Psychotherapie im Alter

Christine Knaevelsrud, Maria Böttche & Philipp Kuwert

Integrative Testimonial Therapie (ITT): Eine biografisch-narrative Schreibtherapie zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen bei ehemaligen Kriegskindern des Zweiten

Psychotherapie im Alter 2011, 8(1), 27-40

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Älteren ist ein bisher zu wenig berücksichtigtes klinisches Phänomen. Trotz hoher Prävalenzen gibt es kaum empirische Studien zum Thema. Ebenso wenig existieren verbindliche Behandlungsleitlinien. Dieser Fallbericht stellt einen neuen Behandlungsansatz (Integrative Testimonial Therapie, ITT) vor, der wirksame Elemente der traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) mit einer altersspezifischen ... [ mehr ]

Simon Forstmeier, Moyra Mortby & Andreas Maercker

Kognitive Verhaltenstherapie im höheren Lebensalter. Ein Überblick (PDF)

Psychotherapie im Alter 2011, 8(1), 9-25

Die kognitive Verhaltenstherapie hat seit der klinischen Anwendung psychologischer Lerntheorien ab den 1950er Jahren zwei weitere Entwicklungsschritte durchlebt. Als erstes wurde in der kognitiv-behavioralen Phase die Verhaltensmodifikation durch die Berücksichtigung kognitiver Prozesse wie Gedanken und Überzeugungen ergänzt. Schließlich wurde in einer »dritten Welle« dem Ziel, Verhalten und Gedanken zu verändern, das Ziel der achtsamen ... [ mehr ]

Christa Matter

Die Arbeit der Alzheimer-Gesellschaften in Deutschland (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 541-545

Noch vor 20 Jahren waren Begriffe wie Demenz oder Alzheimer-Krankheit fast ausschließlich in Fachkreisen bekannt. Selbst viele Ärzte sprachen von einem HOPS – einem hirnorganischen Psychosyndrom oder unterlagen einem weit verbreiteten negativen Altersstereotyp: alt gleichbedeutend mit senil. Es gab zu diesem Zeitpunkt kaum Informationen über das Krankheitsbild, geschweige denn Beratungs-, Hilfsund oder Entlastungsangebote für Angehörige und ... [ mehr ]

Margret Hahne

Chancen zu einem Neubeginn durch die multimodale Therapie in einer psychosomatischen Klinik aus der Sicht einer älteren Patientin (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 537-539

Ich wurde 1935 als Einzelkind in einer ostwestfälischen Kleinstadt geboren und habe mich dort nie wirklich wohlgefühlt. Zeitlebens habe ich Menschenmengen gemieden; die Gefahr begann bei 5 Personen. Schon am Einschulungstag habe ich erklärt: »Da gehe ich nicht wieder hin, da sind so viele.« Ich habe nach dem Abitur Medizin studiert und 1960 meine Weiterbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und zum Zusatztitel Psychotherapie begonnen. Dazu ... [ mehr ]

Ilga Opterbeck, Claudia Schacke & Susanne Zank

Zum Befinden pflegender Angehöriger nach dem Tod des Gepflegten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 521-535

Die Forschung rund um die familiäre Pflege demenzkranker Menschen wurde in den letzten Jahren kontinuierlich intensiviert. Über das Befinden der pflegenden Angehörigen nach dem Tod eines Demenzkranken ist jedoch bislang noch relativ wenig bekannt. Wenige Studien belegen aber, dass sich die Angehörigen dann entlastet fühlen und dass es ihnen gesundheitlich besser geht. In anderen Studien zeigt sich aber keine konstante Befindlichkeitsverbesserung der ... [ mehr ]

Margareta Halek & Sabine Bartholomeyczik

Umgang mit herausforderndem Verhalten in der professionellen Pflege. IdA als Instrument zur Klärung der Gründe (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 507-519

Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz stellt für Pflegende eine der besonders schwerwiegenden Belastungen dar. Zum Umgang mit herausforderndem Verhalten wurden forschungsbasiert Empfehlungen für die stationäre Altenpflege entwickelt, deren wichtigster Ausgangspunkt die verstehende Diagnostik ist. Kern der verstehenden Diagnostik ist die Frage nach den Gründen des Verhaltens, das als Ausdruck von unbefriedigten Bedürfnissen interpretiert ... [ mehr ]

Denise Schinköthe & Gabriele Wilz

Telefonische verhaltenstherapeutische Interventionen für pflegende Angehörige Demenzerkrankter. Eine Falldarstellung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 495-505

Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten telefonischen Interventionsstudie für pflegende Angehörige Demenzerkrankter konnte mittels kognitivverhaltenstherapeutischer Techniken in sieben telefonischen Sitzungen die 65-jährige Ehefrau eines an Demenz erkrankten Mannes bei der Bewältigung ihrer schwierigen Lebenssituation unterstützt werden. Praxisbezogen werden entsprechende Interventionstechniken aus der Kognitiven Verhaltenstherapie vorgestellt und ... [ mehr ]

Claudia Schacke

Psychologische Barrieren der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei pflegenden Angehörigen. Ein Fallbeispiel (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 485-493

Am Beispiel einer Beratung wird aufgezeigt, dass die Inanspruchnahme und Akzeptanz entlastender Interventionen für pflegende Angehörige einen Prozess darstellt, der gegebenenfalls über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet werden sollte. Dazu bedarf es genügender zeitlicher Ressourcen und einer hohen Beratungskompetenz, bei der auch psychodynamische Aspekte Berücksichtigung finden. Die Weitergabe von Informationen zu einzelnen ... [ mehr ]

Petra Dykierek

Psychotherapie mit multimorbiden älteren Patienten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 469-484

Psychotherapie mit älteren multimorbiden Patienten gilt als problematisch. Auch die Studienlage ist nicht ermutigend und hat die Tendenz zu einem psychotherapeutischen Nihilismus noch verstärkt. Nichtsdestotrotz bieten evidenz-basierte Verfahren wie die Interpersonelle Psychotherapie (IPT) und die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) Modifikationen an, die speziell auf die Erfordernisse älterer Patienten mit medizinischen Begleiterkrankungen zugeschnitten sind. An ... [ mehr ]

Ingrid S. Heimbach

Der Fall Taylor. Innenperspektive eines Demenzpatienten (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 459-467

Der mit 58 Jahren an Alzheimerdemenz erkrankte Psychologieprofessor Richard Taylor schildert in seinem Buch »Alzheimer und Ich« (Taylor 2008) seinen Krankheitsverlauf und dessen Verarbeitung. Anhand dieses Beispiels wird im Folgenden seine Innenperspektive dargestellt. Taylors Geschichte zeigt, dass demenzkranke Menschen durchaus über Fähigkeiten verfügen können, die es ihnen ermöglichen, auch von psychotherapeutischen Maßnahmen zu ... [ mehr ]

Katrin Claßen, Frank Oswald & Hans-Werner Wahl

Pflege alter Menschen und neue Technologien. Konzeptionelle Grundlagen und empirische Befunde (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 445-458

Technik ist in modernen Industriegesellschaften als Mittel zur Unterstützung und Erweiterung menschlicher Fähigkeiten, vor allem was die gegebenen physischen und kognitiven Grenzen der conditio humana betrifft, zu einem praktisch alle Lebensbereiche bestimmenden Aspekt geworden. Die Einsicht, dass Technik in Wechselwirkung mit anderen Angeboten einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung von informell und professionell Pflegenden leisten und pflegebedürftigen ... [ mehr ]

Susanne Zank

Belastung und Entlastung von pflegenden Angehörigen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(4), 431-443

Die Belastung von pflegenden Angehörigen ist überwiegend hoch. Dies gilt insbesondere für die Pflege von Demenzpatienten. Die Aufgaben sowie mögliche Konsequenzen für die Angehörigen werden im Rahmen eines stresstheoretischen Modells erläutert, das zwischen objektiven Anforderungen und subjektiven Belastungsdimensionen differenziert. Die Längsschnittstudie zur Belastung von pflegenden Angehörigen demenziell Erkrankter (LEANDER) wird ... [ mehr ]

