S. Freud

Jugendbriefe

Psyche, 1970, 24(10), 766-784

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H. Stierlin

Familientherapie mit Adoleszenten im Lichte des Trennungsprozesses

Psyche, 1970, 24(10), 756-765

Der Ablösungsprozeß des heranwachsenden Jugendlichen von seiner Herkunftsfamilie besteht wesentlich in der Bewältigung dreier miteinander verknüpfter Aufgaben, die der Autor als integrative, adaptive und reparative Versöhnung kennzeichnet. Deren Lösung erfordert oft eine Reintegration an der Basis, die sich unter innerem Aufruhr, intensiver Angst, zeitweiliger Desintegration und regressiver Auflockerung der Persönlichkeit vollzieht. Dem ... [ mehr ]

R. Klüwer

Über die Orientierungsfunktion eines Fokus bei der psychoanalytischen Kurztherapie

Psyche, 1970, 24(10), 739-755

An einem Fallbeispiel (Prüfungsangst) wird die Technik der Fokaltherapie (Balint, Malan) erläutert. Einem Gleichnis von Balint zufolge geht es dabei darum, durch eine gezielte (therapeutische) Maßnahme die Lage jenes Baumstamms zu korrigieren, der das Treibholz auf einem Fluß blockiert (der aktuelle Konflikt). Zunächst ist der Fokus ein auf Grund von Interviewerfahrung, und Testdaten formulierter deutender Vorgriff des Analytikers. Er gewinnt erst im ... [ mehr ]

P. Kutter

Aspekte der Gruppentherapie

Psyche, 1970, 24(10), 721-738

Der Autor gibt einen Überblick über die wichtigsten Ansätze zu einer Theorie der Gruppentherapie. Zunächst wird – in Anlehnung an Hofstätter – die Gruppendynamik von der Gruppentherapie abgehoben, dann das Bionsche Konzept der Arbeitsgruppe und der regredierten Gruppe skizziert. Als mögliche Interpretationsrahmen für die therapeutische Arbeit mit Gruppen werden vorgestellt: die Gruppe a) als Abbild der Familie; b) als ... [ mehr ]

H. und Y. Lowenfeld

Die permissive Gesellschaft und das Überich

Psyche, 1970, 24(9), 706-720

Freud sah die Problematik zunehmender Triebeinschränkung ebenso wie die Freigabe der Triebbefriedigung, während die meisten Dissidenten die Triebgefahr leugneten. Freud ahnte nicht, wie weit die bestehende Gesellschaft in der Gewährung von Triebbefriedigung gehen würde. An die Stelle der Leugnung der Triebe trat eine Einstellung, die sie, indem sie Befriedigung zuläßt, nicht ernst nimmt (Permissveness). Die Autoren, die sich bewußt sind, ... [ mehr ]

H. und H. Zenz Junker

Der Einsatz datenspeichernder und -verarbeitender Apparate für die Erforschung psychotherapeutischer Prozesse

Psyche, 1970, 24(9), 692-705

Maschinenschriftliche Protokolle von therapeutischen Sitzungen, die zwar den Wortlaut der Interaktionen von Patient und Analytiker fixieren, den vokalen Kanal, auf dem affektive Information übertragen wird, aber nicht berücksichtigen können, haben für die Erforschung der therapeutischen Vorgänge (Therapiekontrolle) nur bedingten Wert. Auditive Wiedergabemethoden und schließlich audiovisuelle Hilfsmittel heben diesen Mangel auf, konfrontieren den ... [ mehr ]

H. Stierlin

Die Familienbeziehung

Psyche, 1970, 24(9), 678-691

Freuds Interesse galt wesentlich der analytischen Zweierbeziehung und den innerpsychischen Prozessen seiner Patienten; die Familienbeziehungen wurden theoretisch wie therapeutisch zwar immer impliziert, standen aber nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Stierlin erörtert die Wechselbeziehungen zwischen Eltern und Kindern ebenso wie die Dialektik von Familie und Gesellschaft im Anschluß an die Arbeiten von Parsons und Bales, der Lidz-Gruppe und die von Wynne und ... [ mehr ]

H. Müller-Braunschweig

Zur Genese der Ich-Störungen

Psyche, 1970, 24(9), 657-677

Frühkindliche pathogene Interaktionen mit den Eltern führen häufig zur Internalisierung spannungsvoller Introjekte, die die Integrations- und Kontrollfunktionen des Ichs permanent überfordern. Eine ausführlich mitgeteilte Fallgeschichte illustriert, wie es infolge traumatischer Stimulierung durch die Mutter zur Entstehung eines archaischen Subsystems im Ich kommt, das frühe, primitive Ich-Zustände konserviert. Das mit starker affektiver Valenz ... [ mehr ]

T. Brocher

Aktuelle Probleme der psychoanalytischen Ausbildung in den USA

Psyche, 1970, 24(8), 611-637

Brocher skizziert zunächst die Entwicklung der Institutionalisierung der psychoanalytischen Ausbildung, die sich in theoretische Seminare, Ausbildungs-(Lehr-)Analyse und Kontrollanalyse gliedern. Er schildert dann ausführlich die heutige Organisation der Ausbildung in den USA (und in England), den dort erreichten Stand des Problembewußtseins, der institutionellen Spezialisierung und der Selbstkritik, die aktuellen Reformvorschläge – und deutet ... [ mehr ]

Gruppengespräch über Lehranalyse

Gruppengespräch über Lehranalyse

Psyche, 1970, 24(8), 600-610

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M. Mitscherlich-Nielsen

Was macht einen guten Analytiker aus ?

