psychosozial

Ortrun Jürgensen

Weibliche Lebensmitte als Psychologie der Östrogene? (PDF)

psychosozial 60 (1995), 33-40

Der Mythos, dass der Wegfall der Östrogene in der Lebensmitte zu dauerhaften psychischen Veränderungen bei Frauen führt, wird auf der Grundlage vorliegender empirischer Befunde kritisch hinterfragt. Einleitend wird darauf hingewiesen, dass ausschließlich vasomotorische Symptome und Schlafstörungen eindeutig östrogenmangelbedingt sind. Schicksalsschläge in der Lebensmitte, etwa der Verlust von Partnern oder Kindern sowie allgemeine ... [ mehr ]

Hildegard Bechtler

»...also, ich mach mir da schon selber Mut.« Die Wechseljahre aus der Sicht betroffener Frauen (PDF)

psychosozial 60 (1995), 9-31

Auf dem Hintergrund eines theoretischen Bezugsrahmens, der medizinische Forschungsergebnisse sowie entwicklungspsychologische, soziologische und psychoanalytische Ansätze der Lebenslaufforschung berücksichtigt und die Wechseljahre als multifaktoriell bedingten Prozess begreift, wird das subjektive Erleben der Wechseljahre bei den betroffenen Frauen untersucht. Daten wurden im Rahmen von qualitativen Interviews mit 29 Frauen erhoben. Es ergaben sich vor allem Hinweise ... [ mehr ]

Reiner Weidmann

Vom antiken Asklepios zum modernen Halbgott in Weiß (PDF)

psychosozial 59 (1995), 111-128

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Waldemar Vogelgesang

Medien und Gewalt: Fakten und Vermutungen im Widerstreit (PDF)

psychosozial 59 (1995), 99-110

Der Erkenntnisstand zu den Auswirkungen von Gewaltdarstellungen in den Medien auf die jugendlichen Zuschauer wird im Überblick dargestellt. Dabei wird besonders hervorgehoben, dass aus einer wachsenden Zahl von Studien hervorgeht, dass die Heranwachsenden in aller Regel keine Opfer der Medien sind, sondern dass sie mit Medien und ihren auch gewalthaltigen Inhalten höchst eigenwillig umgehen. Vor allem die medienerfahrenen und in film- und musikzentrierte ... [ mehr ]

Robert Montau

»Durchboxen, das ist überall so.« Zur Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen (PDF)

psychosozial 59 (1995), 79-98

Im Rahmen einer qualitativen Studie wurde vor dem Hintergrund der rechtsradikalen Ausschreitungen der letzten Jahre analysiert, nach welchem Selbstkonzept jugendliche Gewalttäter ihren Alltag, ihre Vergangenheit, ihre Zukunftsperspektiven und ihre Gewalttätigkeiten wahrnehmen und bewerten. Daten wurden in einer Gruppendiskussion mit vier Jugendlichen aus Rostock-Lichtenhagen erhoben. In einer sequentiellen Interviewanalyse wurden die Gruppendynamik, die ... [ mehr ]

Elmar Brähler & Michael Geyer

Bibliographie »Folgen der Wende und Ost-West-Vergleich im Bereich der psychosozialen Medizin« (PDF)

psychosozial 59 (1995), 71-76

Eine Bibliographie wird vorgelegt, die insgesamt 206 Arbeiten zum Thema »Folgen der Wende und Ost-West-Vergleich im Bereich der psychosozialen Medizin« enthält.

