Behindertenpädagogik

Sebastian Baumann

Gehirnentwicklung und Autismus - Der Beitrag von Colwyn Trevarthen (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(2), 135-143

Die neuropsychologische Theorie der Gehirnentwicklung von C. Trevarthen wird in ihren Grundannahmen skizziert und auf den Autismus bezogen, und Implikationen für die Behindertenpädagogik werden verdeutlicht. Ausgehend von einer zusammenfassenden Beschreibung von Merkmalen des Autismus und vor dem Hintergrund der vorherrschenden Lehrmeinung, nach der der Autismus auf einer veränderten Gehirnorganisation beruht, werden die wesentlichen Instanzen und Prozesse der ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Autonomie - nichts anderes als eine große Illusion? Zu den Implikationen der aktuellen Diskussionen in den Neurowissenschaften (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(2), 119-134

Zentrale Positionen im Kontext der aktuellen neurowissenschaftlichen Diskussion um den Autonomiebegriff werden vor dem Hintergrund der Frage besprochen, ob Autonomie nichts anderes als eine große Illusion darstellt. Dazu wird ein Überblick über die Grundannahmen und die Kritik von verschiedenen biologischen Theorien gegeben, die sich in unterschiedlicher Weise mit der Autonomie auseinandersetzen. Im Einzelnen werden (1) die Verhaltensgenetik und die ... [ mehr ]

Stephan Becker & Peter Rödler

Zum Tode von Ernst Federn (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(2), 116-117

In einem Nachruf wird des Psychoanalytikers Ernst Federn gedacht, der am 24.6.2007 im Alter von 93 Jahren verstorben ist. Die Würdigung seines Lebenswerks geht vor allem auf seine Bedeutung für die Psychoanalytische Pädagogik und die Psychoanalytische Sozialarbeit sowie als wichtiger Historiker der Psychoanalyse ein.

Stichworte: Psychoanalytiker, Psychoanalytische Theorie, Bildung und Erziehung, Sozialarbeit, Geschichte der Psychologie

Keywords: ... [ mehr ]

Anke Langner

Die Problematik des Ablösungsprozesses. Selbstbestimmung in kleinen Schritten für geistig behinderte Jugendliche und deren Familienangehörige (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 69-80

Am Beispiel der Beziehung zwischen einem 27-jährigen Mann und einer 18-jährigen Frau, beide mit Down-Syndrom, werden Schwierigkeiten des Ablösungsprozesses zwischen Eltern und ihren geistig behinderten Kindern sowie die in diesem Zusammenhang behindernde Rolle gesellschaftlicher Strukturen aufgezeigt. Krisen in der Identitätsarbeit des Pärchens werden nicht als individuelle Probleme, sondern als strukturelle Probleme der Gesellschaft verstanden. An ... [ mehr ]

Andreas Zieger

Wie viel Gehirn braucht ein Mensch? - Anmerkungen zum Anencephalie-Problem aus beziehungsmedizinischer Sicht (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 52-66

Zur Debatte um das Anencephalie-Problem wird aus Sicht einer integrierten, beziehungsmedizinisch und neurowissenschaftlich orientierten Medizin Stellung genommen. In einem ersten Schritt erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Sonderstellung des menschlichen Gehirns, dem daraus folgenden neuro(kortiko)zentristischen Menschenbild und seiner Verwendung in der Biopolitik in der Moderne. Danach wird auf Grund neuer Forschungsergebnisse und beziehungsmedizinischer ... [ mehr ]

Inge Holler-Zittlau

Interaktions- und Kommunikationsentwicklung und deren Störungen in der frühen Kindheit (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 433-441

Ein Beitrag zum Verständnis des Konzepts der Unterstützen Kommunikation Sprache ist ein wesentliches Kommunikationsmittel in unserer Gesellschaft, da sie zur Regelung sozialer Beziehungen dient. Sich sprachlich verständigen zu können, ist ent- scheidend für die gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation. Durch Sprache wird kulturelles und gesellschaftliches Wissen vermittelt, Wörter und Sätze sind dabei die Träger von Bedeutungen. ... [ mehr ]

Jürgen Seeberger

Förderplanorientiertes Arbeiten: Von der Förderplanung zum Förderkontrakt (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 427-441

In der aktuellen Bildungsreform zur Qualitätsentwicklung der Schule werden z. Zt. Verschiedene Instrumente der Außensteuerung wie Kerncurricula, Bildungsstandards und Vergleichstests entwickelt, um das Lernen effektiver zu gestalten. Sollen sie sich nicht nur zu einem verschärften Selektionsinstrument auswirken, müssen Schulen Konzepte entwickeln, wie sie durch gezielte Fördermaßnahmen dieser Tendenz entgegensteuern. [ mehr ]

Michael Schwager

Anerkennung von Heterogenität als Bedingung der inklusiven Schule (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 409-413

