Psychotherapie im Alter

Sabine Bode & Brigitte Terner

Sind ältere Menschen durch nicht verarbeitete Kindheitstraumata des Zweiten Weltkriegs von Einsamkeit bedroht?. Sabine Bode im Interview mit Brigitte Terner (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(4), 487-494

Sabine Bode, geboren 1947, lebt als freie Schriftstellerin in Köln. Seit den 90er Jahren beschäftigt sie sich mit den Spätfolgen von Kriegskindheiten im Zweiten Weltkrieg (»Die vergessene Generation – Kriegskinder brechen ihr Schweigen«, 2004) und den Auswirkungen von Kriegskindheit auf die spätere Elternrolle, die Lebensstile ihrer Nachkommen und die Beziehungen zwischen den Generationen (»Kriegsenkel – die Erben der ... [ mehr ]

Gerald Hüther

Die Angst vor der Einsamkeit im Alter. Neurobiologische Hintergründe und therapeutische Implikationen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(4), 477-485

Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Verbundenheit einerseits und nach Autonomie und Freiheit andererseits bringt jeder Mensch bei seiner Geburt bereits mit auf die Welt und die Suche nach Möglichkeiten zur Stillung dieser beiden Grundbedürfnisse bestimmt den Lebensweg aller Menschen bis zum Tod. Die dabei im Laufe des Lebens gemachten Erfahrungen werden in Form spezifischer neuronaler Verschaltungsmuster im präfrontalen Cortex verankert. Sie bestimmen ... [ mehr ]

Reinhold Schwab

Einsamkeit im Alter - Ansätze und Überlegungen zur Psychotherapie und Beratung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(4), 459-476

Im Anschluss an die Übersicht von Drach und Terner in diesem Heft gilt der Artikel einigen zusätzlichen Aspekten zur Einsamkeit bei alten Menschen, zu professionellen Hilfsmaßnahmen sowie zu Empfehlungen für die Praxis. Nach Anmerkungen zur empirischen Befundlage zur Einsamkeit bei alten Menschen wird am Beispiel der Aussagen zweier alter Frauen in einem Interview verdeutlicht, wie Einsamkeit erlebt wird. Danach werden Überlegungen zur Therapie und ... [ mehr ]

Lutz M. Drach & Brigitte Terner

Einsamkeit im Alter - Gesundheitsrisiko und therapeutische Herausforderung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(4), 441-457

Einsamkeit ist ein unangenehmes Gefühl, das aus der Diskrepanz zwischen den ersehnten und aktuell vorhandenen Beziehungen des Individuums entsteht, und muss von sozialer Isolation, aber auch von psychischen Störungen wie z.B. Depression abgegrenzt werden. Neben Einsamkeit als kürzer dauerndes, reaktiv verursachtes Gefühl (state), kann sie einen Persönlichkeitszug mit der lebenslangen Bereitschaft (trait) darstellen. Die Kategorie ... [ mehr ]

Almute Nischak

»Geschichten zwischen Erfahrung und Erzählung. Von der Kunst, über das Leben zu erzählen«. Fachverband für Biografiearbeit FaBiA e.V. (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 413-416

Im Unterschied zum »Lebenslauf«, der in der Regel die »harten Fakten« des Lebens beinhaltet, entsteht »Biografie« durch Erinnerung und den Ausdruck dessen, was wir in und mit unserer Umwelt (Zeitgeschichtliches, Familie, Beruf, Aufwachsen in einer Landschaft) erlebt haben. Auch wenn das in der Vergangenheit Erfahrene unveränderbar genau so und nicht anders erlebt wurde, (er)schaffen Menschen in der Art und Weise, wie sie dem Erlebten ... [ mehr ]

Frank Oswald, Ines Himmelsbach & Roman Kaspar

Der Arbeitsbereich Interdisziplinäre Alternswissenschaft am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 407-412