Psyche, 1970, 24(8), 577-599

Das Auswahlverfahren, dem Bewerber für die Ausbildung zum Psychoanalytiker unterzogen werden, ist noch immer recht unbefriedigend. Es besteht keine Einigkeit über die Kriterien, an denen die Unterrichtsausschüsse sich orientieren sollen. Die Psychoanalyse ist stets Forschung und Therapie zugleich, doch stehen die Anforderungen, die unter therapeutischen bzw. wissenschaftlichen Gesichtspunkten an die Bewerber gestellt werden müssen, in einer gewissen ... [ mehr ]

A. Freud

Probleme der Lehranalyse

Psyche, 1970, 24(8), 565-576

Therapeutische wie Lehranalyse sollen den Blick für das Unbewußte durch Arbeit an den eigenen Verdrängungen (des Patienten bzw. Ausbildungskandidaten) schärfen. Über die Anforderungen an den Patienten hinausgehend stellt die Lehranalyse dem Analysanden die Aufgabe, sich selbst zum Studienobjekt zu werden und – von einer bestimmten Ausbildungsphase an – sich nicht nur dem Erleben des Unbewußten hinzugeben, sondern die Aufmerksamkeit ... [ mehr ]

I. Ziferstein

Der Psychoanalytiker vor den Problemen der Gesellschaft

Psyche, 1970, 24(7), 541-552

Ziferstein beklagt den stoischen Rückzug der Psychoanalytiker auf ihre Privatpraxis inmitten einer Gesellschaft, die unter der Drohung gewaltiger innerer und äußerer politischer Explosionen steht. Er verwirft die üblicherweise zugunsten des Nicht-Engagements vorgebrachten Argumente (Wahrung der wissenschaftlichen Objektivität, Wahrung des analytischen Inkognitos, Gefahr der Ablenkung von der Konzentration auf intrapsychische Prozesse) als ... [ mehr ]

J.J. Francis

Protokoll der Diskussion über Protest und Revolution

Psyche, 1970, 24(7), 521-540

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A. Mitscherlich

Protest und Revolution

Psyche, 1970, 24(7), 510-520

Der Autor schlägt vor, zwischen personorientiertem, auf einzelne Mißstände bezogenem Protest und dem auf die Totalität der Lebensverhältnisse bezogenen revolutionären Verhalten zu unterscheiden und empfiehlt, das politische Verhalten von Angehörigen der Protest- und Revolutionsbewegungen daraufhin zu untersuchen, welche psychischen Instanzen (in welcher Kombination) darin zum Zuge kommen. Nur ein reflektiertes Verhältnis auch zu den ... [ mehr ]

Th. W. Adorno

Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda

Psyche, 1970, 24(7), 486-509

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K. Landauer

Zur psychosexuellen Genese der Dummheit (1929) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)

Psyche, 1970, 24(6), 463-484

Landauer trägt, ausgehend von der Wortbedeutung von Dummheit, die auf Sinnesabblendung als deren Quelle hinweist, aus dem Erfahrungsmaterial der Psychotherapie und den Symbolgestaltungen der Literatur (Parsifal, Sancho Pansa) Baustein um Baustein zu einem widersprüchlichen Bilde des Dummen zusammen. Es ist so widersprüchlich, weil Dummheit die häufigste Neurose ist, weil verschiedenartige Wege psychologischer Entwicklung zum Resultat der Dummheit ... [ mehr ]

P. C. Kuiper

Die Ferien des Analytikers

Psyche, 1970, 24(6), 454-462

Typische Patienten-Reaktionen auf die durch die Ferien des Analytikers bedingte Unterbrechung der Kur (die in der Regel als eine schwere Kränkung erlebt wird) werden beschrieben: die Unfähigkeit, die eigenen Ferien mit denen des Analytikers zu synchronisieren, depressive und Zornreaktionen, die Tendenz, die durch das Weggeschicktwerden erfahrene Kränkung weiterzugeben, Selbstbestrafungstendenzen, die auf unbewußte Rache- und Todeswünsche gegenüber ... [ mehr ]

D. Beres

Die Menschlichkeit des Menschen

Psyche, 1970, 24(6), 423-453

Beres kritisiert die Tendenz zur (reduktionistischen) Interpretation menschlichen Verhaltens im Rahmen ethologischer (bzw. physikalischer) Modelle. Um die Sonderstellung des Menschen im Tierreich zu charakterisieren, bedient er sich der psychoanalytischen Anthropologie. Ausgehend von dem Verständnis der menschlichen Psyche als einem Hemmungsorgan (intrapsychischer Konflikt), das Distanz zur Unmittelbarkeit ermöglicht, diskutiert er ausführlich die Bedeutung der ... [ mehr ]

R. le Coultre

Die Ichspaltung als zentrale Neuroseerscheinung

Psyche, 1970, 24(6), 405-422

Le Coultre greift auf Freuds Konzept der Ichspaltung im Abwehrvorgang zurück und betont die entwicklungsmäßige Kontinuität von Es und Ich, Primär- und Sekundärprozeß, Lust- und Realitätsprinzip. Er zeigt an Beispielen, daß es sich beim neurotischen Konflikt nicht um einen Konflikt zwischen Es und Ich handelt, sondern um einen Konflikt zwischen zwei Ich-Es-Welten, genauer: um einen Konflikt zwischen einem erwachsenen, aber ... [ mehr ]