Heimkehr im Strahlenkranz. Eine psychoanalytische Interpretation des Films »Dead Man«
Der Film Dead Man von Jim Jarmusch erzählt von der Reise eines jungen Mannes von Cleveland, dem Ort seiner Herkunft, in den Westen Amerikas zu einer Stadt mit Namen Machine und von dort aus mit einer Kugel in der Brust weiter zu einem Indianerdorf, von wo aus ein Kanu ihn sterbend ins Meer hinausträgt. Formal präsentiert er sich als Wildwestfilm im Stil der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts und mit der für dieses Film-Genre typischen Betonung von ... [ mehr ]
Psychoanalyse und qualitative Sozialforschung in Konvergenz: Gibt es Möglichkeiten, voneinander zu lernen?
Psychoanalyse und Sozialwissenschaft haben sich seit ihren Anfängen gegenseitig beeinflusst. Während diese Beziehung auf der Ebene theoretischer Annahmen allgemein bekannt ist, wurde die Frage auf der Ebene konkreter Forschungsmethodik bisher weniger diskutiert. In diesem Zusammenhang wird die These vertreten, dass die der Hermeneutik verbundenen Methoden der qualitativen Sozialforschung zahlreiche Gemeinsamkeiten mit der psychoanalytischen Methode aufweisen und ... [ mehr ]
Zur Metapsychologie der Affekte
Ein einheitliches Modell für ein psychoanalytisches Verständnis des Phänomens und der Bedingungen der Emotionen wird vorgestellt. Zu diesem Zweck werden die Emotionen unter drei Blickwinkeln betrachtet: Trieb, Repräsentation und Wahrnehmung. Zunächst wird S. Freuds frühe Triebtheorie erläutert, der zufolge ein somatischer Drang einen Platz in der Welt der Repräsentationen sucht. Der Trieb wird in einer mentalen Matrix ... [ mehr ]
Traumdeutung in der gegenwärtigen psychoanalytischen Therapie
Vor dem Hintergrund klinischer und extraklinischer Traumtheorien wird die Deutung von Träumen übergreifend im Kontext von psychoanalytischer Situation und Symbolbildung diskutiert und anhand von Fallvignetten veranschaulicht. Dabei stehen die folgenden Aspekte im Mittelpunkt: vom geträumten zum gedeuteten Traum; theoretische Ansätze zur Funktion und Deutung des Träumens; Traum, psychoanalytische Situation, Übertragung und Symbolisierung; ... [ mehr ]
»Doch alle Lust will Ewigkeit...«. Über die totale Metaphorisierung im Prozess des Sterbens
Anhand einer Fallvignette aus der psychoanalytischen Musiktherapie mit hochgradig altersdementen Menschen wird gezeigt, wie Einblicke in das innere Erleben von Sterbenden und in deren sich verändernden Weltbezug mit Hilfe der Methode des szenischen Verstehens (A. Lorenzer) möglich werden. Wenn die Symbolbildung gelingt, kann auch der Sterbeprozess gelingen. Musik als freie Improvisation und als Zitat spielt hierbei eine wichtige Rolle. Es werden Formen und ... [ mehr ]
»Wie nehmen die Analytiker zu brennenden Zeitfragen Stellung?« Paul Parins Aufsatz von 1978 wiedergelesen
Anhand einer Sichtung der Beiträge der Zeitschrift Psyche der Jahrgänge 2005 und 2006 wird der Frage nachgegangen, ob die von P. Parin in seinem Beitrag Warum die Psychoanalytiker so ungern zu brennenden Zeitproblemen Stellung nehmen (Psyche 1978, 32 (5-6)) konstatierte Abstinenz der psychoanalytischen Beschäftigung mit zeitpolitischen Fragen auch in der Gegenwart besteht. Die Auswertung der beiden Jahrgänge umfasst insgesamt 103 Beiträge, von ... [ mehr ]
Macht und Ohnmacht. Religiöse Tradition und die Sozialisation des muslimischen Mannes
Es wird die Auffassung vertreten, dass den Auseinandersetzungen und Konflikten zwischen der westlichen und der islamischen Welt eine grundsächliche Divergenz zugrunde liegt. Diese ergibt sich einerseits aus dem absolutistischen Anspruch der islamischen Theologie und der Idealisierung von Vergangenheit und Tradition mit dem Ziel der Unveränderbarkeit und andererseits aus dem stetigen Fortschritts- und Veränderungsbestreben der westlichen Welt. Es wird ... [ mehr ]
Supervision in der psychoanalytischen Ausbildung: Zur Verwendung impliziter Theorien in der psychoanalytischen Praxis
Das Konzept der Supervision und seine Funktion in der psychoanalytischen Ausbildung wird reflektiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den impliziten Theorien, auf die der Analytiker in der klinischen Praxis zurückgreift. Anhand eines konzeptuellen Instrumentariums, das einem Projekt qualitativer Forschung im Rahmen der Europäischen Psychoanalytischen Föderation (EPF) entstammt, wird ein Beispielfall einer Supervision analysiert. (c) Psyindex.de 2009 alle ... [ mehr ]
»Dogville« von Lars von Trier
Der Film Dogville des dänischen Regisseurs L. von Trier wird aus psychoanalytischer Sicht interpretiert. Der Film, der in den 1930er Jahren in einer kleinen Gemeinde in den Rocky Mountains spielt, behandelt die Entstehung, Entwicklung und in einer Katastrophe von Gewalt und Zerstörung endende Beziehung von Grace, einer schönen jungen Frau und Tochter eines Gangsterbosses, die es auf der Flucht in die kleine Stadt verschlagen hat, zu Tom, einem Bürger ... [ mehr ]
Probleme der psychoanalytischen Einfühlung: Eine theoretisch-klinische Studie
