Psychotherapie im Alter

Kevin Y. Woo & Joel Sadavoy

Bindung und Schmerz bei älteren Menschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 255-266

Akute und chronische Schmerzen beeinflussen viele Aspekte des Lebens sehr stark und verursachen Stress und Angst. Schmerzen sind subjektive und persönliche Erfahrungen, die kein objektives Gegenbild in der äußeren Welt haben. Schmerzen treten besonders auch bei älteren Menschen häufig auf und werden durch zahlreiche biologische, intrapersonelle und interpersonelle Prozesse und soziale Umstände beeinflusst. Obwohl es vergleichbare Intensitäten ... [ mehr ]

Reinhard Lindner

Von Neid, Verlustangst, Wut und Zerstörung. Fünf suizidale ältere Männer im Vergleich (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 239-253

Nach einer kurzen Übersicht über allgemeine psychodynamische Überlegungen zur Suizidalität werden Hypothesen zu den massiven Konflikten älterer suizidaler Männer formuliert. Hierzu werden Fallgeschichten des Beginns der Psychotherapie mit fünf suizidalen Männern über 60 Jahren mit Idealtypen suizidaler jüngerer Männer verglichen. Aggressionskonflikte, insbesondere in Verbindung mit einem massiven Neiderleben, wie auch die ... [ mehr ]

Peter Giesers

Pablo Picasso - Der alte Wilde. Teil 1: Biografische Skizze oder: Die Wiederkehr der Kindheit im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 223-237

Das Spätwerk Picassos ist geprägt von einer immensen Arbeitswut, die sich in kraftvollen Rhythmen aus Zerstörung und Neu-Beginn gegen Zerfall und Tod zur Wehr setzt. Picasso gelingt es, seinen Kampf gegen die Natur dramatisch in Szene zu setzen. Dabei geht er nicht den Weg seines Mitstreiters Henri Matisse, der in seinem Alterswerk über Reduktion und Abstraktion reine, klare und schöne Formen erfand. Picasso bleibt stets leibnah, sinnlich und konkret ... [ mehr ]

Helmut Luft

Verzicht auf Zorn. Freuds Umgang mit negativen Affekten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 207-222

Welche Antworten fand Freud auf seine kollektiven und persönlichen Traumatisierungen und emotionalen Belastungen in seiner Selbstanalyse und in seiner wissenschaftlichen Reflexion? Dabei wird auf den Zusammenhang zwischen seiner Angst vor Altern und Sterben und seiner Mission, der Tradierung der Psychoanalyse, hingewiesen. Insbesondere werden sein Umgang mit Affekten in der Zeit der Verfolgung durch die Nazis in seiner letzten Lebensphase und die Bedeutung der ... [ mehr ]

Hartmut Radebold & Hildegard Radebold

Morden Alte?. Behandlungserfahrungen, kulturgeschichtliche Aspekte und Analyse aktueller Kriminalliteratur (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 195-206

Eigene Erfahrungen, personalisierte Altersbilder sowie Übertragungswünsche bewirken offenbar, dass PsychotherapeutInnen bei Über-60-Jährigen den zeitlos vorhandenen bzw. wiederbelebten intensiven libidinösen und insbesondere aggressiven Triebimpulsen nicht genügend Bedeutung zumessen. Die klassische Horror-Literatur wie auch die heutigen (in der Regel jüngeren) Kriminalautoren beschreiben aber das mögliche Spektrum mörderischer Taten ... [ mehr ]

Rolf D. Hirsch

»Und bist du nicht willig …« (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 175-194

Gewalt gegen alte Menschen kann im öffentlichen Raum, im familiären und institutionellen Bereich auftreten. Die Formen sind vielfältig (z.B. körperliche, psychische, strukturelle und kulturelle Gewalt sowie Freiheitseinschränkung, Vernachlässigung und finanzielle Ausbeutung) und reichen vom bösen Wort bis zum Totschlag. Häufig sind Gewalthandlungen Ausdruck von Hilflosigkeit, Scham, Ohnmacht, Überforderung und mangelhafter ... [ mehr ]

Boris Mitric & Bertram von der Stein

Interkulturelle Tretminen und intergenerationelle Konflikte bei Migranten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 161-174

Anhand von drei Fallbeispielen beziehen wir uns auf die Bedeutung psychohistorischer Aspekte bei der Behandlung von Migranten. Zu den unerwarteten Schwierigkeiten, die bei der Arbeit mit Migranten auftreten können, gehört, dass der geschichtliche Hintergrund von Therapeut und Patient oft beide unbewusst irritiert. Hinzu können intergenerationelle Spannungen kommen, welche das Übertragungs-Gegenübertragungsfeld verkomplizieren. Ein möglichst ... [ mehr ]

Stefanie Rosenfeld

Wenn Trauer nicht möglich ist. Die übergriffige Großmutter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 151-160

Im Artikel wird die Figur der Großmutter in ihren gelingenden und misslingenden Facetten vor dem Hintergrund der Bewältigungsaufgaben beleuchtet, die das Klimakterium mit sich bringt. Die aus dem Verlust der Fruchtbarkeit resultierende Notwendigkeit von Trauerarbeit wird zentral herausgearbeitet.

