Aufgaben und Grenzen des Kinder-Psychotherapeuten in unserer Gesellschaft
Die Autorin versucht, ausgehend von ihren Erfahrungen bei der Therapie von Kindern und Jugendlichen, deren Möglichkeiten und Grenzen zu bestimmen. Die therapeutische Beziehung ermöglicht innerhalb gewisser Schranken – für viel zu wenige bedürftige Kinder – die kompensatorische Korrektur spezifischer Sozialisationsdefizite. Die heute bei kindlichen Patienten vorherrschenden neurotischen und nicht-neurotischen Störungen werden freilich selbst ... [ mehr ]
Psychosomatische Modellvorstellungen zur Pathogenese der Ulkuskrankheit
Als Vorarbeit für eine interdisziplinäre Studie über chronische Ulkus-Kranke wurden die verschiedenartigen psychosomatischen Erklärungsmodelle der Ulkus-Genese miteinander verglichen und ihre Tauglichkeit überprüft. In der Literaturübersicht werden zunächst die ätiologisch relevanten Konflikte und emotionalen Zustände, dann die ich-psychologischen Strukturmerkmale und schließlich die Objektbeziehungen, wie sie als typisch ... [ mehr ]
Analytiker, Symbolisierung und Abwesenheit im Rahmen der psychoanalytischen Situation
Ausgehend von aktuellen Widersprüchen zwischen der psychoanalytischen Theorie und der Praxis, also von dem Problem, wie die klinischen Erfahrungen der beiden letzten Jahrzehnte und ihre theoretische Fassung mit dem von Freud geschaffenen, tradierten Interpretations-Code zu integrieren sind, versucht Green, einige Konvergenzpunkte der inhomogenen Pragis und des vorherrschenden theoretischen Pluralismus zu identifizieren: die veränderte Stellung von Psychosen und ... [ mehr ]
Psychoanalyse und Veränderung
Während die Gesellschaft sich unaufhörlich wandelt, bleibt das psychische Reaktionsvermögen der Menschen relativ konstant; die Erscheinungsformen psychischer Konflikte variieren, die Konflikte bleiben dieselben. Darum tritt Rangell für ein ausgewogenes Verhältnis von Kontinuität und Veränderung in der Entwicklung von Theorie und Technik ein und wendet sich gegen jede Einseitigkeit. Als aktuelle Aufgaben der Psychoanalyse kennzeichnet er die ... [ mehr ]
Schizophrene Jugendliche im Kampf um Trennung und Individuation
Schizophrene Jugendliche stehen unter extrem erschwerten Bedingungen im Kampf um die Lösung der Identitätskrise und das Erreichen der zweiten Individuation. Ekstein illustriert diese Problematik und die spezifischen Anforderungen an eine psychotherapeutische Behandlung, die sich daraus ergeben, anhand von drei Fallbeispielen (Ausschnitte aus Behandlungsprotokollen). Die Arbeit mit schizophrenen Jugendlichen ist eine methodisch noch ungesicherte, selten von Erfolg ... [ mehr ]
Die Charakterneurose
Hoffmann greift das klassische psychoanalytische Thema der Charakterneurose (ihrer Dynamik und Analyse) auf. Er verfolgt die Entwicklung des Konzepts in der psychoanalytischen Literatur, arbeitet acht Kriterien zur Abgrenzung der Symptom- und Charakterneurosen heraus und bestimmt die Funktion der Charakteranalyse im Anschluß an Anna Freud. Abschließend schlägt er vor, Charakterneurosen (im engeren Sinne) von neurotischen Charakteren (im engeren Sinne) – ... [ mehr ]
Ärztliche Psychotherapie auf psychoanalytischer Grundlage
Unspezifische psychische Heilmittel gehörten von jeher zum Instrumentarium der ärztlichen Praxis. Wo sie nicht ausreichen, ist eine Psychotherapie geboten, die krankmachende psychische Dispositionen ändert. Solche Dispositionen bestehen wesentlich aus im Umgang mit signifikanten Anderen (G. H. Mead) erworbenen Fähigkeiten und Unfähigkeiten zur Bewältigung problematischer Situationen. Von ihnen hängt die Selbständigkeit (das ... [ mehr ]
Die psychischen Wirkungen der Rauschgifte (1927) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)
Rados Versuch einer psychoanalytischen Theorie der Süchte war die Pionierarbeit auf diesem Felde. Die Pharmaka gewähren eine Ich-Entlastung durch Reizschutz nach innen, zugleich eine Erotisierung der Ich-Funktionen. Wird der toxische Rausch (der pharmakogene Orgasmus) zum alleinigen Sexualziel, so verfällt das Individuum der Sucht, seine Beziehungen zur Realität werden paralysiert. Rado meint, daß der alimentäre Orgasmus, der Prototyp des ... [ mehr ]