In den aktuellen Debatten um Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Schulentwicklung wird das Verhältnis von Heterogenität und Homogenität immer wieder zum Thema, wobei dieses Verhältnis häufig als Kontroverse zwischen einer ›Schule für Alle‹ und der gegliederten Schule in ihren verschiedenen Varianten dargestellt wird. Bereits diese Kontroverse ist reich an Facetten und sie wird nach der Darstellung von HERRLITZ (2003) seit ... [ mehr ]

Willehad Lanwer

Teilhabe und sozialer Ausschluss - Aspekte des inneren Zusammenhanges von Segregation und Integration (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 381-408

Die Begriffe Teilhabe und sozialer Ausschluss bzw. soziale Ausgrenzung (vgl. Herkommer, 2005, S. 58ff) sind gegensätzlich, d.h. sie widersprechen einander. Diese Gegensätzlichkeit bildet das gegenüberstehende und ausschließende Widerspruchsverhältnis dieser Kategorien ab. Beide Kategorien stehen in einer sich aus- schließenden Beziehung zu einander, innerhalb deren die Lösung dieses Widerspruches zu Konflikten führen kann. Von ... [ mehr ]

Wolfgang Jantzen

Marxismus und Behinderung - Perspektiven einer synthetischen Humanwissenschaft (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 347-378

Vorbemerkung zu möglichen Missverständnissen: Es gibt verschiedene persönliche Zugänge zum marxistischen Denken, die sich nicht unbedingt wechselseitig ausschließen. Was dieses Denken jedoch selbst an Möglichkeiten beinhaltet und an Perspektiven eröffnet, ist eine hiervon strikt zu unterscheidende Sache. [ mehr ]

Georg Feuser

Die Distanz des Gedankens von der Realität als Niederschlag von Geschichte in Begriffen (Adorno) oder: Es gab Widerstand ... (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(4), 339-346

Gerne würde ich mich im wahrsten Sinn des Wortes »leibhaftig« unter jenen befinden, die sich zu Deiner Verabschiedung versammelt haben. Die Umstände erlauben es nicht. Sie verhindern aber auch nicht, in Gedanken auf Dich zuzugehen, Dich zu um- armen, Dir zu danken für fast vier Jahrzehnte der Begegnung und Dir für die kommende Zeit die Erfüllung dessen zu wünschen, was Dir in besonderer Weise Bedürfnis ist und sich der Fassung in ... [ mehr ]

Birger Siebert

Intelligenzentwicklung bei schwersten Beeinträchtigungen. Das Beispiel der Taubblindenpädagogik nach A. Mescerjakov (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(3), 297-311

Die pädagogische Arbeit von Alexander Mescerjakov mit taubblindstummen Kindern in einem Internat in Zagorsk (heute Sergiev Posad) in der Nähe von Moskau in den 1960er Jahren wird als Beispiel einer kulturhistorischen Theorie der Intelligenz als Entwicklung und sozialer Aneignung geistiger Tätigkeiten beschrieben. Mescerjakovs Konzeption beruht auf der These, dass psychische Repräsentanzen nicht erst mit der Entwicklung der Sprache auftreten, sondern dass ... [ mehr ]

Klemens Ketelhut

Verantwortung vom Letzten her denken - Solidarität als Leitkategorie inklusionspädagogischen Handelns (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(3), 271-297

Solidarität kann deskriptiv zunächst als die »Idee eines wechselseitigen Zusammenhangs zwischen den Mitgliedern einer Gruppe von Menschen« (Bayertz 1998, S.11) verstanden werden. Dieser Begriffskern erfährt je nach Ausgestaltung unterschiedliche normative Aufladungen, wodurch der Terminus Solidarität zu einer nahezu fluiden Kategorie verschwimmen kann. Solidarität ist ein genuin modernes Phänomen, da es ohne die Ausdifferenzierung ... [ mehr ]

Marc Thielen

»So was nennen wir Wahnsinn!« - Lebenserfahrungen psychiatrisierter junger Menschen in pädagogischer Perspektive (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(3), 251-270

Gegenstand der Untersuchung ist das komplexe Zusammenspiel von Erfahrungen des biografischen Fremdwerdens und diskreditierender Stigmatisierungsprozesse im Zuge einer Psychiatrisierung. In der Tradition der erziehungswissenschaftlichen Biografieforschung wurden autobiografisch-narrative Interviews mit fünf jungen psychiatrischen Patienten im Alter von 18-20 Jahren analysiert. Ziel war es, die subjektive Sichtweise der jungen Männer und Frauen zu rekonstruieren, die ... [ mehr ]

Brigitte Mcmanama

Die Hempelsche - Das Schicksal eines deutschen Kindes, das 1940 vor der Gaskammer umkehren durfte (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(3), 227-250

Zusammenfassung, ergänzt um Informationen aus einem Interview mit Frau und Herrn Manthey am 9. April 2006. [ mehr ]

Rainer Kilb

Offensichtlich ja! (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(2), 183-198

(Eine Antwort auf B. Herz: Ist Konfrontative Pädagogik der Rede wert?) Redaktionelle Vorbemerkung: In Behindertenpädagogik und ZJJ 4/2005 unterzieht Birgit Herz unter der Fragestellung: »Ist Konfrontative Pädagogik der Rede wert?« (S. 365-374) diese einer kritischen erziehungswissenschaftlichen Würdigung (Herz, 2005, S. 365). Es folgt nun eine Replik von Rainer Kilb. [ mehr ]

