Arnulf Deppermann & Gabriele Lucius-Hoene

Trauma erzählen - kommunikative, sprachliche und stimmliche Verfahren der Darstellung traumatischer Erlebnisse (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2005, 7(1), 35-73

Vor dem Hintergrund eines Forschungsüberblicks wird die Spannweite unterschiedlicher Verfahren der Darstellung traumatischer Erlebnisse explorativ sondiert. Dies geschieht anhand von vier transkribierten Traumadarstellungen, die aus einem linguistisch, gesprächsanalytisch und narratologisch ausgewerteten Korpus von zwölf Darstellungen traumatischer Erlebnisse (Kriegserlebnisse, schwere Unfälle, Tod der Eltern im Kindesalter) ausgewählt worden waren. ... [ mehr ]

Die unvollendete kopernikanische Revolution in der Psychoanalyse

Die Aufsätze dieses Bandes zeigen, dass der Gegensatz zwischen einer ›kopernikanischen‹ Tendenz, die den Menschen sich selbst gegenüber dezentriert, und einer ›ptolemäischen‹ Tendenz, die ihn unaufhörlich auf sein Ich rezentriert, in der Psychoanalyse und auch im Denken Freuds gegenwärtig bleibt. Zu behaupten, dass der Mensch ursprünglich um den anderen ›kreist‹ und dass er sich von Kindheit an von einer radikalen Andersheit ausbildet, ist eine Revolution, die es fortzusetzen gilt - von Freud aus und über ihn hinaus.  [ mehr ]

Wie Wesen von einem fremden Stern

Der philosophische Hintergrund der Psychoanalyse

Ein psychoanalytisches Lehrbuch ganz eigener Art. Es steht in schroffen Kontrast zu den Entwürfen der Psychoanalyse, die später den Mainstream bildeten, und die heute vielfältig kritisiert werden. Diese artistische – epikureische Version analytischen Denkens überschreitet die klinische Anwendung und bleibt dennoch klinisch relevant. Das Buch enthält ein unbekanntes Vorwort von Anna Freud, in dem sie das Vermächtnis von Hanns Sachs würdigte. [ mehr ]

Verletzte Seelen

Möglichkeiten und Perspektiven einer historischen Traumaforschung

Seidler und Eckart erweitern die historische Traumaforschung um klinische und kulturelle Deutungsmuster für Traumafolgestörungen. Leitend sind dabei die Fragen, wie eine Kultur durch Traumatisierungen beeinflusst wird und wie sie auf Traumatisierungen und auf Traumatisierte reagiert.  [ mehr ]

Liebesaffären

Zur Psychologie leidenschaftlicher Beziehungen

Hantel-Quitmann entwickelt an Beispielen aus der paartherapeutischen Praxis, großen Werken der Weltliteratur und den Liebesaffären berühmter Paare seine »Psychologie der Liebesaffären«. Eine vergnügliche und erhellende Lektüre. [ mehr ]

James Krantz

Einige Gedanken über Reflexion in Organisationen (PDF)

Freie Assoziation 2005, 8(2), 89-103

Dieser Artikel untersucht verschiedene Aspekte der Reflexion in Organisationen aus systemisch-psychodynamischer Perspektive. Er unterstreicht die Bedeutung, die der Reflexionsarbeit in der heutigen Zeit zukommt und erörtert Hindernisse bei der Integration solcher reflexiver Prozesse in tägliche Arbeitsabläufe. Der Artikel beginnt mit einer Übersicht von Reflexionspraktiken der psychodynamischen Tradition und betrachtet anschließend derzeitige ... [ mehr ]

Burkard Sievers

»Die Vergangenheit rückwärts vor sich her schieben« - Eine sozioanalytische Sicht der Beziehung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Organisationen (PDF)

Freie Assoziation 2005, 8(2), 63-87

Das Denken über die Beziehung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in heutigen westlichen Gesellschaften ist vor allem von der Zeitvorstellung der post-industriellen Ökonomie und des Investorkapitalismus geprägt. Die sozioanalytische Betrachtungsweise dieses Beitrags richtet sich in erster Linie auf das Wissen und Nicht-Wissen von Zeit, das in gegenwärtigen Organisationen verloren gegangen zu sein scheint. Die vorherrschende Vorstellung von Zeit in ... [ mehr ]

Susan Long

Systeme unbewusster Vereinbarungen: Schatten durch die Zeit (PDF)

Freie Assoziation 2005, 8(2), 47-62

Organisationen lassen sich als ein System von Vereinbarungen und Annahmen verstehen und analysieren, die bewusst und dokumentiert, stillschweigend und informell, implizit, aber unausgesprochen und unbewusst, vielleicht mehrdeutig oder auf geheime Weise getroffen wurden. Diese Vereinbarungen bestehen in der Gegenwart des Systems, genauso wie Interpretationen der Vergangenheit und potenzielle Zukünfte. Der Berater oder Forscher muss aus einer Haltung (state-of-mind) heraus ... [ mehr ]

