Gesellschaft ohne Gnade
Klimawandel und Artensterben spiegeln unseren gnadenlosen Umgang mit der Natur wider und untereinander wie uns selbst gegenüber herrschen Perfektionszwang und Fehlerintoleranz. Die Digitalisierung bringt unbestreitbare Vorteile, aber auch bedenkliche Folgen für die Psyche mit sich, die in die analoge Debattenkultur hineinwirken: Entdifferenzierung und Polarisierung prägen Auseinandersetzungen. Dabei ist der Bezug zum Begriff der Gnade weitgehend verloren gegangen. Doch auch in ihr liegen Schattenseiten. Sie kann leicht missbraucht werden. Die Autor*innen untersuchen interdisziplinär Gnade und Gnadenlosigkeit in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. [ mehr ]
Auch ohne Couch
Thea Bauriedl hat mit ihrem Konzept der »Beziehungsanalyse« durch die Weiterentwicklung der psychoanalytischen Familientherapie einen wesentlichen Beitrag zur Relationalen Psychoanalyse geleistet. Ausgangspunkt ist das dialektisch-emanzipatorische Prinzip der Psychoanalyse, das die Autorin nicht nur in der klassischen psychoanalytischen Situation verwirklicht sieht. [ mehr ]
psychosozial 176: Historische Traumatisierungen in der DDR - Neue Sichtbarkeit und anhaltendes Erleiden
Der Diskurs um Opfer von staatlichem Unrecht der DDR befindet sich im Wandel. Das Schwerpunktheft bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme des einschlägigen psychosozialen Forschungsfeldes. Die versammelten Beiträge befassen sich mit drei Themen: Konzeptionellen Überlegungen zum politisch-gesellschaftlichen Gehalt von Traumatisierung im DDR-Kontext, Befunden zu anhaltenden Leidensprozessen und der Auseinandersetzung mit Defiziten der bisherigen Aufarbeitungsbemühungen mit der Intention, diese adäquater auf Betroffene auszurichten. [ mehr ]
Mediation im digitalen Zeitalter (PDF)
Digitalisierung durchdringt als gesamtgesellschaftliche Transformation alle Lebensbereiche, auch das Verfahren der Mediation. Aber welche Veränderungen bringt sie für die Mediation mit sich, welche Möglichkeiten ergeben sich, vor welchen Herausforderungen stehen Mediator*innen? Und wie verändern sich die Bedürfnisse der Mediand*innen im digitalen Zeitalter? [ mehr ]
4 Jahre »Empathie-Hotline« (PDF)
Die Konflikthotline des BMEV wurde 2020 zu Pandemiezeiten ins Leben gerufen. Zunächst als Nothilfe gedacht, besteht sie nun bereits im fünften Jahr mit wachsendem Erfolg und wird inzwischen von anderen Hotlines weiterempfohlen. Zeit für einen Rückblick auf die ehrenamtliche Arbeit in der Hotline: Die erstmals durchgeführte Evaluation gibt Aufschluss über die Bandbreite an Themen, die in den Diensten behandelt werden. Sie ist aber nicht ... [ mehr ]
Diskriminierungsfreie Konfliktbearbeitung in Kommunen (PDF)
Mit der Kommunalen Konfliktberatung unterstützt das forumZFD Städte und Gemeinden in Deutschland bei der Bearbeitung von Konflikten hin zu einer friedlicheren und diskriminierungsfreien Gesellschaft. In der Arbeit mit kommunalen Akteur*innen ergeben sich aus dieser Zielsetzung oft Spannungsfelder. Wie sie diese erleben und welche Konsequenzen sie daraus ziehen, erläutern die Referent*innen für Beratungsprozesse Imke Kerber und Wolfgang Dörner. [ mehr ]
Psychische Gesundheit in der Mediation (PDF)
In Mediationen begegnen wir immer wieder Mediand*innen, die physisch erkrankt sein können. Dabei ist die Bandbreite der Erkrankungen groß und ganz unterschiedlich ausgeprägt. Sie reicht von Depressionen über Zwangsstörungen bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen. In der Praxis stellt sich die Frage, ob hier eine Mediation überhaupt möglich ist. Was müssen Mediator*innen wissen und beachten, wenn sie mit betroffenen ... [ mehr ]
Die Macht der Ohnmacht (PDF)
Macht und Ohnmacht aufseiten der Konfliktparteien sind Mediator*innen geläufig und sie wissen, damit umzugehen. Aber sind nicht auch sie selbst gleichzeitig mächtig und ohnmächtig in ihrer Rolle? Denn im Arbeitsbündnis wird geregelt, dass der*die Mediator*in keine Entscheidungskompetenz hat, sondern alle Lösungen von den Konfliktparteien getroffen werden. Jede Mediation ist somit auch ein Wechselspiel zwischen Macht und Ohnmacht – für ... [ mehr ]
Wie Kinder lernen, Konflikte zu lösen (PDF)
Beständige liebevolle Fürsorge der engsten Bezugspersonen bildet die Basis einer gesunden Entwicklung im Kindesalter. Häufig erkennen Erwachsene die Grundbedürfnisse von Kindern jedoch nicht, reagieren unangemessen auf Alarmsignale und sind überfordert, wenn Konflikte entstehen. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz in Bayern, erläutert, wie Eltern und Pädagog*innen ihrer ... [ mehr ]
