Franziska Lamott, Michael B. Buchholz & Kathrin Mörtl

Vom Strafgefangenen zum Patienten. Tatnarrative im Kontext einer Gruppentherapie (PDF)

psychosozial 113 (2008), 85-99

Initiationsriten und Strategien, die den Übergang von Gefangenen aus dem Strafvollzug in die Gruppentherapie einer sozialtherapeutischen Abteilung charakterisieren, werden am Beispiel einer Therapiegruppe bestehend aus 16 wegen sexuellen Missbrauchs, Exhibitionismus und Inzest verurteilten Männern herausgearbeitet und kommentiert. Dabei wird deutlich gemacht, dass die Gefangenen mit dem Eintritt in die Sozialtherapie ihren bisherigen Status verlassen und sich in eine ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Das Konzept der Reflexiven Kompetenz. Ein Beitrag zum Verständnis der Entstehung von Gewaltbereitschaft (PDF)

psychosozial 113 (2008), 45-84

Der Beitrag des Konzepts der reflexiven Kompetenz (RK) zum Verständnis der Entstehung von Gewaltbereitschaft und Kriminalität wird beschrieben. Die RK ist eine Operationalisierung von wesentlichen Kriterien, die über die metakognitiven geistigen Kompetenzen eines Subjekts Aufschluss geben. Sie ist in der Mentalisierungstheorie von P. Fonagy verortet und leistet eine Verbindung zwischen Psychoanalyse und Bindungstheorie. Der individuelle Ausprägungsgrad der ... [ mehr ]

Hans-Volker Werthmann

Die Leere war weg! Psychoanalytische Anmerkungen zum Rotenburger Kannibalismus-Fall (PDF)

psychosozial 113 (2008), 29-44

Das als Rotenburger Kannibalismusfall bekannt gewordene Tötungsdelikt (ein Mann hat einen anderen Mann auf dessen Wunsch hin getötet und gegessen) wird aus psychoanalytischer Sicht kommentiert. Die Psychodynamik des Falls wird nachgezeichnet und in Beziehung zur Entdeckungsgeschichte einer psychodynamischen Konfiguration gesetzt, die sich in der Zeit von etwa 1897 bis 1916 ereignet und dazu geführt hat, dass der Ausdruck der kannibalistischen Phase als Terminus ... [ mehr ]

Götz Eisenberg

Der Einbau des Zünders in eine Bombe. Gewalt verherrlichende Computerspiele im Gefängnis (PDF)

psychosozial 113 (2008), 21-27

Auf der Grundlage eigener Erfahrungen im Umgang mit inhaftierten Straftätern wird die Paradoxie erörtert, dass Strafgefangene während ihrer Haftzeit einerseits an Maßnahmen wie dem Anti-Aggressions-Training teilnehmen, sich andererseits jedoch in ihren Zellen in starkem Ausmaß mit Gewalt verherrlichenden Computerspielen die Zeit vertreiben. In der Argumentation, in der unter anderem auf Ergebnisse einer Studie zu gewalttätigem ... [ mehr ]

Heinfried Duncker

Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt (PDF)

psychosozial 113 (2008), 7-20

Im Anschluss an grundsätzliche Überlegungen zu Aggression und Aggressivität wird erörtert, in welcher Beziehung die Gewalt im Sinne der Beherrschung des Anderen oder des Brechens seines Willens mit dem Thema des Narzissmus steht und wann oder warum der Narzissmus den Anderen benötigt. Ausgehend von der Feststellung, dass die Entwicklung des Narzissmus ohne die Beziehung zum Anderen nicht möglich ist und eine Entwicklung ohne die genaue Beobachtung ... [ mehr ]

Trauma und kollektives Gedächtnis (PDF)