Stichworte: Sozialer Wandel, Öffentliche Gesundheitspflege, Deutschland, Soziokulturelle Faktoren, Soziale Einflüsse, Bibliographie

Keywords: Social Change, Public Health, Germany, Sociocultural Factors, Social Influences, Bibliography
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Heinz Hennig

Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Mangel und Konsum (PDF)

psychosozial 59 (1995), 59-70

Mit Blick auf die deutsche Wiedervereinigung werden tiefenpsychologische Aspekte des Konsumverhaltens behandelt. Es wird aufgezeigt, dass dem übertriebenen Verlangen nach Konsumgütern eine in der frühen Mutter-Kind-Beziehung begründete narzisstische Störung zugrunde liegt. Die Betroffenen versuchen, die innere Leere, die sie empfinden, durch Abwehrmechanismen der verschiedensten Art mit Ersatzobjekten zu kompensieren. An den psychosomatischen ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Szenen einer Ehe. Beziehungsdynamische Anmerkungen zu einem Fall von Wiedervereinigung (PDF)

psychosozial 59 (1995), 53-58

Anhand der fiktiven Beziehungsgeschichte eines deutschen Ehepaares, das nach der deutschen Wiedervereinigung wieder zueinander findet - der Mann hat viele Jahre in der Bundesrepublik Deutschland gelebt, die Frau in der Deutschen Demokratischen Republik, - werden die psychischen Deformationen, die die verschiedenen Gesellschaftssysteme bei den Menschen hinterlassen haben, verdeutlicht. Es wird aufgezeigt, wie sich diese Deformationen auf die Beziehungsdynamik auswirken, und ... [ mehr ]

Tilmann Moser

Politik, Familie und seelischer Untergrund (PDF)

psychosozial 59 (1995), 31-42

Es wird die These vertreten, dass für die psychischen Spätfolgen der Nazi-Zeit noch kaum behandlungstechnische Konzepte vorhanden sind, und zwar in den meisten Therapieformen. Dies hängt mit der Abhängigkeit von angelsächsischen Schulen zusammen und deren ahistorischen Grundtendenzen sowie von dem enormen Widerstand gegen die Wahrnehmung des Schreckens. Am Beispiel klassischer Bücher der Familientherapie (H. E. Richter, E. Sperling, H. Stierlin) ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Zur Sache: Deutschland (PDF)

psychosozial 59 (1995), 21-30

Mit Bezug auf eigenes Erleben und die Erklärungskonzepte der Psychoanalyse wird der Frage nachgegangen, wie sich die deutsche Wiedervereinigung auf die Befindlichkeit der Menschen ausgewirkt hat. Dabei werden neben der Problematik der Vergangenheitsbewältigung (Nationalsozialismus und sozialistisches Regime in der Deutschen Demokratischen Republik) Fragen des Zusammenlebens von Ost- und Westdeutschen sowie dringliche soziale und ökologische Probleme angesprochen. ... [ mehr ]

Elmar Brähler & Horst-Eberhard Richter

Deutsche Befindlichkeiten im Ost-West-Vergleich (PDF)

psychosozial 59 (1995), 7-20

Ende 1994 wurden 1022 Ostdeutsche und 2025 Westdeutsche vergleichend untersucht. Eingesetzt wurden unter anderem der »Giessen-Test« (GT), ein Fragebogen über das erinnerte elterliche Erziehungsverhalten sowie ein Fragenkatalog über gesellschaftliche und politische Einstellungen und zur Lebenszufriedenheit. Beim Selbstkonzept ergaben sich im GT Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen in folgenden Bereichen: (1) Sozial offenere Ostdeutsche standen ... [ mehr ]

Roland Kaufhold

Ein Gespräch mit David Becker (PDF)

psychosozial 58 (1994), 121-130

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Roland Kaufhold

Ohne Haß keine Versöhnung. Das Trauma der Verfolgten: Die Erfahrungen des deutsch-chilenischen Psychotherapeuten David Becker (PDF)

psychosozial 58 (1994), 105-129

Es wird über Erfahrungen berichtet, die der Psychotherapeut D. Becker in Chile im Rahmen seiner psychotherapeutischen Arbeit mit politisch Verfolgten machte. Dabei stehen folgende Aspekte im Mittelpunkt: (1) Armut und strukturelle Gewalt in Chile, (2) Psychopathologie des institutionalisierten Horrors, (3) Theorie der Extremtraumatisierung, (4) psychische Struktur und Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen der Folter- und Verfolgungsopfer, (5) Entwicklung von ... [ mehr ]

