Carola Hesse-Marx

Kein Ort. Nirgends. Schizophrenie - der Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt (PDF)

Die unheimliche, nicht symbolisierte innere Objektwelt

Carola Hesse-Marx stellt die Bedeutung des Symbols ins Zentrum ihres Beitrags, da der schizophrenen Erkrankung die Unfähigkeit zu symbolisieren zugrunde liegt. Der Autorin zufolge wird in der frühen Kindheit keine oder keine stabile Symbolisierungsfähigkeit erlangt, die für die Bewältigung von Todesangst unabdingbar ist. Es entsteht kein positives Selbstsymbol, das Ausdruck von Urvertrauen ist. Ihre klinischen Erfahrungen als Analytikerin für ... [ mehr ]

Thomas Bronisch

Suizidalität bei Schizophrenie (PDF)

Das Lebenszeitrisiko für Suizid wird bei Schizophrenen auf 5% und für Suizidversuche auf 25–50% geschätzt. Suizidalität ist stets im Kontext von depressiven Syndromen oder depressiven Episoden zu sehen und ist assoziiert mit mehr depressiven, komorbiden und schweren Formen von Schizophrenie. Die meisten schizophrenen Patienten suizidieren sich in der aktiven Phase der Erkrankung, gequält von depressiven Symptomen. Suizid bei Schizophrenen erfolgt ... [ mehr ]

Gerhard Dieter Ruf

Systemische Einzel- und Familientherapie bei Schizophrenie (PDF)

Die systemische Therapie geht davon aus, dass psychiatrische Symptome eine Funktion im sozialen System (z.B. in der Familie) erfüllen und dass sie dadurch Sinn ergeben. Zugrundeliegende problematische Denkund Kommunikationsmuster erhalten die Symptomatik aufrecht. Bei der Schizophrenie-Therapie steht die Balancierung einer Ambivalenz zwischen Verantwortungsabgabe oder -übernahme im Mittelpunkt. Von besonderer Bedeutung ist die neutrale therapeutische Haltung ... [ mehr ]

Günter Lempa

Psychoanalytische Therapie der Schizophrenie (PDF)

Welche Modifikationen der Behandlungstechnik sind erforderlich?

Das dargestellte psychodynamische Konzept der schizophrenen Psychose sieht einen zentralen Konflikt der Interpersonalität, ein Dilemma, wobei sowohl die Aufnahme als auch die Vermeidung eines Kontakts existenzielle Ängste auslösen. Es fehlen die Kompetenzen des Ich, um Zwischenräume und Kompromisse möglich zu machen, wodurch die Identität beim Eingehen einer Beziehung aufrechterhalten und die polaren intrapsychischen Antagonismen vermittelt werden ... [ mehr ]

Matthias Pillny & Tania M. Lincoln

Update kognitive Verhaltenstherapie bei Psychosen (PDF)

Standardinterventionen, aktuelle Weiterentwicklungen und ihre Evidenz

Kognitive Verhaltenstherapie für Patient*innen mit psychotischen Störungen ist eine störungsspezifische Anpassung der kognitiven Therapie nach Beck. Die Interventionen setzen an den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen der einschlägigen Symptomatik an und basieren auf empirisch fundiertem Störungswissen. Zum Vorgehen zählt neben einer ausführlichen Diagnostik, eine entpathologisierende Psychoedukation, die die Hoffnung auf ... [ mehr ]

Daniel R. Müller & Volker Roder

Integrierte Neurokognitive Therapie INT für schizophren Erkrankte (PDF)

Evidenz und Grenzen klinischer Anwendung

Die Mehrheit schizophren Erkrankter leidet in erheblichem Masse an stark ausgeprägten kognitiven Defiziten. Diese sind vor allem deshalb bedeutsam, da ihnen für den Krankheitsverlauf, die Behandlung und die soziale (Re-)Integration eine zentrale Rolle zukommen dürfte. Insgesamt 11 für die Behandlung dieser Patientengruppe relevante neuround sozialkognitive Funktionsdomänen wurden von der MATRICS Initiative (Measurement and Treatment Research to Improve ... [ mehr ]

Josef Bäuml & Gabriele Pitschel-Walz

Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen: State of the art (PDF)

