Behindertenpädagogik

Swantje Köbsell

»Passives Akzeptieren« und »heroische Anstrengung« - zum Zusammenspiel von Behinderung und Geschlecht (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(3), 250-262

Sowohl Behinderung als auch Geschlecht wurden lange als naturhafte Zustände angesehen; daraus resultierende Ungleichbehandlungen von Menschen galten als ebenso »natürlich«. Dies änderte sich erst durch die Aktivitäten der Frauen- und Behindertenbewegungen in den westlichen Ländern, die darauf aufmerksam machten, dass es sich bei beiden Strukturkategorien um gesellschaftliche Konstruktionen handelte. Um den gesellschaftlichen ... [ mehr ]

Lars Bruhn & Jürgen Homann

Behinderung ohne Behinderte!? Perspektiven der Disability Studies (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(3), 229-249

Disability Studies sind ein politisch-emanzipatorischer Wissenschaftsansatz und wurden durch die Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren sowie daraus resultierende Entwicklungen angestoßen. Sie sind als ein ausdrücklich politisch verstandener Wissenschaftsansatz aus dem Kampf der internationalen Selbstbestimmt-Leben-Bewegungen hervorgegangen. Die Ursprünge des sozialen Modells von Behinderung, das zentral für Disability Studies ist, liegen Mitte bis ... [ mehr ]

Joachim Schroeder & Marc Thielen

Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb - Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluation von »SchuB-Klassen« in Hessen (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 199-215

Zum Schuljahr 2004/05 wurde an einzelnen Schulen in Hessen mit der Implementierung von so genannten »SchuB«-Klassen begonnen, deren Anzahl seitdem kontinuierlich wächst und von einer breiten bildungspolitischen Diskussion nicht zuletzt auch in der regionalen Medienberichterstattung begleitet wird. Das in den Klassen acht und neun von Haupt-, Förder- und Gesamtschulen umgesetzte Konzept »Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb« verfolgt das ... [ mehr ]

Alexa Köhler-Offierski

Bildung und Erziehung in der Kindheit - der Darmstädter Verbundstudiengang stellt sich vor (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 191-196

Warum einen Studiengang Bildung und Erziehung in der Kindheit jetzt? Im evangelischen Bereich gibt es eine lange Tradition der Weiterentwicklung der Bildungs- und Erziehungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. [ mehr ]

Inge Holler-Zittlau

Das Kindersprachscreening KiSS - ein Element im Netzwerk zur frühen Bildung und zur gesellschaftlichen Partizipation (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 179-190

In dem folgenden Beitrag werden die Bildungsperspektiven, die Lebenslagen und Entwicklungsbedingungen von Kindern mit Gefährdungen im Bildungsverlauf aufgezeigt und die Bedeutung sprachlicher Kompetenzen für den schulischen Bildungsverlauf und die gesellschaftliche Teilhabe beleuchtet. Es werden die Notwendigkeiten einer frühen individualisierten, institutionalisierten und kooperativ vernetzten Intervention und Förderung unter der Zielsetzung einer ... [ mehr ]

Simone Hess

Elementarpädagogische Professionalität und sonderpädagogische Kompetenzen Subjektgebundene Wirksamkeiten von Erzieherinnen zur Förderung von Kindern mit Gefährdungen im

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 158-178

Angesichts der gewachsenen Not von Kindern in armutsgeprägten Familien bilden sich in jüngster Zeit zahlreiche Aktivitäten aus. Neben den entstandenen vielfältigen Programmen zu frühen Hilfen für Eltern und Kinder sowie zahlreichen Initiativen für einen verbesserten Kinderschutz (vgl. DJI 2006), die vorwiegend den »klassischen« familienorientierten Ansatz (home-based) verfolgen, wird sich der schon lange vollziehende Prozess der ... [ mehr ]

Dieter Katzenbach

Nur noch Ko-Konstrukteure von Wirklichkeit zur Verortung der Sonderpädagogik im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 143-157

Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (kurz: HBEP) ist von einem konstruktivistischen Lernbegriff geprägt. In diesem Beitrag wird die These verfolgt, dass diese Spielart konstruktivistischen Denkens passend zum Zeitgeist gewählt ist. Gegenwartsdiagnosen sprechen von einem Zwang zur Selbst Optimierung, der unter dem Schlagwort des lebenslangen Lernens im frühen Kindesalter einsetzt und bis ins hohe Alter reicht. Im Rahmen dieses Denkens ist für ... [ mehr ]

Frauke Janz, Theo Klauß & Wolfgang Lamers

Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit schwerer und mehrfacher Behinderung - Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt BiSB Empirische Unterrichtsforschung in der Allgemeinen

Behindertenpädagogik 2009, 48(2), 117-142

Unterrichtsforschung ist vor allem im angloamerikanischen Sprachraum, aber auch seit einigen Jahren in Deutschland ein zentrales Thema der Erziehungswissenschaft und der Psychologie. So unterschiedlich diese Disziplinen auch sind, versuchen sie auf ihre je eigene Weise das Verhältnis von Lehren und Lernen zu erforschen. [ mehr ]