Der Ligurinus-Schock (I)
Die jahrhundertealte philologische Mehrheitsansicht hat bisher den wirklichen Gehalt der Horazischen Ode gegen Ligurinus verdeckt. In ihr fand eine typische Krise, die beim Eintritt ins Mannesalter (beim Verlust der Jugend-Knabenmädchenpracht) auftritt, sowie ihr Gegenstück: das mögliche Wiederaufleben der Krise beim Fünfzigjährigen, ihre durch Fehlrezeption unkenntlich gemachte Gestaltung. Merke ergänzt seine werkimmanente Interpretation durch ... [ mehr ]
Der Fanatismus. Eine tiefenpsychologische Studie
Fanatismus wird zunächst als monomane Hingabe an eine sittliche Gemeinschaftsaufgabe (Wahrheits-, Rechts- oder Sittlichkeitsfanatismus) umschrieben. Bolterauer unterscheidet den Typus des fanatischen Verführers (originären Fanatismus) von dem des fanatischen Verführten (induzierter Fanatismus). Wichtige Momente der Psychogenese des originären Fanatikers werden aus dem Material der Kleistschen Erzählung Michael Kohlhaas herausgearbeitet: eine ... [ mehr ]
Freud und Piaget
Haynal referiert ältere und neuere Arbeiten, in denen die Entwicklungstheorien Freuds und Piagets miteinander verglichen werden. Sein Interesse gilt vor allem den Problemen der Objekt-Konstanz, der moralischen Entwicklung und denen der Entwicklungsstufen (und ihrer Übergänge) in der psychoanalytischen wie in der Theorie Piagets. Die Arbeiten von David Rapaport und anderen psychoanalytischen Ich-Psychologen eröffnen am ehesten die Möglichkeit einer ... [ mehr ]
Melanie Kleins Beiträge zur Psychoanalyse
Money-Kyrle zeichnet die Entwicklung der wichtigsten Ideen Melanie Kleins – zur Kinderanalyse, zur frühkindlichen Entwicklung und zur Therapie der Psychosen – nach, indem er ihre Arbeiten sämtlich in der Art von Kurzrezensionen vorstellt. Er stützt sich dabei auf die von den Herausgebern der geplanten englischen Gesamtausgabe der Schriften Melanie Kleins erarbeiteten editorischen Vorbemerkungen zu den einzelnen Texten. [ mehr ]
Zur Psychodynamik der Narkolepsie
Vorgestellt wird ein Fall von Narkolepsie (Schlummersucht); der Verlauf der Therapie wird skizziert. Konnte auch die Frage nach dem Wie der Libidinisierung des Schlafverhaltens nicht geklärt werden, so doch die Frage nach dessen Funktion. Die Patientin bediente sich des In-Schlaf-Fallens als eines Abwehrmechanismus, der für sie in idealer Weise die Aufgabe einer hysterischen Einschränkung der Selbstwahrnehmung erfüllte (Aktivitätsinversion). Die ... [ mehr ]
Die Suizidhandlung unter dem Aspekt der psychoanalytischen Narzißmustheorie
Die von Freud und Abraham entwickelte klassisch-psychoanalytische Aggressions-Depressions-Theorie des Selbstmords deckt die typischen Phänomene der Suizid-Handlung (u.a. die charakteristische Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Realität des Todes und den Todes-Phantasien) nur unvollständig. Henseler schlägt daher vor, die traditionelle Theorie – gestützt auf entsprechende Ansätze bei Freud selbst – im Sinne der heutigen Theorie des ... [ mehr ]
Der Einfluß von Computern auf die Gesellschaft (Kritische Glosse)
Die Psychodynamik in Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas
Dettmering zeichnet die Psychodynamik in Kleists Erzählung mit Hilfe von Kategorien der psychoanalytischen Narzißmus-Theorie H. Kohuts nach. Kohlhaas erscheint unter diesem Aspekt als ein narzißtischer Charakter, dessen Anpassungsgleichgewicht durch eine Reihe von Traumen derart erschüttert wird, daß er sein Leben (und seine Familie) daran setzt, mit querulantenhafter Hartnäckigkeit und in narzißtischer Wut gegen die Junkergesellschaft des ... [ mehr ]
Sittlichkeit und Kriminalität. Psychoanalytische Bemerkungen zu Karl Kraus
Anhand der – psychologisch wenig ergiebigen – biographischen Literatur über Karl Kraus kommt Mitscherlich-Nielsen zu dem Schluß, daß der große Kritiker einer latenten Melancholie durch das Nach-außen-Wenden von Gewissens-Aggressionen Herr zu werden suchte. Das eigentümliche Gepräge seiner Beziehungen zu Frauen wie Anni Kalmar oder Sidonie Nadherny resultierte offenbar daraus, daß Kraus Konstellationen bevorzugte, die ihm ... [ mehr ]