Der Begriff »Psychoedukation« wird in der wissenschaftlichen Literatur erstmals von C. M. Anderson 1980 im Zusammenhang mit der Beschreibung eines multimodalen Therapiekonzeptes für schizophren erkrankte Patienten erwähnt. Im deutschsprachigen Raum wurde dieser Ansatz zu einem Manual basierten bifokalen Programm für Patienten und Angehörige weiterentwickelt. Informationsvermittlung und gleichzeitige emotionale Entlastung sind die beiden ... [ mehr ]

Gerd Laux

Pharmakotherapie update (PDF)

Für die Therapie schizophrener Erkrankungen sind seit fast 60 Jahren Antipsychotika/Neuroleptika aufgrund ihrer antipsychotischen Wirkung von zentraler Bedeutung. Die Einteilung kann unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen (chemische Struktur, neuroleptische Potenz, Rezeptorprofil), heute werden üblicherweise unterschieden typische (traditionelle, klassische, konventionelle) Antipsychotika der ersten Generation ‒ »First Generation Antipsychotics« ... [ mehr ]

Thomas Bronisch & Serge K. D. Sulz

Editorial (PDF)

Schizophrenie-Update: Psychotherapie bei Psychosen heute

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Roland Kaufhold

Rezension von: Paul Parin (2018). Die Jagd - Licence for Sex and Crime. Wien, Berlin. (PDF)

Paul Parin: Leidenschaften eines Jägers

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Bruno Heidlberger

Rezension von: Jan-Werner Müller (2019). Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus. Berlin. (PDF)

Für einen anderen Liberalismus im 21. Jahrhundert

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Lydia Käufer, Andrea D. Schwanzer & Andreas Vöttiner

Belastungserleben und Ressourcen von Tierrechtsaktivist*innen (PDF)

Tierrechtsaktivist*innen engagieren sich gesellschaftskritisch und fordern Rechte für Tiere ein. Tierrechte implizieren die Abschaffung der Nutzung von Tieren für den menschlichen Gebrauch und einer damit verbundenen Unterordnung der nichtmenschlichen Spezies (Roscher, 2008, S. 77). Basierend auf einer Diskrepanz zwischen dem gesellschaftlich hegemonialen System, in welchem Menschen den Tieren hierarchisch übergeordnet sind, und dem persönlichen Empfinden zu ... [ mehr ]

Jonas Borer

Besser Scheitern an Hegel (PDF)

Logik und Pädagogik zwischen Freiheit und Entfremdung

Die Pädagogik führt wiederholt Philosophen auf, weil ihr Fakten ohne Ideen nicht ausreichen. Kantianische Antinomien scheinen aufzutreten. P. Bühlers Negative Pädagogik zeigt, dass der pädagogische Imperativ zum Positiven, durch die Brille der psychoanalytischen Übertragungsliebe betrachtet, immer auch negativ ist. Die Hegel’sche Logik würde helfen, den pädagogischen Diskurs zu kritisieren, ohne dabei die Kraft der Negation zu ... [ mehr ]

Stefan Vennmann

»Falsche Konkretheit« als politisches Instrument (PDF)

Zu Franz L. Neumanns dialektischem Psychogramm des Verschwörungsdenkens

Der Artikel nimmt Bezug auf Franz L. Neumanns Spätwerk und den darin entfalteten Zusammenhang von politischer Entfremdung und Angst. Anders als in der Sekundärliteratur wird die Verschwörungstheorie in den Fokus gerückt und als Instrument politischer Agitation in den Händen caesaristischer Bewegungen analysiert. Es soll zwar einerseits Kritik an Neumanns teils defizitärer Begriffsarbeit geübt werden, ebenso aber seine Relevanz für eine ... [ mehr ]

Felix Riedel

Moderne Hexereivorstellungen und Antisemitismus - zwei verwandte Verschwörungsfantasien (PDF)