Seit 2004 existiert in Frankfurt am Main das »Forum Alternswissenschaften und Alterspolitik« (FAWP) der Goethe-Universität, in dem erstmals alternsspezifische Forschungen zusammengeführt und Kontakte zwischen Wissenschaft und Praxis vertieft wurden (Zenz u. Himmelsbach 2007). Im Jahr 2009 wurde mit der Einrichtung der von der BHF-BANK-Stiftung geförderten »Stiftungsprofessur für Interdisziplinäre Alternswissenschaft« eine ... [ mehr ]

Hartmut Radebold

Auch älter werdende Männer könnten lernen, sich gesundheitsbewusster zu verhalten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 391-405

Heute älter werdende Männer zeigen sich bekanntlich wenig an der Erhaltung bzw. Förderung ihrer Gesundheit interessiert mit dem Ergebnis einer um mindestens vier Jahre – im Vergleich zu den Frauen – verkürzten (Rest-) Lebenszeit. Ihre Körperbiografie wurde geprägt durch ihre zeitgeschichtlichen Erfahrungen sowie ihre gesellschaftliche und familiäre Erziehung während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit. Leider ... [ mehr ]

Florence Kraus-Irsigler

Körpernahe Beziehungen in der Physiotherapie mit alten Patienten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 377-389

Die psychosoziale Folge des Alterns und von Erkrankungen stehen am Ausgangspunkt eines therapeutischen Prozesses, der ein »Clinical Reasoning« erfordert. Im Text werden die speziellen Anforderungen an die Physiotherapeutin und das motorische Lernen als Basis für die Therapie skizziert und dargestellt, für welche Patienten naher Körpereinsatz in der Physiotherapie notwendig ist und wie er geleistet wird. Abschließend wird auf die erforderliche ... [ mehr ]

Bertram von der Stein

Im Schatten der Eltern. Kinder von Holocaustüberlebenden im Dritten Lebensalter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 367-376

Die Schwierigkeit der Nachkommen von Holocaustüberlebenden, sich von den Schatten der Eltern zu befreien, wird anhand von Fallbeispielen aufgezeigt und unter dem Aspekt der transgenerationellen Traumatisierung eingeordnet.

Abstract:
Descendants of Holocaust survivors face difficulties of freeing themselves from their parents’ shadows. This will be depicted by means of case studies and classified by the aspect of transgenerational traumatic ... [ mehr ]

Stella Shcherbatova

Ältere Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland. Zwischen Trauma, Tabu, Aporie und Aufbruch (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 355-365

Die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion seit 1990 hat die deutschen jüdischen Gemeinden verändert. Ungefähr 40000 der Zugewanderten (20%) waren schon über 65 Jahre alt. Sie sind aus wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen und weniger aus religiösen Gründen nach Deutschland gekommen. Obwohl es auch in Russland Verfolgung gab, haben viele von ihnen siegreich gegen Nazideutschland mitgekämpft. Da sie letztlich auf der ... [ mehr ]

Johannes Kipp

Alleinsein im Alter - Begegnung in der Therapie? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 341-353

Einsamkeit wird mit dem Alter häufiger, aber nur 5% der Älteren geben an, unter Einsamkeit zu leiden. Einsamkeit im Alter ist nicht nur erlittenes Schicksal, sondern auch Ergebnis von Kontaktabbrüchen. Alleinsein wird hier aufgefasst als Fehlen einer Partnerbzw. Liebesbeziehung. An therapeutischen Begegnungen mit älteren Patienten, die allein sind, wird diskutiert, inwieweit therapeutische Interventionen helfen, Patienten für neue Beziehungen zu ... [ mehr ]

Eike Hinze

»Bis dass der Tod Euch scheidet«. Alte Ehen auf der Couch (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 329-339

Aufgrund der ständig steigenden Lebenserwartung haben Ehepaare heute nach dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus die Möglichkeit, noch mehrere Jahrzehnte als Paar zusammenzuleben. Für dieses gemeinsame Leben in der postfamilialen Phase gibt es nicht viele gelungene Modelle aus den vergangenen Generationen, da die Menschen zu früh starben und diese Phase gar nicht mehr erlebten. Welche Chancen eröffnen sich durch diese neue Situation? Welche Konflikte ... [ mehr ]

