutschland im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die BeiträgerInnen dieses Sammelbandes nähern sich der Problematik zum einen hinsichtlich der praktischen Arbeit mit Geflüchteten, zum anderen hinsichtlich ihrer kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Dimensionen. [ mehr ]

Sichtbar machen und Bildern Sprache geben

Psychoanalytische Kunstbetrachtungen

Mit versiertem Blick zeigt Anita Eckstaedt, wie mit den Mitteln der Psychoanalyse ein vertieftes Verständnis von Kunstwerken aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem Beginn des 21. Jahrhunderts möglich ist. Dass Deutung auch eine Kunst sein kann, belegen ihre Ergebnisse. [ mehr ]

Innerer Rassismus

Eine psychoanalytische Annäherung an race und Differenz

M. Fakhry Davids entwirft eine detaillierte Theorie über die Internalisierungsprozesse rassistischer Inhalte und die Entstehung rassistischer Einstellungen. Er postuliert ein unbewusstes rassistisches Abwehrsystem, das sich aus individuellen und kulturellen Bildern zusammensetzt. Stets lehnt er sich dabei in seinen Ausführungen an die therapeutische Praxis an und beschreibt sehr anschaulich und differenziert, wie sich in psychoanalytischen Behandlungen rassistische Angriffe der PatientInnen manifestieren oder bisher unbewusste rassistische Bilder in AnalytikerInnen aufsteigen und die Behandlung blockieren, solange sie nicht verstanden und bearbeitet werden. [ mehr ]

Bertram von der Stein

Die Krise des konventionellen Christentums (PDF)

Neue Werte oder Werteverfall?

In der Zeit der 68er flossen in der westlichen Welt kulturelle Einflüsse der Emanzipation, Liberalisierung und der Auflehnung gegen Institutionen zusammen. Das konventionelle Christentum, prägend für die meisten alten Menschen, war von dieser Entwicklung betroffen. Die Folgen sind bis heute spürbar und finden ihren Niederschlag in Psychotherapien mit Älteren. Der Autor schildert Entwicklungen des konventionellen Christentums mit Schwerpunkt auf der ... [ mehr ]

Werner Köpp

Menschen der 68er-Bewegung (PDF)

Eine Spurensuche auf zurückgelegten Wegen

Der Autor, der im Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde, beschreibt zunächst die Nachkriegsgeschichte des westdeutschen Staates und seine Studienzeit in Westberlin so, wie er sie persönlich erlebt hat. Auch die Ausläufer der Studentenbewegung und ihre späteren Folgen werden aus der persönlichen Perspektive geschildert. Die Gewaltdynamik der 1970er Jahre und die strukturelle Gewalt in der Gesellschaft wird dann in den Fokus einer ... [ mehr ]

Almuth Sellschopp & Christiane Schrader

Die Wurzeln der Zweiten Frauenbewegung in der Kriegsund Nachkriegszeit (PDF)

Eine autobiografisch inspirierte Reflexion

Die Formierung der Zweiten Frauenbewegung im Kontext der Studentenbewegung wird zumeist als Nebenaspekt des politischen männlichen 68 betrachtet und in den Darstellungen marginalisiert (z.B. Kraushaar 2018), obwohl die feministische Bewegung – »das Private ist politisch« – nachträglich zweifellos als eine der wichtigsten einzuschätzen ist. Aufgrund eigener Erfahrungen und derer einer Zeitzeugin, der Filmemacherin Helke Sander, fragen die ... [ mehr ]

Stefanie Rosenfeld

»Mein Bauch gehörte mir …« (PDF)

Frauen zwischen Revolte und Anpassung

Im Rahmen der 68er-Bewegung bildete sich eine Frauenbewegung, die zu Beginn der 1970er Jahre für eine selbstbestimmte Entscheidung der Frauen über Schwangerschaft und Abtreibung eintrat. Die Autorin geht der Frage nach, warum ausgerechnet in der Zeit, als die Empfängnisverhütung revolutioniert und drastisch vereinfacht wurde, das Thema der Abtreibung so in den Vordergrund rückte, und nimmt dabei eine klinische Perspektive ein. Falldarstellungen ... [ mehr ]

