Rückreise in die Vergangenheit. Zur Psychoanalyse spanischer Arbeitsemigrantinnen
Anhand eines Fallbeispiels wird die psychoanalytische Arbeit mit spanischen Frauen beschrieben, die lange Zeit im mitteleuropäischen Ausland gelebt hatten und dann nach Spanien zurückgekehrt waren. Es wird gezeigt, dass Migration krank macht, wenn die sozialen Bedingungen des Aufnahmelandes so beschaffen sind, dass sie als herabsetzend und diskriminierend erlebt werden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass in der psychoanalytischen ... [ mehr ]
Bilder des Unbewußten. Zur Geschichte der psychoanalytischen Filmtheorie
Es wird im Überblick über die Geschichte der psychoanalytischen Filmtheorie informiert. Dabei wird, abweichend von der vorherrschenden Praxis, die der psychoanalytischen Filmtheorie alles subsumiert, was im weitesten Sinne dem theoretischen Ansatz der Psychoanalyse verpflichtet ist, nur dann von psychoanalytischer Filmtheorie gesprochen, wenn diese von S. Freuds Version der Psychoanalyse ausgeht und wenn sie von Psychoanalytikern selbst formuliert wird. Die ... [ mehr ]
Zur Phänomenologie der Depression aus psychoanalytischer Sicht
Aus der Fülle psychoanalytischer Theorien der Depression werden fünf charakteristische Depressionstypen herausgearbeitet. Dabei wird aufgrund des jeweiligen Leitsymptoms des vorherrschenden Gefühls unterschieden. Ohne den Anspruch auf eine geschlossene Theorie zu erheben, werden folgende Depressionstypen differenziert: (1) Überich-Depression, (2) oral-abhängige Depression, (3) Ich-Depression, (4) narzisstische Depression, (5) ... [ mehr ]
Ferenczi und Groddeck. Eine Freundschaft
Aus psychoanalysegeschichtlicher Perspektive wird die Freundschaft zwischen S. Ferenczi und G. Groddeck erörtert. Die sich in den zwanziger Jahren entwickelnde enge Freundschaft zwischen Ferenczi und Groddeck, in dessen Baden-Badener Sanatorium sich der jüngere Ferenczi häufig aufzuhalten pflegte, hatte nicht nur etwas mit persönlicher Sympathie zu tun, sondern auch mit einer ärztlich-psychoanalytischen Haltung gegenüber dem Patienten, die sich ... [ mehr ]
Weitere klinische Überlegungen zum psychologischen Fallout der nuklearen Bedrohung
Im Rahmen von psychoanalytischen Überlegungen zur nuklearen Bedrohung wird die Ansicht vertreten, dass auch nach dem Ende des Kalten Krieges, das von vielen als Ende der nuklearen Konfrontation der Supermächte empfunden wurde, die Möglichkeit und Denkbarkeit nuklear geführter Kriege fortbesteht. Die verbreitete Tendenz zur Verleugnung dieser Gefahr wird mit der zum narzisstischen Rückzug auf das Selbst zusammengebracht. Auch wenn man eingestehen ... [ mehr ]
Gegenübertragung in der psychoanalytischen Supervision
Die Beziehung von Analysand, Analytiker und Supervisor wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Sie wird als Dreiecksbeziehung aufgefasst, in der eine Person immer abwesend und dennoch anwesend ist. In diesem Zusammenhang wird der Begriff der Gegenübertragungsreaktion des Analysanden eingeführt, mit dem spezifische Reaktionen des Analysanden auf ein charakteristisches Verhalten seines Analytikers bezeichnet werden. An zwei kleinen Vignetten und einem ... [ mehr ]
