Psychotherapie im Alter

Lotti Winzler

Pro Senectute Kanton Schaffhausen - für das Wohl, die Würde und Rechte älterer Menschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 139-142

Wie nie zuvor ändert sich die Gesellschaft durch den demografischen Wandel. Die Lebenserwartung der Menschen steigt und viele Seniorinnen und Senioren gestalten ihr Leben eigenverantwortlich bis ins hohe Alter. Pro Senectute bietet für diese Lebensphase passende Dienstleistungen und Informationen und setzt sich dafür ein, dass ältere Menschen ein Leben in Würde führen können. Die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität bis ins hohe ... [ mehr ]

Thomas Spieckermann

Das Alter und der Wahnsinn. Über die Konstruktion der Figuren König Lears und Peer Gynts in der dramatischen Literatur vor Sigmund Freud (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 131-138

Seit Anbeginn der literarischen Überlieferung gibt es zahlreiche Beispiele fiktiver Figuren, die dem Wahnsinn verfallen. Allerdings sind die Konstruktionen dieser Figuren ebenso inhomogen, wie es die Definitionen des Phänomens »Wahnsinn« im medizinischen und kulturgeschichtlichen Sinne bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sind. Im Wesentlichen bezeichnete man solche Denkund Verhaltensmuster als Wahnsinn, die nicht der sozialen Norm entsprachen. Jede ... [ mehr ]

Svenja Eichhorn, Lena Spangenberg, Gerhard Henrich & Elmar Brähler

Die Lebenszufriedenheit der Männer ab 60 damals und heute. Ein empirischer Vergleich repräsentativer FLZM-Werte aus den Jahren 1991 und 2010 (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 117-129

Anliegen: Die vorliegende Untersuchung hat zum Ziel, am Beispiel älterer Männer die heutige Lebenszufriedenheit mit der vor 20 Jahren zu vergleichen. Methode: Wichtigkeitsund Zufriedenheitsangaben der »Fragen zur Lebenszufriedenheit « (FLZM) von 60-jährigen und älteren Männern aus zwei bevölkerungsrepräsentativen Stichproben aus den Jahren 1991 (N=324) und 2010 (N=392) wurden miteinander verglichen. Weiter wurden ... [ mehr ]

Klaus Hoffmann

»Alte Täter«. Identifizierungen mit NS-Verbrechen in den Herkunftsfamilien (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 103-115

Einerseits sind über 65-Jährige in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen deutlich unterrepräsentiert, andererseits handelt es sich um eine Generation, die viel direkter mit den Verbrechen des Nationalsozialismus wie auch mit den Folgen von Terrorherrschaft und Krieg zu tun hatte als die jetzt beruflich aktive oder die junge Generation. Sie sind »Kriegskinder« (Radebold et al. 2009, Ermann 2010, ... [ mehr ]

Dirk Rösing

Störungen der sexuellen Funktionen des Mannes. Eine bio-psycho-soziale Betrachtung für die Diagnostik und Therapie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 85-102

Die Störungen der sexuellen Funktion haben beim Mann eine große praktisch- klinische Bedeutung. Sie werden nach ihrer Abfolge im sexuellen Reaktionszyklus als Störungen der Appetenz-, Erregungs-, Orgasmusund Rückbildungsphase unterteilt. Bei der Diagnostik sollten Funktionsbeeinträchtigung, Leidensdruck und Behandlungsnotwendigkeit geklärt werden. Der Sexualanamnese unter Einbeziehung der Partnerin kommt eine zentrale Bedeutung zu. Sie muss der ... [ mehr ]

Meinolf Peters

Männer im Übergang in die nachberufliche Zeit. Klinische Probleme und therapeutische Möglichkeiten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 69-84