Können auch Kollektive ein Trauma haben? Um eine Antwort zu finden, wird hier einerseits der Traumabegriff genauer untersucht. Zugleich geht es um die wichtige Frage, was wir eigentlich über kollektiv wirksame psychische Prozesse wissen: Massenpsychologie, kollektive Identität und kollektives Gedächtnis sind dafür Schlüsselkonzepte. Das Buch bietet neben theoretischen Überlegungen zahlreiche anschauliche Beispiele vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. [ mehr ]

Im eigenen Rhythmus (PDF)

Die EMDR-Behandlung von Essstörungen, Bindungsstörungen, Allergien, Schmerz, Angststörungen, Tinnitus und Süchten

Das Buch gibt Behandelnden und Patienten einen sehr ermutigenden Einblick in die neu entwickelten Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen. Behandelnde finden präzise Anleitungen für innovative Anwendungen von EMDR, Patienten können ihren Informationsstand über moderne Behandlungsverfahren verbessern.
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psychosozial 113: Seelische Krankheit und Verbrechen. Psychoanalytische Erkundungen in einem Grenzland

(31. Jg., Nr. 113, 2008, Heft III)

Die Zurückhaltung, die aus der Formulierung »Erkundungen in einem Grenzland« spricht, ist nahegelegt durch die unüberschaubaren, in sich vielgestaltigen, vielerorts nicht durch einigermaßen klare Konventionen voneinander abgegrenzten Territorien; dem der Krankheit, hier der Provinz der seelischen Krankheit, und dem des Verbrechens. Die Erkundungen beziehen sich auf drei verschiedene Grenzbereiche, die von verschiedenen Ausgangspunkten her betrachtet ... [ mehr ]

Trauma und kollektives Gedächtnis

Können auch Kollektive ein Trauma haben? Um eine Antwort zu finden, wird hier einerseits der Traumabegriff genauer untersucht. Zugleich geht es um die wichtige Frage, was wir eigentlich über kollektiv wirksame psychische Prozesse wissen: Massenpsychologie, kollektive Identität und kollektives Gedächtnis sind dafür Schlüsselkonzepte. Das Buch bietet neben theoretischen Überlegungen zahlreiche anschauliche Beispiele vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. [ mehr ]

Im eigenen Rhythmus

Die EMDR-Behandlung von Essstörungen, Bindungsstörungen, Allergien, Schmerz, Angststörungen, Tinnitus und Süchten

Das Buch gibt Behandelnden und Patienten einen sehr ermutigenden Einblick in die neu entwickelten Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen. Behandelnde finden präzise Anleitungen für innovative Anwendungen von EMDR, Patienten können ihren Informationsstand über moderne Behandlungsverfahren verbessern.
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Thea Louise Schönfelder

Theaterspielen im Alter - therapeutisch wirksam (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 375-377

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Kirsten Aner

Trauern um demenziell erkrankte Menschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 363-373

Ausgehend von der allgemeinen Notwendigkeit von Ritualen der Trauer wird die besondere Notwendigkeit solcher Rituale beim Tod hochgradig demenziell erkrankter Menschen begründet. Anhand eines Fallbeispiels wird ein Trauerritual vorgestellt, das angesichts des sozialen Todes vor dem biologischen nicht mehr auf das Auslösen von Trauerprozessen, sondern auf das Stiften von Erinnerung zielt.

Stichworte: Altenpflege, Tod und Sterben, Bräuche, Trauer, Demenz, ... [ mehr ]

Rolf D. Hirsch

Supervision in der Altenarbeit: Zwischen Arbeit und Reflexion (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 343-362

Pflegekräfte in der Altenarbeit sind einer Vielzahl von körperlichen, psychischen und sozialen Beanspruchungen ausgesetzt. Personalmangel, Zeitdruck, schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung fördern ein belastendes Arbeitsklima. Werden auch psychophysische Schutzmaßnahmen immer wieder gefordert, so gibt es kaum Supervision in Altenpflegeeinrichtungen. Supervision, ein Oberbegriff für unterschiedliche Vorgehensweisen, soll den Supervisanden die Arbeit ... [ mehr ]