Die Forderung nach einem Kind und der Wunsch, Mutter zu sein
Ausschnitte aus Einzel- und Gruppeninterviews mit Frauen werden vorgestellt, denen wegen ihrer Unfruchtbarkeit vorgeschlagen wurde, an einem Programm für In-vitro-Fertilisation teilzunehmen. Die Analyse dieser Interviews führt zur Unterscheidung zwischen der manifesten Forderung nach einem Kind und einer Vielzahl unbewusster Wünsche, die sich dahinter verbergen. Greifbar werden dabei die Phantasien, die sich an die neuen Reproduktionstechnologien heften, ... [ mehr ]
Mörderisches Schuldgefühl
Der Fall eines Patienten aus dem Arbeitermilieu wird geschildert, der wegen der Zwangsbefürchtung, seinen Sohn zu töten, Denkzwängen, Eifersuchtsattacken und multiplen körperlichen Beschwerden eine psychoanalytische Behandlung aufsuchte. In der Behandlung zeigte sich, dass der Tötungsimpuls in Wahrheit dem Zwillingsbruder galt, der als Erstgeborener in der Phantasie des Patienten mit jener Überlegenheit ausgestattet war, die ihm selber versagt ... [ mehr ]
Frequenz und Dauer analytischer Psychotherapien in der kassenärztlichen Versorgung. Bemerkungen zu einer Kontroverse
Unter Bezugnahme auf zwei zur Frage der Frequenz und Dauer analytischer Psychotherapien in der kassenärztlichen Versorgung veröffentlichte kontroverse Beiträge (E. Kaiser in Psyche 1993, 47 (9) und W. Trimborn in Psyche 1993, 47 (11)) wird eine starre Festlegung des therapeutischen Behandlungsrahmens, die Hochfrequenz und Langfristigkeit zur Bedingung macht, zurückgewiesen. Es wird für eine adaptive Indikationsstellung plädiert. Die ... [ mehr ]
Entwicklungslinien der Adoleszenz. Narzißmus und Übergangsphänomene
Die Entwicklung des adoleszentären Selbst wird aus psychoanalytischer Perspektive als ein dreistufiger Prozess beschrieben. In der ersten Phase schafft sich der Jugendliche nach der Aufkündigung der die Latenzzeit bestimmenden Übereinkunft mit den Eltern eine eigene abgeschirmte innere Wirklichkeit, die ihn von seinen infantilen Selbst- und Elternbildern entfernt. In der zweiten Phase erreicht der Jugendliche Stabilität dadurch, dass er narzisstische ... [ mehr ]
Psychotherapie mit Müttern und Säuglingen in Problemfamilien
Vorgestellt wird ein Projekt, in dem Mütter, deren Lebensverhältnisse als subproletarisch charakterisiert werden können, psychotherapeutisch behandelt und gleichzeitig praktisch betreut werden. Das Besondere dieser umfassenden Betreuung von Müttern liegt darin, dass sie bereits während der Schwangerschaft beginnt, über die Vermittlung von Hebammen zustande kommt und dass die langfristig angelegten therapeutischen Sitzungen in Hausbesuchen ... [ mehr ]
»Es ist eine neue Art von Diaspora...«
Bemerkungen zur Emigrationspolitik gegenüber deutschen und österreichischen Psychoanalytikern während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten auf der Grundlage des Briefwechsels zwischen Anna Freud und Ernest Jones sowie anderer Dokumente.