Stefan Lux

Ein spezielles Computerprogramm unterstützt Kindern und Jugendliche mit NCL (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 100-101

Die Johann-Peter-Schäfer-Schule, Schule und Beratungs- und Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte in Friedberg arbeitet seit einem halben Jahr mit einem speziellen in Schweden entwickelten Computerprogramm »struktur« zur Förderung von Schülerinnen und Schüler und Schülern, die an der seltene Stoffwechselkrankheit NCL (Neuronale Ceroid Lipofuszinose) erkrankt sind. [ mehr ]

Gerhard Lebherz

Standards in der Beförderung von Schülerinnen und Schüler und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf? (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 97-99

In Hessen werden täglich viele Schülerinnen und Schüler und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Kleinbussen in die Schule gefahren. Angesichts chronisch leerer öffentlicher Kassen, zumindest wurde das bis zum Beginn der Bankenkrise von den Verantwortlichen kommuniziert (jetzt scheint es kein Problem darzustellen, höhere dreistellige Milliardenbeträge aufzubringen!), wurde bei der Vergabe von ... [ mehr ]

Gabriele Johann & Barbara Kretz

Weiterentwicklung der Schülervertretung (SV) an der Mosaikschule, Förderschule für Praktisch Bildbare, Frankfurt (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 95-97

An der Mosaikschule wurde die SV im April 2004 durch Klassensprecherwahlen in allen Haupt- und Werkstufenklassen und der Festlegung von zwei zuständigen Verbindungslehrerinnen gegründet. [ mehr ]

Christian Mürner

Vom literarischen Umgang mit Behinderung, Fragen narrativer Ethik (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 85-91

Dieser überraschende, vielleicht irritierende kurze Satz des englischen Schriftstellers William Somerset Maugham verbindet zwanglos zwei Bereiche, die Prosaliteratur und moralisch angemessene Umgangsweisen. Die Frage ist: Führt das, was »narrative Ethik« genannt wird, darüber hinaus? Dabei geht es mir mehr um thematische Aspekte und Brennpunkte, also weniger um systematische Antworten. Und darum kann ich dramaturgisch gesehen, wenn ich auf Fragen ... [ mehr ]

Eckhard Rohrmann

Darwin, Evolutionstheorie, Darwinismus und Eugenik (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 77-84

»Wenn man nach Vordenkern der nationalsozialistischen Auslese-Ideologie sucht, muss man im Grunde bis zu einer Veröffentlichung des englischen Naturforschers Charles Darwin zurückgehen, die 1859 unter dem Titel ‚Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampf ums Dasein’ erschien« (Euthanasie 2000, S. 4). So und ähnlich wird immer wieder Charles Darwin (1809-1882), der ... [ mehr ]

Wiebke Stoffers

Freizeit: individuelles Vergnügen oder gesellschaftliche Thematik? Begründungszusammenhänge für Inklusion im Lebensbereich Freizeit (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 54-76

Freizeit ist, verglichen mit den Lebensbereichen Arbeit und Schule, im wissenschaftlichen Diskurs relativ wenig hinsichtlich Fragen zur Umsetzung von Inklusion beachtet worden. Die Forderung nach uneingeschränkter Teilhabe aller Menschen bezieht sich zwar grundsätzlich auf alle Lebensbereiche, da jeder Lebensbereich eigene Charakteristika aufweist, ist jedoch, zur besseren Handlungsfähigkeit, die Aufschlüsselung des Inklusionsgedanken hinsichtlich der ... [ mehr ]

Volkmar Baulig

Gemeinsamer Unterricht für Erziehungshilfeschüler (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 41-53

»Soziale Phänomene können nur in der Zeit und unter Benutzung von Zeit mit dem Ergebnis des (unterschiedlichen) Erlebens von Zeit geschehen, ebenso wie im Raum, in dem wir uns treffen, und auseinandersetzen, indem wir unsere Erfahrungen miteinander machen, die uns bewegen und uns unterscheiden lassen zwischen diesseits, jenseits und dazwischen wähnen, sowohl in äußeren wie in inneren Räumen« (RETZER 2002 S. 11.f). Die Arbeit im ... [ mehr ]

Rainer Grubich & Ernst Berger

Die schulische Integration von Kindern und Jugendlichen mit autistischer Wahrnehmung im Wiener Regelschulwesen - Schwerpunkt Sekundarstufe I (PDF)

Behindertenpädagogik 2009, 48(1), 3-40

Die schulische Integration von SchülerInnen mit autistischer Wahrnehmung in das Wiener Regelschulwesen wird dargestellt. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Betrachtung von strukturellen Gegebenheiten und Notwendigkeiten sowie auf die nötigen didaktischen Überlegungen in Bezug auf die integrative Beschulung der autistischen Kinder und Jugendlichen aus der Sekundarstufe I gelegt. Des Weiteren werden eine diesbezüglich durchgeführte wissenschaftliche ... [ mehr ]