Birgit Teichmann & Konrad Beyreuther

Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 405-410

Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) wurde im Jahre 2006 an der Ruprecht-Karls-Universität mit dem Ziel gegründet, interdisziplinär die verschiedenen Aspekte des Alterns zu untersuchen. Der Schwerpunkt des NAR liegt derzeit auf biologischer, medizinischer, soziologischer und ökonomischer Alternsforschung. Neben der Forschung in einzelnen Bereichen bietet das NAR eine Plattform für den Dialog über die Grenzen der Disziplinen hinweg, engagiert sich ... [ mehr ]

Peter Giesers

Pablo Picasso - Der alte Wilde. Teil 2: Anerkennung und Verleugnung des Todes - Eine Werkanalyse (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 389-404

Kunstwerke lassen sich lesen als Zeugnisse der Bewältigungsmuster eines individuellen Künstlers (biografische Kunstpsychologie), sie können aber auch die seelischen Grundprobleme einer Kultur anschaulich ins Werk setzen. Das Spätwerk Picassos wird hier verstanden als eine »Alters-Psychologie in Bildern «, die die Dichotomie zwischen dem Ideal des »weisen« Alten und dem Defizit-Bild des »dementen« Alten überwindet. ... [ mehr ]

Hartmut Radebold

Die unwürdige Greisin. Muss sie sich schämen? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 379-388

Die Kalendergeschichte »Die unwürdige Greisin« von Bertolt Brecht (1898–1956) wird auf die heutige Zeit übertragen. In ihr kommt die Zeitlosigkeit von Scham, Beschämung und Schamkonflikten Älterer zum Ausdruck. Bedingt sind diese Emotionen durch fortbestehende bzw. aktualisierte intensive (Trieb-)Bedürfnisse sowie durch aktuelle physische und psychische Einschränkungen, die es notwendig machen, Hilfsmittel zu benutzen. Frauen und ... [ mehr ]

Johannes Kipp & Bertram von der Stein

Wie sprechen ältere Menschen in psychotherapeutischen Behandlungen über ihre Kinder und Enkel? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 365-377

Intergenerationelle Beziehungen werden in Psychotherapien meist aus der Perspektive der Kinder zu Eltern und Großeltern besprochen, auch wenn sie erwachsene Patienten sind. Die Perspektive älterer Menschen auf ihre Kinder und Enkel findet hingegen bisher wenig Interesse. Nach einem Überblick über die Entwicklung der Beziehungsmodi von Eltern zu ihren Kindern wird anhand von Fallvignetten untersucht, ob es mit dem Altern zu einer Veränderung der ... [ mehr ]

Thomas Friedrich-Hett

Systemisch-integrative Behandlungserfahrungen bei einem älteren Patienten im tagesklinischen Setting (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 355-363

Im Folgenden wird die systemisch-integrative Tagesklinikbehandlung eines 69-jährigen Mannes beschrieben, der an einer schweren Depression nach Verlust seiner Ehefrau litt. Anhand wichtiger Eckpunkte der Behandlung werden einige Grundannahmen systemischer Therapiekonzepte erläutert und in ihren Auswirkungen auf den Verlauf kommentiert. Für den Behandlungserfolg waren besonders eine intensive Trauerarbeit und die Aufarbeitung eines Generationenkonflikts zwischen ... [ mehr ]

Jacqueline Minder

Familientherapeutische Interventionen bei einer Demenzerkrankung (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 347-353

In der Arbeit mit Menschen, die an einer Demenz erkranken, und ihren Familien stoßen Helfer immer wieder an Grenzen, wenn sinnvolle und notwendige Hilfen nicht angenommen werden und stattdessen Betroffene und ihre Angehörigen sich bis zur gegenseitigen Gewaltanwendung überfordern. Wenn noch so geduldige und kompetente Aufklärung und Beratung nicht fruchten, muss man davon ausgehen, dass diese Familien durch alte dysfunktionale Strategien blockiert sind. In ... [ mehr ]