Gudrun Brockhaus

Die Identitätskrise der 68er als Schule des Alterns (PDF)

In der Öffentlichkeit zeugen die Reaktionen auf den 50. Jahrestag der Protestbewegung von wachsender Distanz und Überdruss. Interessant bleibt 68 für die Neue Rechte, die die 68er immer noch als Feindbild hochhält, gleichzeitig jedoch deren Protestformen, -inhalte und -ästhetik imitiert. Wie in einem Zerrspiegel zeigen diese Imitationen auch problematische Anteile der 68er-Protestbewegung.

Abstract:
Public reactions to the 50 year ... [ mehr ]

Meinolf Peters

Die Geige als haltgebendes Objekt (PDF)

Eine Fallgeschichte im Kontext des Sozialistischen Patientenkollektivs (SPK)

Vorgestellt wird eine Fallvignette, bei der die Ereignisse um das Sozialistische Patientenkollektiv Heidelberg (SPK) eine besondere Rolle spielen. Das SPK war ein sozialpsychiatrisches Experiment zu Beginn der 1970er Jahre mit höchst problematischem Verlauf, der teilweise in Gewalt mündete. Aufgrund einer wissenschaftlichen Studie, an der die Patientin teilnehmen sollte, wurden die konflikthaften Ereignisse – v.a. die Frage, Schuld auf sich geladen zu haben ... [ mehr ]

Meinolf Peters

»Time is on my side« (PDF)

68 und die Folgen

Die Ereignisse 1968 jährten sich 2018 zum 50sten Mal. Im folgenden Beitrag wird diese Zeit kurz skizziert und auf kontroverse Einschätzungen sowie politische und soziokulturelle Folgen eingegangen. Es lässt sich zeigen, dass sich Folgen dieser Zeit des Aufbruchs in unterschiedlichen Facetten bis heute nachweisen lassen, allerdings nur, wenn man sich von dem zum Mythos geronnenen Etikett »68« löst und die gesamte Entwicklung der 1960er Jahre ... [ mehr ]

Rolf-Peter Warsitz

Oskar Negt: Sozialphilosoph der konkreten Utopie (PDF)

Oskar Negt gilt als Protagonist und Vermittler des studentischen Protestes der 68er-Bewegung und als undogmatischer Linker, der sich weniger dem revolutionären Impuls als dem Projekt einer konkreten Utopie eines besseren Lebens unter den Bedingungen kapitalistischer Entfremdung verpflichtet fühlte. Er ist theoretisch an der Sozialphilosophie der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule und praktisch an der emanzipatorischen Gewerkschaftsbewegung und an ... [ mehr ]

Bertram von der Stein & Meinolf Peters

Editorial (PDF)

50 Jahre danach - Die 68er werden alt

 [ mehr ]

Psychotherapie im Alter Nr. 63: 50 Jahre danach - die 68er werden alt, herausgegeben von Bertram von der Stein und Meinolf Peters

16. Jahrgang, Nr. 63, 2019, Heft 3

Sich an die Vergangenheit zu erinnern und davon zu erzählen, ist eine wesentliche kognitiv-affektive Tätigkeit im Alter. Ist dies nicht nur nostalgisch motiviert, sondern reflexiv und transmissiv ausgerichtet, hat es eine wichtige identitätsbildende Funktion für Ältere, aber auch für die Gesellschaft und die nachfolgende Generation. Viele Zeitzeugen unterschiedlichen Alters und politischer Ausrichtung beanspruchen für 68 die Deutungshoheit. Deswegen polarisiert diese Zeit bis heute. Es gilt daher, kritische Fragen zu stellen und erstarrte Narrative zu hinterfragen. [ mehr ]