Wie hat sich das Konzept der Einfühlung entwickelt? Was ist psychoanalytische Einfühlung, und wodurch unterscheidet sie sich von der natürlichen Einfühlung? Um das Phänomen der psychoanalytischen Einfühlung zu beschreiben, wird eine von vielen normalen , unspektakulären Sitzungen einer Analyse ausgewählt, und die Einfühlung, die die Patientin erkennen lässt, und diejenige, die dem Analytiker aufgrund seiner Ausbildung und ... [ mehr ]
Erinnerung, Trauma und kollektives Gedächtnis - Der Kampf um die Erinnerung in der Psychoanalyse
Lebensgeschichtliche Erinnerung und die Rekonstruktion der Vergangenheit haben in der gegenwärtigen klinischen Theorie der Psychoanalyse ihre zentrale therapeutische Funktion eingebüßt, die sie bei Freud hatten. Der Autor zeichnet diese Entwicklung nach und zeigt, wie das Trauma und seine Erinnerung dazu quer steht. Er diskutiert das Problem der Veridikalität von Erinnerungen. Traumatische Erinnerungen unterliegen beim Wiedererinnern nicht einer ... [ mehr ]
Der Gebrauch von offiziellen und von privaten impliziten Theorien in der klinischen Situation
Probleme, die sich aus der Anwendung psychoanalytischer Theorien in der Praxis ergeben können, werden untersucht. Dabei werden folgende Aspekte thematisiert: Theorien erweisen sich als subjektgebunden. Der Analytiker geht ein aktives und persönliches Engagement mit bestimmten Theorien ein. Theorien haben eine Funktion für die Identitätsbildung des Analytikers, und sie vermitteln in schwierigen klinischen Situationen Sicherheit. Die Untersuchung des ... [ mehr ]
Die Realität fühlen: Das »Modell der Multiplen Theories of Mind« und die Erweiterung der »Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik«
Ein Modell der Multiplen Theories of Mind wird vorgestellt, das vor allem auf die Theorien zur Mentalisierung der Forschergruppe um P. Fonagy Bezug nimmt. Das Modell ermöglicht es, ein breites Spektrum der Phänomene, die bei Strukturstörungen auftreten können, besser zu verstehen. Davon ausgehend wird empfohlen, eine Theory-of-Mind -Dimension in die Strukturachse der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) aufzunehmen. Es wird ... [ mehr ]
Sublimierung. Zur Metapsychologie ästhetischer Erfahrung
Freuds Begriff der Sublimierung wird dargestellt und dem der Verdrängung kontrastiert. Im Gegensatz zu abwehrbedingten Prozessen soll die Sublimierung eine zweckmäßige und freie Verwendung von Triebenergien ermöglichen. Das bei Freud fragmentarisch gebliebene Sublimierungskonzept wird in strukturtheoretischer Richtung weiterentwickelt und für eine Neuinterpretation des psychoanalytischen Triebkonzepts genutzt. Unter Bezugnahme auf P. Ricoeur, ... [ mehr ]
Dem Gespräch der Neuronen lauschen. Zu Eric Kandels Versuch einer Biologie der Seele
Die Arbeiten des Neurobiologen und Nobelpreisträgers Eric Kandel zur Molekularbiologie elementarer Lern- und Gedächtnisvorgänge werden vor dem Hintergrund der Frage der Position der Psychoanalyse mit Blick auf die Neurobiologie betrachtet. Als Bezugspunkte werden zwei 2006 erschiene Bücher Kandels, die Forscherautobiographie Auf der Suche nach dem Gedächtnis. Die Entstehung einer neuen Wissenschaft des Geistes und die kommentierte Aufsatzsammlung ... [ mehr ]
Die doppelte Arbeit an den klinischen Evidenzen - Symbolisierung und ihre Grenzen
Auf der Grundlage der Ebenenvielfalt der menschlichen Psyche und von S. Freuds erweiterter Idee eines nicht verdrängten Unbewussten wird die psychoanalytische Arbeit an den klinischen Evidenzen als doppelte informelle Logik von Enthüllungen und Widerlegungen beschrieben, die beide, Analysand und Analytiker, ins Werk setzen. Es wird gezeigt, dass sich die Objektivitätsfrage auf diese Weise von der Überprüfung der Deutungen oder Theorien des ... [ mehr ]
Schismatic processes in the psychoanalytic movement and their impact on the formation of theories (PDF)
Abstract:
Of the first generation of psychoanalysts, Otto Rank was the one to discover how immensely significant the importance of the early mother-child relation is for the psychosocial development of the human being. The basic perspective of the psychoanalytic theory and treatment technique, which had first and foremost before then concentrated on the father, was not broadened until Rank's book The Trauma of Birth and its ... [ mehr ]
Tiefenpsychologisch-imaginative Psychotraumabehandlung mit der Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIP) - Teil 2 (PDF)
Rückkehr in einen verlassenen Körper? Welchen Beitrag kann eine bioenergetisch-analytische Therapie dazu leisten? Sylvia - eine Fallstudie (PDF)
Zusammenfassung:
Es wird über die letzten sechs Jahre einer mehr als zwanzig Jahredauernden Krankengeschichte berichtet, die bislang eine Vielzahl von HelferInnen, diverse Diagnosen und eine breite Palette von Behandlungsangeboten auf den Plan gerufen hat. In der vorliegenden Einzelfallstudie geht es um bioenergetisch-analytische Sitzungen mit einer heute 44-jährigen Patientin, die vor allem unter dem Blickwinkel einer emotional instabilen ... [ mehr ]