Reinhard Lindner & Bertram von der Stein

Therapeutische Beziehungen mit alten Menschen. Aufbruch zu notwendigen Tabubrüchen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 319-327

Therapeutische Beziehungen mit alten Menschen unterliegen interaktionell wirksamen Tabus. Der Beitrag untersucht die Hypothese, ob in verschiedenen professionellen Beziehungen mit Älteren Aggressivität und Destruktivität, aber auch Sexualität und Erotik tabuisiert sind. Untersucht werden dabei die Beiträge des 23. Symposiums »Psychoanalyse und Altern «: »Therapeutische Beziehungen mit alten Menschen. Aufbruch zu notwendigen ... [ mehr ]

Hartmut Kraft

Tabus in der therapeutischen Beziehung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 307-318

Tabus werden definiert als Meidungsgebote, deren Übertretungen mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft bedroht sind. Auf diese Weise legen Gemeinschaften (Ehepaare, Familien, Parteien etc.) fest, »was zu uns gehört – und was nicht«. Dementsprechend sichern Tabus die Identität des Einzelnen wie auch seiner Gemeinschaft, während Tabubrüche die Möglichkeit zu einer Veränderung und Weiterentwicklung in sich tragen. Diese ... [ mehr ]

Klaus Fuhrmann

Angebote für ältere KonsumentInnen illegaler Drogen über 40 Jahren. Ausund Umbau der niedrigschwelligen Angebote von Condrobs e.V. München (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 279-285

Seit einigen Jahren gewinnt die Situation älterer Süchtiger immer mehr an Aufmerksamkeit. So widmete sich die europäische Studie sddcare 2009–2010 intensiv mit diesem Thema (EU-Projekt Nr. 2006346 – Senior Drug Dependents and Care Structures). Die »Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz« der Hansestadt Hamburg veröffentlichte 2011 eine 114-seitige Broschüre zum Thema »Die Bedarfe ... [ mehr ]

Jürgen Fischer

Gerontopsychiatrisch-suchtmedizinische integrierte Versorgung (GSIV). Ein Modellprojekt (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 267-277

Suchtbezogene Störungen bei der älteren Bevölkerung gewinnen weiter an Bedeutung, ebenso die Komorbidität von gerontopsychiatrischen Störungen und Abhängigkeitserkrankungen. Im Projekt entwickelte ein multiprofessionelles Kompetenzteam unter ärztlicher Leitung einen Versorgungsstandard zur integrierten Versorgung suchtgefährdeter/suchtkranker und zugleich gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen und deren Angehörigen in der ... [ mehr ]

Dieter Geyer

Entwöhnungsbehandlung bei älteren Alkoholabhängigen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 253-265

Die Behandlung älterer Alkoholabhängiger erfordert eine Modifikation der Entwöhnungsbehandlung im Rahmen medizinischer Rehabilitation. Es wird auf typische Zugangswege, Ziele der Behandlung, Besonderheiten in der Beziehungsgestaltung, therapeutische Schwerpunkte und wichtige psychische und somatische Komorbidität eingegangen. Am Beispiel eines seit mehr als 30 Jahren kontinuierlich weiterentwickelten und auf die Zielgruppe abgestimmten Angebotes wird ... [ mehr ]

Beate Hahne & Maike Schmieta

Behandlung von Suchterkrankungen im höheren Lebensalter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 243-251

In diesem Beitrag werden zunächst klinisch bedeutsame Aspekte und Erscheinungsformen von Alkoholund Medikamentenabhängigkeit im Alter kurz skizziert. Anschließend wird das Behandlungskonzept einer auf die Behandlung von Suchterkrankungen des höheren Lebensalters spezialisierten Station im Bereich Gerontopsychiatrie einer psychiatrischen Fachklinik vorgestellt. Eine Evaluation ist geplant, die eine weitere Differenzierung und Systematisierung der bisher ... [ mehr ]

Rüdiger Holzbach

Die Problematik des Benzodiazepin- Langzeitgebrauchs bei älteren Menschen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 229-242

