20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2021
Bestell-Nr.: 21378
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2020-1-2-15
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Bekir Ismail Dogru
»For the lulz, mein Fuehrer« (PDF)
Humor als strategisches Element der Enthemmung in der »Neuen« Rechten
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Dieser Beitrag nähert sich der Rolle des Humors als strategischen Elements der »Neuen« Rechten zur Radikalisierung gesellschaftlicher Diskurse. Dies wird ermöglicht durch die Technik des Witzes, die, wie Sigmund Freud (Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten 1905/»Der Humor« 1927) herausgestellt hat, es erlaubt, auf »Lustquellen« zuzugreifen, die durch repressiv-progressive Diskurse versperrt sind. Diese Technik bietet sich dabei an und scheint insbesondere »effektiv« bei internetaffinen jungen Männern zu funktionieren, da auf bereits vorhandene, in der »Normalmännlichkeit« (Pohl, 2010) angelegte Dispositionen zurückgegriffen wird, die in Krisensituationen mobilisiert werden können. Der Anschluss an eine (virtuelle) Masse – mit den dazugehörigen Weltdeutungen – ermöglicht dabei die »Schiefheilung« narzisstischer Kränkungen, wobei die Beschaffenheit der Masse »einen regressiven Sog« (Brunner, 2015) erzeugt. Dieser Hass im humoristischen Gewand bietet den »Vorteil«, dass das Gesagte einerseits gegenüber der »Mehrheitsbevölkerung« plausibel abgestritten und andererseits Aktivist*innen, die den Hass identifizieren, als »dauerempörte« Alarmist*innen diffamiert werden können.
Abstract:
This contribution approaches the role of humor as a strategic element of the »New« Right to radicalize the political discourses. This is made possible by the technique of the joke, which, as Sigmund Freud (Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten 1905/»Der Humor« 1927) pointed out, allows access to »sources of pleasure« that are blocked by factors of repressing but progressive discursive. This technique is aimed at and seems to be particularly »effective« by young men with an affinity for the Internet, since it makes use of already existing dispositions within »normal masculinity« (Pohl, 2010), which can be mobilized in crisis situations. The connection to a (virtual) mass – with the associated ideological worldview – makes thereby the »skew-healing« of narcissistic insults possible, whereby the condition of the mass produces »a regressive suction« (Brunner, 2015). This hatred hidden by humor offers on the one hand the »advantage« to plausibly deny the inherent violent threat in the eyes of the »majority population«, and on the other hand makes it possible to defame activists who point out the hatred as »overly alarmist indignant«.
Abstract:
This contribution approaches the role of humor as a strategic element of the »New« Right to radicalize the political discourses. This is made possible by the technique of the joke, which, as Sigmund Freud (Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten 1905/»Der Humor« 1927) pointed out, allows access to »sources of pleasure« that are blocked by factors of repressing but progressive discursive. This technique is aimed at and seems to be particularly »effective« by young men with an affinity for the Internet, since it makes use of already existing dispositions within »normal masculinity« (Pohl, 2010), which can be mobilized in crisis situations. The connection to a (virtual) mass – with the associated ideological worldview – makes thereby the »skew-healing« of narcissistic insults possible, whereby the condition of the mass produces »a regressive suction« (Brunner, 2015). This hatred hidden by humor offers on the one hand the »advantage« to plausibly deny the inherent violent threat in the eyes of the »majority population«, and on the other hand makes it possible to defame activists who point out the hatred as »overly alarmist indignant«.
Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig, Merve Winter & Sebastian Winter S. 5–11Editorial (PDF)
Bekir Ismail DogruS. 15–34»For the lulz, mein Fuehrer« (PDF)
Humor als strategisches Element der Enthemmung in der »Neuen« RechtenMarkus BrunnerS. 35–46Trigger-Warnung (PDF)
Zu den Aporien im Umgang mit gesellschaftlicher GewaltHans-Dieter KönigS. 47–66Der Wolf im Schafspelz (PDF)
Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von Gaulands Selbstinszenierung im ARD-Sommerinterview mit Tina HasselPhilipp BergS. 65–83Recht am Kind (PDF)
Eine tiefenhermeneutische Analyse rechtskonservativer Mobilisierung gegen Kinderrechte im GrundgesetzGudrun BrockhausS. 84–104Emotionale Dilemmata im Umgang mit Hasspolitik (PDF)
Sabri Deniz Martin & Vojin Sasa Vukadinovic S. 106–111Humor ist, wenn man trotzdem lacht (PDF)
Anmerkungen zu Rechtsextremismus, Ressentiment und Lustgewinn im InternetJohanna Maj SchmidtS. 112–117Remember the Fallen (PDF)
Rechte Selbstironie in den »Meme Wars« und das Verführungspotenzial von Anti-PC-HumorMatthias MoneckeS. 117–120Zum Jammern und Lachen der Täter (PDF)
Kommentar zu Ismael DogruAlex HillerS. 121–123Kommentar zu: »For the lulz, mein Fuehrer« (PDF)
Eine Verknüpfung von Hass und Humor mit Bezugnahme auf Freud und die Kritische Theorie weist rechten Memes das Reaktionäre nachBarbara RothmüllerS. 124–127Verletzungssensibilität als emotionale Politik geschulter Empörungsfähigkeit (PDF)
Zu Markus Brunners Beitrag »Trigger-Warnung«Lea Susemichel & Jens Kastner S. 127–130Du Opfer! (PDF)
Über die wahren Snowflakes und ihre Safe SpacesJessica LütgensS. 130–134Betroffenheit versus Wissenschaft - Anfänge einer Debatte (PDF)
Zu Markus Brunners Text »Trigger-Warnung«Steffen StolzenbergerS. 135–139… in der Angst gleich (PDF)
Ein Kommentar zu problematischen Prämissen der Trigger Warning-DebatteConstantin WagnerS. 140–143Psychologisierung des Politischen oder Etablierung »neuer« Sprecher*innenpositionen? (PDF)
Anmerkungen zu Markus Brunners Text »Trigger-Warnung. Zu den Aporien im Umgang mit gesellschaftlicher Gewalt«Charlie KaufholdS. 143–149Projektive Dynamiken in Bewegungen gegen ein dekonstruktivistisches Verständnis von Geschlecht und Gleichstellungspolitiken (PDF)
Felix PeterS. 149–153Emotionen als Schlüssel zum Verständnis der gesellschaftlichen Klimakrise (PDF)
Dustin HenzeS. 153–157Verschwörungstheorien und Umsturzfantasien im Lichte von Corona (PDF)
Michael ZanderS. 157–161Verschwörungsideologien und Verleugnung (PDF)
Miriam SteinkellnerS. 161–163Nationale Nachbarschaftshilfe (PDF)
Reinhard SchrammS. 165–169Mit Rechten sprechen (PDF)
Über Buchlesungen vor verurteilten rechten StraftäterInnenTom D. UhligS. 170–181Massenfälle (PDF)
Notizen zu Ohnmacht und PolizeiBernadette Grubner & Samo Tomsic S. 182–194Trauma, Trieb und die Logik der Störung (PDF)
Ein Dialog über Jenseits des Lustprinzips (1920)Julia KönigS. 196–205You can’t always get what you want (PDF)
Sophinette Becker fehlt der Psychoanalyse wie der SexualforschungTobias Reuss & Gero Menzel S. 207–212Grenzen von Verstehen und Verständnis (PDF)
Anmerkungen zur Debatte um Lorenzers NSDAP-MitgliedschaftJerome SeeburgerS. 214–217Rezension von: Wolfgang Bock (2018). Dialektische Psychologie (PDF)
Patrizia TolleS. 218–220Rezension von: Steffens, Jan (2020). Intersubjektivität, soziale Exklusion und das Problem der Grenze (PDF)
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