psychosozial

Naoki Watanabe

Japanische Therapie zur Selbstentfaltung. Einführung in die Morita-Therapie (PDF)

psychosozial 72 (1998), 29-38

Es wird eine Einführung in die Psychotherapie nach Morita gegeben, ihre Grundlagen, Pathologie und Pathogenese, Indikation und Wirkungsweise sowie Intervention und deren Zielsetzung. Ausgehend von philosophischen Betrachtungen, die Unterschiede in der Begrifflichkeit zwischen Japanern und Europäern betreffend der Vorstellungen vom Wesen der Natur explizieren, werden wesentliche Begriffe der Morita-Therapie abgeleitet. Es folgt eine Darstellung der ... [ mehr ]

Thomas Auchter

Über das Auftauen eingefrorener Lebensprozesse. Zu Winnicotts Konzepten der Behandlung schwer psychisch Erkrankter (PDF)

psychosozial 72 (1998), 17-28

Die Hinweise im Werk von Donald W. Winnicott zur psychoanalytischen Behandlung bei schweren Störungen und frühgestörten PatientInnen werden zusammengestellt und geordnet dargestellt. Zielrichtung ist dabei insbesondere die Herausarbeitung einer psychoanalytischen Grundhaltung, die die Behandlung ermöglicht, auch wenn PatientInnen vor allem zu Beginn der Psychoanalyse nicht oder noch nicht von einer klassischen Deutungstechnik profitieren können. ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Psychoanalyse - Erkenntnis - Methode. Überlegungen zum Wissenschaftsstatus und zur Lehre (PDF)

psychosozial 72 (1998), 7-16

Das Wissenschaftsverständnis der Psychoanalyse und mögliche Rückschlüsse auf die universitäre Lehre werden erörtert. Die Etablierung der Psychoanalyse als Psychologie - in Abgrenzung von Neurologie und Physiologie - durch Freud wird herausgestellt. Sie wird sodann näher als die Psychologie mit hermeneutischer Methode bestimmt. Dabei ist sie keine Hermeneutik, was dadurch ersichtlich wird, dass ihr Gegenstand unbewusste Vorstellungen sind, und ... [ mehr ]

Horst Gerhard

Individualisierung, Identität und psychosoziale Praxis. Beratungsarbeit mit Drogenkonsumenten unter »postmodernen« Lebensbedingungen (PDF)

psychosozial 71 (1998), 107-119

Es wird der Frage nachgegangen, warum die Entwicklung stabiler individueller Identitäten im Rahmen therapeutischer, beratender und/oder pädagogischer Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen eigentlich gefördert werden soll, wenn angesichts einer rasanten gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung flexible Anpassung an beständig sich wandelnde gesellschaftliche Vorgaben gefragt ist, wohingegen ein stabiler Charakter eher als unnötiger ... [ mehr ]

Robert Heim

Die Psychoanalyse und die Krise des animal rationale. Aktuelle Grenzflächen zwischen Psychoanalyse und Philosophie (PDF)

psychosozial 71 (1998), 89-105

Aktuelle Versuche eines Brückenschlags zwischen Psychoanalyse und Philosophie werden erörtert. Dabei wird besonders eingegangen auf J. Lacans Neuvermessung der Psychoanalyse. In der Fortschreibung seines Entwurfs einer »Rationalität der Psychoanalyse« (1993) wird das Denken Sigmund Freuds zwischen den Polen Irrationalismus und Rationalismus erörtert. Dabei wird Lacans These herangezogen, dass das Unbewusste strukturiert ist wie eine Sprache. Dies ... [ mehr ]

Barbara Duden & Silja Samerski

»Das aufgeschwatzte Risiko - genetische Beratung als Sprach-Ritual« (PDF)

psychosozial 71 (1998), 79-88

Die Informationen, die genetische Berater schwangeren Frauen geben, basieren immer auf statistischen Wahrscheinlichkeiten und können deshalb, ihrer Logik nach, für eine einzelne Schwangere nicht relevant sein. Trotzdem wird durch die Verwendung von Begriffen wie Entscheidung oder Wissen die Illusion eines bedeutsamen Gespräches hergestellt, um so die Wirklichkeitsfähigkeit von statistischen Konstrukten zu suggerieren. Anhand eines Auszuges aus einem ... [ mehr ]

Elisabeth Beck-Gernsheim

Vom Kinderwunsch zum Wunschkind (PDF)

psychosozial 71 (1998), 59-69

In der neueren Literatur zu Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik finden sich immer wieder Äußerungen einschlägig tätiger Mediziner, die von einer Anspruchshaltung ihrer Patientinnen und Patienten berichten, ja sogar eine Inflation der Wünsche registrieren. Nach der gängigen Deutung sind solche Ansprüche ein Produkt des Egoismus und der Maßlosigkeit der Eltern sowie Ausdruck persönlicher Neigungen, Zwänge und ... [ mehr ]