Mediation barrierefrei? - Zeit zu handeln! (PDF)
Dem großen Willen, Inklusion zu leben, steht ein ebenso großes Defizit an Umsetzungskompetenz entgegen. Als Koordinatorin für Belange von Menschen mit Behinderung – und damit als Praktikerin in Schaffung von Barrierefreiheit – sage ich: »Die Zeit der Willensbekundungen ist vorbei. Jetzt ist die Zeit der Umsetzung!« Strukturelle Barrierefreiheit muss selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sein. [ mehr ]
Mit (Ohn-)Macht durch den Wandel (PDF)
Betriebliche Veränderungsprozesse können schnell zu einem destruktiven Machtspiel werden. Manche wollen den Wandel mit Macht durchdrücken, andere leisten kräftig Widerstand, wieder andere fühlen sich machtlos ungewollten Nebenwirkungen ausgeliefert. Welche systemischen Aspekte sollten im Rahmen von Veränderungsprozessen mitbedacht werden, damit der Wandel möglichst konstruktiv verläuft? Drei Aspekte sind besonders relevant: Zusammenarbeit, ... [ mehr ]
Demenz - eine besondere Herausforderung (PDF)
Demenz ist in unserer alternden Gesellschaft ein Thema. Sie bringt meist über Jahre viele unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Menschen mit Demenz leben oft lange Zeit zu Hause und doch in ihrer eigenen Welt. Daraus folgt, dass sie von ihrem Umfeld zeitlich eng betreut werden müssen und oft nicht verstanden werden. Konflikte und Spannungen sind vorprogrammiert. Eine geschulte Kommunikation und eine Elder Mediation können helfen, um alle Beteiligten zu ... [ mehr ]
Scham - ein Thema für die Mediation (PDF)
Scham kann in jeder Begegnung, in jeder Arbeit mit Menschen akut werden. Insbesondere wenn Konflikte mit den dazugehörigen Schamgefühlen im Spiel sind wie in der Mediation. Für gelingende Mediationsprozesse ist es wichtig, dass Mediator*innen Scham erkennen und kompetent begleiten können.1 [ mehr ]
Mehr Mediation im Journalismus wagen (PDF)
Stellen Sie sich vor, Sie führen ein Interview und nutzen Fragetechniken aus der Mediation oder spiegeln gar die ein oder andere Antwort? Würde dies das Interview verbessern oder verschlechtern? Wäre die journalistische Unabhängigkeit bedroht oder würde es die Interviewqualität steigern, da es zu einem echten Austausch kommt? Ellen Heinrichs vom Bonn Institute plädiert genau dafür: Journalismus und Mediation zu verbinden. [ mehr ]
»Wir brauchen neue Sender-Empfänger-Modelle« (PDF)
Wieder einmal war über Nacht die Welt nicht die gleiche wie noch tags zuvor. Der Angriff der Hamas auf Israel hat im Oktober 2023 der Welt einen neuen, alten Krisenherd beschert. Auch dieser Krieg hat Auswirkungen auf uns, unser Land und besonders auch auf unsere Mitbürger*innen jüdischen Glaubens. Shai Hoffmann ist in mehrfacher Hinsicht betroffen: Er ist Jude, lebt in Deutschland und hat Familie in Israel. Wichtig für ihn ist, die Sprachlosigkeit zu ... [ mehr ]
Spektrum der Mediation 96: Mächtige Ohnmacht - ohnmächtige Macht (PDF)
Das Spannungsverhältnis zwischen Macht und Ohnmacht ist allgegenwärtig und begegnet uns in unterschiedlichsten Kontexten. In der Pflege, im Beruf, in Beziehungen und auch in der Mediation. In vielen Fällen ist es ein fragiles Konstrukt und die Grenzen verlaufen fließend von dem Gefühl sich mächtig bis zu dem Gefühl sich ohnmächtig zu fühlen. – Grund genug für ein Schwerpunktthema in Ausgabe 96! In den Impulsen geht der Blick in Richtung Journalismus: Worin bestehen Gemeinsamkeiten zur Mediation? Spannende Berichte aus Praxis wie Wissenschaft (u.a. zur diskriminierungsfreien Konfliktbearbeitung) sowie zwei Rezensionen runden dieses Heft ab. [ mehr ]
Bildung bei chronisch kranken Schüler:innen (PDF)
Beziehungsorientiertes inklusives Klassenmentoring in Kassel (biKK) (PDF)
Die strukturbezogene Untersuchung von Kommunikation und Kooperation im Kontext Schule (PDF)
Im Zusammenhang mit funktionalen Differenzierungsprozessen in der Schule entsteht die Notwendigkeit, multiprofessionell zusammenzuarbeiten. Die Akteure verschiedener Berufsgruppen koordinieren ihre pädagogische und/oder therapeutische Handlungen in einem institutionellen Rahmen, der als Container gesellschaftlicher Spannungen dient (Vogel, 2017). Der Artikel zeigt auf, welche Spuren diese Spannungen in der Interaktion zwischen Klassenlehrpersonen und Schulischen ... [ mehr ]