Zeitschrift: Jahrbuch der Psychoanalyse
ISSN: 0075-2363
ca. 250 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Bestell-Nr.: 8509
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Bernd Nissen, Uta Zeitzschel, Wolfgang Hegener & Uta Karacaoğlan (Hg.)
Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 91
Konkretes Denken
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Konkretes Denken entkleidet Worte ihrer symbolischen Bedeutung; ihre Poesie, metaphorische Bedeutung und Emotionalität gehen verloren; vielleicht werden sie unverständlich oder sogar mit anderen Worten vermischt, faktisch, eindimensional oder nur noch ›wörtlich‹ verwendet. Sie fühlen sich leer und unpersönlich an und haben doch Funktionen und vor allem Wirkungen – sei es zu Abwehrzwecken, als einzige Möglichkeit der Kontaktaufnahme oder sogar als transformatives Mittel. Wenn Worte aus psychischen Gründen nicht in ihrer symbolischen Form benutzt werden können, sehen wir dies u.a. häufig bei Patienten und Patientinnen mit psychotischen Störungen, psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen oder Traumafolgeerkrankungen. Worauf ist dies zurückzuführen?
Vielfältige, klinisch fundierte Beiträge gehen dieser Frage nach: Vassilis Kapsambelis beleuchtet den Begriff des »konkreten Denkens« in Verbindung mit der Freud’schen Auffassung der »Organsprache« sowie Aspekten verschiedener schizophrener Denkstörungen. Der Beitrag von Philipp Soldt erläutert anhand der Theorie der Interaktionsformen nach Lorenzer und Zepf, wie mitreißend-soghafte Reverien zu verstehen sind, wenn das gemeinsame Denken durch eine Krise im Kontakt unterbrochen wird. Richard Rink beschreibt, wie ein therapeutischer Prozess des Spielens mit Metaphern – angelehnt an Winnicott – jäh abreißen und zusammenbrechen kann. Marilia Aisenstein zeichnet aus aktueller Sicht das der Französischen psychosomatischen Schule entstammende Konzept des »operativen Denkens« (pensée opératoire) nach, und Jörg Frommer wirft einen Blick auf die Arbeitsweise und Ergebnisse der EPF Working Party on Psychosomatics. Caron Harrang fragt, wie ein übermäßiges Vertrauen der Analytikerin in bewährte psychoanalytische Theorie zu »Konkretisierungen« im analytischen Feld führen kann, und Tami Pollak entwickelt eine quasi ›konkrete‹, psychoanalytische Theorie, die ein archaisches Proto-Körper-Schema postuliert.
Im Forum zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Ulrich Moser, der im August 2024 im Alter von 98 Jahren verstorben ist, setzen Robert Johansson und Stephan Hau seine bahnbrechende Arbeit über kognitiv-affektive Prozesse in Bezug zu aktuellen Ansätzen der Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) und der Maschinenpsychologie, Lutz Goetzmann und Marc Heimann demonstrieren ausgehend von seinen Gedichten die These, dass poetische Intelligenz wesentlich durch das Vermögen zur Negativität bestimmt ist – im Gegensatz zu den sog. Large Language Models der Künstlichen Intelligenz –, und Ralf Zwiebel untersucht, auf Mosers Traumtheorie Bezug nehmend, wie sich das Bewusstsein der Sterblichkeit in Altersträumen abbildet.
In der Rubrik Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud behandelt Almut Sh. Bruckstein die Arbeit »Aba«/Vater des Jerusalemer Künstlers Benyamin Reich.
Zwei für das Jahrbuch bedeutende Psychoanalytiker sind verstorben: Um sie zu würdigen, beschließen der Nachruf von Bernd Nissen auf Hermann Beland und der von Helmut Hinz auf Friedrich-Wilhelm Eickhoff diesen Band.
Vielfältige, klinisch fundierte Beiträge gehen dieser Frage nach: Vassilis Kapsambelis beleuchtet den Begriff des »konkreten Denkens« in Verbindung mit der Freud’schen Auffassung der »Organsprache« sowie Aspekten verschiedener schizophrener Denkstörungen. Der Beitrag von Philipp Soldt erläutert anhand der Theorie der Interaktionsformen nach Lorenzer und Zepf, wie mitreißend-soghafte Reverien zu verstehen sind, wenn das gemeinsame Denken durch eine Krise im Kontakt unterbrochen wird. Richard Rink beschreibt, wie ein therapeutischer Prozess des Spielens mit Metaphern – angelehnt an Winnicott – jäh abreißen und zusammenbrechen kann. Marilia Aisenstein zeichnet aus aktueller Sicht das der Französischen psychosomatischen Schule entstammende Konzept des »operativen Denkens« (pensée opératoire) nach, und Jörg Frommer wirft einen Blick auf die Arbeitsweise und Ergebnisse der EPF Working Party on Psychosomatics. Caron Harrang fragt, wie ein übermäßiges Vertrauen der Analytikerin in bewährte psychoanalytische Theorie zu »Konkretisierungen« im analytischen Feld führen kann, und Tami Pollak entwickelt eine quasi ›konkrete‹, psychoanalytische Theorie, die ein archaisches Proto-Körper-Schema postuliert.
Im Forum zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Ulrich Moser, der im August 2024 im Alter von 98 Jahren verstorben ist, setzen Robert Johansson und Stephan Hau seine bahnbrechende Arbeit über kognitiv-affektive Prozesse in Bezug zu aktuellen Ansätzen der Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) und der Maschinenpsychologie, Lutz Goetzmann und Marc Heimann demonstrieren ausgehend von seinen Gedichten die These, dass poetische Intelligenz wesentlich durch das Vermögen zur Negativität bestimmt ist – im Gegensatz zu den sog. Large Language Models der Künstlichen Intelligenz –, und Ralf Zwiebel untersucht, auf Mosers Traumtheorie Bezug nehmend, wie sich das Bewusstsein der Sterblichkeit in Altersträumen abbildet.
In der Rubrik Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud behandelt Almut Sh. Bruckstein die Arbeit »Aba«/Vater des Jerusalemer Künstlers Benyamin Reich.
Zwei für das Jahrbuch bedeutende Psychoanalytiker sind verstorben: Um sie zu würdigen, beschließen der Nachruf von Bernd Nissen auf Hermann Beland und der von Helmut Hinz auf Friedrich-Wilhelm Eickhoff diesen Band.