Der Übergang in den Ruhestand wurde insbesondere bei Männern lange Zeit als kritisches Lebensereingis betrachtet. Dies aber ist heute nur noch dann der Fall, wenn der Übergang vorzeitig, erzwungen und unvorbereitet erfolgt. Die vorliegende Arbeit zeichnet den Wandel der Bedeutung dieses Ereignisses nach und untersucht, welche Eigenschaften die Männer auszeichnen, die durch ein vorzeitiges berufliches Ausscheiden einem besonderen Risiko ausgesetzt sind. ... [ mehr ]

Manfred Langehennig

Arbeit und Liebe. Einblicke in die innerfamiliale Sorgearbeit pflegender Männer (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 51-67

Der Beitrag vermittelt Einblicke in die gender-konstruierte Sorgearbeit älterer Männer, die als Hauptpflegeperson in der häuslichen Angehörigenpflege tätig sind. Nach einem Überblick über statistische Befunde und nach einer kritischen Auseinandersetzung mit vorliegenden qualitativen Aussagen werden Ergebnisse einer empirischen Studie vorgestellt, in die 65 pflegende Männer einbezogen waren. Danach gestalten und »gendern« die ... [ mehr ]

Eckart Hammer

Männer altern anders (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 39-50

Der alte(rnde) Mann ist das weitgehend unbekannte Wesen der Gerontologie und der Männerforschung. Für viele Männer ist der Übergang in den Ruhestand ein kritisches Lebensereignis, das ihre Identität umfassend infrage stellt und für das nachberufliche Leben neue Fragen aufwirft: Wie tragfähig sind die sozialen Beziehungen? Was vermittelt neuen Lebenssinn? Die bislang nur wenig thematisierte Pflege von Partnerinnen kann eine Möglichkeit ... [ mehr ]

Robin Mann

Aus dem Schatten treten?. Großvaterschaft, Alter und Männlichkeiten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 23-37

Die Rolle der Großeltern in den modernen Familien erfuhr in den letzten Jahren zunehmend Anerkennung. Doch gab es kaum Forschung, die sich gezielt mit der Rolle und den Beziehungsmustern der Großväter befassen. Ihnen wurde, im Gegensatz zu den Großmüttern, bisher nur geringe Beachtung geschenkt. Jüngere Studien weisen nun darauf hin, dass es für Männer von großer Relevanz sein kann, Großvater zu sein, ein Faktum, das ... [ mehr ]

Meinolf Peters

Ältere Männer und Psychotherapie. Von der Geschichte eines Ressentiments (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 9-21

Ältere Männer befinden sich nach wie vor selten in psychotherapeutischer Behandlung. Verantwortlich dafür ist eine traditionelle männliche Identität, die mit dem psychotherapeutischen Denken nicht ohne Weiteres vereinbar ist. Doch die jetzt in ein höheres Lebensalter vorrückende Männer bringen andere Erfahrungen mit und sind weniger einem traditionellen Männlichkeitsideal verpflichtet, sie werden sich zukünftig häufiger in ... [ mehr ]

Ulrich Schmid-Furstoss, Christine Thomas & Rüdiger Nölle

Kooperative Leitung und Aufgabenbereiche der Gerontopsychiatrie des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 573-575

In der Regel werden gerontopsychiatrische Abteilungen ärztlich geleitet. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bethel beschreitet einen anderen Weg. Alle Abteilungen verfügen neben der ärztlichen Leitung über eine therapeutische Abteilungsleitung, die durch einen Psychologen besetzt ist, sowie über eine pflegerische Leitung. Diese drei Personen bilden gemeinsam die Abteilungsleitung, die sich wöchentlich trifft, gemeinsam plant, ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Erinnerung und Historisierung. Transformationen des individuellen und kollektiven Traumas und seine transgenerative Weitergabe (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 559-572

Traumatische Erinnerungen unterliegen beim Wiedererinnern nicht einer Transformation durch die Gegenwart. Sie bilden eine Art von Fremdkörper im psychisch-assoziativen Netzwerk, stellen aber keine exakte Replik des traumatischen Ereignisses dar, sondern sind spezifischen Umarbeitungen ausgesetzt. Der Autor beschreibt einige der psychischen Vorgänge in diesem abgekapselten Bereich und auch die vitale Bedeutung, die ein authentischer gesellschaftlicher Diskurs über ... [ mehr ]