Astrid Riehl-Emde

Geben und Nehmen. Ein Fallbeispiel aus der Familientherapie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 341-346

Im Mittelpunkt eines Fallbeispiels aus der ambulanten Familientherapie steht das Geben und Nehmen zwischen einem Vater und seinen Söhnen. Eine Aufstellung des Vaters über den bisherigen »finanziellen Transfer« – über das, was jeder der drei Söhne bisher von ihm bekommen hatte – belebte beim ältesten Sohn alt bekannte Gefühle emotionaler Benachteiligung. Im Rahmen von fünf familientherapeutischen Sitzungen konnte die ... [ mehr ]

Günter Reich

Generationenkonflikte, Generationenambivalenz und Generationengerechtigkeit in der Familientherapie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 323-339

Generationenkonflikte, Generationenambivalenz und Probleme der Generationengerechtigkeit in der Familientherapie werden auf dem Hintergrund familiendynamischer Konzepte diskutiert. Die Mehrgenerationenperspektive beschreibt die Tendenz zur Wiederholung von Beziehungsmustern aufgrund unverarbeiteter Konflikte und Traumatisierungen sowie deren Abwehr. Sozialhistorischen Einflüssen wird hier eine größere Bedeutung beigemessen als in anderen ... [ mehr ]

Verena Kast

»Ich bin immer zu kurz gekommen!«. Vom Geizen zum Gönnen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 309-321

»Geben und Nehmen« können empfindlich gestört sein, wenn jemand davon überzeugt ist, im Leben immer zu kurz gekommen zu sein, und weiter annimmt, immer zu kurz zu kommen. In der Lebensgeschichte solcher Menschen finden sich Komplexepisoden, in denen Themen wie Ungerechtigkeit, Neid und Geiz im Vordergrund stehen und das Erleben deutlich wird, ausgeschlossen worden zu sein. Solche Komplexepisoden können in einer tiefenpsychologisch orientierten ... [ mehr ]

Bettina Ugolini

Die späte Eltern-Kind-Beziehung und die Herausforderungen an das Geben und Nehmen zwischen den Generationen (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 303-308

Menschen werden immer älter. Dies bringt mit sich, dass sie länger Eltern sind und Eltern haben. Das späte Miteinander von alten Kindern und ihren betagten Eltern ist anspruchsvoll und chancenreich. Entgegen populärer Aussagen zu einem Generationenkrieg findet sich im Alltag ein hohes Maß an Solidarität, aber auch an Konfliktpotenzial zwischen den Generationen. Dieses Miteinander ist vorbildlos, und ein Blick darauf ist für eine bessere ... [ mehr ]

Claudia Vogel & Harald Künemund

Familiale Generationenbeziehungen. Befunde sozialwissenschaftlicher Studien (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(3), 289-301

Der Beitrag fragt nach der Qualität familialer Generationenbeziehungen und berichtet ausgewählte Ergebnisse der soziologischen Altersforschung. Es wird gezeigt, dass erwachsene Kinder und ihre Eltern sehr oft nah beieinander wohnen, sich zumeist emotional eng miteinander verbunden fühlen, häufig miteinander in Kontakt stehen und sich gegenseitig mit monetären Transfers und Hilfeleistungen unterstützen. Befürchtungen, der moderne Sozialstaat ... [ mehr ]

Meinolf Peters & Christiane Schrader

Institut für Alternspsychotherapie und Angewandte Gerontologie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2010, 7(2), 267-269

Die psychotherapeutische Behandlung älterer Patientinnen und Patienten ist, wie alle wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, Erfolg versprechend und befriedigend. Wenn man eine psychotherapeutische Ausbildung durchlaufen und klinische Erfahrungen mit jüngeren Patienten erworben hat, ist man dazu jedoch nicht ausreichend gerüstet. Spezifische Kenntnisse sind erforderlich, um mit den Patientinnen und Patienten dieser Altersgruppe umgehen zu können. Fehlt ... [ mehr ]