Auf der Grundlage des Briefwechsels zwischen Anna Freud und Ernest Jones sowie anderer Dokumente wird die Emigrationspolitik gegenüber deutschen und österreichischen Psychoanalytikern während des ... [ mehr ]
Die Form der Psyche. Psychoanalyse und neuere Sytemtheorie
Die Bedeutung der neueren Systemtheorie für die Psychoanalyse wird erörtert. Einleitend wird betont, dass sich die moderne Systemtheorie nicht mit besonderen Gegenständen befasst, sondern mit der Form von Prozessen und Strukturen. Insofern ist sie geeignet, jenen Phänomenbereichen, mit denen die Psychoanalyse zu tun hat, einen einheitlichen Theorierahmen zu bieten. Neuere systemtheoretische Modelle werden skizziert, und ihr grundlegender ... [ mehr ]
Die Geburt des Kinos aus dem Geist des Lachens
Unter Rückgriff auf S. Freuds Abhandlung über den Witz wird skizziert, wie das Soziale der Witzproduktion im Gegensatz zur Einsamkeit des Träumers und die darin verborgenen Triebbefriedigungen für eine feministische Revision des Kinos genutzt werden können. Die in Witz und Komik enthaltenen unbewussten Momente lassen sich demnach in drei Elementen des Kinos in radikalisierter Form wiederfinden, nämlich in der Technizität des Films, der ... [ mehr ]
Pragmatismus oder Methodik? Psychoanalytisch orientierte 10-Stunden-Beratung im Spiegel der Supervision
Entgegen der verbreiteten Einschätzung, dass in einer Kurzzeittherapie kaum mehr als ein kognitives Verständnis zu erreichen sei, wird gezeigt, dass erste bedeutsame Einsichten in psychodynamische Prozesse vermittelt werden können. Voraussetzung dazu sind eine klare psychoanalytische Haltung, ein psychoanalytisches Verstehen und ein psychoanalytischer Umgang mit dem Ratsuchenden. Durch eine methodisch eindeutige psychoanalytische Haltung seitens des ... [ mehr ]
Männliche und weibliche Homosexualität
Aus psychoanalytischer Perspektive werden männliche und weibliche Homosexualität überblicksartig erörtert. Einleitend wird betont, dass innerhalb der Psychoanalyse immer noch die traditionelle Auffassung vorherrscht, Homosexualität sei verfehlte Heterosexualität und insofern pathologischer Natur. Bestätigt wird diese Auffassung unter anderem dadurch, dass auch heute noch Homosexualität vielerorts als Kriterium gilt, Kandidaten von der ... [ mehr ]
Zur transsexuellen Abwehr
Für die Behandlung von Patienten mit transsexueller Symptomatik hat sich zunehmend ein Konzept durchgesetzt, bei dem somatische Eingriffe hormoneller und chirurgischer Art im Vordergrund stehen. Diese Patienten lehnen die Inanspruchnahme einer Psychotherapie in der Regel ab, wie sie umgekehrt von vielen Therapeuten als dafür kaum zugänglich eingestuft werden. Die Widerstände auf seiten der Patienten wie der Therapeuten, sich auf einen therapeutischen ... [ mehr ]
Die erotische Übertragung bei Frauen und Männern: Unterschiede und Folgen
Unterschiede und Folgen der erotischen Übertragung bei Frauen und Männern werden aus psychoanalytischer Perspektive im Überblick erörtert. Dabei wird deutlich gemacht, dass Frauen häufig dazu neigen, die erotische Übertragung als Widerstand zu benutzen, während Männer eher dazu tendieren, das Bewusstsein dieser Übertragung zu bekämpfen. Dieser Unterschied wird darauf zurückgeführt, dass sowohl die ... [ mehr ]
Analyse eines Arbeiters mit Tötungsimpulsen
Die psychoanalytische Behandlung eines 27-jährigen Mörders wird unter besonderer Berücksichtigung der unbewussten Determinanten eines Verbrechens beschrieben. Um der Gefahr einer Folie á deux zu entgehen, wurde die Analyse von vier erfahrenen Klinikern begleitet, die den Behandlungsverlauf kontinuierlich kommentierten. Im Mittelpunkt der Arbeit mit dem Analysanden stand die Frage, ob und wodurch die Straftat erklärbar werden könnte. Es wird ... [ mehr ]
Der fiktionale Film und sein Zuschauer. Eine metapsychologische Untersuchung
Aus psychoanalytischer Perspektive wird die Rezeption von fiktionalen Filmen erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass sich bei einer Gegenüberstellung von Traum und Film eine komplexe Mischung aus Verwandtschaft und Abweichung zwischen Traumzustand und Filmzustand ergibt. Die partiellen Unterschiede und Ähnlichkeiten werden nach drei großen, sich aus dem Abstand zwischen Wachzustand und Schlaf ergebenden Faktoren geordnet: (1) ... [ mehr ]