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17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2022
Bestell-Nr.: 34090
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2022-2-111
»Journal für Psychologie«
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Ilana Reynolds & Sabrina Huth

You are where I am not, and I am where you are not (PDF)

Artistic manifestations in experiencing the absence of another

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Dieser Artikel reflektiert einen vierjährigen künstlerischen Forschungsprozess zwischen uns, den Choreografinnen Sabrina Huth und Ilana Reynolds. Im Rahmen unseres Projekts Imagined Choreographies kreisen wir um die Frage, wie man einem physisch abwesenden Körper begegnen kann. Was sind die Bedingungen und Modalitäten eines solchen Miteinander-Seins? Und welche Auswirkungen könnte es auf die Art und Weise haben, wie wir heutzutage Beziehungen gestalten? Am Beispiel von drei verschiedenen künstlerischen Manifestationen im Bereich Tanz und Choreografie stellt der Artikel die kreativen Strategien und künstlerischen Forschungsmethoden vor, die wir entwickelt haben, um uns den Fragen anzunähern, wie die Inszenierung alternativer Raum-Zeit-Gefüge und das Erweitern physischer Präsenz über verschiedene Medien und Platzhalter. Unsere Forschungsmethodik konzentriert sich dabei auf das verkörperte Wissen, das aus den Handlungen unserer künstlerischen Praxis hervorgeht, und die Dokumentation dieser Handlungen. Wir haben eine Reihe von Performance-Events inszeniert, ohne je zur gleichen Zeit und am gleichen Ort zusammenzukommen, und ausführliche schriftliche Reflexionen/Beobachtungen angefertigt, die den Arbeitsprozess und die performativen Arrangements begleiten. Unsere künstlerische Forschung im Bereich des zeitgenössischen Tanzes und der Choreografie zielt auf das kreative Potenzial körperlicher Abwesenheit und auf die Frage, wie dies die Imagination und die Fiktion des*der abwesenden Anderen stimulieren und potenziell neue Formen des Miteinanders erzeugen kann. Wir glauben, dass wir mit dieser Arbeit neue Perspektiven auf Diskurse über »körperliche Nähe« nicht nur im künstlerischen Bereich, sondern auch in den Sozialwissenschaften eröffnen können.

Abstract:
This article reflects a four-year artistic research process between us, choreographers Sabrina Huth and Ilana Reynolds. In the frame of our artistic research project Imagined Choreographies we circulate around questions of how to encounter a body that is physically absent. What are the conditions and modalities of such a being-with? And what might be its implications for the way we build and shape relationships nowadays? By presenting three different artistic manifestations in the field of dance and choreography, the article articulates the creative strategies and artistic research methods we have developed to address these questions; such as alternative space-time structures and material traces as intermediaries to the absent other. The methodology behind our research strongly focuses on the »act« within our practice, the embodied knowledge produced from those actions, and the documentation of those actions. For example: setting up shared performance events without coming together at the same time and place, developing extensive written reflections/observations and documentation towards the working process and performative setups. As artistic practitioners positioning ourselves in dance and choreography, our research aims to build creative potential for the mind and body to explore layers of imagination, the fiction of another person, and potentially new forms of togetherness. Through this work, we believe to offer new perspectives on discourses around »bodily closeness« within not only the artistic realm but also the social sciences.