Benzodiazepine und Non-Benzodiazepine sind auch im gerontopsychiatrischen Bereich unverzichtbare Medikamente. Ihr Einsatz muss aber zeitlich begrenzt sein, da bereits, lange bevor eine Abhängigkeit auftritt, Nebenwirkungen der Langzeitbehandlung die Lebensqualität und das psychopathologische Bild beeinträchtigen. Hier gibt es noch erhebliche Wissens-Defizite bei Betroffenen, aber auch bei den im Gesundheitswesen Beschäftigten. Bei der Beratung von ... [ mehr ]

Dirk K. Wolter

Rauchen und Raucherentwöhnung im Alter (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 213-227

Ältere Menschen sind in hohem Ausmaß von den gesundheitlichen Folgen des Rauchens betroffen. Gleichwohl sind die therapeutischen Angebote für ältere Raucher häufig unzureichend. Fehleinschätzungen über die Ungefährlichkeit bzw. sogar einen vermeintlichen Nutzen des Rauchens, der Verweis auf »Lebensqualität« dank Tabakkonsum oder die Unterstellung, dass ein Entzug im Alter keine Erfolgschancen hätte, spielen dabei ... [ mehr ]

Dirk K. Wolter

Suchtgefahr und andere Risiken von (Opiat-)Analgetika - unterschätzt oder übertrieben? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 197-212

Opiatanalgetika gehören zu den meistverordneten Arzneimitteln, mit steigender Tendenz. Bei Nicht-Tumorschmerzen ist Wirksamkeit einer längerfristigen Behandlung nicht belegt. Die Risiken der Opiatanalgetika sind offenbar größer als vielfach angenommen. Die Gefahr einer Suchtentwicklung wird kontrovers diskutiert. Bei Personen ohne Suchtprobleme in der Vorgeschichte und sachgerechter Anwendung kommt es nur selten zu einer De-novo-Abhängigkeit. Die ... [ mehr ]

Irmgard Vogt

Drogenabhängige im mittleren und höheren Lebensalter. Ergebnisse einer qualitativen Studie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 181-196

In leitfadengestützten Interviews wurden 50 aktive Drogenabhängige zwischen 45 und 61 Jahren nach ihren sozialen Netzwerken und Beziehungen, ihren Erfahrungen mit Diskriminierung, Exklusion und Inklusion, ihren gesundheitlichen Beschwerden und ihren Hilfenetzwerken im Krankheitsfall befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Leben von Drogenabhängigen schwierig ist. Das liegt einmal daran, dass sie nicht in ein funktionierendes soziales Netzwerk eingebunden sind. ... [ mehr ]

Dirk K. Wolter

Sucht im Alter. Zentrale Themen, Kontroversen und künftige Entwicklungen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(2), 161-180

Suchterkrankungen im Alter stellen nach wie vor ein vernachlässigtes Gebiet der Medizin dar. In diesem Beitrag werden zunächst Begriffe und Konzepte zu Sucht und Suchtentstehung diskutiert. Epidemiologie, die unzureichende Erkennung von Suchterkrankungen bei Älteren sowie die Unterscheidung von Early Onsetund Late Onset-Alkoholismus sind weitere wichtige Themen. Von Bedeutung sind auch pharmakologische Aspekte, Absetzund Entzugssymptome, schleichende ... [ mehr ]

Erna Weckerle-Oser

Die Senioren-Universität Schaffhausen, eine junge, erfolgreiche Institution (PDF)

Psychotherapie im Alter 2012, 9(1), 143-144

Seit dem Gründungsjahr 1998 hat sich die Senioren-Universität Schaffhausen zu einer der wichtigsten Informationsund Weiterbildungsinstitutionen für Senioren und Seniorinnen entwickelt. Durchschnittlich besuchen über 200 Hörerinnen und Hörer unsere Vorlesungen. Die Senioren-Universität will Menschen ansprechen, die ihren Wissenshorizont erweitern und geistig wach bleiben wollen. Sie informiert, gibt Denkanstösse und Antworten auf alte und ... [ mehr ]