Ulrike Becker

Krakatit - ein Mensch scheitert (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(2), 173-181

In einer psychoanalytischen Interpretation des tschechischen Romans »Krakatit« von K. Capek aus dem Jahr 1924 werden Bezüge hergestellt zwischen dem Schicksal des Sprengstoffmeisters Prokop, der Hauptfigur des Romans, und der Situation von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Die unbewusste Beziehungsdynamik, die sich zwischen Prokop und den anderen Romanfiguren entwickelt und zum Scheitern dieser zwischenmenschlichen ... [ mehr ]

Ulrike Kreye

Wenn schon nicht Integration, dann Kooperation... - die Wollenbergschule auf dem Weg zu einer gemeinsamen Schule für alle (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(2), 153-171

Die Überschrift ist angelehnt an einen Sinnspruch auf einem Handtuchhalter aus meiner Kindheit: Wenn schon nicht Glück, dann Zufriedenheit. Dieser Spruch hat mir gefallen. Ich habe ihn so ausgelegt, dass es besser ist, sich über Kleinigkeiten des Lebens zu freuen und damit zufrieden zu sein, anstatt nichts tuend auf das große Glück zu warten, das nicht eintritt. [ mehr ]

Julia Drechsler Ruüdiger Kissgen

Autismus, Theory of Mind und figurative Sprache (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(2), 123-152

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Stephan Becker

Grundsätze psychoanalytischer Sozialarbeit und psychoanalytischer Pädagogik heute - eine Festschrift zum 150. Geburtstag von Sigmund Freud 2006 (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(2), 118-121

Aktuelle Grundsätze von psychoanalytischer Sozialarbeit und psychoanalytischer Pädagogik werden vorgetragen und erläutert. Nach Hinweisen auf die Arbeitsfelder und die Tradition dieser Formen psychoanalytisch fundierter Praxis werden im Einzelnen folgende Prinzipien von psychoanalytischer Sozialarbeit und psychoanalytischer Pädagogik behandelt: (1) Psychoanalytische Sozialarbeit (PS) und psychoanalytische Pädagogik (PP) sind in besonderer Weise einer ... [ mehr ]

Hans-Peter Schmidtke

Von der Fabelhaftigkeit der interkulturellen Pädagogik (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 32-52

Einige Kreise unserer Gesellschaft, glücklicherweise nicht alle, beklagen, dass eigentlich schon zu viele Ausländer in Deutschland leben. Besonders in den Ballungszentren ist der Anteil von neudeutschen Kindern (das sind Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber mit Migrationshintergrund) an einzelnen Schulen dem der »jungen Altdeutschen« (also Kindern ohne nachweisbaren Migrationshintergrund in den letzten Generationen) schon weit ... [ mehr ]

Beate Wischer

Umgang mit Heterogenität in der Schule - Zwischen Veränderungsnotwendigkeiten und Veränderungsmöglichkeiten (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 19-32

Die Erkenntnis, dass Kinder einer Lerngruppe sich in ihren Lernvoraussetzungen, Interessen, Fähigkeiten und vielem mehr unterscheiden, ist nicht neu und stellt auch keineswegs eine neue Herausforderung für Schule und Unterricht dar. Schon Ernst Christian Trapp – erster Pädagogikprofessor Deutschlands – führt in seinem »Versuch einer Pädagogik« aus, dass das für den Erzieher grundsätzlich zu lösende Problem ... [ mehr ]

Jan Weisser

Das Besondere der Erziehung Theoriepolitik in der Sonderpädagogik 1950 - 2000 (PDF)

Behindertenpädagogik 2007, 46(1), 3-18

Wenn alle Erziehung ist, wie wird dann aus Erziehung besondere Erziehung? Die Sonderpädagogik hat sich immer wieder und seit den 1970er Jahren zu- nehmend aus der Defensive heraus mit dieser Frage auseinandersetzen müssen, hängt doch Umfang und Inhalt des Faches wesentlich von der Schlüssigkeit der diesbezüglichen Antwort ab. Gegenüber den Lösungsvorschlägen wurde immer wieder der Tautologievorwurf erhoben1, womit die Kritik an dem ... [ mehr ]

Jürgen Seeberger

Praxisorientierung und förderplanorientiertes Arbeiten als Chance für die Förderung benachteiligter Jugendlicher (PDF)

Behindertenpädagogik 2006, 45(1), 89-108

Seit Beginn der Schuljahres 2005/2006 arbeiten 46 Hauptschulen und sechs Förderschulen für Lernhilfe mit im Programm SchuB, Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb, das die Zielsetzung verfolgt, abschlussgefährdete und zu wenig qualifizierte Jugendliche aus Haupt- und Förderschulen so zu fördern, dass sie dennoch entweder einen Abschluss oder die Ausbildungsfähigkeit erreichen und sie damit eine Chance auf Integration auf dem Arbeits- und ... [ mehr ]