Ein Vergleich anhand von Material aus Ghana

Verschwörungstheorien sind im subsaharischen Afrika häufig mit dem Okkulten verbunden und richten sich auf Hexerei und Ritualmorde. In der pathischen Projektion und ihrer Ablösung von faktischer Evidenz sind sie dem Antisemitismus ähnlicher als andere Verfolgungsideologien. Der Hauptunterschied besteht in der grundsätzlichen Bösartigkeit des Antisemitismus, während Hexereivorstellungen auf regionaler Ebene ein gewisses Maß an ... [ mehr ]

Deborah Wolf

Verschwörung audiovisuell gedacht (PDF)

Alex Jones’ The 9/11 Chronicles

Der Aufsatz nähert sich dem Phänomen Verschwörungsdenken aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Dazu wird der Film The 9/11 Chronicles Part One: Truth Rising im Sinne einer qualitativen Fallstudie untersucht. Dabei konnten sieben Leitmotive herausgearbeitet werden, deren Verschränkung sowie ästhetische Umsetzung besprochen werden. Die Ergebnisse zeigen Aspekte des Verschwörungsdenkens auf, welche mit Erkenntnissen aus der interdisziplinären ... [ mehr ]

Melanie Hermann, Florian Eisheuer & Jan Rathje

Politische Bildungsarbeit für eine »Gesellschaft der Mündigen« (PDF)

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Frage, welche Voraussetzungen politische Bildungsangebote erfüllen müssen, um eine wirksame Strategie gegen Verschwörungsideologien darzustellen. Erörtert wird ihre funktionale Komponente sowie die antisemitische Struktur, die ihnen als »Welterklärungsmodellen« zugrunde liegt. Auf Basis einer kritischen Diskussion ideologisch aufgeladener Identitätsangebote, argumentiert der Artikel ... [ mehr ]

Carolin Engels

Zur »alltäglichen« Integration und Mobilisierung von Verschwörungsideologien (PDF)

Dieser Artikel beschreibt die psychische Integration und Mobilisierung von Verschwörungsideologien auf der Grundlage problemzentrierter Interviews. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Bereitschaft, konspirative »Machenschaften« als eine die Gesellschaft strukturierende Kraft zu begreifen. Weiterhin werden diejenigen Funktionen diskutiert, die Verschwörungsideologien im Rahmen der individuellen Selbstverortung innerhalb des sozialen Gefüges spielen; ... [ mehr ]

Felix Brauner

»Vertraut mir, ihr solltet niemandem vertrauen« (PDF)

Einschränkungen des Mentalisierens und Epistemischen Vertrauens in der Verschwörungsmentalität

Im freudianisch geprägten Forschungsprogramm zum Autoritären Charakter der Frankfurter Schule zeigte sich als entscheidend für die Ausbildung antisemitischer Verschwörungsideologien der psychodynamische Mechanismus paranoider Projektionen. Zur Untersuchung der Verschwörungsmentalität heute ist jedoch eine modern-psychodynamische statt einer klassisch-freudianischen Konzeptualisierung zu bevorzugen. Im Modell Autoritärer Emotionsdynamiken werden ... [ mehr ]

Florian Hessel

Elemente des Verschwörungsdenkens (PDF)

Ein Essay

Der Essay thematisiert die Entstehung und Präsenz des Denkens in »Verschwörungen« als in die moderne gesellschaftliche Entwicklung eingebunden und einem grundlegenden Funktionswandel unterworfen. Die aktuellen Manifestationen als ein Medium für Ressentiments und als eine Form der Praxis der projektiv personalisierenden Aneignung und Anpassung von Realität in Alltag und politischer Propaganda müssen als Bestandteil eines autoritären ... [ mehr ]

Florian Hessel, Mischa Luy & Pradeep Chakkarath

Editorial (PDF)

Verschwörungsdenken. Zu Semantik, Strukturen und Funktionen einer Wahrnehmungs- und Deutungskultur

Das Editorial zum Schwerpunkt skizziert die Geschichte des Denkens in »Verschwörungen« sowie grundlegende Entwicklungen und Begrifflichkeiten in dessen wissenschaftlicher Thematisierung. Die Wirkungspotenziale des Verschwörungsdenkens in Alltagsund Populärkultur bis zu politischer Propaganda und Gewalt lassen die Autoren für eine kritisch sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung plädieren, in der die Dimensionen der grundlegend ... [ mehr ]