Matthias Franz

Wenn der Vater fehlt. Kriegstraumatische und trennungsbedingte Langzeitfolgen der Vaterlosigkeit (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 545-558

Die möglichen Folgen der Vaterlosigkeit für die kindliche Entwicklung werden aus psychohistorischer, entwicklungspsychologischer und epidemiologischer Sicht aufgezeigt. Daten der Mannheimer Kohortenstudie zur Epidemiologie psychogener Erkrankungen zeigen bei im Zweiten Weltkrieg vaterlos aufgewachsenen deutschen Kriegskindern noch 50 Jahre später signifikant stärkere psychische Belastungen. Folgen der heutigen, trennungsbedingten Vaterlosigkeit werden anhand ... [ mehr ]

Rolf D. Hirsch

Alterslast - Lebenslust. Humor kennt keine Altersgrenze (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 527-544

Mit zunehmendem Lebensalter nehmen in individuell unterschiedlicher Weise funktionale Fähigkeiten ab, Krankheiten, Leiden und psychosoziale Veränderungen können hinzukommen. So wird Alter oft als Last erlebt. Allerdings hängt dies auch vom Einzelnen, seiner Lebensgeschichte und seiner aktuellen Situation ab. Natürlich gibt es viele alte Menschen, deren Lasten weniger ausgeprägt sind. Kann Humor trotz Alterslast Lebenslust fördern? Humor gilt ... [ mehr ]

Bertram von der Stein & Johannes Kipp

Der Tod kommt sicher und ist doch unbestimmt (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 515-525

Ausgehend von Assoziationen über die Unbestimmtheit des Todes, dabei die traditionelle und moderne Umgehensweisen mit dieser existenziellen Aporie berücksichtigend, halten es die Autoren für sinnvoll, inspiriert von Gedanken Yaloms im Angesicht der Sicherheit des Todes zu leben, lebendig zu sein, authentische Beziehungen zu gestalten und damit quasi unbekümmert das eigene Leben zu gestalten.

Abstract:
Based on associations on the uncertainty of ... [ mehr ]

Reinhard Lindner

Das Altern und die Alten verstehen. Plädoyer für eine qualitative Psychotherapieforschung in der Alterspsychotherapie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 497-513

Das Alter ist die phänomenologisch komplexeste Lebensphase des Menschen. Psychotherapie im Alter muss dieser Komplexität Rechnung tragen und ist zudem auf hermeneutische Prinzipien des »Verstehens« angewiesen. Gerade die Alterspsychotherapie bedarf einer systematischen Forschung mit Methoden, die dem noch weitgehend unbekannten Forschungsfeld und der Überdeterminiertheit, Dynamik und Komplexität der Untersuchungsgegenstände Rechnung ... [ mehr ]

Christiane Schrader

Differenz und Spannung zwischen den Geschlechtern: SIE im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 485-495

Nach einem kurzen Ausblick auf die Entwicklung der Frau jenseits des 75. Lebensjahres wird aus weiblicher Sicht diskutiert, weshalb im Symposium zur weiblichen Entwicklung im Alter 1994 eine Aufbruchsstimmung spürbar war, während im Symposium zur männlichen Entwicklung im Alter diese ausblieb. Geschlechtsrollen verlieren im Alter an Einfluss, dies vergrößert den individuellen Spielraum in der weiteren Entwicklung. Abwehrmodi und Konflikte, die diese ... [ mehr ]

Eike Hinze

Differenz und Spannung zwischen den Geschlechtern: ER im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 477-484

Ausgehend von den beiden Symposien zur weiblichen bzw. männlichen Identität im Alter 1994 und 1996 in Kassel liegt es nahe, einen recht unterschiedlichen Umgang mit dem Altern bei Frauen und Männern anzunehmen. Schien bei den Männern mehr ein narzisstisch-depressiver Modus vorzuherrschen, fiel bei den Frauen eher eine hypomanische Aufbruchstimmung auf. Die männliche Identitätsentwicklung wurde bei vielen älteren Deutschen noch durch ... [ mehr ]