Gerard Van Reekum

Zu einem Zitat von Bion - Assoziationen für ein Transformationsmodell von Zukunft (PDF)

Freie Assoziation 2005, 8(2), 23-46

Ausgehend von dem Symposiumsthema »Der Schatten der Zukunft« stellt der Autor zunächst den Bezug dar, aus dem das Zitat entnommen ist. Anschließend geht er darauf ein, wie ›Zukunft‹ derzeit in der Literatur dargestellt und im Unternehmensbereich verwendet wird. Dieser Beitrag, der eine prismenhafte Sammlung von Assoziationen und Querverweisen darstellt, basiert auf zwei Analysesträngen: einem zweiten Lesen der historischen Quellen des ... [ mehr ]

Dieter Ohlmeier

Die Psychoanalyse in Deutschland im Spiegel ihrer Geschichte - einige Überlegungen zur Psychoanalyse in Gegenwart und Zukunft (PDF)

Freie Assoziation 2005, 8(2), 7-22

Für einen in Nazizeit und Krieg geborenen und aufgewachsenen Psychoanalytiker ist es nicht leicht, zu einer zutreffenden Beschreibung und Beurteilung der jetzigen und zukünftigen Entwicklung seines Faches in Deutschland zu kommen. Zur psychischen Durcharbeitung und gewünschten »Bewältigung« der Nazizeit, ebenso wie des im Krieg als Kind Erlittenen, erschien es manchen jungen Medizinern und Psychologen dieser Generation als einzige ... [ mehr ]

Ursula Schreiter Gasser & Jutta Stahl

Das Gerontopsychiatrische Zentrum Hegibach der Psychiatrischen Universität Zürich (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 105-114

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Ulrich Wichmann-Jentzen

Geburtstag feiern in der betreuenden Institution (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 97-103

Anhand von Beispielen aus einer Selbsthilfegruppe älterer Psychiatrieerfahrener wird gezeigt, welche Bedeutung das Ritual »Geburtstagsfeiern« in einer betreuten Institution haben kann und welche Erfahrungen damit gemacht worden sind. Gerade für ältere Menschen, die durch psychische Krankheit oder durch Schicksalsschläge vereinsamt sind, ist das Feiern des Geburtstags in einer Bezugsgruppe von besonderer Wichtigkeit. Sie bekommen dort eine neue ... [ mehr ]

Andrea Weigelt

Die Funktion von Ritualen bei behinderten alten Menschen - am Beispiel einer erblindeten Frau (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 89-95

Am Beispiel einer älteren blinden Patientin wird die Funktion von Ritualen bei behinderten alten Menschen aufgezeigt, und es wird verdeutlicht, dass Rituale im Alter in gleicher Weise eine stützende als auch eine behindernde Funktion haben können.

Stichworte: Blinde, Altern, Zwänge, Bräuche, Geriatrie, Gewohnheiten, Psychodynamik, Geriatrische Psychiatrie

Keywords: Blind, Aging, Compulsions, Rites (Nonreligious), Geriatrics, Habits, ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Zur Polarität von Ordnung und Vermüllung - Psychodynamik des Sammelzwangs im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 73-88

Die Psychodynmaik des Sammelzwangs im Alter wird erörtert. Ältere Patienten, die extrem sammeln und bis zur Vermüllung horten, werden in die psychiatrische Klinik meist nach körperlichen Erkrankungen oder auf Initiative ihrer sozialen Umwelt aufgenommen. Häufig geht das Horten mit sozialem Rückzug und extremer Vernachlässigung (Diogenes-Syndrom) einher. Unterschieden werden verschiedene Formen pathologischen Sammelverhaltens. Bei ... [ mehr ]

Jan Wojnar

Gewohnheit, Ritual und Zwang im Leben Demenzkranker (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 63-72

Ausgehend davon, dass die Einstellung zur Demenzerkrankung und zur Art des Umgangs mit den Betroffenen in hohem Maße von der subjektiven Vorstellung über die krankheitsbedingten Veränderungen der Wahrnehmung, des Empfindens und des Verhaltens beeinflusst werden, wird die Frage nach der Lebensqualität von Demenzkranken kritisch reflektiert und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, in deren Rahmen Demenzkranke durchaus ein lebenswertes Leben führen ... [ mehr ]

Thomas Niedermeier & Angelika Neumann

Stationäre verhaltensmedizinische Behandlung von Zwängen bei älteren Patienten - ein Fallbeispiel (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 49-61

