Heinz-Harald Abholz

Früherkennung - Mehr an Gesundheit? Eine klinisch-epidemiologische Analyse (PDF)

psychosozial 42 (1990), 43-54

Anhand des klinisch-epidemiologischen Ansatzes und auf der Basis empirischer Studien wird die Problematik einer Nutzenbestimmung von Früherkennung entwickelt. Vor diesem Hintergrund wird die Mehrzahl der in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführten Früherkennungsmaßnahmen als nutzlos charakterisiert, und es wird auf die negativen Folgen von Früherkennungsmaßnahmen hingewiesen. Die Überbewertung von Früherkennung mit ihrem geringen ... [ mehr ]

Peter Franzkowiak & Eberhard Wenzel

Gesundheitsförderung: Karriere und Konsequenzen eines Trendbegriffes (PDF)

psychosozial 42 (1990), 30-42

Seit dem Gesundheits-Reformgesetz von 1988 sind die Krankenkassen zur Durchführung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung verpflichtet. Es wird diskutiert, welche Veränderungen der Austausch des bis dahin verwendeten Begriffs der Gesundheitserziehung durch das Konzept der Gesundheitsförderung mit sich bringt. Die Neuorientierung wird als unzureichend kritisiert. Zum einen wird der langfristige Charakter von Gesundheitsförderung verkannt. Zum ... [ mehr ]

Eberhard Wenzel

Gemeindeorientierung und Gesundheitserziehung: Soziale Kontrolle über das »richtige Leben«? (PDF)

psychosozial 42 (1990), 21-29

Als »gemeindeorientiert« werden solche gesundheitserzieherischen und präventiven Aktivitäten bezeichnet, die innerhalb einer bestehenden Gemeinde durchgeführt werden. Ansprechpartner sollen nicht mehr einzelne Personen, sondern Bevölkerungsgruppen bzw. die gesamte Bevölkerung in einer Gemeinde sein. Nach der Diskussion der historischen Wurzeln des Gemeindebegriffes und seiner Beziehung zur Gesundheitsproblematik werden die negativen Aspekte ... [ mehr ]

Ulrich Mergner, Edeltraut Mönkeberg-Tun & Gerd Ziegeler

Gesundheit und Interesse: Zur Fremdbestimmung von Selbstbestimmung im Umgang mit Gesundheit (PDF)

psychosozial 42 (1990), 7-20

Drei Thesen zum Verhältnis von Fremd- und Selbstbestimmung im Umgang mit Gesundheit werden erörtert: (1) Selbstverantwortung im Umgang mit Gesundheit kehrt sich durch massive gesellschaftliche Verhaltenserwartungen (»gesund leben«) zur Entmündigung. (2) Der gemeinsame Nenner durchaus divergierender Partialinteressen der gesundheitspolitisch Handelnden ist die Forderung nach Verfügbarkeit. Gesundheitsgerechtes Verhalten wird so zur Demonstration ... [ mehr ]

Hannes Friedrich, Ulrich Mergner, Edeltraut Mönkeberg-Tun & Gerd Ziegeler (Hg.)

psychosozial 42: Gesundheit als gesellschaftlicher Zwang?

(13. Jg., Nr. 42, 1990, Heft II)
18,60 €

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Robert S. Wallerstein

Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Psychotherapie. Wiederaufnahme einer Diskussion

Psyche, 1990, 44(11), 967-994

Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Langzeitstudie der Menninger Foundation (1952 bis 1982), mit der die Hypothese überprüft werden sollte, dass Wirkungsweise und Heilerfolg bei aufdeckender Psychoanalyse und stützender Psychotherapie sowohl in theoretischer wie auch in klinischer Hinsicht grundsätzlich unterschiedlich sind. Die Studie erbrachte Hinweise darauf, dass analytische Behandlungen mehr stützende Elemente enthielten als allgemein ... [ mehr ]

Albin Waldvogel

Karl Kraus und die Psychoanalyse. Eine historisch-dokumentarische Untersuchung

Psyche, 1990, 44(5), 412-444

Anhand von Beispielen aus der Zeitschrift Die Fackel wird die kritische Einstellung, die der Literat und Journalist Karl Kraus der Psychoanalyse gegenüber zum Ausdruck brachte, dokumentiert. Es wird deutlich gemacht, dass das durch Freuds Biographen E. Jones in der psychoanalytischen Tradition überlieferte Bild von Karl Kraus als einem der erbittertsten Gegner Freuds einer Revision bedarf. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Thure von Uexküll

Freud, die Psychoanalyse und das psychosomatische Problem

Psyche, 1990, 44(5), 445-458

Das Verhältnis von Psychoanalyse und psychosomatischer Medizin wird erörtert. Dabei wird die Ansicht vertreten, dass dem Menschenbild der biotechnischen Medizin ebenso wie dem auf technischen Fortschritt reduzierten Wissenschaftsverständnis der gegenwärtigen Industriekultur die ungebrochene Halluzination des Lustprinzips zugrunde liegt. Die Überwindung der falschen Rationalität dieses Denkens in der Psychosomatik wird für erforderlich ... [ mehr ]