Johann August Schülein

Zur Entwicklung der Elternrolle in modernen Gesellschaften (PDF)

psychosozial 58 (1994), 89-101

Die Entwicklung der Elternrolle in modernen Gesellschaften wird im Überblick erörtert. Zunächst wird auf den Strukturwandel der Elternrolle durch die historische Entwicklung von traditionellen Agrargesellschaften hin zu modernen Industriegesellschaften eingegangen, in denen durch die Tendenzen zur funktionalen Differenzierung und strukturellen Individualisierung Primärbeziehungen einerseits kontingent sind, andererseits wesentlich höher besetzt werden. ... [ mehr ]

Yvonne Richter

Verweigerte Elternschaft. Überlegungen zum Geburtenrückgang in den neuen Bundesländern (PDF)

psychosozial 58 (1994), 75-87

Der in der deutschen Geschichte einmalige Geburtenrückgang, welcher im Zeitraum von 1989 bis 1994 in Ostdeutschland stattfand, wird erörtert. Zunächst wird ein kurzer Überblick gegeben über in verschiedenen Studien vor allem in Westdeutschland herausgefundene Ursachen des allgemeinen Geburtenrückgangs. Da in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) jedoch andere Sozialisationsprozesse stattgefunden hatten sowie eine andere Familien- und ... [ mehr ]

Matthias Petzold

Der Vater im Übergang zur Elternschaft (PDF)

psychosozial 58 (1994), 61-73

Es wird im Überblick über den Erkenntnisstand zur Rolle des Vaters im Übergang zur Elternschaft informiert. Einleitend wird betont, dass sich diese Rolle in letzter Zeit zwar zu wandeln scheint, dass soziologische Studien aber belegen, dass ein grundlegender Rollenwandel nicht stattgefunden hat. Aus der psychologischen Vaterforschung ergibt sich jedoch, dass es zu gewissen Veränderungen der Vater-Kind-Beziehung gekommen ist. Väter sind dann eher bereit, ... [ mehr ]

Kai von Klitzing

Von der Paarbeziehung zur Elternschaft (PDF)

psychosozial 58 (1994), 49-60

Der Übergang von den Vorläufern der Eltern-Kind-Beziehung in der Vorstellungswelt der Eltern, wie sie sich bereits pränatal darstellt, zur realen Eltern-Kind-Beziehung in der postnatalen Zeit wird untersucht. Daten wurden an einer Stichprobe von 39 Elternpaaren mit ihrem ersten Kind erhoben. Sie wurden während der Schwangerschaft und ein Monat nach der Geburt mittels des »Basler Elterninterviews«, eines halbstandardisierten tiefenpsychologisch ... [ mehr ]

Ludwig Janus

Von der schwangeren Mutter und dem zukünftigen Vater zu den werdenden Eltern (PDF)

psychosozial 58 (1994), 37-48

Es werden gesellschaftliche Entwicklungstendenzen in den letzten 20 Jahren im Überblick beschrieben, die auf das Entstehen einer neuen Kultur im Umgang mit Schwangerschaft und Geburt hinweisen. Wesentlich sind dabei die Bewegungen zur sanften Geburt und zur beziehungsorientierten Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung sowie die damit verbundenen Identitätsveränderungen bei den werdenden Eltern. Dadurch tritt die Bedeutung der vorgeburtlichen Beziehung in den ... [ mehr ]

Gisela Bleibtreu-Ehrenberg

Vaterschaft im Kulturvergleich (PDF)

psychosozial 58 (1994), 25-36

Unterschiedliche Vorstellungen und Ausprägungen von Vaterschaft werden in ihrem jeweiligen kulturellen Kontext erörtert. Besondere Berücksichtigung finden dabei Initiationsriten, die den Übergang zu Mannbarkeit und Vaterschaft regeln, das Phänomen der Couvade (Männerkindbett) sowie moderne Varianten des Problemfeldes der Väterlichkeit.