Frauke Schick

»Clothes from head to toe. Let’s get dressed!« (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 428-439

Projektorientierter Englischunterricht mit sogenannten geistig behinderten Schülern. Im Rahmen meines Referendariats an einer integrierten und integrativen Gesamtschule in Frankfurt am Main, hatte ich die außergewöhnliche Gelegenheit Schüler und Schülerinnen1 mit einer so genannten geistigen Behinderung im Fach Englisch unterrichten zu dürfen. Dort stieß ich auf eine äußerst heterogene Gruppenzusammensetzung und sah mich mit sehr ... [ mehr ]

Dunja Morse

Englisch an der Schule für Lernhilfe - Arbeiten in einem Netzwerk mit dem Wunsch nach Etablierung (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 422-428

Noch vor wenigen Jahren belächelt gerät das Thema ›Englisch an der Schule für Lernhilfe‹ zunehmend in die öffentliche Diskussion, obgleich bereits vor über 20 Jahren ein Projekt ›Englisch an der Schule für Lernhilfe‹ durchgeführt wurde. Ursache für neue Perspektiven ist nicht zuletzt der Einzug des englischen Vokabulars in den alltäglichen Sprachgebrauch jeder Gesellschaftsschicht und jedes Alters. Die ... [ mehr ]

Christiane Hofmann

Der Einzelfall ist (k)ein Einzelfall - zur Bedeutung institutioneller Strukturen in der schulischen Erziehungshilfe - ein Plädoyer für die Förderung der Prozessqualität (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 413-418

Durch die zeitversetzte Veröffentlichung der Beiträge zur Fachtagung »Jeder Einzelne ist wichtig! Strukturen und Fallarbeit in der schulischen Erziehungshilfe« ist es möglich, bei der vorliegenden leicht überarbeiteten Fassung meines Vortrages auf die Beiträge meiner Vor- bzw. Nachredner A. Hinz und D. Lerch und einzugehen (BHP 1/2008). [ mehr ]

Anke Langner

Behindertwerden in der Identitätsarbeit. Fallrekonstruktionen von Jugendlichen mit geistiger Behinderung (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 393-412

Vor dem Konstrukt geistiger Behinderung und Geschlecht wird die Frage nach der Identität von Menschen mit Behinderung und der vom Individuum zu leistenden Identitätsarbeit untersucht. In der zugrunde liegenden interdisziplinären empirischen Studie wird mit Hilfe einer Typologie der in zehn Fallrekonstruktionen erarbeiteten Strukturen, in denen Menschen mit geistiger Behinderung Identitätsarbeit leisten, eine Aussage über die Konstruktion von geistiger ... [ mehr ]

Erwin Reichmann-Rohr

Zwischen Reichsgründung und Novemberrevolution: Die pädagogischen Probe eines preußischen Volksschullehrers (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 362-392

Im Schwerpunkt meiner historischen Abhandlung steht die praktische Schultätigkeit eines Volksschullehrers aus der Epoche zwischen der Reichsgründung Anfang der 1870er Jahre und den Anfängen der Weimarer Republik nach 1918, der für einige seiner Berufsepochen aus seiner täglichen Praxis Vorschläge, Ideen, Beobachtungen, Überlegungen, Beispiele mitteilte. Was versuche ich? Zunächst bemühe ich mich um die Darstellung einer ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

In welcher Weise können und sollen die Neurowissenschaften für die Entwicklung der Pädagogik Bedeutung haben? (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(4), 341-361

Soweit Sie nicht wissen, von welcher Perspektive ich auf das Thema eingehe: Was die Neurowissenschaften betrifft, behandle ich es von einer sehr prominenten Sicht aus, die in den letzten Jahren jedoch in Vergessenheit geraten ist. Wie ja immer in der Psychologie alles, was eine Generation vorher gewesen ist, völlig in Vergessenheit gerät, in diesem Falle die im Westen sehr wohl und sehr gut bekannte Neuropsychologie Alexander Lurijas. Diese aber fußt auf der ... [ mehr ]

Barbara Feldes-Marx

Anmerkungen zum Projekt mit Sprache (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(3), 329-332

Das Projekt mit Sprache ist in die ersten beiden Schuljahre an der Henri-Dunant-Schule eingebunden. Als Klassenlehrerin, einer mittlerweile entlassenen vierten Klasse, konnte ich innerhalb der ersten Jahre Erfahrungen bezüglich dieses Projektes sammeln. [ mehr ]

Karin Schnürlein

Das Projekt mit Sprache (PDF)

Behindertenpädagogik 2008, 47(3), 321-329

Das Projekt mitSprache wurde vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt erstmals im Schuljahr 2000/01 gestartet. Damals waren 2 Frankfurter Grundschulen beteiligt. Schon im folgenden Schuljahr kamen 4 weitere Schulen hinzu. Alle Schulen haben einen hohen Anteil an Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund (60% – 95%). Im Schuljahr 2006/2007 wurde das Projekt auf zwei weiterführende Schulen, eine ... [ mehr ]