Rolf Vogt

Zur »archaischen Matrix des Ödipuskomplexes«

Psyche, 1990, 44(10), 915-952

Die klinische Bedeutung des von Janine Chasseguet-Smirgel eingeführten Begriffs der archaischen Matrix des Ödipuskomplexes und das dadurch ermöglichte Verständnis des Ödipus-Mythos wird analysiert. Anschließend wird erörtert, wie Chasseguet-Smirgel diesen Begriff bei ihrer historischen Wertung der deutschen Romantik mit Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus und die Politik der westdeutschen Grünen verwendet. (c) Psyindex.de 2009 ... [ mehr ]

Christfried Tögel

Bahnstation Treblinka. Zum Schicksal von Sigmund Freuds Schwester Rosa Graf

Psyche, 1990, 44(11), 1019-1024

Das Leben von Sigmund Freuds Schwester Rosa Graf, die in Treblinka ermordet wurde, wird skizziert. Auf der Basis vorliegender Dokumentationen wird das Datum ihres Todes rekonstruiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Gillian Straker

Seelische Dauerbelastung als traumatisches Syndrom - Möglichkeiten des einmaligen therapeutischen Gesprächs

Psyche, 1990, 44(2), 144-163

Es werden die Gewaltverhältnisse beschrieben, unter denen Jugendliche in südafrikanischen Townships leben. Die Möglichkeiten einer therapeutischen Hilfe, die oft nur in einem einmaligen therapeutischen Interview besteht, werden erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ernst Simmel

Neurotische Kriminalität und Lustmord

Psyche, 1990, 44(1), 81-99

Ein bisher unveröffentlichtes Manuskript von Ernst Simmel über die psychoanalytische Behandlung einer Lustmörderin im Jahre 1930 wird abgedruckt. Im Mittelpunkt stehen Überlegungen zur Struktur der kriminellen Neurose und zur psychoanalytischen Behandlungstechnik. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ulrich Schultz, Ludger M. Hermanns & Mechthilde Kütemeyer

Die psychoanalytische Behandlung einer Lustmörderin im Jahre 1930

Psyche, 1990, 44(1), 71-80

Ein bisher unveröffentlichtes Manuskript von Ernst Simmel über die psychoanalytische Behandlung einer Lustmörderin im Jahre 1930 wird anhand von Klinikunterlagen, Briefauszügen und persönlichen Informationen kommentiert. Das Manuskript ist im gleichen Heft auf den Seiten 81 bis 99 abgedruckt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Wolfgang Schubart

Psychoanalyse als Utopie - ihre Anwendungsform als Realität?

Psyche, 1990, 44(11), 1025-1035

Fehlende Differenzierungen und polemische Provokationen in dem Beitrag Die hochfrequente Langzeitanalyse und die psychoanalytische Praxis: Utopie und Realität von J. Cremerius (in Psyche 1990, 44 (1)) werden kritisiert. Der Beitrag wird zwar als eine in mancher Hinsicht nützliche Zusammenstellung von Zahlen und Materialien über die medizinische Anwendung der Psychoanalyse bewertet, lässt aber auf der anderen Seite zuweilen die wissenschaftliche ... [ mehr ]

Zdzislaw Ryn

Der Alptraum geht weiter. Das Nachleben der Okkupationszeit in den Überlebenden und ihren Nachkommen

Psyche, 1990, 44(2), 101-117

Die physischen und psychischen Leiden von ehemaligen Häftlingen in Konzentrationslagern sowie die ihrer Familien und Nachkommen werden beschrieben. Ausgehend von eigenen Erfahrungen werden Probleme im Umgang mit Betroffenen und Spätfolgen der Lagerzeit aufgezeigt. Abschließend wird auf den schwierigen Umgang mit dem Thema Auschwitz in Polen und der Bundesrepublik Deutschland hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Christa Rohde-Dachser

Weiblichkeitsparadigmen in der Psychoanalyse

Psyche, 1990, 44(1), 30-52

Argumente für ein neues Weiblichkeitsparadigma in der Psychoanalyse werden vorgetragen. Es wird die Ansicht vertreten, dass der für notwendig gehaltene Wechsel zu einem neuen Weiblichkeitsparadigma in der Psychoanalyse die systematische Dekonstruktion des patriarchalischen Diskurses in der psychoanalytischen Metatheorie erfordere. Erst dann könne eine Rekonstruktion dieses Diskurses mit einer für beide Geschlechter emanzipatorischen Zielsetzung ... [ mehr ]

Helmut Reiff

Bedeutung ohne Worte, Wort ohne Bedeutung: Das Vergessen des »aliquis«. Bemerkungen zu Grünbaums Kritik der Verdrängung