Stichworte: Väter, Interkulturelle Unterschiede, Elternrolle, Elterneinstellungen, ... [ mehr ]

Silke Adler, Gabriele Frevert, Manfred Cierpka, Dan Pokorny & Micha Strack

Wie wird das wohl zu dritt alles werden? (PDF)

psychosozial 58 (1994), 9-23

An einer Stichprobe von 47 Paaren wurden die Auswirkungen der Geburt des ersten Kindes auf die Paardynamik untersucht. Dabei standen die folgenden Aspekte im Mittelpunkt: (1) Zufriedenheit mit der Paarbeziehung, (2) Emotionalität, (3) Rollen- und Aufgabenverteilung sowie Fähigkeit zur und Zufriedenheit mit der Kommunikation, (4) Reaktion des Vaters auf Schwangerschaft und Geburt, (5) Verunsicherung der Mutter, (6) ungeplante Schwangerschaft. Als Erhebungsinstrumente ... [ mehr ]

Manfred Gerspach

Erlebensstruktur und Behinderung. Zur Wechselwirkung von Krankheitsbild und Beziehungsmuster (PDF)

psychosozial 57 (1994), 109-124

Unter Bezug auf einen psychoanalytisch orientierten Ansatz wird der lebensgeschichtliche und psychodynamische Kontext von Behinderungen analysiert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich körperlich behinderte, geistig behinderte und extrem seelisch auffällige Kinder in der frühen Interaktion mit ihren Eltern erleben und welche unbewussten Phantasien um die Behinderung kreisen. Anhand eines Praxisbeispiels aus einer integrativen Kindergartengruppe wird ... [ mehr ]

Kirsten von Sydow

Scheidung oder Ausharren in einer »zerfallenen« Ehe. Die Subjektive Sicht von Frauen der Geburtsjahrgänge 1895-1936 (PDF)

psychosozial 57 (1994), 97-105

Es wird im Überblick über empirische Befunde zum Thema Scheidung aus einer umfassenderen Studie zur weiblichen psychosexuellen Entwicklung im Lebenslauf informiert. Die Ergebnisse beruhen auf halbstandardisierten biographischen Explorationen mit 85 eheerfahrenen Frauen im Alter von 50 bis 91 Jahren (Geburtsjahrgänge 1895 bis 1936). Die Daten wurden transkribiert, kategorisiert und statistisch analysiert. 20 Prozent der befragten Frauen hatten sich in erster Ehe ... [ mehr ]

Burkhard Brosig & Dieter Beckmann

Gewalt in der Ehe. Eine Paartherapie im Spiegel des Gießen-Tests (PDF)

psychosozial 57 (1994), 87-96

Es wird der Therapieverlauf bei einem Paar analysiert, das in eine Kollusion mit gewalttätigen Ausbrüchen des Mannes gegenüber seiner Ehefrau verstrickt war. Als objektiver Ansatz der Prä-Post-Diagnostik wurde der »Gießen-Test« zur Analyse von Paarstrukturen eingesetzt. Klinische Beurteilung und objektiv meßbare Veränderungen stimmten gut überein, was als Hinweis auf die Validität des Verfahrens gewertet wird. ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg

»Mitten in der erregendsten Fülle machtlos entbehren zu müssen.« Die Auswirkungen von Armut auf die familiäre Sozialisation (PDF)

psychosozial 57 (1994), 71-85

Nach der Skizze einer emanzipierten, die seelische Gesundheit des Individuums fördernden Gesellschaft wird gezeigt, welche sozialstrukturellen Bedingungen dazu führen, dass das Leben in Armut eine regressive Pathologie der familiären Interaktionsformen zur Folge hat. Aus psychoanalytischer Perspektive wird auf folgende Punkte eingegangen: (1) die Ehre, Macht und Liebe der Frauen, (2) das Verhältnis von Verdrängung und Progression in wandlungsdynamischen ... [ mehr ]