Eike Hinze

Die Supervision von psychoanalytischen Behandlungen mit älteren Patienten - ein Erfahrungsbericht (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 337-342

Thematisiert wird die Bedeutung von Supervision in psychoanalytischen Behandlungen von älteren Patienten. Supervision wird dabei als umso wichtiger angesehen, je ausgeprägter Defizite in der Ausbildung die therapeutische Kompetenz des Therapeuten in diesen Therapien beeinträchtigen. Als Schwerpunkte der Supervisionsarbeit werden beschrieben: Übertragung/Gegenübertragung, zeitgeschichtlicher Kontext, Behandlungsziele und Indikation. Die Ausführungen ... [ mehr ]

Doris Fastenbauer

Teamübergreifende Supervision und Betreuung einer 74-jährigen Patientin in einem Pflegeheim (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 331-336

Dargestellt wird die multiprofessionelle Betreuung einer 74-jährigen Bewohnerin mit einer schizoaffektiven Psychose in einem Pflegeheim, unterstützt und supervidiert durch eine im Haus angestellte Klinische Psychologin und Psychotherapeutin.

Stichworte: Supervision, Altenpflege, Krankenpflegepersonal, Schizoaffektive Störung, Geriatrie, Geriatrische Patienten, Pflegeheime

Keywords: Professional Supervision, Elder Care, Nurses, Schizoaffective ... [ mehr ]

Bertram von der Stein

Supervision eines Krankenpflegevereins für Palliativpflege (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 313-329

Berichtet wird über eine dreijährige Supervision eines am Rande einer Großstadt tätigen Krankenpflegevereins in Trägerschaft einer katholischen Kirchengemeinde, der ein Hospiz betreibt und schwerstkranke Palliativpatienten auch ambulant versorgt. Vor dem Hintergrund einer äußerst heterogenen Personalstruktur und einer Schwellensituation der Institution zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und zunehmender Professionalisierung werden die ... [ mehr ]

Erich Schützendorf

Selbstreflexion und Selbstpflege in der Altenpflege - ein Fallbeispiel (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 301-312

Altenpflege ist in erster Linie Beziehungsarbeit, und diese ist bekanntermaßen nicht einfach. Mitarbeiter(innen) in den Pflegeheimen sind in aller Regel nicht in Selbsterfahrung geübt und sehr viele haben eine ausgesprochene Abneigung gegen alle Formen von Supervision. An einem Fallbeispiel wird gezeigt, wie es Pfleger(innen) unter Anleitung gelingen kann, in den Prozess der Selbstreflexion einzusteigen. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen ist die ... [ mehr ]

Martin Teising

Erfahrungen bei der Einrichtung psychoanalytisch orientierter, fallbezogener Teamsupervision in Pflegeeinrichtungen mit gerontopsychiatrischen Aufgaben (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 293-300

Dem vorliegenden zu psychoanalytisch orientierter, fallbezogener Teamsupervision in Pflegeeinrichtungen mit gerontopsychiatrischen Aufgaben liegen Erfahrungen zugrunde, die vor ca. 15 Jahren gesammelt und danach erstmals publiziert wurden. Bei der Anwendung psychoanalytisch orientierter Supervision in Pflegeheimen sind bestimmte Bedingungen zu beachten. Die Pflege von Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen, insbesondere von Demenzkranken, hat sich in den vergangenen ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Supervision im Altersbereich - eine Übersicht (PDF)

Psychotherapie im Alter 2008, 5(3), 265-292

Auf der Grundlage aktueller Literatur zu Supervisionsansätzen im Altersbereich werden in einer Übersicht Chancen und Schwierigkeiten von Supervision in (geriatrischen) Einrichtungen für ältere Menschen erörtert. Supervision hilft, die eigene Arbeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten in einem anderen Kontext zu sehen, um Handlungsalternativen entwickeln zu können. Überall dort, wo in der Altenhilfe und Gerontopsychiatrie Teamarbeit ... [ mehr ]