Abstract:
This article depicts the grandmother figure in her succeeding and failing facets against the background of coping tasks that the menopause involves. The ... [ mehr ]

Hanno Haymanns

»Das müssen Sie sofort ändern!«. Zur Psychodynamik einer 85-jährigen Patientin zwischen Depression und beginnender Demenz (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 135-150

Das sogenannte vierte Lebensalter jenseits des 75. bis 80. Lebensjahres ist von vielfältigen psycho-physischen Umgestaltungsprozessen gekennzeichnet, sodass es hier zu einer besonderen Verschränkung zwischen mentalen und körperlichen Funktionen kommt. Zur Illustration werden verschiedene Episoden aus einer 2 ½ Jahre dauernden Psychotherapie mit einer 85-jährigen Patientin herangezogen, um im Fokus des ... [ mehr ]

Dietmar Köster

Das Forschungsinstitut Geragogik (FoGera) (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 107-112

»Bildung ist konstituierender Faktor für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die demografische Alterung zu gestalten«, schreibt Elisabeth Bubolz-Lutz (2007). Andreas Kruse (2005) spricht im Zusammenhang mit dem 5. Altenbericht über die Pflicht zur Bildung im Alter. Hier ist aber nicht der Platz, um sich ausführlich mit der kontrovers zu diskutierenden Frage der Bildungspflicht im Alter auseinanderzusetzen (Gösken et al. 2007). Festzuhalten ist, ... [ mehr ]

Monika Wachter, Marta Heyder, Susanne Kraft & Wolf D. Oswald

Selbstständig im Alter. Entstehungsgeschichte und Ausbildungskurse der SimA-Akademie e.V. in Nürnberg (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 103-106

Die SimA-Akademie e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, praxisrelevante gerontologische Erkenntnisse durch Maßnahmen der Ausund Weiterbildung an Multiplikatoren und Anwender weiterzugeben. Insbesondere hat sich die Akademie zur Aufgabe gemacht, die theoretisch fundierten und wissenschaftlich überprüften Konzepte SimA®-50+ sowie SimA®-P für Pflegeheimbewohner einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu werden im Rahmen ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Lernen im Alter - warum und wozu?. Eine kritische (Selbst-)Reflexion (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 93-101

Mit dem Eintritt in den Ruhestand verändert sich das Verhältnis zur Zeit, während Verpflichtungen ihren alten Charakter behalten. Dies wirkt sich auch auf die Nutzung von Bildungsangeboten aus. Wissenserwerb und Bildung sind nicht nur mit angenehmen Gefühlen verbunden, insbesondere wenn sie nicht auf einem sicheren Grundstock aufbauen können. Um kontinuierlich zu weiterem Wissenserwerb motiviert zu sein, bedarf es neben der passiven Rezeption von ... [ mehr ]

Angelika Trilling

Freiwilligenengagement und Weiterbildung. Das Projekt GRIPS - kompetent im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 79-91

Am Beispiel des Projektes GRIPS – kompetent im Alter wird eine Möglichkeit kommunaler Altenhilfe dargestellt, über speziell qualifizierte Freiwillige ein niedrigschwelliges Bildungsangebot für ältere Menschen durchzuführen. Ziel solcher Angebote ist die Gesundheitsförderung verbunden mit der Verbesserung der sozialen Teilhabe.

Abstract:
GRIPS – competence in old age is a project initiated by the community. Volunteers are ... [ mehr ]

Julia Steinfort

Individuelle Identitätsentwicklung im Alter im Kontext freiwilligen Engagements. Ergebnisse einer empirischen Studie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 67-78

Die Bedeutsamkeit von freiwilligem Engagement im Dritten Alter im Hinblick auf die individuelle Identitätsentwicklung wurde im Rahmen einer empirischen Studie untersucht. Dabei werden identitätsrelevante Entwicklungen im Zusammenhang mit dem freiwilligen Engagement herausgearbeitet. Weiteren Aufschluss geben ältere Freiwillige in einer qualitativen Längsschnittuntersuchung durch die Beschreibung ihres Engagements: Die Identitätsentwicklung im Dritten ... [ mehr ]

Sabine Baumann & Karl Ermert

Kultur und kulturelle Bildung in der alternden Gesellschaft. Überblick und Aussichten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 55-66

»Kultur ein Leben lang – Perspektiven für eine Kultur im Alter«, so lautete die Überschrift einer gemeinsamen kulturpolitischen Stellungnahme des Deutschen Kulturrates, des Dachverbandes der bundesweit arbeitenden Kulturverbände, zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) vom 13. Oktober 2009 (www.kulturrat.de/ pdf/1666.pdf). Diese Stellungnahme bildet den vorläufigen Höhepunkt einer diskursiven ... [ mehr ]

Solveig Haring

Lernen nach der Erwerbsphase aus bildungswissenschaftlicher Sicht (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 43-53