Psyche, 1990, 44(6), 516-532

Im Widerspruch zu Grünbaums Kritik am psychoanalytischen Begriff der Abwehr, die dieser an Freuds Interpretation des Vergessens in der aliquis -Episode entfaltet, wird die Unabdingbarkeit des hermeneutischen Zugangs im Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen betont. Anhand von Fallbeispielen und mit Rückgriff auf die psychoanalytische Diskussion der Symbolbildung werden die vorgetragenen Argumente gestützt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Udo Rauchfleisch

Psychoanalytische Betrachtungen zur musikalischen Kreativität

Psyche, 1990, 44(12), 1113-1140

Das Phänomen der musikalischen Kreativität wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei werden die ursprünglich in der Auseinandersetzung mit Literatur und Bildender Kunst entwickelten psychoanalytischen Kreativitätskonzepte auf die Musik angewendet. Zur Erklärung musikalischer Kreativität wird Sterbas Konstrukt der regressiven Selbstpassage herangezogen. Die modernen Narzissmustheorien sowie Selbstzeugnisse von Komponisten ... [ mehr ]

Cesar Rodriguez Rabanal

Psychoanalytische Gespräche mit Slum-Bewohnern in Lima

Psyche, 1990, 44(7), 593-611

Es wird über ein in den Jahren 1982 bis 1986 durchgeführtes Forschungsprojekt berichtet, in dem die Anwendung des psychoanalytischen Verfahrens in der Sozialforschung untersucht wurde. Dabei wurden psychoanalytische Gespräche mit Bewohnern der Slums in Lima geführt. Typische subjektive Formen der Verarbeitung von Migration und Marginalisierung werden anhand von Fallbeispielen vorgestellt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Paul Parin

Der nationalen Schande zu begegnen. Ein ethno-psychoanalytischer Vergleich der deutschen und italienischen Kultur

Psyche, 1990, 44(7), 643-659

Ausgehend von persönlichen Eindrücken und anhand von Beispielen aus der zeitgenössischen deutschen und italienischen Literatur wird der unterschiedliche Umgang mit Nationalsozialismus und Faschismus in beiden Ländern geschildert. Es wird die These aufgestellt, dass man sich in Italien intensiver und offener mit der Brutalität der Kriegsjahre auseinandersetzte als in Deutschland. Vor dem Hintergrund dieses Vergleichs wird erörtert, was der ... [ mehr ]

Paul Parin

Die Beschädigung der Psychoanalyse in der angelsächsischen Emigration und ihre Rückkehr nach Europa

Psyche, 1990, 44(3), 191-201

Ein historischer Überblick über die Entwicklung der Psychoanalyse seit den dreißiger Jahren wird gegeben. Dabei wird insbesondere auf die Folgen der Emigration der führenden Psychoanalytiker nach der Machtergreifung Hitlers sowie auf die Rückkehr mancher Psychoanalytiker nach dem Zweiten Weltkrieg eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Bernd Nitzschke

Prostitutionswünsche und Rettungsphantasien - auf der Flucht vor dem Vater

Psyche, 1990, 44(9), 788-825

Bertha Pappenheim, Breuers berühmte Patientin Anna O. , war eine sozial engagierte und erfolgreiche jüdische Frauenrechtlerin. Die hier vorgestellten, weniger bekannten Details ihrer Biographie - vor allem der weitere Krankheits- und Behandlungsverlauf sowie ihr Kampf gegen Prostitution und Mädchenhandel, der von einer besonderen Faszination zeugt, - werden dahingehend interpretiert, dass Anna O. keineswegs geheilt aus Breuers Behandlung entlassen wurde ... [ mehr ]

Carl Nedelmann & Reimut Reiche

Analyse und Analysieren im Spiegel einer empirischen Studie

Psyche, 1990, 44(3), 202-217

Einige Ergebnisse der von der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie im Jahr 1986 durchgeführten Studie zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland werden speziell unter dem Gesichtspunkt der Tätigkeit der Mitglieder der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) aufgeschlüsselt. Dabei stellte sich heraus, dass zwei Drittel der DPV-Analytiker im Befragungszeitraum keine, ... [ mehr ]

Maya Nadig

Die gespaltene Frau - Mutterschaft und öffentliche Kultur

Psyche, 1990, 44(1), 53-70

Die individuelle Mutterschaft, wie sie etwa in der Schweiz und in der Bundesrepublik Deutschland üblich ist, wird mit der sozialen Mutterschaft in einer bäuerlichen Maya-Ethnie Yucatáns verglichen. Dabei werden verschiedene psychoanalytische Konzeptionen von Mutterschaft (Freud, Winnicott) herangezogen. Es wird die These vertreten, dass im ideologischen Konzept des Penismangels der reale Kulturmangel der Frau zum Ausdruck komme und dass das ... [ mehr ]