Medizin-psychologische Untersuchungen bei Patienten mit rheumatischen Krankheiten, I. Teil
Der erste Teil von Schilds Studie ist theoretisch-methodischen Überlegungen gewidmet. Zur Klärung der somato-psychischen und psychosomatischen Zusammenhänge soll das theoretische Modell der Psychoanalyse dienen, wobei an Arbeiten von A. Freud, H. Nagera, W. E. Freud sowie von M. Laufer und Michaels und Stievers angeknüpft wird. Der Raster zur Einordnung der Untersuchungsergebnisse (das sog. Adult Profile von A. Freud u.a.) wird ausführlich dargestellt. ... [ mehr ]
Trauma, Todesangst und Furcht vor dem Tod
Nach Stern ist die Bewältigung der Todesangst ein wichtiges Moment im Reifungsprozeß der Individuen; ihr Mißlingen trägt zur Ätiologie der Neurosen bei. Fallgeschichten zeigen, daß ein Durcharbeiten der Todesfurcht notwendige Bedingung einer erfolgreichen Beendigung der Analyse ist. Die Angst vor dem Sterben wird als Angst vor der Wiederkehr der von jedem Kleinkind erlittenen (physiologisch-)biotraumatischen Situationen bestimmt. In der Phase ... [ mehr ]
Die psychoanalytische Anschauung der Realität I
Die in den Geisteswissenschaften verwurzelte Psychoanalyse artikuliert sich begrifflich in einer naturwissenschaftlichen (biologischen) Terminologie. Der Autor möchte diese Terminologie variieren, um den Bereich der psychoanalytischen Theorie zu erweitern. Der Begriff Realitätsprüfung wird in der psychoanalytisch-klinischen Literatur (gegenüber seinen Konnotationen in der Metapsychologie und seiner Bedeutung in der klinischen Praxis) zu eng gefaßt. ... [ mehr ]
Zum Begriff der Realitätsprüfung
Es handelt sich um einen Literaturbericht, der den bisher erreichten Stand der Diskussion um die Ich-Funktion der Realitätsprüfung und deren Beziehung zu anderen Ich-Funktionen vergegenwärtigt. Die Realitätsprüfung soll die realitätsgerechte Wahrnehmung innerer wie äußerer Wirklichkeit sichern. Die Erörterung der verschiedenen theoretischen Ansätze zur Aufklärung der Realitätsprüfung zeigt, daß das ... [ mehr ]
Wirklichkeit und Illusion
Die psychoanalytische Annahme, daß das Es keine spezifische Organisation besitze, wird revidiert. Jenseits der durch Ich-Leistungen aufgebauten objektiv-realen Wirklichkeit und jenseits auch der Ich-Archaismen, die Freud unter dem Namen Primärprozeß beschrieb, existiert eine phylogenetisch ältere Es-Form der Realitätserfassung. Ihre Funktionsregeln haben sich unter dem Selektionsdruck entwickelt. Sie wären – und sind es z.T. jetzt noch ... [ mehr ]
Gibt es einen Aggressionstrieb?
Horn geht aus vom Konsens der entscheidenden anthropologischen Theorien darüber, daß menschliche Natur uns nur in gesellschaftlich-geschichtlichen Vermittlungszusammenhängen zugänglich ist, erste Natur also nur im Medium von zweiter erscheinen kann. Von dieser Einsicht her eröffnet sich der Kritik eine zweifache Aufgabe: Tendenzen der psychoanalytischen Theorienbildung zur Konstruktion naturalistischer Konzepte (z.B. die Lehre vom Aggressionstrieb), ... [ mehr ]
Psychoanalytische Theorie und psychoanalytischer Prozeß
Loewald entfaltet einige Implikate der Freudschen Theorie, deren Existenz durch das szientistische Selbstmißverständnis der Psychoanalyse verdeckt war. Im Anschluß an neuere psychoanalytische Theorien über früheste Stadien der Ontogenese unternimmt er eine Neuinterpretation der Lehren vom psychischen Apparat und der Objektbeziehung. An die Stelle statischer und solipsistischer Auffassungen setzt er eine Interaktionstheorie, deren Kern die ... [ mehr ]
Monade und Polis. Zur Selbstkritik der Psychoanalyse
Sonnemann begreift Alfred Lorenzers Sprachzerstörung und Rekonstruktion, seine Kritik des psychoanalytischen Symbolbegriffs und die Beiträge von Lorenzer und anderen zu dem Sammelband Psychoanalyse als Sozialwissenschaft als Symptome einer neuen Stufe der Selbstreflexion der Psychoanalyse, auf der sie beginnt, sich von ihrem lange tradierten Selbstmißverständnis, eine empiristische Naturlehre zu sein, zu emanzipieren. Damit wird sie fähig, die in der ... [ mehr ]
Wissenschaftliche Traumdeutung (eine Rezension aus dem Jahre 1900)
Zum Initialtraum
Initialträume (und ihre Abwandlungen), die in nuce die verdichtete Problematik zweier Fallgeschichten enthalten, wie sie sich im Laufe der psychoanalytischen Therapie entfaltete, geben der Autorin Anlaß zu Reflexionen über die Funktionen der Initialträume und ihrer Mitteilung in der Kur. Der erste Traumbericht folgt in der Regel auf die Etablierung einer positiven Übertragung; der Initialtraum ist noch naiv, darum vielsagend – ein Geschenk an den ... [ mehr ]
Der Traum des Sokrates
Der im Kerker auf die Vollstreckung des über ihn verhängten Todesurteils wartende Sokrates träumt, drei Tage vor seinem Tode, einen von Platon überlieferten Traum. Es handelt sich um einen durch den Besuch Kritons, der Sokrates noch einmal zur Flucht überreden will, ausgelösten Weckreiztraum. Als Hüter des Schlafs löst er das durch den Signalreiz psychisch mobilisierte Entscheidungsdilemma Flucht oder ruhmvollen Tod in freundlicher Weise ... [ mehr ]
Kekules Traum. Psychologische Betrachtung einer chemischen Legende
August Kekule gewann die Modellvorstellung des Benzolrings (im Jahre 1861 oder 1864) bekanntlich aus einem Traum, in dem eine Schlange sich in den Schwanz biß. Mitscherlich sucht der psychischen Dynamik dieser Eingebung – jenseits der von Kekulé gegebenen Deutung – auf die Spur zu kommen. Er meint, daß der Schlangentraum unterdrückte Wünsche des strikt leistungsorientierten Junggesellen Kekulé zutage brachte, die Kekulé ... [ mehr ]