Regine Kollek

Über Fortschritte der Reproduktionsmedizin und die Schwierigkeit, um Achtzeller zu trauern (PDF)

psychosozial 71 (1998), 49-57

Die Geschichte der Reproduktionsmedizin seit den sechziger Jahren wird resümiert, und ein Ausblick auf künftige Entwicklungen wird gegeben. Gesetzliche Rahmenbedingungen kommen dabei ebenso zur Sprache wie ethische Argumente und gesellschaftliche Interessen, die Einfluss auf die Forschungsdynamik nehmen. Abschließend wird bilanziert, dass eine weitere Vedinglichung menschlichen Lebens nur verhindert werden kann, wenn sich nicht nur Gesetze und internationale ... [ mehr ]

Theresia Degener

Die Geburt eines behinderten Kindes als Schaden? (PDF)

psychosozial 71 (1998), 37-47

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Burkhard Brosig

Compassion: Meine Erfahrung mit Chorea Huntington (PDF)

psychosozial 71 (1998), 27-35

Ausgehend von Erfahrungen, die im Forschungsprojekt »Krankheitsverarbeitung, Familiendynamik und Probleme der Familienplanung bei Huntingtonscher Chorea« gesammelt wurden sowie von einer Beschreibung der Chorea Huntington als dominant-vererbliche neuropsychiatrische Erkrankung wird die Problematik der prädiktiven genetischen Diagnostik für Betroffene, Angehörige und Partner entwickelt. Aufgrund der Vorreiterstellung der Erkrankung als erste ... [ mehr ]

Eva Schindele

Moderne Schwangerschaften zwischen Machbarkeitswahn und Auslese (PDF)

psychosozial 71 (1998), 15-25

Wirkungen der modernen pränatalen Diagnostik und ihrer konkreten Handhabung werden kritisch beleuchtet. Anhand von rechtlichen Rahmenbedingungen, Fallbeispielen und empirischen Daten wird argumentiert, dass der ursprünglich natürliche Prozess der Schwangerschaft nun den Schein der Kontrollierbarkeit erhält und dass die Frauen gedrängt werden, Risiken zu vermeiden. Dabei wird verdeckt, dass Risiken der Definition unterliegen. Außerdem stehen ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Medizinische Ethik heute? 50 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozeß (PDF)

psychosozial 71 (1998), 7-14

Die heutige medizinische Ethik wird vor dem Hintergrund des 50. Jahrestages der Nürnberger Ärzteprozesse reflektiert. Es wird daran erinnert, dass damals der Gedanke der Unterscheidung von »wertem« und »unwertem« Leben nicht der Ärzteschaft aufgedrängt wurde, sondern aus deren eigener Elite kam, dass später von Gerichten mit einem Richter und zwei Ärzten hunderttausende zur Zwangssterilisation verurteilt wurden und dass nach ... [ mehr ]

Peter Kutter

Kurzpsychotherapie nach Brustkrebs-Operation (PDF)

psychosozial 70 (1998), 121-133

Nach einleitenden Ausführungen zu Entstehung und Verlauf von Brustkrebs wird informiert über eigene Erfahrungen mit einer psychoanalytisch orientierten Kurzpsychotherapie. Die Probleme der Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Forschern werden dabei ebenso behandelt wie diejenigen, mit den betroffenen Patientinnen überhaupt in Kontakt zu kommen. Die psychoanalytische Methode der »Zwölf Gespräche« wird kurz dargestellt. 3 aus den insgesamt ... [ mehr ]

Michael Gervink

Senile Provokation oder »gepflegte« Anarchie? (PDF)

psychosozial 70 (1998), 107-120

Die komplexen und in sich spannungsvollen Wirkungszusammenhänge des Altenpflegealltags werden aus einer psychologischen Perspektive betrachtet, die spezifische Kultivierungsprobleme des Alltags in den Blick nimmt. Dabei zeigen sich die Konfrontation mit verschiedenen Dimensionen des Verfalls, das Aufbrechen allgemein beglaubigter Idealbilder, aber auch die Turbulenzen, die aufkommen, wenn sich jenseits »guter Formen« auf einmal Zügelloses, Unzivilisiertes ... [ mehr ]

Christina Schachtner

Medizinische Diagnose im Zeichen von Metaphern (PDF)

psychosozial 70 (1998), 95-105

Es wird über eine Studie informiert, in der untersucht wurde, wie Ärzte zu ihren Diagnosen und therapeutischen Entscheidungen gelangen, aus welchen Erkenntnisquellen sie dabei schöpfen und welche Kompetenzen die Bearbeitung von Krankheit verlangt. Der methodologische Ansatz folgt den Prinzipien der »Grounded Theory«, die mit der Metaphernanalyse kombiniert wurde. Erhebungsinstrumente waren das qualitative Interview und die Visualisierung. Einbezogen ... [ mehr ]

