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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2022
Bestell-Nr.: 34087
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2022-2-50
»Journal für Psychologie«
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Lea Spahn & Rafaela Werny

Doing Digital Biography (PDF)

Nähe und Alter(n) in pandemischen Zeiten

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Die Veränderlichkeit und Endlichkeit von Körpern im lebenslangen Alterungsprozess und die gesellschaftlichen Verhältnisse, die diese prädisponieren, adressiert der vorliegende Artikel mit einem Fokus auf Nähebeziehungen im pandemischen Kontext. Materialbasis sind virtuell geführte Gruppendiskussionen mit Menschen zwischen 60 und 80 Jahren. Dabei bildete der virtuelle Raum einen medial vermittelten Begegnungsraum, um Körper retrospektiv (neu) zu lesen. Die erzählten »Körperbiografien« stellen dabei Aushandlungen des alternden Subjekts im Kontext der pandemischen Situiertheit und Handlungsfähigkeit dar. Die Einschränkungen durch die Reglementierungen und Lockdowns, die Konstruktion als Risikogruppe und die daraus resultierende Wahrnehmung von Körperlichkeit wurde von den Teilnehmer*innen in ihrer Ambivalenz reflektiert. Nähebeziehungen werden dabei in besonderer Weise adressiert – durch die Abwesenheit körperlicher Nähe, die Erfahrung von Nähe in virtuellen Räumen und in Form von reflexiven, biografischen (Selbst-)Begegnungen, die sich zwischen Selbstversicherung und transformativen Selbstbildungsprozessen aufspannen.

Abstract:
The paper deals with the transformation and finitude of bodies in the lifelong aging process and the social conditions that predispose them focussing on close relationships in a pandemic context. The material was generated during virtually conducted group discussions with people between the ages of 60 and 80. The virtual space formed both a boundary and a space of possibility to (re)read bodies retrospectively. The narrated »body biographies« represent negotiations of the subject in the context of the pandemic situatedness and agency. Participants reflected on the ambivalence of the restrictions imposed by regulations and lockdowns, the construction as a risk group, and the resulting perception of corporeality. The data points to the lack of physical closeness relationships and the possibilities of closeness in virtual spaces. The reflexive, intra-biographical encounters oscillate between self-assurance and transformative processes of self-formation.