Helmut Luft

75 - was kommt danach? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 467-475

Der 86-jährige Autor berichtet über erwartbare Veränderungen, die häufig im Jahrzehnt nach dem 75. Geburtstag auftreten. Symptome, wie Nachlassen von Vitalität, Kraft und Koordination, werden als Repräsentanten des Todestriebs gesehen. Veränderungen der Zeitstruktur, der Ichund Körpergrenzen und der Objektbeziehungen sind ebenfalls phasenspezifische Phänomene. Das Schwinden von Menschen in der eigenen Alterskohorte, der Einfluss ... [ mehr ]

Bertram von der Stein

75 Jahre Charakter-Züge der Deutschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 459-466

Hartmut Radebold hat 75 Jahre deutscher Eisenbahnund Modelleisenbahngeschichte miterlebt. Der Autor versucht diese Zeit Revue passieren zu lassen und hebt die transgenerationellen, charakterspezifischen und therapeutischen Aspekte der Modelleisenbahn für Ältere hervor.

Abstract:
Hartmut Radebold witnessed 75 years of the German train system and model train history. The author attempts to review this time focusing on intergenerational, character specific and ... [ mehr ]

Hartmut Radebold, Boris Mitric & Stephen Pielhoff

Hartmut Radebold im Interview. Mit einer Einleitung von Bertram von der Stein (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 421-458

Hartmut Radebold ist Pionier der Psychoanalyse im Alter und hat in seinen zahlreichen Arbeiten ganz wesentlich dazu beigetragen, die Psychoanalyse aus erstarrten Reflexen zu befreien, wonach jenseits des 45. Lebensjahres keine strukturelle Veränderung mehr möglich sei. Er ist geprägt durch die historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Er wurde in die Ausläufer der Weimarer Zeit im beginnenden Nationalsozialismus geboren. Als behütetes ... [ mehr ]

Martin Teising

Hartmut Radebold - eine Laudatio (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(4), 417-420

Als einer der Schüler Hartmut Radebolds – und ihm persönlich verbunden – freue ich mich sehr, als Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und zu seinem 75. Geburtstag in diesem Jahr gratulieren zu dürfen. Psychoanalytikern wird oft nachgesagt, sie würden sich in den Elfenbeinturm zurückziehen oder sich hinter der Couch verkriechen. Dir lieber Hartmut wird das Bundesverdienstkreuz ... [ mehr ]

Ellen Albeck

Strafvollzug an älteren Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Konstanz, Außenstelle Singen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(3), 395-398

Im Rahmen der differenzierten Gestaltung des Strafvollzugs in Baden-Württemberg wurde 1970 die Außenstelle Singen, damals noch dem Amtsgericht Singen unterstellt, zu einer Einrichtung des Vollzuges an älteren Gefangenen. Es wurde von der Erfahrung und der Überlegung ausgegangen, dass ältere Gefangene in größeren Vollzugseinrichtungen eher an den Rand gedrängt werden und dass ihre altersbedingten Bedürfnisse dort weniger ... [ mehr ]

Andreas Kruse & Eric Schmitt

Verantwortung für sich und für andere. Identität und Generativität als psychologische Kernelemente selbstund mitverantwortlichen Lebens (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(3), 381-394

Den Ausgangspunkt des Beitrags bilden Überlegungen zu einer Verantwortungsethik des Alters. Selbstverantwortung und Mitverantwortung werden als Kategorien eines gelingenden Lebens eingeführt. Deren Übersetzung in die psychologischen Konstrukte der narrativen Identität und der Generativität erweist sich als notwendig, da nur auf diesem Wege eine empirische Erfassung von Selbstverantwortung und Mitverantwortung möglich ist. In einer eigenen Studie ... [ mehr ]