Michael Dörr

Helden der Arbeit (PDF)

psychosozial 70 (1998), 71-94

Es wird der Frage nachgegangen, wie der traditionelle »Blue-Collar«-Arbeiter ein Selbstbewusstsein als »Mann der Arbeit« entwickeln konnte, obwohl er abhängig und fremdbestimmt arbeitete und obwohl die Kraft seiner Muskeln und das Geschick seiner Hände durch Maschinen ersetzt wurden. Eingegangen wird dabei besonders auf die Aspekte »Erfahrung des Körpers«, »Männlichkeit aus der Maschine«, »symbolische ... [ mehr ]

Rudolf Heltzel

Die Bedeutung von Feldkompetenz für Beratung und Supervision in der Psychiatrie (PDF)

psychosozial 70 (1998), 57-69

Diskutiert wird die Bedeutung von Feldkompetenz im Sinne einer professionellen Vertrautheit mit dem Arbeitsfeld der Supervisanden als Voraussetzung für qualifizierte Supervisions- und Beratungsarbeit in psychiatrischen Kliniken. Feldkompetenz wird als die Fähigkeit angesehen, die spezifische Felddynamik in psychiatrischen Institutionen wahrzunehmen, zu verarbeiten und angemessen mitzugestalten. Dies wird als unabdingbare Voraussetzung kompetenter Supervision in der ... [ mehr ]

Karsten Münch

Interne Supervision in der psychiatrischen Klinik (PDF)

psychosozial 70 (1998), 47-56

Wesentliche Aspekte der internen Supervision in psychiatrischen Kliniken werden erörtert. Zunächst wird eingegangen auf die Entwicklungen, die zu einer Implementierung von Supervision an psychiatrischen Kliniken geführt haben. Wichtige Schwerpunkte liegen auf den Einflüssen auf Supervision und ihrem Auftrag, die sich durch den Wandel des psychiatrischen Krankheitsverständnisses weg von kustodial orientierten Paradigmen hin zu einem therapeutischen ... [ mehr ]

Franz Wellendorf

Einige Gedanken zum Konzept der Institutionsanalyse (PDF)

psychosozial 70 (1998), 41-46

In essayistischer Form wird ein Überblick zur Grundausrichtung und zu Aspekten der praktischen Umsetzung des Konzeptes der Institutionsanalyse als psychoanalytischer Spielart der Supervision gegeben. Ausgangsbasis der Überlegungen sind zwei Grundüberzeugungen: (1) Das Leben und das Arbeiten der Menschen in sozialen Institutionen wird nicht nur von bewussten, sondern auch von unbewussten Intentionen, Motiven und Phantasien gesteuert. (2) Analytische Arbeit findet ... [ mehr ]

Harald Pühl

Fallen und Dreiecke im Dschungel institutioneller Supervision (PDF)

psychosozial 70 (1998), 33-39

Die »institutionelle Matrix«, die die organisationalen Rahmenbedingungen in der psychiatrischen Supervision und Organisationsberatung bestimmt, wird erörtert. Dabei werden zwei für den Verlauf des Beratungsprozesses zentrale Aspekte diskutiert, nämlich (1) die Kontraktgestaltung mit der Institution und (2) das Denken in institutionellen Dreiecken.

Stichworte: Supervision, Psychosoziale Dienste, Qualität von Diensten, ... [ mehr ]

Angela Gotthardt-Lorenz

Organisationssupervision im Krankenhaus (PDF)

psychosozial 70 (1998), 25-32

Es wird im Überblick über Fragestellungen sowie konzeptionelle und praktische Aspekte im Zusammenhang mit Organisationssupervision im Krankenhaus informiert. Dabei wird das Krankenhaus als ein Beispiel für hochkomplexe Organisationen angesehen, in denen Supervision lediglich als ein Baustein in einem umfangreichen Umterstützungskatalog existiert. Zur Supervision im Krankenhaus werden zunächst generative Fragestellungen angesprochen. In einem zweiten ... [ mehr ]

Wolfgang Weigand

Zur Korrespondenz zwischen Supervision und Organisationsberatung (PDF)

psychosozial 70 (1998), 15-24

Diskutiert wird die Rolle der Supervision in Abgrenzung zur Organisationsberatung in Bezug auf das Spannungsverhältnis zwischen der therapeutischen Identität des klientenorientierten Helfers in psychosozialen Einrichtungen einerseits und der Selbstreflexivität in der Rolle des in einer Institution eingebundenen Mitarbeiters andererseits. Im Mittelpunkt steht die These, dass die Supervision eine institutionelle Perspektive bietet, die es möglich macht, die ... [ mehr ]

Maria Rave-Schwank

Supervision in der psychiatrischen Klinik (PDF)

psychosozial 70 (1998), 11-14

In einem Erfahrungsbericht wird ein allgemeines Bild der Anwendung von Supervision in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Karlsruhe gegeben. Auf der Grundlage einer Fragebogenerhebung unter den supervidierten Mitarbeitern wird ein detailliertes Bild der Einstellungen und Zufriedenheit bezüglich der Supervision sowie von deren Inhalten gezeichnet. Dabei zeigen sich 98 Prozent der Belegschaft der Klinik als mit der Supervision zufrieden. Abschließend ... [ mehr ]