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27 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2024
Bestell-Nr.: 42001
https://doi.org/10.30820/0938-183X-2024-30-21
Frank Dammasch

Interaktionsformen und Szenisches Verstehen (PDF)

Theoretische Grundlagen und klinische Anwendung

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Ausgehend von klinischen Erfahrungen am Sigmund-Freud-Institut und der gesellschaftskritischen »Frankfurter Schule« entwickelt Alfred Lorenzer im Laufe seines Wirkens ein umfangreiches Theorieund Methodeninventar sowohl für eine sozialisationstheoretische Perspektive des kindlichen Bildungsprozesses als auch für die spezifische Methode des psychoanalytischen Verstehens unbewusster Beziehungsmuster. Als Theorie der Interaktionsformen und als Szenisches Verstehen sind beide Bausteine eingegangen in den Theoriefundus der Psychoanalyse. Schon die innere Natur – der Trieb – ist nicht Biologie alleine, sondern besteht aus sozial hergestellten Szenen. So ist für ihn das Subjekt von Anfang an ein Produkt seiner Beziehungserfahrungen, die anfangs über die Vermittlung durch die Mutter-Kind-Dyade auch sozial hergestellt werden. Mit dieser gesellschaftskritischen Fokussierung ist er vielleicht der radikalste Vertreter einer kritischen Psychoanalyse. Anlässlich seines 100. Geburtstages werden die sozialisationstheoretischen wie methodenspezifischen Gedanken Lorenzers dargestellt und Verbindungslinien zu anderen Theoretikern skizziert. Zur Veranschaulichung des Szenischen als methodischer Grundlage des psychoanalytischen Verstehens im Wechselspiel von Übertragung und Gegenübertragung wird die Interpretation einer Therapie-Situation mit einer traumatisierten Adoleszentin aus einer neueren filmischen Darstellung (In Treatment) entfaltet.

Abstract:
Proceeding from clinical experience and insights derived from his work at the Sigmund Freud Institute and the critical theory, Alfred Lorenzer developed in the course of his work a wide-ranging inventory of theories and methods pertaining both to a socialization-theoretic perspective on child education processes and to a specific methodology for the psychoanalytic understanding of unconscious relation patterns. Since then, his theory of »interaction forms« and »scenic understanding« has been part and parcel of psychoanalytic theory. Lorenzer understands even the inner nature – »drive« – of the individual not as purely biological but also as the product of socially created scenes. Accordingly, he sees the subject from the outset as a product of relational experiences initially defined as social through the agency of the mother-child dyad. This socio-cultural focus makes him perhaps the most radical representative of critical psychoanalysis. The article outlines his thinking on the socialization perspective and on specific methodology and indicates connections with other theorists. To illustrate the role of the »scenic« as a methodological basis for psychoanalytic understanding in the interaction between transference and countertransference, the author proposes an interpretation of the filmed version of a recent therapy situation involving a traumatized youth.
Marian Kratz & Urte Finger-Trescher S. 7–18Editorial (PDF)
Frank DammaschS. 21–47Interaktionsformen und Szenisches Verstehen (PDF)
Theoretische Grundlagen und klinische Anwendung
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Manfred GerspachS. 61–93Der »Brillenglotzer« und die Angst (PDF)
Alfred Lorenzer und das Szenische Verstehen in der Pädagogik
Juliane Neumann & Dieter Katzenbach S. 95–115(Nicht) Wissen, was ich (nicht) tun werde - Szenisches Verstehen in der Pädagogik (PDF)
Überlegungen mit und ohne Anschluss an Lacan
Marian Kratz & David Zimmermann S. 119–140Reflexionsräume als soziale Gebilde (PDF)
Moritz Heß & Achim Würker S. 141–168Literatur, Lesen, Verstehen (PDF)
Alfred Lorenzers Impulse für eine psychoanalytisch-pädagogische Kompetenz
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Jonas BeckerS. 197–216Szenisches Verstehen und internalisierter Rassismus (PDF)
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Lara Spiegler, Margret Dörr & Felicitas Beeck S. 217–241Tabuisierungen in sozialpsychiatrischen Interaktionen (PDF)
Scham als Hüterin sozialer Meidungsgebote?
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Eine Auswertung ausgewählter Studienbücher
Alexandra Horak, Barbara Neudecker & Regina Studener-Kuras S. 293–299Judit Barth-Richtarz (1977-2023) (PDF)
Ein Nachruf