Es wird die stationäre psychosomatische Behandlung eines 70-jährigen Patienten mit einer Zwangsstörung nach einem verhaltenstherapeutischen Therapiekonzept beschrieben. Besondere Beachtung findet dabei die Adaption der Therapiestrategien auf ältere Patienten. Die besonderen Aspekte zum Erscheinungsbild des Zwangs und zur Therapiemotivation werden diskutiert und die verhaltenstherapeutischen Strategien der Reaktionsverhinderung von Zwangshandlungen, der ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Zwangsstörungen im Alter - eine Übersicht (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 33-48

Es wird eine Übersicht zu Zwangsstörungen im Alter gegeben. Zwangsstörungen entstehen im Alter selten neu, können aber, wie die meisten publizierten Fallberichte zeigen, über Jahrzehnte bis ins hohe Alter bestehen. Generell kommt es im Laufe des Lebens eher zu einer Reduktion der Zwangssymptomatik, was wohl damit zusammenhängt, dass die Ritualisierung von (spannungsmindernden) Gewohnheiten alterstypisch ist und Ich-synton empfunden wird. Einzig der ... [ mehr ]

Manfred Josuttis

Zur Phänomenologie der Ritualität (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 21-31

Es wird eine Skizze zu Phänomenen von Ritualität in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen vorgelegt, die auf unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Fundamenten arbeiten und mit unterschiedlichen Leistungen ritueller Praxis rechnen. Abschließend werden daraus einige Perspektiven für die Wahrnehmung von Ritualität im Alter entwickelt.

Stichworte: Altern, Religiöse Bräuche, Bräuche, Phänomenologie, Kultur ... [ mehr ]

Hans-Joachim von Kondratowitz

Gewohnheiten im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2005, 2(2), 9-20

Vor dem Hintergrund eines »gesundheitspolitischen Managements von Gewohnheiten im Alter« wird die Bedeutung der zukünftigen Einübung und Stabilisierung von Gewohnheiten bei älteren Menschen mit Blick auf widersprüchliche Haltungen erörtert. Gewohnheiten und ihre Verfestigungen zu Ritualen sind Ausdruck des Alltagslebens und helfen es gleichzeitig zu strukturieren. Sie vermitteln über die ihnen innewohnenden Wiederholungen ... [ mehr ]

Psyche

59. Jahrgang Heft 6 2005

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Ute Benz

Familientherapien und Festhalten: Gewalt und Traumatisierung (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2005, 6(1), Nr. 10, 101-118

Aus der Einleitung:
In Deutschland gibt es gewaltsam an Kindern praktizierte Therapieformen durch erzwungenes Festhalten. Sie sind nicht mit dem geltenden Recht des Gewaltverbotes gegen Kinder zu vereinbaren. Dennoch werden sie systematisch seit Jahrzehnten eingesetzt zu dem Zweck, dass Kinder Widerstände und störende Verhaltensweisen aufgeben und bestimmte von Erwachsenen verlangte Reaktionen zeigen: Stillhalten, Gefügigkeit, Nachsprechen, Lernwilligkeit. Es ... [ mehr ]

Christine Maihorn

Entgleisungen in der frühen Eltern-Kind-Beziehung (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2005, 6(1), Nr. 10, 87-100

Dieses Thema interessiert und beunruhigt Menschen unterschiedlicher Professionen in den letzten Jahren zunehmend. Sozialarbeiter, Erzieher, Kinderärzte, Therapeuten und Berater in den Einrichtungen für Kinder und Familien kennen die enormen Belastungen, denen Eltern mit ihren Säuglingen und Kleinkindern ausgesetzt sein können. Dabei geraten besonders die noch minderjährigen Eltern und alleinerziehenden sehr jungen Mütter in den Blick. Das bedeutet ... [ mehr ]

Terje Neraal

Die unerhörten Botschaften der hyperaktiven Kinder (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2005, 6(1), Nr. 10, 65-86

In diesem Artikel werde ich nach einer kurzen Einleitung von einer eigenen Untersuchung in der Ambulanz der Gießener psychosomatischen Universitätsklinik berichten, in der Eltern über die psychischen Störungen ihres Kindes befragt wurden. Dann werde ich einige Beispiele aus der damaligen Arbeit geben, die zeigen, wie kleine Kinder in der Untersuchungssituation mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ausdrucksmitteln mithelfen, familiäre Probleme ... [ mehr ]

Alexander Frühmann

TAF - Therapeutische Ambulante Familienbetreuung (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2005, 6(1), Nr. 10, 49-64

TAF – Therapeutisch ambulante Familienbetreuung – ist ein im Rahmen Jugendwohlfahrt Salzburg angebotenes therapeutisches Betreuungskonzept für Familien, Kinder und Jugendliche, die auf Grund ihrer spezifischen sozioökonomischen und psychosozialen Problemstellungen bestehende Institutionen nicht nützen können oder wollen. Dabei findet die Arbeit als kontextuelle Therapie in der Um- und Mitwelt der Kinder bzw. der Familien und ist sehr adaptiv an ... [ mehr ]