In diesem Beitrag soll auf die unterschiedlichen Bedeutungen und Möglichkeiten des Lernens im Alter eingegangen werden. Mit einem erweiterten Lernbegriff kann Lernen ein Leben lang für Individuum und Gesellschaft sehr nützlich sein. Lerninhalte und Bildungsziele der Zukunft sind Lernen für zukünftige bürgerschaftliche Rechte und Pflichten, finanzielle und gesundheitliche Selbstständigkeit und das Bedienen von Internet-Kommunikations- ... [ mehr ]

Elisabeth Bubolz-Lutz

Bildung im Alter. Eine gestalttherapeutische Perspektive (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 25-41

Bildung aus gestalttherapeutischer Sicht meint im Sinne von Selbstbildung: Wahrnehmen, was ist, entdecken, dass etwas möglich ist, und erproben, was geht. Mit dieser einfachen Formel zeigt sich, worauf es der Bildung im Alter ankommt: Die Ausgangslage realistisch anzuschauen und dann neue Perspektiven für das Alter zu entwickeln und Handlungsfelder zu finden, um das Leben sinnerfüllt und kreativ zu gestalten. Damit wird Bildung zu einem Lebenselixier und ... [ mehr ]

Cornelia Kricheldorff

Integration und soziale Teilhabe durch Bildungsprozesse im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(1), 9-23

Das Leben in der Postmoderne ist geprägt von Wandel, Tempo und Schnelllebigkeit. Auch Altern findet inmitten von Prozessen der Individualisierung und Detraditionalisierung statt, was ständig neue Anpassungsleistungen erforderlich macht. Menschen sind deshalb dazu gezwungen, ihre Anschlussfähigkeit an Kultur, Ökonomie und ihre Umwelt zu sichern, indem sie ständig weiter lernen, um sich weiterzubilden. Veränderungen in der Gesellschaft und dem ... [ mehr ]

Johannes Kipp & Eike Hinze

Die Symposien »Psychoanalyse und Altern« in Kassel (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 363-366

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Silvia Winter & Alexis Matzawrakos

Ekel in der Pflege. Auswertung eines Fragebogens (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 353-362

In einer Fragebogenstudie wurden 78 Pflegekräfte einer gerontopsychiatrischen Abteilung zum Thema Ekel befragt. Neben einem allgemeinen Teil, in dem Informationen zu Krankheitsbildern und zum Pflegeaufwand erfragt wurden, sollten die Pflegekräfte in einem speziellen Teil Auskunft über ihren Umgang mit ekelerregenden Situationen in der Pflege, über Vorerfahrungen mit dieser Thematik sowie über ihre Zukunftsängste im Kontext des Umgangs mit alten ... [ mehr ]

Günter Heisterkamp

Der alte Großvater und der Enkel (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 339-351

Der Aufsatz geht von einem Märchen der Gebrüder Grimm und seiner exemplarischen Bedeutung für die Wirklichkeit des Altwerdens aus. Die prototypischen Verwandlungswiderstände werden sowohl an allgemeinen als auch an persönlichen Erfahrungen illustriert. Besonders werden die der Großelternsituation innewohnenden Entwicklungschancen einer wechselseitigen Entwicklungsförderung zwischen Großeltern und Enkelkindern hervorgehoben. Damit ... [ mehr ]

Mechthilde Kütemeyer

Karzinomschmerz - ein dissoziatives Phänomen? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 325-337

Der Karzinomschmerz weist Paradoxien auf, die gängigen nozizeptiven Schmerzvorstellungen widersprechen: Initiale Schmerzabwesenheit, dann exzessiver, häufig morphin-resistenter Schmerz, der aber unter bestimmten emotionalen und kommunikativen Bedingungen verschwinden kann. Anhand von Krankenbeispielen wird die Frage erörtert, ob in diesen Fällen der Karzinomschmerz ein dissoziatives Phänomen darstellt. Ein rezeptives, erinnerungsförderndes ... [ mehr ]

Bertram von der Stein & Richard Kretzer

Bedrohte Männlichkeit im Alterungsprozess (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 313-323

Anhand der Therapie eines 62-jährigen Migranten, der unter multiplen Belastungsfaktoren leidet, die seinen Alterungsprozess deutlich erschweren, wird anhand eines Leitfadens zu den Gegenübertragungsfantasien des Therapeuten auf ubiquitäre Ängste der bedrohten Männlichkeit im Alterungsprozess hingewiesen. Der Hausarzt, der im Sinne der psychosomatischen Grundversorgung nahe am Körper arbeitet, ist bedeutungsvoll für eine ganzheitliche ... [ mehr ]

Ingeborg Lackinger Karger

»Über's Altern spricht man nicht...« - Von der Herausforderung, als Frau zu altern (PDF)

Psychotherapie im Alter 2009, 6(3), 303-312

Es wird dargestellt, welche Erfahrungen Frauen mit dem Altern machen. Diese Erfahrungen setzen – ausgehend von den körperlichen Veränderungen durch die Wechseljahre – früher ein und verlaufen fundamental anders als bei Männern. Die Konfrontation mit der unabänderlich verlöschenden körperlichen Fruchtbarkeit stellt eine Herausforderung dar, die vergleichbar ist mit der adoleszenten Reifungskrise. Mit unausweichlichem Verlust und ... [ mehr ]